Am Abend hielt der US-Internet-Riese Google im Rahmen der Game Developers Conference in San Francisco eine eigene Keynote ab. Wie bereits im Vorfeld spekuliert, wurde das Event genutzt, um zu enthüllen, was es mit „Project Stream“ im Detail auf sich hat.
Wie niemand geringeres als Google-CEO Sundar Pichai bekannt gab, versteckte sich hinter dem Arbeitstitel „Project Stream“ die ambitionierte Streaming-Plattform Stadia, mit der Google neue Maßstäbe setzen und die Zukunft der Videospiel-Industrie einläuten möchte. Doch mit welchen Features soll Stadia punkten?
Wartezeiten und Hardware-bedingte Einschränkungen sollen der Vergangenheit angehören
Laut offiziellen Angaben sollen die Wartezeiten, mit denen sich die Spieler heutzutage konfrontiert sehen, mit Stadia endgültig der Vergangenheit angehören. Egal ob Download, Installation oder Updates; all dies soll dank Stadia zukünftig kein Problem mehr sein. Stattdessen wird versprochen, dass die Spieler nahezu in Echtzeit in ein Spiel springen und loslegen können. Um dieses Versprechen zu untermauern, präsentierte Google die Stadia-Version von „Assassin’s Creed Odyssey“, bei der die Spieler innerhalb von fünf Sekunden ins laufende Spiel wechseln konnten.
Zudem möchte Google die „fragmentierte Spielelandschaft in einer zentralen Plattform“ vereinen. So wird Stadia zum Launch nicht nur auf Plattformen wie Laptops, Desktops, Fernseher, Smartphones und Tablets angeboten. Darüber hinaus wurde Stadia mit der Unterstützung von Crossplay- und Cross-Progression versehen. Dies bedeutet in der Praxis, dass Stadia-Nutzer mit Besitzern aller anderen Plattformen zusammenspielen können. Zumindest dann, wenn die jeweiligen Plattforminhaber dies zulassen.
Dank des Streaming-Konzepts sollen Entwickler zukünftig nicht mehr von der Leistung der dedizierten Hardware eingeschränkt werden. Unter anderem wird versprochen, dass Google Stadia eine Leistung von 10,7 Teraflops verpassen wird. Somit wird eine einzige GPU mehr Leistung bieten, als die Xbox One X und die PlayStation 4 Pro zusammen. Je nach Anforderungen kann ein Stadia-Titel dabei auf mehrere GPUs zurückgreifen. Beispielsweise um zusätzliche Effekte auf den Bildschirm zu zaubern.
Darüber hinaus profitieren die Entwickler auf Stadia vom Zusammenspiel der künstlichen Intelligenz auf der einen sowie des sogenannten Machine-Learnings auf der anderen Seite. Dies soll laut Google komplett neue Spielkonzepte und Spielwelten ermöglichen.
Dritthersteller-Unterstützung, eigenes First-Party-Studio und zukunftssichere Technologie versprochen
Da eine Gaming-Plattform natürlich nur so gut ist wie ihre Spiele, kündigte Google an, dass zahlreiche namhafte Dritthersteller die Plattform unterstützen werden – darunter Ubisoft, Crystal Dynamics oder die Shooter-Experten von id Software. Diese werden unter anderem den 2019 erscheinenden Shooter „Doom Eternal“ auf Stadia bringen. Laut eigenen Angaben profitieren die Macher von id Software unter anderem von der zukunftssicheren Technologie der Streaming-Plattform.
Zum Thema: Jade Raymond übernimmt VP-Rolle bei Google
So werden Titel wie „Doom Eternal“ wahlweise in der nativen 1080p-Auflösung und 60FPS auf die Reise geschickt. Auch eine Unterstützung der nativen 4K-Auflösung bei 60FPS inklusive HDR wird zum Launch geboten. Zu gegebener Zeit möchte Google auch Spiele in 8K und 120FPS anbieten. Hinzukommt die Unterstützung klassischer Engines wie der Cry Engine, der Unreal Engine 4 und anderer namhafter Grafikmotoren.
Um sich nicht nur auf die Unterstützung der Dritthersteller zu verlassen, gründete Google mit Stadia Games Entertainment ein eigenes First-Party-Studio. Geleitet wird das Studio von Jade Raymond, die in ihrer Vergangenheit führende Positionen bei Ubisoft oder Visceral Games bekleidete und für hochwertige Spielerfahrungen sorgen soll. Weitere Details zu den Projekten von Stadia Games Entertainment sollen in den nächsten Monaten folgen.
Anbindung an YouTube und ein eigener Controller
Wie sicherlich nicht anders zu erwarten war, möchte Google bei Stadia auch von der hauseigenen YouTube-Plattform profitieren und wird diese eng mit der kommenden Streaming-Plattform verknüpfen. Laut dem Unternehmen verbrachte die YouTube-Community alleine im Jahr 2018 mehr als 50 Milliarden Stunden mit Trailern, Let’s Play-Videos, Live-Streams und ähnlichen Inhalten.
Ein ungeheures Potential, das sich Google mit dem „Crowd Play“ genannten Features zunutze machen möchte. Laut YouTube-Manager Ryan Wyatt wird den Stadia-Nutzern mit „Crowd Play“ die Möglichkeit geboten, nahtlos in das laufende Spiel eines YouTuber respektive Influencers einzusteigen.
Im Zuge der offiziellen Enthüllung von Stadia durfte ein eigener Controller natürlich nicht fehlen. Dieser erinnert nicht nur optisch an den Dual Shock 4- Controller. Auch die gebotenen Features dürften schnell die Vermutung aufkommen lassen, das sich Google bei der Gestaltung des Gamepads recht offensichtlich an Sonys Controller der aktuellen Generation orientierte.
So ist zum einen ein Share-Button mit von der Partie, mit dem sich eigene Videos aufnehmen und innerhalb weniger Sekunden via YouTube in Umlauf bringen lassen. Auch der integrierte Lautsprecher dürfte vielen von euch bekannt vorkommen. Doch während dieser auf der PlayStation 4 eher spärlich behandelt wird, soll er auf Stadia sinnvoll in das Spielgeschehen eingebunden werden.
Laut Google können Entwickler den Lautsprecher nutzen, um den Spielern wertvolle Hinweise zum laufenden Spielgeschehen zu liefern. Klassische Lösungsbücher sowie Tutorial-Videos und ähnliches könnten auf diesem Wege überflüssig werden.
Wann erscheint Stadia?
Abschließend wies Google darauf hin, dass mit Stadia nicht weniger als das Ziel verfolgt wird, eine Plattform zu bieten, die Milliarden Spieler auf der ganzen Welt miteinander vernetzt. Unklar ist aktuell noch, zu welchen Preisen die Abos angeboten werden. Stattdessen bestätigten die Verantwortlichen des Unternehmens lediglich, dass der Launch im Laufe des Jahres erfolgt – in den USA, Kanada und „großen Teilen Europas“.
Wer sich bis dahin ein wenig über Stadia informieren möchte, wird auf der offiziellen Website fündig. Zudem findet unterhalb dieser Zeilen eine Videoaufzeichung zur heutigen Keynote von Google.
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Kommentare
Weichmacher
20. März 2019 um 08:39 UhrStevenB82: Das hast du jetzt aber nötig gehabt *facepalm* Bist ein ganz Feiner und Toller. 😉
haha
StevenB82
20. März 2019 um 08:47 UhrJa, würd mich jetzt echt mal interessieren was du fürn toller bist wenn laufend mit sowas um dich wirfst, und sei ehrlich
Anonymous
20. März 2019 um 08:57 UhrKann sich durchsetzen, nur nicht in DE
Bei unseren teilweise noch verlegten Kupferleitungen kann man das doch vergessen.
Die Regierung baut doch auf 5G dann brauchts auch kein Kabel mehr im Boden..
Alles Rotz hier in DE.. im Norden kaum Ausbau, nur dummes gerede vom Bund und Länder, planen hier und da aber weiße Flecken bleiben, weil es sich nicht lohnt für die Anbieter.
JigsawAUT
20. März 2019 um 09:07 UhrFür mich ist das Gaming-Dings von Google sowieso uninteressant… da wo ich wohne (Ortsrand) ist bei ca. 10Mbit-Leitung Ende… da gibts nix mit HD über Streaming zocken da zu hohe Auflösung mir den Ping in die Höhe haut oder ich auf vielleicht mal 360p spielen um überhaupt das Routing nicht negativ zu beeinflussen!
Anonymous
20. März 2019 um 10:02 UhrEin gutes Spiel ist ein gutes Spiel, egal wieviele Milliarden Google rauskotzt und meint sich alles kaufen zu können.
Ich will ein Spiel anmachen und spielen, Singleplayer. Oder mit Leuten online, Call of Duty Zombies,, Mario Kart, Red Dead Redemption, GTA, was weiß ich.
Mehr will ich nicht. Ich nutzte selbst eine PS4 genauso minimalistisch wie es geht. Ich schreibe maximal Textnachrichten damit oder sende ein Bild was ich sonst eher über Handy mache.
Ansonsten spiele ich damit Spiele und schaue mal Netflix oder ne BluRay.
Den ganzen Müll den die Google Konsole kann brauche ich nicht und will ich nicht.
Ich hoffe die fallen damit auf die Schnauze, aber selbst wenn es floppt, was kümmern Google die paar Milliarden. Die haben soviel Geld.
Und wer den Müll kauft kann sich und seinen zukünftigen Kindern gleich den Platz in einer Matrix Larve reservieren.
Sowas zu kaufen und zu unterstützen ist totaler Wahnsinn
Cult_Society
20. März 2019 um 10:23 UhrMal abwarten was Google draus macht . Konkurrenz ist immer gut besonders für Sony .
olli3d
20. März 2019 um 11:07 UhrWas hat das mit Fanboy zu tun wenn man den Streaming von Spielen erstmal kritisch gegenüber steht? Nur kleine Kinder hier unterwegs? Ich lasse mich gerne eines besseren Überzeugen aber bisher sehe ich mich auch nicht als Zielgruppe, allein das Design des Controllers ist stark grenzwertig 😉
ResidentDiebels
20. März 2019 um 11:13 UhrIst das Geheule hier groß, oh je oh je. Das sind, so leid es mir tut erstmal diejenigen die keinen Sport machen und nicht wissen was sie sonst mit ihrer Zeit anfangen sollen, zweitens diejenigen die irgendwo im letzten Kaff leben wo es noch Modems gibt die kranke Geräusche machen.
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Weichmacher du bist auch ein Intelligent Allergiker der feinsten sorte. Deine Argumente sind ungefähr so stichhaltig wie von einem 3 jährigen Kind.
Aber klar, wenn mir um Mitternacht das Internet oder Google an sich zusammenbricht, dann gehe ich einfach raus eine Runde joggen. Und wenn dir das Haus abbrennt gehts du einfach raus und Zeltest paar Jahre. Wie kann man sich nur so einen Stuss zusammenreimen?
Die Leute haben einfach keinen Bock die kontrolle aus der Hand zu geben, weil die erfahrung zeigt das Online Only der absolute Müll ist. Ist das so schwer zu kapieren? Das hat auch nix mit Modem, DSL zu tun. Ich habe auch eine 50k leitung und leute die ich kenne haben alle sehr schnelles internet, trotzdem standen sie zB bei NFS ziemlich du.mm da als die Server nicht funktionierten. Bei GTS Sport wenn die Server abstürzen, dann kannst du dir deinen Fortschritt in die Haare schmieren. Es ergibt einfach keinen Sinn und eine Menge nachteile.
Für leute die sich keine Konsole leisten können, für die wäre so ein Streaming Angebot wie von Google nicht schlecht, aber dann braucht man immer noch schnelles internet, gibt es in vielen Bereichen deutschlands immer noch nicht. Und konsolen kosten heutzutage nix.
Abgesehen davon, Google ist ja bekannt dafür eine menge Murks zu fabrizieren. Google kann 8k, HDR und weiß der Geier alles bieten, aber an die Exklusiv Games die Sony oder MS haben kommt es nicht heran und die sind nun mal bei vielen Zockern kaufentscheidend.
Brok
20. März 2019 um 11:13 UhrWird sicher ein Erfolg, so wie Google+, der Facebook Killer 😉
Ich spiele ja ziemlich oft über PS Now. Streaming hat schon ein paar schöne Sachen, aber generell ist es halt nicht, weder in D, noch in US, noch in Japan. Dagegen kann auch Google nichts machen.
humantarget86
20. März 2019 um 20:31 UhrAlso ich weiß nicht so Recht was hier alle von schlechten Netzausbau und dreistelligen Summen für gutes Internet quatschen. Ich zahle 20€ im Monat für eine 200Mbit Leitung. Und just in diesen Tagen werden in Deutschland die 5G Frequenzen versteigert. In 2-3 Jahren wird bis auf ganz wenige Ausnahmen jeder Haushalt in Deutschland ne 1Gbit Leitung haben können. Streaming ist die Zukunft. Wie andere schon geschrieben haben…Musik und Film wird schon gestreamt. Games zu streamen ist nur eine logische Weiterentwicklung. Meine meinung
Shezzo
20. März 2019 um 21:38 UhrAlso wenn ich sone krasse Maschine nötig hätte, würde ich mir nen neuen Pc zulegen 😀
Weichmacher
21. März 2019 um 07:30 Uhrsteve: 31 kg auf der sz stange 😉