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USK: Leitkriterien für Hakenkreuze in Spielen erweitert

Die Verantwortlichen der USK haben die Leitkriterien zur Berücksichtigung der Sozialadäquanz bei Spielen, in denen Symbole verfassungswidriger Organisationen auftauchen, erweitert. In einer aktuellen Meldung werden einige Details dazu verraten.

USK: Leitkriterien für Hakenkreuze in Spielen erweitert

Seit der Änderung der Prüfpraxis im Zuge einer geänderten Rechtsauffassung der Obersten Landesjugendbehörden im vergangen Jahr kann die sogenannte „Sozialadäquanzklausel“ nun auch für die Prüfung von Computer- und Videospielen einbezogen werden. Es können nun auch Spiele in Deutschland mit USK-Freigabe erscheinen, wenn verfassungsfeindliche Symbole darin zu sehen sind. Zuvor konnten Spiele mit derartigen Inhalten nicht auf dem deutschen Markt veröffentlicht werden.

Der USK-Beirat hat bei der jüngsten Sitzung die Erweiterung der Leitkriterien zur Berücksichtigung der Sozialadäquanz bei Spielen, in denen Symbole verfassungswidriger Organisationen gezeigt werden, festgehalten. Für die jugendschutzrechtliche Bewertung von Games dienen diese Leitkriterien als Grundlage. Es wird unter anderem berücksichtigt, wie die Spielfiguren in ein Gut-Böse-Schema eingeordnet werden können.

Mit einer aktuellen Meldung weist die USK auf die Neuerungen hin. Unter dem Punkt „Berücksichtigung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ wird erklärt:

„Die USK-Prüfgremien prüfen, ob Tatbestände der Jugendgefährdung (insbesondere Verherrlichung oder Verharmlosung der NS-Ideologie, Verrohung durch Banalisierung des Nationalsozialismus) festgestellt werden können, welche die Vergabe eines Alterskennzeichens nach § 14 JuSchG durch die OLJB ausschließen.“

Sofern keine Anhaltspunkte für eine Jugendgefährdung zu erkennen sind, folgt der zweite Schritt, bei dem der Kontext in den Fokus rückt.

„Dabei ist insbesondere die Rahmung des Kontextes der Darstellung (zum Beispiel ein differenziert-kritischer Umgang mit den historischen Begebenheiten, rein fiktionale Stoffe mit dystopischen Szenarien oder die Ideologie entlarvende Satiren) zu beurteilen. Die Handlungsoptionen der Spieler sind auf ihre mögliche Vermittlung sozial-ethisch desorientierender Botschaften zu analysieren.“

Weiter wird dazu erklärt:

„Gerade Kinder und jüngere Jugendliche verfügen häufig noch über kein ausreichendes gesellschaftliches und politisches (Orientierungs-)Wissen und keine gefestigte Moral, um fiktionale Inhalte korrekt gegenüber historischen Begebenheiten abgrenzen und einordnen zu können. Sie befinden sich im Prozess der moralischen Entwicklung, in dem sie Mitmenschlichkeit entwickeln und ihre Gefühle mit moralischen Prinzipien verknüpfen lernen. Die historisch und kontextuell nicht eingebettete und womöglich positiv konnotierte Darstellung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisation kann dazu führen, dass Kinder die Bedeutung der Symbole nicht richtig einschätzen lernen.“

„Um eine Identifikation mit Träger von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu vermeiden, ist die Rolle und der klar erkennbare Spielauftrag der zu steuernden Spielfiguren gegen deren Ideologie zu bewerten (Gut-Böse-Schema). Zu berücksichtigen ist ebenfalls, dass gerade Jugendliche sich in einer intensiven Phase der Identitätsfindung befinden, in der die vorgegebenen moralischen Grenzen der Gesellschaft ausgetestet und in Frage gestellt werden. Im Zuge dessen kann die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in medialen Produkten eine besondere Aufmerksamkeit und Bedeutung durch den vermeintlichen Tabubruch erhalten.“

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Kommentare

Accounting

Accounting

06. August 2019 um 15:09 Uhr
egoshooterfreak

egoshooterfreak

06. August 2019 um 17:01 Uhr