Die „Need for Speed“-Serie rast inzwischen seit 25 Jahren über die heimischen Bildschirme. Doch die einstmals makellose Arcade-Racing-Fassade bekam in den vergangenen Jahren einige Kratzer ab. „Need for Speed“ und „Need for Speed: Payback“ trafen nicht mehr den Geschmack der Zielgruppe und krankten zudem an einigen zweifelhaften Design-Entscheidungen.
Doch daraus hat man gelernt, verspricht Entwickler Ghost Games und präsentierte im Rahmen der Gamescom „Need for Speed Heat“. Das Rennspiel erscheint bereits am 08. November 2019 für PC, Playstation 4 und Xbox One und entführt euch in die Street-Racer-Szene des an Miami angelehnten Palm Citys.
Guter Raser, böser Cop
Ghost Games stellt die Geschichte diesmal in aufgebohrter Spielgrafik dar und verzichtet auf das aufgesetzte Hollywood-Flair früherer Teile. Die Story hinter „Need for Speed Heat“ ist simpel. Um der wachsenden Raserszene Herr zu werden, heuert die Stadt eine externe Spezialeinheit unter der Führung von Leutnant Mercer an.
Seine Jungs wollen die Piloten nicht nur dingfest machen, sondern deren Karren beschlagnahmen und verkaufen. In einer der Cutscenes beobachten wir etwa, wie Mercer einen festgenommenen Raser-Kollegen saftig auseinander nimmt. Das sind definitiv nicht die guten Jungs.
Friedlich am Tag, Chaos bei Nacht
Ghost Games unterteilt seine offene Spielwelt anhand der Tageszeiten. Am Tag wirkt die Stadt friedlich und alles läuft in geordneten Bahnen ab: Die Street-Racer finden sich zu abgesteckten Rennen zusammen und gefährden damit nicht die allgemeine Ordnung. Gegenverkehr gibt es in diesem Fall nicht und auch die Cops halten sich zurück. Geht aber die Sonne unter, verwandelt sich „Need for Speed Heat“ in eine knallbunte Welt aus Neonfarben, Sirenen und Verfolgungsjagden. Dann nämlich patrouilliert die Spezialeinheit auf den Straßen und greift auch in die Rennen ein. Die Bande setzt dabei nicht nur auf normale Polizeiwagen, sondern auch auf Hubschrauber.
Kein Online-Zwang und keine Lootboxen mehr
„Need for Speed: Heat“ lockert zudem einige Spielmechanismen der Vorgänger. Beispielsweise erweitert man die Umgebungszerstörung. Laternenmasten und kleinere Bäume stellen kein Hindernis mehr dar. Ähnlich wie in „The Crew 2“ brettert ihr nun einfach durch derartige Objekte hindurch, auch Checkpunkte legt das Spiel großzügiger aus.
Beim Fahrverhalten setzt Ghost Games ebenfalls die Stellschrauben an. Beispielsweise entfernt man laut eigener Aussage den Gummibandeffekt. Dadurch soll man bei allzu extremen Fahrfehlern auch mal als Letzter ins Ziel kommen oder sich eben einen wirklich Vorsprung herausfahren können. Drifts leitet ihr durch starkes Einschlagen und nicht allein durch das Antippen der Bremse ein. Zugleich aber könnt ihr euren Wagen derart auf Grip tunen, dass er auf der Straße liegt, wie ein Brett.
Tunen leicht gemacht – ohne Lootboxen
„Need for Speed: Heat“ bietet eine Vielzahl an Individualisierungs- und Tuning-Optionen. Bevor wir uns der Autoschrauberei widmen, betrachten wir zunächst den Charakterbaukasten. Im neuen „Need for Speed“ bastelt ihr euch nämlich euren eigenen Street-Racer und verpasst ihm mit Klamotten, Frisuren und reichlich Accessoires einen eigenen Anstrich.
Mehr: Need for Speed Heat – Komplette Liste aller Fahrzeuge und weitere Gameplay-Szenen von der Gamescom
Aber natürlich steht weiterhin der Aufbau eines eigenen Fuhrparkd im Mittelpunkt. In der virtuellen Garage finden sieben Autos plus eurer Standard-Karre Platz. Wie schon in früheren Teilen setzt auch der aktuelle Ableger auf Live-Tuning: Ihr dürft also jederzeit Bauteile wechseln und den Setup verändern.
Erstmals tauscht ihr etwa den Motor aus und verpasst so einem Volvo die Power eines Sportwagens. Ansonsten aber bietet „Need for Speed Heat“ umfangreiche Tuning-Optionen – von den Einstellungen der Stoßdämpfer bis hin zum Geräusch des Auspuffs.
Die Optik spielt auch hier eine gewaltige Rolle. Entsprechend bepinselt ihr eure Boliden mit neuem Lack, klebt Folien und Muster drauf oder verpasst eurer Karre neue Felgen. Der Kreativität scheinen nur wenige Grenzen gesetzt. Sehr schön: Die noch beim Vorgänger vorhandenen Speed-Cards mitsamt Lootboxen gibt es nicht mehr! Stattdessen verdient ihr euch im Verlauf virtuelle Credits dazu und kauft euch davon im Shop die Items, die ihr tatsächlich möchtet.
Vorbei die Zeiten von Online-Zwang und Lootboxen, stattdessen gibt es wieder den gewohnten Mix aus Arcade-Racer, Tuning und optionalem Multiplayer. Das wechselnde Gameplay bei Tag und bei Nacht ergibt in der Spielwelt eines „Need for Speed“ ebenso Sinn wie die gelockerte Umgebungszerstörung und das insgesamt noch arcadigere Fahrverhalten.
„Need for Speed Heat“ bleibt zwar vorerst noch ein Wackelkandidat, besitzt aber ausreichend Potenzial, um Freunde von Arcade-Flitzer in diesem Jahr wieder vor den Bildschirm zu locken.
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Kommentare
Drache
27. August 2019 um 12:04 UhrDie gleiche, unsäglich träge, unpräzise Driftsteuerung wie in NFS ’15. Das durfte ich selber auf der Gamescom erleben und sieht man auch in sämtlichen Gameplayvideos.
Es scheint Ghost Games / Ea wollen es gar nicht ändern.
Schade, sehr schade, alles andere fand ich ansonsten ganz ansprechend …..
Bei mir wird es “ Grid 2019 “ diese Jahr !
Am1rami
27. August 2019 um 12:17 Uhr@Drache
Hast du dich überhaupt nicht informiert? Du kannst dein Wagen auf Grip umstellen, was das Driften nochmal zurückschraubt.
LDK-Boy
27. August 2019 um 12:44 UhrDas erste Need for speed war ziemlich cool finde ich und das hier wird bestimmt richtig gut.
Drache
27. August 2019 um 13:25 Uhr@Am1rami
Hast du es überhaupt auf der Gamescom im business Bereich ausführlich angetestet ?
Am1rami
27. August 2019 um 14:24 Uhr@Drache
Nein, aber hast du bei der Demo überhaupt an den Konfigurationen rumschrauben dürfen? das bezweifle ich nämlich.
Saleen
27. August 2019 um 15:51 UhrEines der Spiele was stark Stagniert aus dem Hause EA 😀
Maiki183
27. August 2019 um 19:18 Uhr„die story ist simpel“
ahja. also mit anderen worten es gibt keine.
hatte erst richtig bock drauf, aber ob mir das ständige wechseln von tag und nachtrennen und punkte sammeln durch cop verfolgungen auf dauer spaß macht glaub ich eher weniger.
richtige rennstrecken wurden auch nicht gezeigt. hätte zu den tag rennen gut gepasst und sowas gab es ja auch schon mal.
ob das mit der zerstörung so geil ist muss man wohl abwarten.
im video kommt das aber komisch rüber wenn er durch die „kleinen“ 10 meter bäume heizt und nichts passiert.
da ist man wohl eher den leichteren weg gegangen, aber ist ja bei der reihe nichts neues.
DerInDerInderin
27. August 2019 um 20:34 UhrSame shit
ResidentDiebels
28. August 2019 um 11:58 Uhr@Maiki183
Was willst du denn mit einer story in nem tuning arcade racer? Völlige zeitverschwendung. In einem racing game brauche ich keine story. Die kann bei autogames sowieso immer nur im bestimmten muster ablaufen.
Bevor die entwickler für so nen mist ihre zeit verschwenden, würde ich lieber absolut 0% story sehen und dafür mehr autos oder cockpitview.
Bisher siehts gut aus. Einzig die wenigen garagenplätze klingen sehr nervig.