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Review

Assassin‘s Creed Odyssey: Das Schicksal von Atlantis im Test - Wie gut ist die erste Episode?

Mit „Die Elysischen Gefilde“ startet die dreiteilige DLC-Serie „Das Schicksal von Atlantis“ für „Assassin‘s Creed: Odyssey“: Die Redaktion testete das neue Griechenland-Abenteuer bereits und legte sich mit Göttern und Kolossen an!

play3 Review: Assassin‘s Creed Odyssey: Das Schicksal von Atlantis im Test – Wie gut ist die erste Episode?

8.0

„Die Elysischen Gefilde“ ist das erste Kapitel der DLC-Erweiterung „Das Schicksal von Atlantis“. Der Bonus-Inhalt schließt natürlich an das Anfang April veröffentlichte, große April-Update an. Um direkt aus eurem laufenden Spiel durchzustarten, benötigt ihr eine Spielfigur mit Charakterstufe 28. Bevor ihr „Das Schicksal von Atlantis“ angeht, müsst ihr dann aber noch die achte Episode der vergessenen Geschichten „Die Erbin der Erinnerungen“ spielen. Seid ihr noch nicht so weit, startet ihr die Erweiterung direkt aus dem Hauptmenü und erhaltet einen auf Level 52 hoch gepushten Helden mit passendem Inventar. Wir haben uns bereits für euch nach Elysion begeben und verraten, ob die Erweiterung Zeit und Geld wert ist.

Was wir gut finden

In der Kürze liegt die Würze

Noch in „Assassin‘s Creed: Odyssey“ beklagten wir uns über das Luxusproblem des allzu gewaltigen Umfangs. Das Spiel war so groß, dass viele Geschichten inmitten der Aufgaben und Möglichkeiten untergingen. Die erste Episode von „Das Schicksal von Atlantis“ indes wirkt mit zehn bis zwölf Stunden Spielzeit kompakt und überschaubar. Das tut insbesondere der Story und seinen Protagonisten gut.

Eine gelungene, aber nicht göttliche Erweiterung

Der Plot dreht sich um einen Machtkampf um die Kontrolle Elysions. Alexios bzw. Kassandra steht schnell zwischen den Fronten: Wie skrupellos ist die Herrscherin Persephone wirklich? Wer verdient Unterstützung: Die heimtückische Hekate oder doch Adonis, der sich seiner Gefühle nicht wirklich im Klaren zu sein scheint? „Die Elysischen Gefilde“ würzt die Geschichte wiederum mit einem Wiedersehen eines alten Bekannten, sowie daran gekoppelte moralische Entscheidungen.

Entgegen aller Befürchtungen tut der Ausritt in die göttliche Welt „Assassin‘s Creed: Odyssey“ in Sachen Storytelling wirklich gut. Obwohl das Spiel ein wenig braucht, ehe es wirklich Fahrt aufnimmt, so hat uns die Geschichte zum Ende hin wirklich gefangen genommen.

Schöner Mix aus Innovationen und Altbekanntem

Spielerisch erfindet die Erweiterung das „Assassin‘s Creed“-Rad natürlich nicht neu. Im Verlauf geht es vor allem darum, den Einfluss Persephones‘ in den Gebieten Elysions zu verringern. Zu diesem Zweck infiltriert ihr Lager, zerstört Statuen oder befreit Soldaten von ihrer Kontrolle. Das Missionsdesign vermischt dabei gerade gegen Ende der Kampagne kleinere Schieberätsel mit Stealth und Erkundung.

Natürlich entdeckt ihr in Elysion neues, hochleveliges Loot und könnt euch auch bei einer neuen Schmiede austoben. „Die Elysischen Gefilde“ bietet zudem mit den Kolossen und Persephones Wachen häufig auftauchende neue Gegnertypen. Sie greifen auf Magie-Attacken zurück und verringern etwa euren Adrenalin-Vorrat. Ihr benötigt weitaus mehr Übersicht in den Gefechten und müsst häufiger ausweichen. Die Erweiterung richtet sich damit (wie es sich gehört) an fortgeschrittene Spieler.

Neue Fähigkeiten – gut versteckt

Wie ja bereits erwähnt, sollte euer Charakter wenigstens auf Stufe 28 sein, um ins Elysion eintreten zu können. In der Testrunde starteten wir mit einer Level-52-Kassandra und einem reich bestückten Arsenal an Fähigkeiten. „Die Elysischen Gefilde“ hält obendrein vier neue Fertigkeiten in Form von Upgrades für euch parat. Diese befinden sich versteckt in der Spielwelt und müssen zunächst mit eurem Stab aktiviert werden.

Für Attacke des Ares, Wahnsinn des Ares, Macht der Artemis und Zeitlupe des Kronos gibt es eine erweiterte Stufe. Die Attacke des Ares beispielsweise entsendet jetzt eine noch stärkere Energiewelle und eignet sich daher ideal, um gleich mehrere Gegner in Schach zu halten. Das Spiel gibt deren Standort nur grob vor, sodass ihr nach den Tempelanlagen suchen müsst. Dieses Stilmittel benutzt „Die Elysischen Gefilde“ übrigens häufiger und verbindet so Gameplay und Open-World-Konzept.

Was wir schlecht finden

Elysion ist ganz schön leer

„Die Elysischen Gefilde“ bieten zweifellos wunderschöne Ausblicke und glänzt mit seinem hübsch aufbereiteten Szenario. Allerdings ist die Spielwelt auch – außerhalb der Städte – sehr leer. Im Verlauf treffen wir auf keinerlei NPCs und machen auch nur in bestimmten Gebieten Tiere ausfindig. Dieser Kontrast zwischen der Optik und der Leblosigkeit passt nicht so recht zusammen. Gerade bei längeren Touren stört die Leere innerhalb der Spielwelt merklich. Auch hatten wir auf tiefere Einblicke in Atlantis gehofft. Die gibt es dann vermutlich aber in einer der zukünftigen Episoden.

Keine Flügel, nur Aufzüge

Elysion zeichnet sich durch sein ungewöhnliches Karten-Layout aus. So besteht das Gebiet vor allem aus Flüssen, Inseln und Bergen. Schnellreise funktionieren wie gewohnt mit Hilfe von Synchronisationspunkten. Doch wollt ihr möglichst schnell auf die Spitze der Berge und damit zu Städten oder anderen Sehenswürdigkeiten gelangen, dann müsst ihr die „Flügel des Hermes“ benutzen.

Leider handelt es sich dabei nicht um eine neue Flugfunktion, sondern um eine Art Aufzug, mit dem ihr euch zu an die Spitze teleportiert. Dadurch spart ihr spürbar Zeit, als wenn ihr hochklettert oder nach anderen Wegen sucht. Allerdings steckt die Teleportation aufgrund der kurzen Unterbrechung auch einen Bruch im Gameplay dar.

Stealth weiterhin zu oberflächlich

Die Erweiterung bringt selbstverständlich alle Neuerungen des aktuellen April-Updates mit. Dazu gehören u.a. die drei Loadouts, zwischen denen ihr schnell hin und her wechseln könnt. Allerdings bleibt das Schleichen eine kleine Baustelle. Weiterhin versteckt ihr euch in Büschen oder hohem Gras und macht von hier aus Gegner unschädlich. Mit einem einfachen Pfiff lockt ihr sie an und legt sie danach schlafen.

„Die Elysischen Gefilde“ setzt den Fokus stärker auf Stealth: Die an Wachroboter erinnernden Kolosse schlagen nämlich immer dann Alarm, wenn sie euch bei kriegerischen Angriffen ertappen. Allerdings ist das Schleichen weiterhin eher rudimentär und das ständige Anpfeifen der Gegner wirkt mitunter arg künstlich.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • neues Setting mitsamt Gottheiten
  • kurzweilige Geschichte und moralische Entscheidungen
  • neue Gegnertypen und Fertigkeiten
CONTRA
  • allzu leere Spielwelt und wenig Atlantis
  • umständliche „Flügel des Hermes“
  • weiterhin kleine Stealth-Schwächen

Assassin‘s Creed Odyssey: Das Schicksal von Atlantis im Test – Wie gut ist die erste Episode?

„Die Elysischen Gefilde“ ist ein gelungener Auftakt für die „Das Schicksal von Atlantis“-Trilogie: Die kompakte Geschichte erweist sich, insbesondere dank der Gottheiten und ihrer Beziehungen, als unterhaltsam und kurzweilig. Die darin verarbeitete Missionen glänzen nicht unbedingt mit Innovationen, sind aber allesamt gut gelöst und stellen Charaktere und Schauplatz in den Mittelpunkt.

Hinzu kommen die vielen kleinen, gelungenen wie beispielsweise die erweiterten Fähigkeiten, frisches Loot und neue Reittiere. Kämpfe sind aufgrund der härteren Widersacher angenehm fordernd und fühlen sich deutlich anders an als im Hauptprogramm. „Die Elysischen Gefilde“ erfüllt somit den Sinn einer solchen Erweiterung: Es erzählt die Geschichte und erweitert es sinnvoll. Eine Rückkehr zu „Assassin‘s Creed: Odyssey“ lohnt sich also!

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