„Player’s Unknownbattlegrounds“, „Apex Legends“ und natürlich „Fortnite“ – Battle Royale dominierte in den vergangenen Jahren nicht nur den Free-To-Play-Sektor, sondern das Gaming weltweit. Kein Wunder, dass der virtuelle Überlebenskampf auch in traditionellen Serien wie „Call of Duty“ mit Erfolg Einzug hielt. Doch der Markt scheint noch nicht gesättigt. Seit Kurzem toben sich Spieler in dem Scavenger Studio entwickelten „Darwin Project“ aus. Aber ob der Emporkömmling auch mit „Fortnite“ und Co. mithalten kann? Wir haben das Spiel für euch ausführlich getestet und verraten, wieso „Darwin Project“ durchaus einen Blick wert ist.
Survival trifft Battle Royale
Das Setting hinter „Darwin Project“ erinnert stark an den Hollywood-Streifen „Die Tribute von Panem“: Zehn Häftlinge kämpfen in von Schnee bedeckten Landschaften um das nackte Überleben.
Launiges Battle-Royale mit rosiger Zukunft
Allerdings bringt „Darwin Project“ auch einige spannende Gameplay-Ideen mit ein. Seinem Winter-Setting trägt das Spiel mit kleineren Survival-Elementen Rechnung. Mit jeder Minute sinkt also eure Körpertemperatur. Ihr müsst euch daher regelmäßig an selbstgebauten Lagerfeuern aufwärmen. Ansonsten geht ihr drauf. So sammelt ihr im Spielverlauf die zwei Ressourcen Holz und Darwinium, mit denen ihr an Ort und Stelle Pfeile, Fallen oder natürlich Charakter-Upgrades bastelt.
Das Spielfeld wiederum besteht aus insgesamt acht Sektoren, die der Spielleiter nach und nach schließt. Dadurch verengt sich das Gebiet und so entstehen zwangsläufig Konflikte. Allerdings entwickelt sich auch davor ein schönes Katz-und-Maus-Spiel. Mit jeder Aktion hinterlasst ihr Hinweise. Deckt eure Konkurrenz diese auf, seid ihr vorübergehend auf der Karte markiert. Dadurch entstehen spannende Treibjagden.
Der Spieleregisseur
Die Motivation entsteht hier ausschließlich durch das insgesamt gelungene Gameplay. Wir sammeln Ressourcen, schleichen durch den Schnee und gelegentlich legen wir uns mit anderen Spielern an. Der Flow ist ordentlich, erinnert aber stark an andere Battle-Royale-Games.
Das Spiel verfügt über drei Klassen mit unterschiedlichen Power-Ups, die ihr mit Hilfe des gesammelten Darwiniums aktiviert. Wir erfreuten uns gerade in den ersten Stunden an dem Segelgleiter und den dazu passenden Luftattacken, später holten wir uns eine Drohne dazu und konnten uns so unsichtbar machen. Mit steigender Erfahrung schaltet ihr neue Fertigkeiten frei, auch wenn die Spielbalance hier noch nicht perfekt ist. Gerade besagte Unsichtbarkeit sorgt oftmals auch für Frust.
Eine sehr schöne Ergänzung stellt der Show Director dar, den ihr ab Level 5 aktiviert. Ihr übernehmt dann die Regie über das Geschehen. Ihr bestimmt etwa, welcher Spieler einen Gesundheitsboost bekommen soll, werft Atombomben über Sektoren ab oder kommentiert sogar das Geschehen. Das kann natürlich Vor- und Nachteile haben, fügt dem Gameplay aber eine durchaus lohnende Komponente hinzu.
Kostenlos!
Ähnlich wie „Fortnite“ ist auch „Darwin Project“ komplett gratis. Ihr könnt also das Spiel mit allen Modi und Funktionen antesten und so lange ausprobieren wie ihr wollt. Natürlich gibt es Mikrotransaktionen, jedoch wirken sich diese nicht auf das eigentliche Gameplay aus, sondern sind lediglich optischer Natur.
Die Preise für diese unnützen Gadgets sind gesalzen. Aber niemand ist ja gezwungen, Echtgeld zu investieren und mit viel Ausdauer könnt ihr euch die Bonus-Objekte auch selbst erspielen. So erhaltet ihr etwa für das Meistern von Herausforderungen die Premium-Währung Ramen.
Hektik im Kampf
Die Kämpfe tragt ihr über weite Strecken mit Axt oder Pfeil und Bogen aus. Beides ist nicht ideal. Der Nahkampf artet oft in eine Tiraden aus hektischen Schlägen und panischen Sprüngen aus. Wir hatten nicht immer den Eindruck, dass Schläge hier absolut präzise saßen und insgesamt vermissten wir einfach die Kontrolle in den Auseinandersetzungen.
Sehr fair übrigens: Nach Treffern schleudert es die Kontrahenten durch die Luft. Dadurch ist es kaum möglich, den anderen gezielt in einer Ecke festzunageln. Pfeil und Bogen ist gerade auf Distanz die bessere Alternative, allerdings erwiesen sich die Geschosse als recht ineffektiv. Perfekt sind die Kämpfe also nicht, aber trotzdem spannend.
Auf Dauer fehlt es an Möglichkeiten
„Darwin Project“ steht noch am Anfang seines Free-To-Play-Lebens und präsentiert sich daher in guter Frühform. Allerdings ist das Gameplay insgesamt noch nicht abwechslungsreich genug und gerade für langfristigen Spielspaß mangelt es hier noch ein wenig an Content. Für den Augenblick ist der virtuelle Überlebenskampf spaßig, aber insgesamt zu repetitiv. Der Spielablauf bleibt durch das Abernten neuer Rohstoffe und dem anschließendem Aufleveln immer sehr ähnlich.
Kommentare
This_Is_Living
27. Januar 2020 um 22:26 Uhrjetzt noch bittte cuisine royale testen 🙂
Ifosil
28. Januar 2020 um 08:18 UhrDas wird schwer, der Battle-Royale Markt ist komplett übersättigt, da muss man schon ein heftiges Brett liefern um überhaupt konkurrenzfähig zu sein.
RoyceRoyal
25. Februar 2020 um 09:56 UhrWarum eigentlich immer so eine üble Grafik und lächerliche Atmosphäre? Es geht hier doch um Survival, eiskaltes Überleben, und dann wird einem immer so ein Senf vorgesetzt wo man jede Minute erwartet das gleich die 7 Zwerge um die Ecke kommen und zu dämlichen Tänzen ein Lied anstimmen.
Ein Fortnite mit der Atmosphäre eines Bloodborne und ich wäre mit gezückter Kreditkarte sofort dabei.