Nehmt euch Urlaub, macht den Beruhigungstee bereit und warnt die Nachbarn vor: „Sekiro: Shadows Die Twice“ von den „Dark Souls“-Schöpfern FromSoftware ist da. Was euch erwartet? Die härteste Schwertkampfsimulation des Jahres. Und trotz seiner prominenten Vorfahren gibt sich „Sekiro: Shadows Die Twice“ dezent innovativ und findet inmitten von Endgegnern, Samurai und dem mittelalterlichen Japan eine eigene Persönlichkeit, die wir ihm nicht zugetraut hätten.
Eine mysteriöse Welt
„Sekiro: Shadows Die Twice“ entführt euch ins Sengoku-Japan des 16. Jahrhunderts und verbindet somit ein reales Setting mit FromSoftwares klassischem Fantasy-Einschlag. Auch wenn ihr es im Verlauf der etwa 30-stündigen Geschichte zumeist mit anderen Samurai zu tun bekommt, so trefft ihr doch auch immer wieder auf Fabelwesen, Dämonen und Untoten.
Im Gegensatz zu „Dark Souls“ oder „Bloodborne“ verzichtet „Sekiro“ allerdings auf einen Charakterbaukasten und Archetypen. Stattdessen steht der „einarmige Wolf“ im Mittelpunkt: Durch den stärkeren Fokus auf einen Hauptcharakter verändert sich auch die Erzählweise im Vergleich zu früheren FromSoftware-Spielen. Ihr sprecht vermehrt mit Überlebenden und Bewohnern der insgesamt neun Regionen und versucht herauszufinden, was eigentlich passiert ist.
Brutal schwer, aber auch gnadenlos gut!
Trotz des neuen Story-Ansatzes bleibt „Sekiro“ vielen Tugenden aber treu. Die Erklärtexte sind also weiter herrlich nebulös und die Geschichte, wenn auch linear, offenbart nur sehr selten offene Einblicke in die Zusammenhänge. Vieles müsst ihr euch selbst zusammenreimen, habt aber beispielsweise mit dem Bildhauer oder Ärztin Emma einige Bezugspersonen.
Schleichen und Schnetzeln
In Sachen Gameplay präsentiert sich „Sekiro: Shadows Die Twice“ vielseitiger: Vordergründig legt es den Schwerpunkt auf den Schwertkampf. Von Anfang bis Ende ist das Katana eure Waffe der Wahl. Die Haltung – ähnlich der Balance aus früheren FromSoftware-Spielen – dominiert dabei das Geschehen. Durch gelungene Paraden oder Angriffe durchbrecht ihr die Parade eurer Gegner und könnt sie so abfertigen.
„Sekiro“ entpuppt sich als Schwertkampfsimulator mit solidem Frustpotenzial. Ständige Ausweichbewegungen wie in „Bloodborne“ führen ebenso wenig zum Ziel wie ständiges Block á la „Dark Souls“. Vielmehr kommt es auf Paraden und das passende Timing an. So müsst ihr Angriffe erkennen und in kleinsten Zeitfenstern kontern. Hilfsmittel wie Asche oder die Prothesen helfen euch, die Deckung eures Gegners zu knacken. Trotzdem: „Sekiro“ erfordert Geduld und ein ordentliches Maß an Präzision.
Allerdings gibt es euch auch mehr Möglichkeiten an die Hand: Die Stealth-Mechanik – ähnlich wie in „Assassin’s Creed“ – funktioniert ordentlich und lässt euch Kontrahenten im Ninja-Stil ausschalten. So schleicht ihr euch etwa auf Dächern entlang und attackiert von oben. Oder ihr kraucht durch hohes Gras und attackiert von dort aus. Lautloses Vorgehen funktioniert gerade gegen Gegneransammlungen ausgezeichnet und die größere Flexibilität trägt stark zur Einzigartigkeit von „Sekiro“ bei.
Lieber Arm dran als Arm ab
Wie ja bereits erwähnt, bleibt das Katana die gesamte Spielzeit über eure Hauptwaffe. Allerdings findet ihr im Verlauf zusätzliche Prothesen, die ihr beim Bildhauer aktiviert und dann verwenden könnt. Von Ninja-Sternen bis hin zur schweren Axt und Feuerkanonen ist alles dabei, was man sich wünscht. Diese Funktionen bringen zusätzliche Tiefe in die Kämpfe und erlauben gelegentliche Wechsel im eigenen Arsenal. Die Rollenspielanteile gestalten sich vergleichsweise gering. Klassische Stufenaufstiege gibt es nicht. Dadurch entfällt auch das bei „Dark Souls“ und „Bloodborne“ so beliebte Grinding für mehr Lebens- und Angriffspunkte.
Stattdessen schaltet ihr mit gesammelten Erfahrungspunkten neue Angriffs- und Konteraktionen frei, die meist eher mäßig hilfreich sind, da sie in Sachen Timing sehr riskant ausfallen. So bezieht „Sekiro: Shadows Die Twice“ seine Faszination hauptsächlich aus dem Verfeinern und Verbessern der eigenen Fertigkeiten und weniger die des „einarmigen Wolfes“.
Upgrades wie etwa mehr Gesundheit schaltet ihr vor allem durch versteckte Items wie etwa Gebetsperlen frei und diese finden sich zumeist bei Bossen oder kleineren Endgegnern. Bei ihnen handelt sich zumeist um überdimensionale Samurais, teils auch riesige Tiere – sie sind längst nicht so imposant wie in „Dark Souls“. Dafür sind aber selbst kleinere Zwischengegner wie Generäle mit Piken extrem fordernd und fühlen sich wie echte Bosse an.
Hoher Schwierigkeitsgrad und kleinere Ungereimtheiten
Bei schweren Spielen wie „Sekiro: Shadows Die Twice“ sorgt der kleinste Fehler für den Bildschirmtod. Sobald ihr eure Konzentration für einen Sekundenbruchteil verliert, spießen euch selbst schwächere Kontrahenten gnadenlos auf und nehmen euch auseinander. Dieser hohe Schwierigkeitsgrad bleibt Geschmackssache: „Sekiro“ ist nichts für zwischendurch und benötigt eine gewisse Leidensfähigkeit, belohnt aber zugleich mit seinem genialen Kampfsystem und dem einzigartigen Artstyle.
Doch gerade aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrads müssen Steuerung und Kameraführung absolut präzise sein. Leider gibt es gerade beim Betreten von Innenräumen immer wieder kleinere Perspektivproblem. Für Momente kommt die Kamera nicht hinterher und verwirrt mit seltsamen Winkeln. Im schlimmsten Fall bedeutet das schon den ersten Treffer. Wir umgingen diese die Problematik, indem wir Innenräume in Kämpfen mieden und lieber die Dächer als Deckung nutzten.
Crowd-Control bleibt problematisch
„Sekiro: Shadows Die Twice“ simuliert Schwertkampf – also Angriffe, Paraden und Konter – ausgezeichnet. Allerdings gibt es immer wieder Probleme bei Kämpfen mit mehreren Gegnern. Nicht nur, dass diese Auseinandersetzungen sehr unübersichtlich sind, sie wirken auch deutlich unpräziser und „videospiel-iger“ als Eins-gegen-Eins-Gefechte.
Stecht ihr beispielsweise einen Wachmann ab, wartet sein Kollege geduldig ab, bis ihr mit eurer Arbeit fertig seid. Gegner-Modelle ragen gelegentlich leicht ineinander und manchmal trefft ihr gleich beide Widersacher, manchmal aber auch nicht.
Kommentare
Bulllit
22. März 2019 um 10:45 UhrAlso der Auftakt war sehr geil! Tolle deutsche Synchronsprecher (vor allem der Wolf!). Die Grafik ist stimmig und passt zum Setting. Man wird nicht einfach ins spiel rein geworfen! (wie bei den vorherigen Teile) Sekiro hat auch kleines Tutorial zu bieten und man kann seine Kampfkünste in einem Dojo Trainieren und verfeinern. Es wird erst so richtig interessant, wenn man die Prothese hat. Die normalen Gegner sind easy aber bei den größeren muss man jede Bewegung einstudieren…und die gehen gut ab!
President Evil
22. März 2019 um 10:59 UhrIch wollte aus Zeitgründen eigentlich noch warten. Aber irgendwie habe ich jetzt zu viele solcher Berichte gelesen.
Ich muss das haben!
Nathan_90
22. März 2019 um 11:05 UhrIch mag eigentlich nicht wieder Nervenkitzel wie bei Bloodborne haben, aber ich behalte das Spiel im Auge.
SchatziSchmatzi
22. März 2019 um 11:49 UhrHabe ein paar Livestream-Videos angeschaut und habe jetzt so richtig Bock drauf bekommen. Wird gleich bestellt. Was mir sofort aufgefallen ist, sind die gnadenlos, gut in Szenen gesetzte Kämpfe gegen die Kontrahenten. Ich würde sagen, dass Kampfsystem ist sehr dynamisch und das Beste, was ich je nach Way of the Samurai gesehen habe. Freue mich jetzt riesig auf das Game. Capcom, tut mir leid, ich habe mich für Sekiro entschieden. DMC 5 muss jetzt warten bis es dran kommt.
Boyka
22. März 2019 um 11:51 UhrWird heute persönlich getestet.
Bei den Wertungen konnte ich auch nicht warten.
LDK-Boy
22. März 2019 um 12:45 UhrWas soll den jedesmal der scheiss mit dem hohen schwierigkeits grad …ich will spass haben beim zocken und kein Nervenzusammenbruch…From Software
Serch
22. März 2019 um 12:53 Uhr@LDK-Boy
Ich spiele Spiele wegen ihrer Intensität, wenn ich „brain dead“ auf der Couch liegen will, schaue ich mir, die the fast the furious Teile an.
Neutrino
22. März 2019 um 13:06 UhrHabe eine Minute gespielt und war schon zum ersten Mal tot. (ok, war unbeabsichtigt 😀 )
SchatziSchmatzi
22. März 2019 um 13:07 Uhr@LDK-Boy
Du als Casual Gamer hast natürlich keine Ahnung. Sorry, aber die Fans und Core Gamer wissen den hohen Schwierigkeitsgrad von FS zu schätzen, denn das macht ein Spiel erst so richtig interessant, weil man die Spielmechanik beherrschen muss. Ich hätte keine Lust auf Games wo Gegner nur als Kanonenfutter dienen.
Sind die Gegener zu stark, bist du zu schwach 😛
Sveninho
22. März 2019 um 13:17 UhrEs ist sowas von genial. Hab jetzt ca. 1 1/2h gespielt und bin schon einige Male gestorben. 😀
Mein 1. FS Spiel seit Demon’s Souls. Die deutsche Synchro ist echt der absolute hammer. Der Synchronsprecher vom Hauptcharakter hat doch u.a. auch Artjom (zwischen den Kapiteln) aus Metro vertont, oder?
VincentV
22. März 2019 um 13:20 Uhr@LDK
Dann hast du ja viele alternativen. Ist ja nicht so als wäre From der einzige Entwickler der derartige Games macht. Aber solche Art Games haben eh oft eine höhere Schwierigkeit.
Stefan-SRB
22. März 2019 um 13:29 UhrVerdammt wollte warten bis es günstiger wird aber egal wird heute geholt From software sind eine der wenigen die wirklich immer abliefern.
ResidentDiebels
22. März 2019 um 14:07 UhrOft zu sterben und frust schieben und oft zu sterben und dabei spaß haben sind zwei paar schuhe.
Wenn man auf faire art und weise stirbt, also durch eigene fehler etc. dann finde ich es nicht schlimm oft zu sterben. Ist mir in Nioh auch passiert, dabei waren die gegner zu keiner zeit unfair, die meisten tode gingen auf meine kappe weil ich zu leichtsinnig wurde.
Wenn man aber stirbt oder verliert, wegen Gummiband Ki, Momentum und künstlicher härte, dann macht das keinen spaß.
Ich kann sekiro erst nächste woche zocken, bin noch nicht zu hause und kanns kaum abwarten.
LDK-Boy
22. März 2019 um 14:35 UhrAlso wenn ich schon höre das einer för einen simplen Bosskampf 2 std braucht ist das schon bock schwer…die könnten wenigstens mal eine auswahl machen das man es auf normal spielen kann.find die spiele gut deswegen spiele oder verauch ich es. -_-
fahmiyogi
22. März 2019 um 14:53 UhrIch warte lieber auf Ghost of tsushima… Jede zweite Minute sterben ist nix für mich.
President Evil
22. März 2019 um 15:01 Uhr@ResidentDiebels
Genau! Bei From Soft bedeutet zu sterben, zu lernen. Und das macht spass 🙂
Bei den meisten Anderen Entwicklern bringt das meist nur Frust.
VincentV
22. März 2019 um 15:02 UhrFrom spricht da eben eine ganz eigene Schicht von Käufern an. Die Leute die sich in sowas verbeißen können und wollen.
Bei KH3 hat man sich zuletzt beschwert das es zu leicht ist. Hier ist es aufeinmal zu schwer. 😀
SchatziSchmatzi
22. März 2019 um 15:08 UhrManche Spielern kann man es einfach nicht recht machen. Die sollten sich ein neues Hobbie suchen.
ps3hero
22. März 2019 um 16:05 Uhr„Der Synchronsprecher vom Hauptcharakter hat doch u.a. auch Artjom (zwischen den Kapiteln) aus Metro vertont, oder?“
Ach? Finde die die Synchro auch extrem gut, bin positiv überrascht.
Arkani
22. März 2019 um 16:53 UhrGetickt!!
BjGt
22. März 2019 um 22:15 UhrBin auch noch zwiegespalten.einerseits braucht es mMn Games die man nicht in one run durchorgelt,andererseits hab ich Angst.
Hol’s mir trotzdem und mach meine Erfahrungen.wtf..From is Psycho
Trinity_Orca
22. März 2019 um 22:39 UhrMeint ihr nicht einfach das es die synchro von kratos ist aus gow4??
Artjom was??
Sveninho
22. März 2019 um 23:48 UhrGrad mal bisschen gegoogelt und absolut nichts gefunden.
Tilo Schmitz heißt anscheinend der von Kratos, aber zu Sekiro und Metro konnte ich nichts finden.
Trinity_Orca
23. März 2019 um 00:33 UhrTilo schmitz ist der alte sprecher. Der neue ist ein anderer. Der von sekiro
Neutrino
23. März 2019 um 09:12 UhrSehr viele Paralellen zu Dark Souls 3, wie ich finde.
Es spielt sich sehr gut und ich finde es bis jetzt nicht so schwer wie DS und BB muss ich sagen.
kkev0502
23. März 2019 um 10:53 UhrFinde es bis jetzt sehr geil, geniales Kampfsystem und butterweiche 60 fps auf PC! Kritik an der schwierigkeit ist für mich nicht berechtigt da man in diesem Spiel eigentlich nie grundlos stirbt, hatte bis jetzt keinen Gegner den man nur mit try- und error besiegen konnte, jeder ist schlagbar, und ja, Nervenkitzel kann eine eigene Form von Spaß sein, ist halt geschmackssache, aber ist ja nich so das die Spielelandschaft voll von solch anspruchsvollen Games sind 😀
martgore
24. März 2019 um 08:45 UhrSpiele es auch auf dem PC, BB logisch auf der PS4. Ich finde es jetzt nicht zu schwer, aber ich denke, wenn man die Soul`s spiele mag und vor allem einen Titel durchgespielt hat (ohne Hilfe, das ist der Knackpunkt) dann hat man die Mechanik verstanden und hat auch keine Probleme mehr damit.
Leider gefällt mir an dem Spiel nicht, das es kein MP gibt. Wo bleibt der Spass, bei Gegner in die Welt in die Welt „einzubrechen“ und dort seine gelernten Kampfkünste zu zeigen? Witzig war auch, zu sehen, an welcher Stelle andere immer wieder gestorben sind oder Hinweise auf dem Boden, die entweder ein gut gemeinter Rat waren oder Dich auch verarscht haben. Das machten für mich die Souls spiele auch aus. Nicht nur das kämpfen. Selbst wenn ich solo unterwegs war, hab ich mich irgendwie nie alleine gefühlt.
BB ist für mich, im Vergleich, das epischere Spiel und auch umfangreichere.
Smoov
24. März 2019 um 15:13 UhrIch finde nur die Bosse sau schwer, eine falsche bewegung und man darf alles nochmal machen, aber der rest ist genial gemacht.
ulibulli
24. März 2019 um 20:06 UhrNIOH 2 ? Nein nur eine Kopie von Nioh, halt nur eben schlechter ! Kein Mutilplayer….haben sie diesesmal die Lehrlinge rangelassen bei Fromsoftware !! Kameraführung nicht optimal.
Bleibt bei Nioh !!
attitude2011
27. März 2019 um 09:55 UhrIch kann es mit nur einem Wort beschreiben HASSLIEBE… Es ist so gut und macht so viel Spass, aber es kann so abfuc*en. Es wird nicht jedem Gefallen, egal ob man DS oder BB geliebt hat. Ich finde es besser als Nioh, aber ich habe Zweifel ob ich es wirklich durchspielen werde bzw. kann.