Jeder kennt „Minecraft“. Was einstmals als Ein-Mann-Projekt des schwedischen Entwicklers Markus „Notch“ Persson begann, ist inzwischen längst ein Phänomen der modernen Popkultur. „Minecraft“ ist eine der größten Marken im Videospielgeschäft und begeistert als Kreativspiel Millionen.
Mit „Minecraft Dungeons“ möchte Entwickler Mojang nun ein neues Kapitel aufschlagen – allerdings als Dungeon-Crawler im Stile von „Diablo 3“. Das Spiel erscheint bereits am 26. Mai 2020 für PC, Playstation 4, Xbox One und Nintendo Switch. Cross-Play wird es zwar einmal mehr nicht geben, dafür aber unterhaltsame Schlachten für bis zu vier Spieler im Online-Modus oder im lokalen Mehrspieler.
Im Zuge der Closed Beta ließen sich die Macher noch einmal auf die Finger schauen: wie präsentiert sich „Minecraft Dungeons“ kurz vorm Start und wird der Dungeon-Crawler dem großen Namen überhaupt gerecht?
Zufällig basierte Dungeons und Loot für alle!
„Minecraft Dungeons“ lebt – wie schon das große Original – vom Gameplay und weit weniger von der Geschichte dahinter. Eure Aufgabe besteht darin, den mächtigen Arch-Illager auszuschalten. Doch bevor ihr den Übeltäter dingfest machen könnt, müsst ihr euch natürlich durch Horden von Gegnern schlagen.
Dungeon-Crawler für Anfänger und Profis
Ganz im Stile von „Diablo 3“ beobachtet ihr das Geschehen von schräg oben und kontrolliert euren Helden mit Analog-Sticks und Aktionstasten. Eure Spielfigur verfügt über drei Artefakt-Slots, mit deren Hilfe ihr mächtige Spezial-Aktionen zusätzlich zu Nah- und Fernkampfwaffen ausrüstet. Sehr schön: im Online-Multiplayer kann sich eure Party frei durch die Dungeons bewegen und sogar die Gebiete getrennt voneinander erforschen. Im lokalen Mehrspielermodus zoomt die Kamera raus und hält die Gruppe durch automatische Teleports zusammen.
Die Levels auf der anderen Seite sind ein Mix aus festen Abschnitten und prozedural generierten Bereichen. Das wiederum soll gerade erfahrene Spieler zu mehreren Durchgängen in höheren Schwierigkeitsgraden motivieren. Nach dem ersten Durchspielen aktiviert ihr etwa das New Game+ – noch schwerer und mit neuem, seltenen Loot. Übrigens muss sich in „Minecraft Dungeons“ niemand um Beute streiten. Jeder Spieler erhält sein eigenes Loot, lediglich Pfeile sind so genannte „geteilte Ressourcen“.
Keine Klassen, keine Limits!
Mojang steht mit dem Dungeon-Crawler vor der Herausforderung, ein Spiel für nahezu alle Altersgruppen zu produzieren. Schließlich möchte man möglichst große Teile der „Minecraft“-Fangemeinde erreichen. Im Mehrspielermodus skaliert der Schwierigkeitsgrad dynamisch mit, auf leichtester Stufe sollen auch Kinder problemlos den Abspann zu Gesicht bekommen. Wer sich beeilt, erreicht das Ende laut Herstellerangaben nach fünf Stunden. Allerdings auch nur dann, wenn ihr Neben-Dungeons und Geheimnisse vollkommen außer Acht lasst.
„Minecraft Dungeons“ kommt ohne Klassen und ohne Stufenreglementierungen aus. Das bedeutet: ihr könnt jeden gefundenen Gegenstand sofort einsetzen. Das lädt natürlich zu Experimenten ein. In der Preview-Session etwa zeigte sich, dass jede Nahkampfwaffe neben unterschiedliche Werten in Bereichen wie Reichweite, Tempo und Schaden auch andere Kombo-Bewegungen besitzt. Die bereits angedeuteten Artefekte funktionieren wie Fähigkeiten und erweitern das Arsenal um spektakuläre Spezialaktionen. Mojang koppelt sie an relativ kurz gehaltene Cooldowns, damit ihr sie nicht ständig einsetzen könnt.
Im Vergleich zu dem eher einfach dargestellten „Minecraft“ präsentiert sich „Dungeons“ effektvoller: da werfen wir beispielsweise einen gewaltigen TNT-Block, sprengen eine Horde Zombies mit einer Feuerwerksrakete oder greifen kurzerhand zum Laser.
Looten und … noch mehr looten
„Minecraft Dungeons“ bezieht seine Motivation also vor allem durch seinen Gameplay-Loop aus Kämpfen und immer frischen Ausrüstungsgegenständen. Und auch wenn traditionelle Klassen fehlen, so repräsentieren gerade die Rüstungen mit ihren prägnanten Eigenschaften einen bestimmten Spielstil. Die Söldner-Panzerung besitzt u.a. das Attribut „damage-reduction“, sodass ihr entsprechend offensiv vorgehen könnt.
Für zusätzliche Tiefe sorgen die sogenannten Enchantements. Jedes Objekt besitzt mindestens einen, maximal aber drei Enchantement-Slots, die ihr wiederum bis zu drei Mal aufwerten könnt. Je seltener ein Gegenstand ist, desto höher die Chance auf mehrere Slots. Enchantements erweitern Waffen um bestimmte Eigenschaften. Enchantements-Punkte schaltet ihr wiederum durch Level-Aufstiege frei – etwa durch das Bewältigen von Quests oder das Bekämpfen von Mobs.
Zum Thema
Apropos: Neben kleineren Standard-Gegnern nehmt ihr es natürlich auch mit größeren Kontrahenten auf. Im bislang vorgestellten Material stand uns etwa ein gewaltiger Golem gegenüber, aber auch Zwischen-Bosse wie der Eldermann und sogar neue Gegnertypen mit Teleport-Fähigkeiten sind in „Dungeons“ integriert. Und natürlich dürfen sich „Minecraft“-Kenner auf unzählige Anspielungen und Referenzen auf das Original freuen.
Mojang verzichtet für „Minecraft Dungeons“ übrigens auf jegliche Mikrotransaktionen oder Ingame-Shops. Allerdings gibt es zusätzliche DLC-Inhalte, die ihr durch den Erwerb der Hero’s Edition freischaltet.
Erwachsene dagegen arbeiten sich tiefer in die Materie, probieren Artefakte aus, optimieren ihre Ausrüstung oder versuchen sich an den höheren Schwierigkeitsgraden. Es sind ganz danach aus als würde „Minecraft Dungeons“ den Drahtseilakt zwischen Casual- und Hardcore-Gamern. Und gerade dadurch ist es so interessant. Freut euch also auf muntere Hack&Slay-Kost in einem der bekanntesten Gaming-Universen der Welt.
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Kommentare
Khadgar1
19. April 2020 um 16:51 UhrKlingt nach einem sehr spassigen Koop Game. Werde vielleicht mal reinschauen.
Cola
19. April 2020 um 17:00 UhrWenn dann nur auf nintendo aber playstation okay
Schwanewedi
19. April 2020 um 18:48 UhrNa endlich mal ein „rollenspiel“ welches ich mit meinem sohn spielen kann. Vorallem auf ps4 haben wir wenig Auswahl an soielen die für die jüngeren geeignet aind.
Christian1_9_7_8
19. April 2020 um 18:51 UhrWird im Game Pass sein und auf jeden Fall getestet
The_Hoff
19. April 2020 um 19:02 Uhr@ Schwanewedi
genau das dachte ich mir auch schon oft. Spiele für die etwas Jüngeren sind wirklich Mangelware auf PS4.
god slayer
20. April 2020 um 02:05 UhrHab als kind schon diablo 1 gespielt hat mir damals sehr viel freude bereitet.