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DOOM Eternal drei Stunden angespielt: Was taugt der Höllen-Shooter?

id Softwares Kult-Shooter geht in die nächste Runde und lässt in der dreistündigen Anspielrunde die Muskeln spielen: Erfahrt, wieso „DOOM Eternal“ anders ist und dennoch der Serientradition treu bleibt.

Die Hölle auf Erden erwartet euch: „DOOM Eternal“ schlägt das nächste Kapitel in id Softwares Shooter-Kultserie auf und schließt direkt an das 2016 veröffentlichte Reboot der Reihe an. Die Erde ist mittlerweile das Ziel der dämonischen Kräfte und wurde längst von den Kreaturen der Unterwelt überrannt. Der legendäre Slayer legt sich mit Kräften an, die außerhalb seiner Liga zu sein scheinen.

Kein Wunder also, dass er ein wenig Rückendeckung braucht. Als neue Zentrale dient ihm das Fortress: diese Raumstation ist Ausgangspunkt für viele Missionen, versteckt allerlei Easter-Eggs und kann zudem im Verlauf um neue Funktionen erweitert werden – fast wie die Normandy in der „Mass Effect“-Serie. „DOOM Eternal“ ist in der dreistündigen Hands-On eine Rückkehr zu geliebten Shooter-Tugenden, aber auch zugleich ein großer Schritt in die Zukunft des Action-Urgesteins.

Vorteil durch Technik

Natürlich stellt „DOOM Eternal“ weiterhin die Kämpfe in den Mittelpunkt, bietet aber im Vergleich zu seinen Vorgängern mehr Möglichkeiten zum Feintunen des Slayers. Ähnlich wie zuletzt in „Star Wars Jedi: Fallen Order“ gibt es auch in „DOOM Eternal“ einen linearen Weg durch die Levels. Klickt ihr auf das Digitalkreuz, zeigt euch das Spiel das nächste Missionsziel an. Folgt ihr lediglich dem grünen Marker kommt ihr durch die Geschichte, verpasst aber Waffen-Mods, Runen und andere Power-Ups. Diese entdeckt ihr nämlich nur, wenn ihr die Umgebung erforscht und zwischendurch sogar kleinere Rätsel löst.

So schön, so brutal, so anspruchsvoll!

An einer Stelle etwa mussten wir uns auf eine abseits und tiefer gelegene Ebene fallen lassen, um eine der Runen zu entdecken. In einer anderen Situation hingegen lösen wir zunächst einen Mechanismus aus, hangeln uns an einer Stange entlang und bahnen uns unter Zeitdruck mit Doppelsprüngen und Dashes den Weg in einen bis dato versperrten Bereich. Das bedeutet im Klartext: Wer möchte, verbringt viel Zeit beim Erforschen des Levels und rüstet so seinen Slayer auf. Dieser Tempowechsel steht „DOOM Eternal“ zweifellos gut, könnte aber manch eingesessene Serienfans auch verschrecken.

Der neu gefundene Spaß an der Bewegung zeigt sich auch im Leveldesign. Im zweiten, gespielten Abschnitt Exultia entführt uns der Shooter in eine Lava-Landschaft voller Felsinseln und schwebender Plattformen. Wir müssen uns einen Weg über diese Hindernisse bahnen und hopsen dabei etwa über brennende Ketten, abstürzende Plattformen oder hängen uns an Felswände.

Sehr fair: Stürzt ihr an diesen Stellen ab, setzt euch das Spiel neu und zieht euch – abhängig vom Schwierigkeitsgrad – nur einen Teil der Gesundheit ab. Trotzdem: Bereits in den frühen Passagen hatten es die Umgebungsrätsel ordentlich in sich. Im Vergleich zu unserer ersten Hands-On-Session funktioniert gerade das Klettern besser. Das Spiel reagiert direkter und der Slayer hält sich gerade bei Dashes nahezu immer automatisch an den speziell markierten Wänden fest.

Gott des Gemetzels

All diese Mühen haben natürlich ihren Sinn: Der Slayer muss stärker werden, um die Dämonenbrut in die Hölle zu schicken. Daher präsentiert „DOOM Eternal“ eine ganze Reihe von Upgrades. Jede Waffe verfügt über verschiedene Mods – wie etwa den Granatwerfer für die Schrotflinte oder die Mikroraketen für die Schwere Kanone. Habt ihr ein Upgrade-Kit gefunden, entscheidet ihr, für welche Waffe ihr es verwenden möchtet. Die Mods selbst rüstet ihr wiederum mit Waffenpunkten auf, die ihr für das Besiegen aller Gegner innerhalb eines Bereichs erhaltet. Auf diese Weise beschleunigt ihr etwa das Nachladen oder erhöht den Explosionsradius von Granaten.

Dazu rüstet ihr bis zu drei Runen aus, die euch neue Fähigkeiten bescheren oder bereits aktive Talente verbessern. Beispielsweise aktivierten wir den Chrono-Schlag und versetzten das Spiel so bei Sprüngen in Zeitlupe. Mit der Rune Wildheit wiederum sorgen wir für schnellere Glory-Kills. Zu guter Letzt wären da noch die Wächterkristalle, die zum einen Grundwerte wie Gesundheit, Rüstung und Munition erhöhen, aber auch zusätzliche Vorteile wie etwa höhere Drop-Rate bestimmter Items mit sich bringen. Ihr seht, „DOOM Eternal“ gibt euch reichlich Werkzeuge an die Hand, um den Slayer noch ein wenig aufzumotzen.

Klaviatur der Gewalt

Aber keine Sorge, in „DOOM Eternal“ wird nicht nur gehüpft und erforscht, auch die Action kommt nicht zu kurz. Das Spiel gibt euch mehr Optionen als jemals zuvor an die Hand: Besagte Mods haben wir bereits erwähnt, hinzu kommt dann noch der Blutschlag – eine aufgeladene Version des normalen Nahkampfangriffs. Eure Ressourcen ladet ihr wiederum durch bestimmte Aktionen auf: Mit dem Schultergeschütz – in unserer Proberunde mit einem Flammenwerfer oder einer Frostkanone ausgestattet – entzieht ihr euren Opfern Rüstungs-Items, durch Glory-Kills holt ihr euch Gesundheit und durch Angriffe mit der Kettensäge Munition zurück.

Im Vergleich zum Vorgänger sind die in den Levels verteilten Ressourcen begrenzt, wodurch diesen Fähigkeiten zusätzliche Bedeutung einher kommt. Das Ergebnis ist eine rasende schnelle und ebenso taktisch anspruchsvolle Symphonie der Gewalt. Hier sind schnelle Reaktionen ebenso gefragt, wie gute Orientierung und Entscheidungsfreudigkeit. Wenn euch plötzlich gleich mehrere Cacodemons zu Leibe Rücken und zeitgleich Gargoyles um euch kreisen, dann müsst ihr wissen, wo deren Schwachstellen sind und wie ihr diese am besten ausnutzt.

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Die Steuerungsoptionen sorgen dabei für einen unglaublichen Spielfluss und manchen Superhelden-Moment. Da reißen wir Ghule kurzerhand im Sprung mit einem Glory-Kill zu Boden, sprengen die Geschütze des Revenants mit eigenen Raketen oder verwenden sogar Fallen zu unserem Vorteil. Beim Eindringen in die Zitadelle der Unterwelt etwa aktivieren wir kurzentschlossen gewaltige Klingen und fertigen damit Gegnerhorden ab. „DOOM Eternal“ mag auf den ersten Blick blutig und primitiv wirken, ist aber ein echtes Skill-Game, bei dem ihr etliche Faktoren jederzeit im Auge behalten müsst.

Abseits der in den Leveln verbauten Arenen bietet das Spiel auch weitere Möglichkeiten zum Erproben der eigenen Fähigkeiten. Wer ein bisschen Training benötigt, der begibt sich im Fortress ins Gefängnis. Dabei handelt es sich um ein Übungsarena, in der ihr neue Mods und andere Upgrades testen könnt. Deutlich härter geht’s in den Missionen hinter so genannten Slayer-Toren zur Sache.

In diesen Bereichen holt ihr euch zusätzliche Boni, müsst dafür aber gewaltige Heerscharen von Gegnern abwehren. Generell gilt: „DOOM Eternal“ möchte euch fordern und hatte es im Probespiel auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad gelegentlich schon ordentlich in sich.

Einschätzung: sehr gut

Bei unserer letzten Anspielsession waren wir ob der Neuausrichtung von „DOOM Eternal“ noch skeptisch. Gerade die Kletterpassagen machten in der frühen Preview-Version noch wenig Spaß. Doch in der aktuellen Version erkennen wir glasklar die Vision der Entwickler und das neuen, alte Konzept hinter „DOOM Eternal“.

Es wirkt in sich wie ein modernes Action-Abenteuer, behält aber trotzdem die bewährte „DOOM“-DNA bei. Die Kämpfe sind extrem intensiv und erfordern aufgrund der vielen Möglichkeiten und des schieren Tempos einiges an Konzentration und Fähigkeiten. „DOOM Eternal“ möchte kein Einbahnstraßen-Shooter sein, sondern will uns an unsere Grenzen bringen.

Das gelingt dem Spiel ausgezeichnet und zugleich bietet es ausreichend Optionen, um die eigenen Fähigkeiten zu verfeinern. Wie stimmig das neue Gameplay-Gemisch gerade in Verbindung mit den zunehmenden Rollenspielelementen funktioniert, wird aber erst der Langzeittest zeigen. Für den Moment jedenfalls hat uns „DOOM Eternal“ erstmal überzeugt!

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21. Januar 2020 um 23:42 Uhr