Nachdem Netflix, Amazon, Spotify und Co. bereits in anderen Unterhaltungssektoren für eine Revolution sorgten, ziehen auch im Spielegeschäft zunehmend Streaming-Dienste ein. Doch während gerade im PC-Sektor viele Services wie GeForce Now, Google Stadia oder Shadow Gaming Cloud um die Kunden kämpfen, hält Sony mit PlayStation Now auf PS4 fest die Zügel in der Hand.
PlayStation Now startete bereits 2014, kam aber erst 2017 nach Deutschland und ist spätestens seit 2018 dank neuer Funktionen wie etwa Download-Möglichkeiten für bestimmte Titel eine interessante Alternative. Wir haben uns den Service vorgeknöpft und verraten, ob PS4-Spieler in PlayStation Now investieren sollten.
Preise und Abonnements
Sony bietet für Playstation aktuell drei Bezahlmodelle an: Neueinsteiger dürfen den Dienst ohnehin zunächst sieben Tage kostenlos testen. Dieser Zeitraum eignet sich perfekt, um zumindest ein Spiel zu beenden oder sich einfach mit dem Dienst vertraut zu machen. Im Anschluss an diese Probierphase schlägt Playstation bei einem Monat mit 9,99 Euro, bei drei Monaten mit 24,99 Euro und bei einem Jahresabonnement mit 59,99 Euro zu Buche.
Wer sich also direkt langfristig für Playstation Now entscheidet, spart bares Geld. Im Jahresabo beträgt der Monatsbeitrag lediglich 4,99 Euro, im Drei-Monats-Abo dagegen 8,33 Euro. Möchtet ihr maximale Flexibilität und eine monatliche Kündigungsoption, bezahlt ihr diese mit dem höchsten Satz.
Was bietet PlayStation Now?
Grundsätzlich bietet PlayStation Now natürlich PS2-, PS3- und PS4-Titel. Das Angebot umfasst inzwischen über 700 Spiele. Im Februar 2020 kamen beispielsweise „LEGO Worlds“, „The Evil Within“ oder „Cities Skylines“ dazu. Allerdings sind – ähnlich wie bei Netflix oder anderen Diensten – längst nicht alle Spiele dauerhaft verfügbar.
So fallen beispielsweise die Exklusivspiele „Horizon Zero Dawn: Complete Edition“ oder „Uncharted: The Lost Legacy“ zum 07. April 2020 aus der Bibliothek heraus. Diese andauernde „Rotation“ sorgt gerade bei Gelegenheitsspielern für Probleme. Denn sobald ein Spiel nicht mehr bei PlayStation Now gelistet ist, könnt ihr es auch nicht mehr zocken – ganz egal, ob ihr kurz vor dem Ende seid oder nicht.
Vergleichen wir PlayStation Now an dieser Stelle also mit dem Microsoft Game Pass, dann ist die Auswahl sicherlich größer. Dafür aber bleiben bei der Konkurrenz viele Spiele – allen voran die Exklusivtitel und all jene mit speziellen Lizenzverträgen – längere Zeit in der Auswahl enthalten. Bei PlayStation Now dagegen solltet ihr häufiger einen Blick auf das „Verfallsdatum“ der Spiele werfen, damit ihr keine unliebsame Überraschung erlebt.
Denn wie bei allen Streaming-Diensten gehören euch die Titel nicht. Mit dem Bezahlen des Mitgliedsbeitrags erkauft ihr euch lediglich ein Nutzungsrecht. Läuft euer Abo aus oder fallen gar eure Lieblingsspiele weg, habt ihr schlichtweg Pech gehabt.
Für PC und PlayStation 4
PlayStation Now erlaubt das Streamen von Inhalten auf PC und PlayStation 4. Wer also bevorzugt an seinem heimischen Rechner zockt, der kann hier auch PS-Games ausprobieren. Im Testlauf gab es hier nach der Installation der etwa 10 MB großen App kleinere Schwierigkeiten. Gelegentliche Ruckler und Bildprobleme störten den Spielablauf. Dazu streamt PlayStation Now aktuell auf dem PC lediglich mit 720p und das ist sicherlich nicht das, was sich viele von PC-Gaming erwarten. Auch hier lohnt sich das Ausnutzen des Testzeitraums und ein Check der Systemvoraussetzungen.
Wir möchten aber an dieser Stelle den Fokus auf den Test des Betriebs auf der PlayStation 4 legen. Zu diesem Zweck starten wir die dazu gehörige App im PlayStation Store. Kurz darauf finden wir uns im Hauptmenü von PlayStation Now wieder. Ein großes Fenster zeigt die aktuellen Neuerscheinungen an, darunter finden wir verschiedene Kategorien wie beispielsweise „Brandheiß“ sowie verschiedene Genres wie Horror, Action oder auch „Japanische Perlen“.
Mit Hilfe der Optionsleiste am oberen Bildschirmrand gelangen wir zudem in „Deine Spiele“ und zu den Suchoptionen mitsamt verschiedener Einstellungsmöglichkeiten. Übersichtlich ist – trotz Netflix-Optik – leider anders. Wie auch bei anderen Streaming-Diensten erschlagen einen die Masse an Inhalten geradezu und es ist nicht ganz leicht, die zu einem passenden Spiele herauszufinden.
Wie funktioniert PlayStation Now?
Allerdings könnt ihr in PlayStation Now nicht nur Spiele streamen, sondern auch komfortabel herunterladen und offline spielen – also wie beim Xbox Game Pass etwa. Die Auswahl der herunterladbaren Spiele beläuft sich auf über 300 Titel und reicht von unbekannteren Indie-Games „Lovely Planet“ und „Pumped BMX“ bis hin zu AAA-Blockbustern wie „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“ oder „Bloodborne“. Im Streaming-Katalog entdecken wir dagegen Spiele wie „Red Dead Redemption“, die „God of War“-Reihe oder „The Force Unleashed“.
Die größte Herausforderung besteht für PlayStation Now natürlich im Streamen möglichst aufwendiger PS4-Spiele. Unser Setup für den Test sah eine PlayStation 4 Pro mitsamt 100 MBit starker Datenleitung vor. Die Online-Verbindung erfolgte in unserem Fall über ein LAN-Kabel, damit eine möglichst stabile Leitung zur Verfügung stand.
Wir probierten zunächst „Uncharted: Lost Legacy“ aus: Der Start inklusive dem Transfer bereits vorhandener Spielstunde dauert etwa 57 Sekunden. Im Spiel selbst waren wir nach weiteren 51 Sekunden. Das klingt nach mächtig Zeitverschwendung, allerdings entfallen etwa auch Wartepausen wegen Updates und Patches. Im Spiel selbst kämpft die Datenleitung spürbar. Dies äußert sich in leichten Rucklern und einer dezent runtergeschraubten Auflösung. „Horizon: Zero Dawn“ läuft bei ähnlichen Ladezeiten einen Tick flüssiger, während „Wolfenstein: The New Order“ mit kurzen Ladezeiten und flüssiger Framerate aufwartet.
Fazit: Lohnt sich PlayStation Now?
Ob PlayStation Now wirklich ein Top-Angebot für euch darstellt, hängt in erster Linie von euren Hardware-Voraussetzungen und den eigenen Ansprüchen ab. Eins sollte klar sein: ohne flotte Internet-Verbindung macht gerade das Streaming keinen Spaß. Lange Ladezeiten, Ruckler und andere Schwierigkeiten wären die Folge. Wer sich nicht sicher ist, ob die eigene Leitung flott genug ist, der sollte daher unbedingt die einwöchige Testphase nutzen.
Gleiches gilt für die Spieleauswahl: PlayStation Now bietet keine aktuellen Blockbuster. Hofft also nicht, dass ihr hier Titel wie „Cyberpunk 2077“ oder „Nioh 2“ gleich nach Release bekommt. Stattdessen bietet der Service eine reichhaltige Bibliothek aus teils kleineren und mittelgroßen Titeln, sowie bekannten Größen des PlayStation-Universums.
Wer also in der Vergangenheit Titel verpasst hat und einiges nachholen möchte, der spart mit PlayStation Now bares Geld. Gerade die Langzeit-Abos gestalten sich vergleichsweise günstig. Deshalb unser Tipp: Probiert PlayStation Now und dessen Möglichkeiten ruhig aus. Schwelgt in Nostalgie oder holt vergessene Perlen nach – und das alles für kleines Geld.
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Kommentare
Parabox
08. März 2020 um 14:24 UhrSorry falls ich es überlesen habe, wie sieht es mit der Soundqualität aus?
DTS möglich wie bei gekauften Games?
Frage nur aus Neugier.
Für mich ich das nix, Spiele nicht so viel dass sich das rentiert.
Für’s LAN-Kabel müsste ich sogar ein Loch zum Wohnzimmer bohren, und W-LAN scheint zu instabil
Yaku
08. März 2020 um 14:55 UhrNur 720p ist 2020, naja.
Dennis_
08. März 2020 um 15:14 UhrSony hat kein Geld, deswegen sind sie ja ein Deal mit Microsoft eingegangen. um in Zukunft Microsoft Azure zu benutzen. und Microsoft verdient dann mit der Ps5 mit, Gewinn für beider wurde ich sagen.
Knutryder
08. März 2020 um 15:31 UhrSony hat kein Geld! Was ist das denn für eine Schwachsinns Aussage.
Sony hat einen Marktwert von 80 Mrd. $
Sind ja nur Peanuts
James T. Kirk
08. März 2020 um 16:05 UhrAntwort: Nicht gut.
DarkSashMan92
08. März 2020 um 16:37 UhrHabe die 7 tägige Testphase probiert.
Wollte in der Zeit Red Dead Redemption 1 durchzocken.. aber leider ist die Streaming-Qualität sehr sehr schlecht. Trotz 400k Leitung + LAN sieht das Spiel aus, als wenn man in 480p spielen würde.
Auch andere Streaming Spiele sehen grauenhaft aus.
Nur die Spiele, die man als Download runterladen kann, können größtenteils angenehm gespielt werden.
tcsystem
08. März 2020 um 17:20 UhrDa kann man über Stadia meckern wie man will. Aber aktuell ist es der beste Game-Streaming Service, extrem kurze Ladezeiten von nur paar Sekunden (wird man wohl ähnlich erst ab der Next-Gen sehen) 4k HDR ohne Probleme, ich merke absolut keinerlei Latenz (Bei PS Now ist die gut spürbar) und theoretisch schon jetzt schneller als die PS5 mit 10,7TFlops..
Nathan Drake
08. März 2020 um 17:23 UhrDarkSashMan92
Das Spiel sieht mitlerweile aber auch schlecht aus. Es ist nicht gut gealtert.
Ich mach immer wieder mal Now um alte Dinge nachzuholen, nochmals zu spielen oder einfach neues zu entdecken dass ich nie kaufen würde.
Das Ding ist günstiger als Netflix – sogar wenn man jeden Monat neu bezahlt.
INFIZIERT
08. März 2020 um 18:24 Uhr@Nathan Drake
Das kann ich nicht unterschreiben. Red Dead sieht für sein alter Super aus !!!
clunkymcgee
08. März 2020 um 19:21 UhrGerade Control via PS Now geladen. 5€ im Monat ist einfach stark.
Brok
08. März 2020 um 19:39 UhrWahrscheinlich das lohnenswertesten Abo was ich habe. Es ist einfach ein extremer Fortschritt solch eine Downloadbibliothek zu haben.
Das Streaming selbst ist dabei eher Zusatz
Silenqua
08. März 2020 um 20:41 UhrIch hab Now jetzt circa 3 Monate und muss sagen es läuft super. PS3 Games laufen ziemlich flüssig im Stream und die seltenen Mikroruckler stören kaum. Das einzige Spiel, bei dem ich Probleme hatte, war Bittrip Runner 2, eine Art Rhythmusspiel. Hab zwar keinen inputlag gespürt, aber ein Ruckler und schon läuft man gegen ein Hindernis.
PS4 Games lassen sich zwar auch gut Streamen, aber wenn man die volle Grafikpracht will sollte man sie runterladen.
Durch die tolle Auswahl an Games hab ich mein Jahresabo locker schon drin.
@tcsystem
Stadia mag besser sein, aber du vergisst, dass du bei Now eine Bibliothek mit 800 Spielen hast und das für schlappe 5€ im Monat. Und wenn du die PS4 Spiele lädst, laufen die sicher sauberer als auf Stadia.
Fettman
08. März 2020 um 21:05 UhrSpiele die ruckeln oder nicht wirklich spielbar sind im Stream, werden einfach runter geladen. Verstehedas Problem nicht.
KeksBear
08. März 2020 um 21:32 UhrIch nutze Now seit ein halben Jahr und bin nur mäßig zufrieden. Es sollten meiner Meinung nach alle Titel Downloadbar sein. Und der Stream nur eine Option. Im Vergleich zum GamePass von Xbox gibt es auch nur wenig guten Content. Aber seit ein paar Monaten ist PS Now wieder etwas stärker und sollte sich auch bissl mehr von GamePass abgucken um wirklich gut zu werden. Aber das ist wohl eher was für die Next Gen. Denn dort werden Now und GamePass schon ein größerer Teil der Konsole werden.
Son-Gohan
08. März 2020 um 21:43 UhrHab es vor kurzem mal probiert um MGS4 nachzuholen da ich zu faul war meine PS3 zu installieren. Na ja, ich hatte phasenweise mit starken Rucklern, Artefakten und der mässigen Auflösung zu können. Leider kann man PS3 Spiele ja auch nicht downloaden. Alles in allem bestätigt es mich, was ich von Streaming bei einem interaktiven Medium wie Videospielen halte: nämlich gar nix. Ich hoffe, Streaming-only Services wie Stadia gehen mit Pauken und Trompeten unter.
Asinned
08. März 2020 um 23:38 UhrSon-Gohan dann probier mal Stadia und spiele in 4k/hdr, ohne Ruckler und ohne Artefakte. Nur weil Sony beim Streaming hinterher hinkt, macht das die anderen Optionen nicht genau so mies.
Coronavirus
08. März 2020 um 23:44 Uhr„Wer sich also direkt langfristig für Playstation Now entscheidet, spart bares Geld“….?
Wer sich dafür entscheidet gar kein Abo ab zu schließen spart wirklich Geld.
Emzett
09. März 2020 um 08:01 Uhr5 Euro im Monat sind einfach unschlagbar! Habe Now jetzt ca. 6 Monate und seit dem kein einziges Spiel mehr gekauft. Habe jetzt etwa 30 Euro ausgegeben und locker mehrere hundert Euro gespart, hätte ich mir die ganzen Games gekauft 🙂 Lohnt sich für mich total. PS4 Spiele (wie jetzt aktuell Shadow of the Tomb Raider und Control) lade ich herunter.
Aber auch das Streaming funktioniert bei mir absolut problemlos und lagfrei (und das über W-LAN)!
Das schöne ist, dass man gestreamte Spiele auch ohne PS Plus online spielen kann. Und dass ich die Spiele nun auch schön in der Mittagspause auf der Arbeit am PC weiterspielen kann 🙂
Und ich habe jetzt etliche Spiele gespielt, welche ich mir nie gekauft (und somit verpasst) hätte.
Für mich neben Netflix das beste Abo welches ich besitze! 🙂