Traditionell veröffentlichte Codemasters neue Ableger seiner „F1“-Serie Ende August. Doch in diesem Jahr ist alles anders! „F1 2019“ kommt noch während der laufenden Formel-1-Saison auf den Markt und legt damit einen echten Frühstart hin. Bereits bei unserer ersten Preview-Session mit der Rennsimulation befürchteten wir eher ein aufgebohrtes Update, denn einen vollwertigen Nachfolger. Im Test jedoch beweist „F1 2019“ seine Stärken: Geniale Spielbarkeit, tolle Technik und ein fettes Lizenzpaket. Wer die Formel 1 liebt, kommt auch in diesem Jahr nicht an Codemasters‘ „F1“ vorbei.
So viel Motorsport wie noch nie zuvor
Als das offizielle Spiel zur aktuellen Formel-1-Saison fährt „F1 2019“ natürlich schwere Lizenzgeschütze auf. Das Spiel beinhaltet folglich alle 21 Strecken sowie zehn Teams und zwanzig Fahrer des Rennsportzirkus. Sehr schön: Im Showroom könnt ihr euch diesmal die Boliden aus der Nähe anschauen und auch einig Informationen über die Teams nachlesen. Zudem dürft ihr euch auf der Strecke auch im Fotomodus austoben.
Knallhart und rasend schnell
Erstmals ist zudem die Formel 2 mit an Bord. Aufgrund des frühen Launch-Termins aber besteht das Angebot hier zunächst nur aus den Daten der Saison 2018. Codemasters kündigte aber bereits an, in Zukunft ein kostenloses Update mit Teams und Fahrern der derzeit noch laufenden Saison nachzuliefern. Hinzu kommen standardmäßig achtzehn klassische Fahrzeuge. In allen drei Rennklassen bestreitet ihr Meisterschaften, geht in Time-Trials zur Sache oder widmet euch Herausforderungen. Dabei handelt es sich um Kurzwettbewerbe, in denen ihr beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Autos überholen müsst.
Gewohnt stark auf der Strecke – nur noch hübscher
„F1 2018“ stellte im Vorjahr den vorläufigen Höhepunkte der Serie dar und machte technisch als auch spielerisch einen gewaltigen Schritt nach Vorne. Der aktuelle Ableger legt die Messlatte lediglich dezent höher und überzeugt in Sachen Gameplay vor allem mit der größeren Auswahl an Fahrzeugen. Gerade die F2-Boliden erweisen sich als schöne Ergänzung und fühlen sich auf dem Asphalt deutlich leichter und wendiger an.
Ansonsten aber baut „F1 2019“ auf den Stärken des Vorgängers auf. Das Spiel inszeniert sich ausgezeichnet und wartet bereits vor dem Start mit an eine TV-Übertragung erinnernden Präsentation auf. Die Kommentatoren liegen zwar gelegentlich mit der Betonung ein wenig daneben, können sich aber dennoch hören lassen. Grafisch entwickelt sich „F1“ ebenfalls weiter: Speziell die Beleuchtung der Nachtrennen – also beispielsweise in Bahrein – wirkt deutlich stimmungsvoller und realistischer.
Darüber hinaus trumpft das Spiel weiterhin mit seinem gelungenen Geschwindigkeitsgefühl und der starken Umgebungsgrafik auf. Bei Regen entsteht auf engen Stadtkursen wie in Baku oder Monaco ein toller Eindruck für die fast schon klaustrophobische Enge und für das Risiko. Die Gischt beeinflusst dabei natürlich nicht nur die Sicht, sondern verändert auch Faktoren wie den Bremsweg. „F1 2019“ bietet gerade für Motorsport-Fans extrem viel Möglichkeiten – vom Tuning und Gameplay-Einstellungen bis hin zu dem neuen Editor für den Multiplayer.
Alte und neue Stärken
Wer sich „F1 2019“ anschafft, der erhält reichlich Umfang für sein Geld. Solisten freuen sich über die leicht aufgewertete Karriere. Hier startet ihr zunächst in der Formel 2 und liefert euch dort einen harten Konkurrenzkampf mit zwei anderen jungen Piloten. „F1 2019“ setzt in diesem Fall auf Zwischensequenzen und stellt die Rivalität der Charaktere ordentlich dar.
Nach kurzer Zeit steigt ihr aber die Formel 1 auf und ab diesem Zeitpunkt erinnert die Karriere stark an den Vorgänger. Ihr kümmert euch also um euer aktuelles Team, kauft mit Ressourcenpunkte Extras hinzu und schlagt euch in Interviews mit der Presse herum. Sehr schön: Ihr bestimmt selbst den Umfang eines Rennwochenendes und simuliert notfalls auch einige Aufgaben.
Dazu streut das Spiel auch immer wieder Events ein, in denen ihr Ruf-Punkte sammelt. Diese benötigt ihr, um später neue Verträge auszuhandeln oder zu anderen Teams zu wechseln. Überhaupt passt ihr „F1 2019“ stark an eure eigenen Fähigkeiten an. Einsteiger nutzen Hilfen wie Bremsassistenten oder die dynamische Ideallinie, Fortgeschrittene setzen auf realistischen Reifenabrieb und ein komplettes Schadensmodell.
Darüber hinaus setzt „F1 2019“ verstärkt auf Online-Komponenten. So führt das Spiel eine Rennfahrerlizenz ein, auf der ihr sämtliche Erfolge festhaltet. Sie dient online als Visitenkarte. Im Multiplayer ackert ihr euch durch Events, Ligen und andere Wettbewerbe. Dazu integriert Codemasters eine neue Esport-Sektion, in der ihr Informationen über aktuelle Rennen erhaltet und euch sogar Streams anschauen könnt. Insgesamt wirkt das gesamte System in sich sehr rund. Ob die Server dem ersten Andrang standhalten, wird sich aber erst zum Launch zeigen.
Rabiate Gegner-KI
Während das Fahrverhalten – egal, ob mit oder ohne Fahrhilfen – überzeugt, so bleibt das Gegnerverhalten weiterhin ein Problem. Zwar lassen sich die Computerpiloten ebenfalls einstellen, jedoch agieren sie mitunter zu kompromisslos und drängen einen nur allzu gerne ins Kiesbett. Sie nehmen weder Rücksicht auf die Konkurrenz noch auf das eigene Material. Zugleich gibt es auch bei der – ebenfalls variablen – Regelauslegung gelegentlich kleinere Probleme, speziell wenn es darum geht, den Schuldigen für einen Unfall dingfest zu machen.
Zu wenig Formel 2 im Karrieremodus
Die Formel 2 ist eine der Neuerungen von „F1 2019“ und dennoch kommt sie in der Karriere sehr kurz. Wir mochten den filmischen Ansatz sehr und waren enttäuscht darüber, dass die F2-Saison bereits nach knapp 30 Minuten – also drei Events und einigen Zwischensequenzen – wieder vorbei war. Codemasters hätte einfach mehr aus dieser neuen Möglichkeit machen müssen, scheute aber offenbar vor allzu bahnbrechenden Neuerungen im Karrieremodus zurück.
Mehr vom Alten
„F1 2019“ erscheint gerade einmal zehn Monat nach seinem Vorgänger. Der kurze Abstand zwischen den beiden Spielen macht einen natürlich stutzig. Und tatsächlich darf niemand alles entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Titeln erwarten. Speziell auf er Strecke spielen sich die Rennsimulationen nahezu identisch, sofern ihr nicht die Formel-2-Boliden ausprobiert. Auch die Karriere erinnert über weite Strecken zu stark an den Vorgänger. Einige Elemente wie beispielsweise der Technologie-Baum wurden beinahe unverändert übernommen.
Kommentare
JigsawAUT
24. Juni 2019 um 18:27 Uhr„Echte Rennsportfans kommen also an Codemasters neustem Ableger nicht vorbei“
Der Satz ist wohl ein Scherz… echte Rennsportfans kennen mehr als nur die F1 🙂
Ich bin Rennsportfan, ich mag einige Rennserien wie DTM, GT-Serien, MotoGP uvm aber gerade die Formel 1 wird im Realen immer uninteressanter vor allem für Rennsportfans dessen Interessen weit über die F1 hinausgehen 😉
Buzz1991
24. Juni 2019 um 18:28 UhrGut geschriebener Test. Daumen hoch, @PLAY3!
Meine weiteren Anmerkungen:
– Menüs und HUD haben sichtlich mehr Stil und sind an die realen Übertragungen angelehnt und überwiegend sogar detailgetreu nachempfunden
– Fehlen der klassischen Strecken ist mein größter Kritikpunkt – nirgendwo anders würde es so viel Spaß machen, die alten Wagen zu bewegen
– Gegner-KI finde ich top. Ich mag es, wenn sie aggressiv sind. Das Problem ist hier und da aber wirklich das Erkennen des Täters. Fast immer ist man selbst angeblich schuldig
– „Mehr vom Alten“ – Fahrgefühl unterscheidet sich auch bei den F1-Wagen und das ERS muss nun sorgsamer gemanaget werden.
– Visuelle Anpassungen des Charakters (Helm, Anzug, Handschuhe) haben nicht den Umfang wie bei GT: SPORT beispielsweise (mehr bei F1 2020?)
Der deutlich frühere Erscheinungstermin ist auf eine Aufstockung des Teams (etwa 30%) und die Tatsache, dass man schon 2017 begonnen hat zu entwickeln, zurückzuführen.
Buzz1991
24. Juni 2019 um 18:31 UhrErgänzung:
Die Senna v Prost-Inhalte sind leider eher ein Reskin. Anstatt reale Situationen nachzuspielen und die ein oder andere Filmsequenz einzubinden, steigt man nur mit deren Alter Ego ins Auto, hat deren nachgebildete Fahrzeuge und Anzug/Helm/Handschuhe und macht dasgleiche, was man schon in den Einladungs-Events macht.
@JigsawAUT:
Hier geht’s nur um das Spiel, dass man da als Fan der F1 oder Rennspiel/Motorsport-Fan zugreifen sollte ;}
StevenB82
24. Juni 2019 um 19:04 UhrWenn man in sonem Test schon Lizenzen anspricht MUSS man auch die fehlende „LIZENZ für gescannte Strecken“ erwähnen! Sowas ist heutzutage ein derber Minuspunkt
Sam1510
24. Juni 2019 um 19:48 Uhr8.5 > Der Klassiker von Play3!
Ansonsten:
Wird gekauft „später“ habe aktuell mit 2018 noch sehr viel Spaß.
jonesey
24. Juni 2019 um 21:36 UhrSteven… es wird langweilig…
Buzz1991
24. Juni 2019 um 21:46 Uhr@StevenB82:
Paul Ricard ist lasergescannt. Vielleicht noch weitere?
StevenB82
24. Juni 2019 um 23:18 Uhr@Buzz1991
Spa ist Augenkrebs, Suzuka ist Augenkrebs, Abu Dhabi ist Augenkrebs, Ungarn ist Augenkrebs, Silverstone ist Augenkrebs, Monza ist Augenkrebs, Monaco ist Augenkrebs… Zeig doch mal wo steht dass da irgendwas gescannt sein soll.
Buzz1991
25. Juni 2019 um 00:19 UhrVideo von 6:18 bis 6:55 anhören. Game Director Lee Mather bestätigt es.
youtu.be/YGYL9Zgd3-g
Außer deiner Behauptung, es sehe aus wie Augenkrebs, woher weißt du, dass es nicht laserscannt ist auf jeder der sieben Strecken? Warst du vor Ort und hast es geprüft oder eine offizielle Auskunft?
StevenB82
25. Juni 2019 um 00:55 UhrBarcelona hab ich noch vergessen, auch echt eine Zumutung.
kadi712
25. Juni 2019 um 00:55 UhrIch bin Formel 1 Fan. Was mir etwas fehlt ist das man sich frei bewegen kann. Eine Idee wäre z.b. das man selbständig zur Garage/Padock/Fahrerlager und Agent/in geht (da neue Vertragsverhandlungen führt)unterwegs interviewt wird wie das Training/Qualifying oder Rennen gelaufen ist. Man loben oder schimpfen kann wie das Auto und Team gearbeitet hat,was sich wiederum auf die unterschiedlichen Entwicklungsabteilungen oder Team(kollege )/Rivaleauswirkt.
-Eine Idee für die Erstellung meines Fahrers,man nehme es so wie bei FIFA Spiele oder als Möglichkeit über die PlayStation Kamera.
-Die Siegerehrung könnte auch etwas ausgebaut werden, Hymne spielt Anfangs. (Selbst Champagner spitzen lassen).
-Das strafen gerechter sind und es im Rennen per Info angezeigt wird wer eine Bekommen hat oder über Boxenfunk.
-Schadensmodell,Crash bei Start oder/und im Rennen(Qualifying) folge Rennunterbrechung (Einführung der Roten Flagge in einem F1 Spiel) Neustart bei größeren Zwischenfällen,wie zu starker Regen oder schlimmen Crashs
Cult_Society
25. Juni 2019 um 03:16 UhrDa sollten 8.4 Punkte abgezogen werden wegen den Kindergartenspielen im Training. Duech Tore fahren so ein Käse.
SirYesSir
25. Juni 2019 um 08:03 Uhrsteven, beantworte doch die frage von buzz: […] woher weißt du, dass es nicht laserscannt ist auf jeder der sieben Strecken? Warst du vor Ort und hast es geprüft oder eine offizielle Auskunft?
unter jedem f1-beitrag liest man denselbe kommentar von dir, vielleicht schreibst du mal codemasters an? hier bringt es wenig, wenn du dich ständig wiederholst.
wenn alles so eine zumutung ist, warum spielst du es? du hast alles schlechte ja schon im vorhinein gewusst…
StevenB82
25. Juni 2019 um 08:13 Uhr8 Strecken sind es mitlerweile.
Ich glaube nicht dass die Frage wirklich ernst gemeint war, denn er hat Augen im Kopf und sollte sich gut genug auskennen um zu wissen dass ich Recht habe 😉
Wer sagt denn dass ich Codemasters nicht anschreibe?
Buzz1991
25. Juni 2019 um 10:15 UhrHat bei Paul Ricard ja auch so gut funktioniert…:D
Lasergescannt ist schon was Tolles, aber ob es nun 100% oder nur 98% akkurat ist, wirst du nur dann wirklich merken, wenn du selbst in dem Wagen mal auf der Strecke unterwegs warst. Es gibt auch andere Methoden, Strecken sehr genau einzufangen ohne mit Laser-Geräten um den Kurs zu latschen.
Wie gesagt, ich warte noch auf Beweise, dass es nicht weitere lasergescannte Kurse und oder starke Ungenauigkeiten gibt.
@Cult_Society:
Musst du doch nicht machen, wenn du keine Lust hast. Kannst auch nur das machen, was du spaßig findest.
@kadi712:
Da sind ein paar coole Ideen dabei. Beim Schadensmodell verhindern wohl zwei Aspekte eine bessere Umsetzung: Hardware und die fehlende Erlaubnis durch die Sponsoren.
StevenB82
25. Juni 2019 um 11:02 UhrBei denen die ich aufgezählt habe gibt es eklatante Fehler die jedem auffallen der in irgendeiner Form auch nur ansatzweise Motorsport konsumiert. Erschreckend wie schlecht das Know How hier ist oder wie versucht wird das zu leugnen.
Buzz1991
25. Juni 2019 um 11:08 UhrEklatante Fehler wie Linkskurve anstelle einer Rechtskurve? Kiesbett, wo eigentlich Asphalt ist? Strecke 3 Meter breiter als in der Realität?
Oder sind es eher Peanuts wie dass mal ein Randstein 5 cm zu hoch ist oder eine Bodenwelle noch drin ist, die nicht mehr da ist?
Ich warte weiterhin auf Beispiele. Wie ich schon sagte, 98% vs. 100%.
Ich gucke seit Jahren jedes F1-Rennen. Ich sehe mir fast jedes Video auf deren YT-Kanal an, wo auch immer eine Streckenerklärung stattfindet.
Leugnung oder geringes Wissen zu unterstellen OHNE mal Vergleichsmaterial zu bringen, ist mehr als schwach. So diskutiert man nicht, sondern macht sich zum Affen.
StevenB82
25. Juni 2019 um 11:31 UhrOffensichtlich weißt du wovon ich rede. Aber du hast noch Gefälle vergessen die im Spiel nicht existieren oder an völlig falschen Stellen platziert sind. Einige der Bodenwellen, was ja nicht nur kleine Kanten sind sondern in denen man richtig absackt sind nicht nur nicht mehr da sondern haben nie existiert. Und das was da schief läuft als Lapalien zu bezeichnen ist schon ziemlich verblendet.
Den Affenschuh zieh ich mir garnicht an weil die ganze Welt Bescheid weiß, nur die Play3 Community anscheinend nicht oder will es nicht wahrhaben.
Buzz1991
25. Juni 2019 um 11:40 UhrZum letzten Mal (ansonsten bin ich raus): Wenn es so offensichtlich ist, müssten ja auch seitenweise Vergleichsbilder und Vergleichsvideos im Internet kursieren.
Verlink doch mal was. Danach lässt sich diskutieren.
StevenB82
25. Juni 2019 um 11:52 UhrEs gibt ja noch Leute ausserhalb von Play3 die es weniger stört, dass die meisten Strecken nicht gescannt sind aber die streiten sich auch nicht mit denen die es anprangern umher. Ist schon krass was hier abgeht, alter Schwede.
Buzz1991
25. Juni 2019 um 13:55 UhrOk, das reicht. Zum wiederholten Mal meiner Forderung nicht nachgekommen.
Du bist ein Troll.
StevenB82
26. Juni 2019 um 10:03 UhrWie kann man seine Dummheit nur so zur Schau stellen
martgore
26. Juni 2019 um 12:51 Uhr@Steven
Du legst darauf viel wert, das ist okay. Jeder hat seine Prioritäten. Aber geb Buzz doch einfach einen Link und Du hast Deine Ruhe.
SirYesSir
26. Juni 2019 um 21:11 Uhrich spiele auch sehr viele motorsport spiele, darunter auch fast alle f1-spiele auf der playstation seit 2010. muss aber sagen, da ich selbst nie eine originalstrecke gefahren bin, dass mich das nicht stört. mag sein, dass zb vielleicht die letzte schikane in spa nicht originalgetreu ist, aber mal ehrlich: wem fällt das auf, der den motorsport nur im TV und vielleicht auf den zuschauerrängen vor ort verfolgt? richtig: niemanden! solange nicht eine links- mit einer rechtskurve verwechselt wurde, geht das in ordnung.