Dabei sei vorab erwähnt: Natürlich werden wir in diesem Artikel nicht um massive Spoiler zu „The Last of Us: Part 2“ herumkommen. Wenn ihr die Story des Survival-Horror-Abenteuers also noch nicht abgeschlossen habt, solltet ihr an dieser Stelle besser aufhören zu lesen. Doch kommt gerne später hierher zurück.
In diesem Text wollen wir uns insgesamt fünf häufig genannte Kritikpunkte an „The Last of Us: Part 2“ näher ansehen und schauen, was dafür oder auch dagegen spricht. Dies alles soll selbstverständlich auch als Grundlage für eine im Anschluss respektvoll geführte Diskussion in den Kommentaren dienen.
Kritikpunkt Nr. 1: Charaktere reagieren nicht nachvollziehbar
Dieser Punkt kommt speziell beim Mord an Joel. Zuvor spielten wir den neuen Charakter Abby und stolpern mit ihr über Joel und seinen Bruder Tommy, die der jungen Frau das Leben retten. Anschließend kann das Trio gerade noch so den Ort erreichen, an dem Abby und ihre Freunde ihr Lager aufgeschlagen haben. Nachdem sich Joel und Tommy den Fremden vorstellten, eskaliert die Situation, was letztendlich mit Abbys Mord an Joel endet.
Was spricht für diesen Kritikpunkt?
Joel lebte über 20 Jahre in der von Infizierten verseuchten „The Last of Us“-Welt und tat dabei teils schreckliche Dinge, um zu überleben. Er war ein Schmuggler, ein Mörder und tat sehr wahrscheinlich noch viele weitere schlimme Ding, um den nächsten Tag zu erleben. Seit dem Tod seiner Tochter Sarah verschloss er sich gegenüber seiner Umwelt und seinen Mitmenschen. Joel wurde mürrisch, misstrauisch und verbittert – bis Ellie ihm immer mehr ans Herz wuchs und ihm etwas zurückgab, was er längst verloren glaubte: Liebe.
Wenn wir uns an den Joel erinnern, den wir die meiste Zeit in „The Last of Us“ gespielt haben, erscheint es tatsächlich unglaubwürdig, dass dieser ansonsten so verschlossene und misstrauische Charakter so leichtfertig seine Deckung fallen lassen würde. Er muss schließlich wissen, dass ihn und den Menschen, die er liebt, ein solch leichtfertiges Verhalten das Leben kosten könnte. Aus dieser Perspektive ist die geäußerte Kritik an Joels Verhalten durchaus berechtigt, denn es wirkt so, als hätte er all das vergessen, was ihn so lange am Leben gehalten hatte.
Was spricht gegen diesen Kritikpunkt?
Gehen wir davon aus, Menschen seien grundsätzlich unfähig dazu, sich zu verändern, lässt sich gegen Joels und Tommys leichtsinniges Verhalten nur schwerlich argumentieren. Allerdings haben wir in „The Last of Us“ gesehen, dass zumindest Joel dazu fähig war, sich zu ändern – auch wenn seine dunkle Seite ihn am Ende wieder übermannte. Er ließ Ellie gegenüber seine Deckung fallen und entwickelte sich zu einem offeneren Menschen. Er veränderte sich durch sie und für sie.
Zudem sind seit dem Ende von „The Last of Us“ vier Jahre vergangen und sowohl Ellie als auch Joel haben etwas gefunden, was sie schon lange nicht mehr hatten: ein Zuhause, ein normales Leben. In Jackson fanden sie eine Heimat sowie ein neues soziales Umfeld. Das sind prägende Erfahrungen, gerade in einer ansonsten so hoffnungslos erscheinenden Welt wie der ihren. Über Notizen erfahren darüber hinaus, dass die Bewohner Jacksons dort gewissermaßen ihre Menschlichkeit wiedergefunden haben, ein Stück ihres alten Lebens. Sie erhielten eine Gemeinschaft, Liebe und Sicherheit.
Wenn wir Joels Leben in Jackson betrachten, über das uns „The Last of Us: Part 2“ durchaus einige Hinweise liefert, so scheint er ein angesehenes Mitglied der Siedlung gewesen zu sein. Er beschützte sein Zuhause, indem er regelmäßig auf Patrouille ging, er zog Ellie wie seine eigene Tochter groß und er baute sogar Gitarren. Wie beliebt Joel in Jackson war, beweisen nach seinem Tod nicht zuletzt die vielen Blumen vor seinem Haus, mit denen seine Freunde um ihn trauern. Angesichts dieser neu gewonnenen Sicherheit erscheint es keinesfalls abwegig, dass auch Joel seine eigene Menschlichkeit wiedererlangen konnte, weshalb er seine harte Seite, die nur aufs Überleben bedacht war, eventuell zu früh in den Ruhestand schickte.
Tipps zu The Last of Us Part 2:
- Tresor-Codes und Crafting-Tipps – Guide mit Lösung
- Survival-Tipps – So übersteht ihr die Kämpfe
- Waffen-Upgrades – Diese Hilfsmittel lohnen wirklich
- Skill-Guide – Diese Talente benötigt ihr wirklich
Kritikpunkt Nr. 2: Das Spiel hat keinen Respekt für Joel
Joels Ende ist nah und mit einem Golfschläger zertrümmert ihm Abby schließlich vor Ellies Augen den Schädel. Nach circa zwei Spielstunden stirbt also eine der „The Last of Us“-Hauptfiguren, mit der viele Spieler zahlreiche Erinnerungen verbinden. Joels Ende ist brutal und kommt nicht nur ziemlich früh im Spiel, sondern auch recht abrupt. Dies führte dazu, dass sich viele Spieler darüber beschwerten, Joel hätte ein würdigeres Ende und mehr Respekt verdient gehabt.
Was spricht für diesen Kritikpunkt?
Joel ist, trotz der schrecklichen Dinge, die er getan hat und die wir mit ihm getan haben, vielen Spielern in positiver Erinnerung geblieben. Dies liegt insbesondere daran, dass wir uns in ihn hineinversetzen konnten. Selbst wenn wir seine Taten nicht gut hießen, sie vielleicht nicht einmal begehen wollten, so konnten wir doch nachvollziehen, warum er all das tat. Entsprechend gab es von Spieler-Seite viele Sympathien für Joel, die bis heute anhalten. Aus diesem Grund ist der Wunsch vieler Spieler nach einem besser gehandhabten Ende Joels verständlich.
Des Weiteren spielt hier natürlich auch der Zufall eine entscheidende Rolle, denn wie sich die Dinge ab Joels und Tommys Treffen mit Abby entwickeln, wirkt ziemlich konstruiert – und zwar in einem recht unglaubwürdigen Maße. Auch der Zeitpunkt, immerhin müssen wir sehr früh von Joel Abschied nehmen, wird strittig gesehen, weshalb in diesem Zusammenhang öfter die Kritik fällt, Joels Tod diene einzig und allein dazu, uns Spieler zu schockieren. Das Problem ist für viele Fans nicht, dass Joel stirbt, sondern wie es zu seinem Tod kommt und wie dieser inszeniert ist.
Diese Kritik ist nachvollziehbar, denn es hätte für Naughty Dog sicherlich Mittel und Wege gegeben, Joels Ableben innerhalb der Story anders einzubauen. Abbys Mord an ihm hätte organischer in die Geschichte von „The Last of Us: Part 2“ verwoben werden können, anstatt dass er Abby und ihren Freunden auf dem Silbertablett serviert wird. Auch wenn Dinge natürlich durchaus zufällig geschehen können, wirkt es hier so, als wäre den Drehbuchautoren von Naughty Dog kein anderer, womöglich eleganterer Weg eingefallen, um Joels Ende einzuleiten.
Was spricht gegen diesen Kritikpunkt?
Angesichts Joels Taten in „The Last of Us“, die, die wir sehen und die, die wir nicht sehen, lässt sich nur schwerlich argumentieren, er habe etwas besseres verdient. Joel war nie ein Held, weder im ersten Teil noch jetzt in „The Last of Us: Part 2“. Ganz im Gegenteil: Joel wusste von Anfang an, nach all diesen Jahren und den Gräueltaten, die er begangen hatte, diese würden ihn eines Tages einholen. Er wusste, die Auswirkungen all seiner Taten könnten ihn am Ende sein Leben kosten, weshalb seine Reaktion gegenüber Abby, die ihm erzählen wollte, wieso sie ihn tot sehen will, auch so trocken ausfiel. Joel wusste genau, dass sein Ende unausweichlich war.
Darüber hinaus soll uns sein Tod natürlich schockieren, damit wir Ellies kurz darauf startenden Rachefeldzug nachempfinden können. Doch im Kontext des gesamten Spiels ist es mehr als ein Schock um des Schocks willen. Der Mord an Joel ist ein essentieller Bestandteil der Spielerfahrung und etwas, das nie aus den Augen verloren wird. Es motiviert Ellie und uns, diesen düsteren Pfad zu beschreiten. Es hinterlässt merkliche Spuren bei Ellie bis von dem einst so lebensfrohen Mädchen, das wir in „The Last of Us“ kennenlernten, kaum noch etwas übrig ist. Ihre Erinnerungen quälen sie, foltern sie und prägen sie.
Hinzukommen einige Flashbacks mit Ellie und Joel, die immer wieder in den Spielverlauf eingestreut werden. In diesen Abschnitten erleben wir, wie Joel Ellie großgezogen hat. Wir sehen etwa, wie er sie als liebender Vater mit dem Besuch in einem Museum überrascht und wie er erstaunt sowie zugleich sehr stolz über das Wissen seiner Tochter ist. In diesem Momenten erleben wir die wundervollen Höhen sowie niederschmetternden Tiefen ihrer Beziehung mit.
Dabei wird uns immer wieder eines besonders deutlich vor Augen geführt: Joel liebt Ellie und er würde alles für sie tun. Auch wenn sie ihn nicht mehr so sehen kann wie noch zuvor gesteht er ihr, er würde jede seiner Entscheidungen noch einmal genauso fällen – für sie. Naughty Dog zollen Joel im Laufe von „The Last of Us: Part 2“ immer wieder Respekt, allerdings nicht so, wie viele Spieler im Vornherein wohl erwartet hätten.
Kritikpunkt Nr. 3: Das Spiel hat eine schlechte Story
Nach dem Mord an Joel zieht Ellie bekanntlich los, um Abby zur Strecke zu bringen. Dabei macht sie vor nichts und niemandem halt, um ihr Ziel zu erreichen. Sie begibt sich auf einen Weg, der sie immer tiefer hinab in die Finsternis führt. Ohne es selbst zu merken oder sich darum zu kümmern zieht sie ihre Freunde mit hinab in diesen Abgrund. Abby wird gleichsam von ihrem Wunsch nach Rache angetrieben. Sowohl ihre Motivation als auch Ellies sind für uns als Spieler nachvollziehbar, doch die Story an sich kommt nicht bei allen Spielern gleichermaßen an.
Was spricht für diesen Kritikpunkt?
Viele Spieler kritisieren in diesem Zusammenhang, die Geschichte sei deshalb schlechter als in „The Last of Us“, da sie vor Plot Holes strotze. Als solche werden im Rahmen einer Erzählung auftauchende offensichtliche Ungereimtheiten bezeichnet, die im Kontext der Geschichte nicht erläutert werden. In „The Last of Us: Part 2“ wird diesbezüglich beispielsweise auf Momente verwiesen, in denen die „Bösewichte“ die „Helden“ hätten töten können, dies jedoch nicht tun. Wie durch eine glückliche Fügung des Schicksals gelingt es unseren Spielfiguren, ungeschoren aus diesen Situationen zu entkommen.
Dies bricht natürlich die Glaubwürdigkeit der Spielwelt, es zerstört die Immersion und holt uns gleichzeitig aus der Erfahrung heraus. Insbesondere in solchen Momenten wird uns wieder bewusst, dass wir lediglich ein Spiel spielen. Dass die Figuren zudem offensichtlich Plot Armor besitzen, also nur mit dem Leben davonkommen, weil die Story nicht will, dass sie jetzt schon sterben, kommt hinzu und reißt uns zusätzlich noch mehr aus der Spielwelt hinaus. Kritikpunkte, die immer wieder in Bezug auf Geschichten in allen Medien zu finden sind, und die, wenn sich jemand besonders stark an solchen Ungereimtheiten stört, die Erfahrung zweifelsohne negativ beeinflussen können.
Was spricht gegen diesen Kritikpunkt?
Um fair zu sein: Schon die Geschichte von „The Last of Us“ passte auf einen Bierdeckel. Ähnlich verhält es sich nun auch mit „The Last of Us: Part 2“, dessen Story an sich weder neu noch originell ist. Rache-Geschichten haben sich im Laufe der Jahrhunderte bewehrt, schließlich ist das Motiv der Rache etwas, das jeder von uns nachvollziehen kann. Doch nur weil eine Geschichte nicht originell ist, macht sie dies nicht automatisch schlecht, genauso wenig wie Plot Holes eine Story zwangsweise zerstören müssen und solche lassen sich nicht nur in „The Last of Us: Part 2“ finden, sondern genauso in „The Last of Us“.
Wer sich etwas mit der Theorie hinter dem Verfassen eines Drehbuchs beschäftigt, wird schnell merken, dass sich Plot Holes nur schwerlich vermeiden lassen und manchmal werden diese auch ganz bewusst im finalen Produkt belassen. Schon Film-Legende Alfred Hitchcock sagte einst, er sei nicht allzu sehr an Logik innerhalb seiner Geschichten interessiert, denn viel wichtiger sei ihm stets die Wirkung der Geschehnisse auf die Zuschauer gewesen. Beim Erzählen einer Story wollen deren Schöpfer bei ihrem Publikum primär Emotionen wecken, positive wie negative. Plot Holes erst dann zu einer Last, wenn sie die emotionale Bindung zwischen Publikum und Figur kappen.
Wann dies geschieht ist hingegen etwas sehr persönliches und subjektives. Plot Holes, Plot Armor oder andere narrative Ungereimtheiten machen eine Geschichte durch ihre bloße Existenz nicht per se schlecht oder müssen die jeweilige Erfahrung zwingend zerstören. Allerdings können sie das Erleben einer Story für einzelne Leute negativ beeinflussen.
Kritikpunkt Nr. 4: Das Spiel erzählt seine Story schlecht
Eng verbunden mit Kritikpunkt Nr. 3 ist der, um den es an dieser Stelle gehen soll: Die Art und Weise, wie Naughty Dog seine neueste Geschichte erzählt. Im Vergleich zu „The Last of Us“, das von vielen hinsichtlich seines Storytellings als einer der Höhepunkte der Videospiel-Geschichte gesehen wird, falle „Part 2“ ab. Hierbei werden sowohl die Anzahl der Charaktere als auch getroffene Entscheidungen hinsichtlich der auftretenden Figuren sowie die bloße Länge der Story angeführt. Zudem wird Naughty Dog vorgeworfen, eine politische Agenda zu verfolgen, was der Geschichte sowie ihrer Erzählung keinen Gefallen erweisen würde.
Was spricht für diesen Kritikpunkt?
Ähnlich wie im Vorgänger wird die Geschichte in „The Last of Us: Part 2“ nicht nur im Rahmen von Zwischensequenzen erzählt, sondern darüber hinaus ebenfalls über Gespräche zwischen den Charakteren während des eigentlichen Gameplays, über Dokumente innerhalb der Spielwelt sowie ebenso die Spielwelt selbst. Allerdings gelingt dies nicht mehr ähnlich elegant wie noch im Vorgänger, das Pacing, also die Geschwindigkeit, mit der die Story erzählt wird, hat Probleme.
Während es in der ersten Hälfte, die wir fast ausschließlich mit Ellie bestreiten, einen sehr guten erzählerischen Rhythmus gibt, kommt dieser im weiteren Spielverlauf zusehends ins Stocken. Gerade der Part mit Abby, der sich durchaus über zehn Stunden erstrecken kann, ist deutlich zu lang geraten, was besonders an den Flashbacks liegt. Die hierfür gewählten Zeitpunkte bremsen die eigentliche Story teils deutlich aus und lassen das Geschehen so länger wirken als es eigentlich ist. Zudem hätte ein nicht unerheblicher Teil dieses gesamten Abschnitts problemlos gekürzt werden können. Zwei oder drei Stunden weniger in Abbys Rolle zu verbringen, hätte der Erfahrung nicht geschadet, den Punkt, den Naughty Dog vermitteln wollen, nicht beeinträchtigt, sondern aufgewertet.
Darüber hinaus führt „The Last of Us: Part 2“ viele neue Charaktere in das Universum ein, mit denen nicht alle Spieler gleichermaßen anknüpfen können. Dies wird besonders dadurch erschwert, weil es zu viele Figuren sind als dass sie im Rahmen der Geschichte gleichwertig entwickelt werden könnten. Das Spiel versucht dies zwar, doch immer wieder fällt auf, dass einige Figuren, genauso wie etwaige Dialoge, nicht ähnlich nuanciert ausgearbeitet worden sind wie noch im Vorgänger. Ein Fokus auf einen kleineren Figurenkreis hätte hier sicherlich helfen können.
Was spricht gegen diesen Kritikpunkt?
Zunächst einmal: Jedwede Kunst ist immer politisch. Da diese Thematik an sich jedoch besser in einem eigenen Artikel aufgehoben wäre, zu dieser Kritik nur so viel: Sicherlich ist es ein Stück weit auffällig, wie sehr sich Naughty Dog in „The Last of Us: Part 2“ um eine möglichst breite Repräsentation vieler Teile unserer Gesellschaft bemüht. Dies ist jedoch wichtig und richtig, denn diese Menschen haben es genauso sehr verdient, in verschiedensten Medien repräsentiert zu werden, wie alle anderen Teile unserer Gesellschaft auch.
Diejenigen, die sich daran stören, haben wohl viel mehr Probleme damit, immer wieder daran erinnert zu werden, wie vielfältig unsere Gesellschaft ist. Naughty Dog zeichnete es zudem schon immer aus, ihre Charaktere besonders menschlich wirken zu lassen, so auch in „Part 2“. Welchen Glauben, welches Geschlecht oder welche Sexualität sie haben, ist zwar Teil dieser Figuren, doch nie alleiniger Dreh- und Angelpunkt.
Davon abgesehen erfüllt die schiere Länge von „The Last of Us: Part 2“ einen Zweck, denn sie stützt die wichtigsten Themen der Handlung. Wir sollen immer wieder Wut empfinden und immer wieder neue Gewalt erzeugen. Sicherlich kann dies über den Verlauf von ca. 25 Stunden ermüdend wirken, doch genau das ist einer der wichtigsten Punkte, die Naughty Dog mit Ellies Rachefeldzug vermitteln wollen: Wir sollen der Gewalt müde werden, wir sollen an einen Punkt gelangen, von dem aus wir nicht mehr selbst weitermachen wollen. Wir wollen ebenso aufhören wie wir uns wünschen, dass Ellie oder Abby aufhört.
Die vielen Charaktere sollen uns dabei stets daran erinnern, dass es durchaus auch andere Wege gäbe und sich Ellie sowie Abby anders entscheiden könnten. Das Töten muss nicht endlos weitergehen, denn wer, so schwer es auch fällt, seinen Frieden mit den Verlusten macht, hat die Chance auf ein neues Leben. Dadurch, dass viele der neuen Figuren, mit denen wir teils viel Zeit verbringen, uns dann doch gewaltsam entrissen werden, zwingt uns jedoch immer wieder zurück, damit wir den Kreislauf von Rache und Gewalt weiter in Gang halten – bis unsere Spielfiguren und wir es nicht mehr ertragen.
Kritikpunkt Nr. 5: Das Ende ist unbefriedigend und sinnlos
Während Ellie und Dina gemeinsam ein scheinbar glückliches Leben führen, wird Ellie wieder von den Erinnerungen an Joels Tod heimgesucht. Erneut zieht sie los, um Abby aufzuspüren und sie zu töten. Ellie braucht ihre Rache, um zu heilen und mit all diesen Geschehnissen abschließen zu können – doch am Ende lässt sie Abby nach einem harten Kampf laufen. An diesem Punkt fühlten sich viele Spieler der Möglichkeit beraubt, die Dinge wieder geraderücken zu können und all dem Schmerz doch noch einen Sinn zu geben.
Was spricht für diesen Kritikpunkt?
Rache-Geschichten folgen oftmals einem über die Jahrhunderte bewährten Schema: Der Held erfährt einen schmerzlichen Verlust und bringt am Ende den Bösewicht zur Strecke. Er nimmt Rache und kann fortan sein Leben weiterführen. Diesem Aufbau liegt der psychologisch in uns Menschen verankerte Glauben zugrunde, wir könnten durch den Akt der Rache eine zuvor entstandene Leere ausfüllen. Etwas, das wir aus vielen Medien kennen, etwa Filmen, Serien, Büchern, Comics oder auch Videospielen. Dabei wurden wir gewissermaßen darauf konditioniert, den Schurken zu töten. Es ist immerhin seine gerechte Strafe.
Darüber hinaus wiegen Schmerz und Verärgerung über Ellies Entscheidung am Ende für uns umso schwerer, weil sie scheinbar alles verliert. Ihr und uns wird die Chance verwehrt, Joels Tod zu rächen, und dafür verliert Ellie das Messer ihrer Mutter, zwei Finger, ihre Verbindung zu Joels sowie ihre Familie, da Dina und ihr Baby verschwinden.
Dadurch wirken unsere zuvor begangenen grausamen Taten nicht nur sinnlos, wir werden am Ende sogar noch zusätzlich dafür bestraft, dass Ellie die moralisch richtige Entscheidung getroffen hat. Dies hinterlässt nicht nur ein Gefühl der Leere in uns, sondern auch Wut darüber, dass uns diese so menschliche Wahl genommen wurde. Es erscheint an diesem Punkt tatsächlich alles sinnlos und unbefriedigend.
Was spricht gegen diesen Kritikpunkt?
Obwohl „The Last of Us: Part 2“ in seinem Kern zweifelsohne eine Rache-Geschichte erzählt, geht es innerhalb der Story mindestens ebenso sehr um Menschlichkeit, Mitgefühl und Vergebung. Naughty Dog verhandelt in dieser Erzählung höchst komplexe philosophische wie moralische Fragen, die uns und unsere Ansichten bewusst herausfordern sollen. Ellie und wir sollen in diesen finalen Momenten einsehen, dass Rache, so menschlich das Verlangen danach auch ist, nicht die Antwort sein kann.
Mehr zu The Last of Us Part 2
Es ist psychologisch gesehen ein Irrglaube, dem wir hier erliegen, denn obwohl wir denken, Rache würde die durch einen Verlust entstandene Leere füllen, so wird dies am Ende auf lange Sicht nie der Fall sein. Sollten wir uns diesem Bedürfnis hingeben, würden wir es letztendlich, so gut es sich für den Moment auch anfühlen mag, nur bereuen. Ellie mag am Ende tatsächlich alles verlieren, doch sie beweist gleichzeitig, dass sie sich als Mensch weiterentwickeln kann und nun bereit ist, ein neues, vielleicht besseres Leben zu beginnen.
Auch das Ende von „The Last of Us“ rief 2013 gemischte Reaktionen hervor, da sich viele gewünscht hätten, am Ende eine Wahl treffen zu können. Einige wollten Ellie nicht retten, sondern sie für das Gemeinwohl opfern. Diese Wahl gab es damals jedoch nicht und diese Wahl haben wir auch heute nicht, denn wir waren nicht Joel und wir sind weder Ellie noch Abby. Wir begleiten sie lediglich auf ihrer Reise und müssen es ertragen, wie sie sich an den wichtigen Punkten ihres Lebens entscheiden, auch wenn sich alles in uns dagegen sträubt.
Das Ende von „The Last of Us: Part 2“ widerspricht somit selbstverständlich allem, was wir in den meisten Mainstream-Geschichten dieser Art erleben und worauf wir gewissermaßen „geschult“ wurden. Allerdings soll uns dies dazu bringen, uns selbst zu hinterfragen. Wir sollen versuchen, so schwer es uns eben auch fällt, über unseren eigenen Horizont hinauszusehen.
Nun seid ihr gefragt: Wie steht ihr zu den geäußerten Kritikpunkten an „The Last of Us: Part 2“?
Weitere Meldungen zu Meinung, The Last of Us: Part 2.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
Yago
06. Juli 2020 um 14:28 Uhr@vangus
Schöner Beitrag.
Mir hat es auch gefallen mit Abby zu spielen, sie besser kennen zu lernen und ihre Welt besser zu verstehen.
Mal sehen ob du recht hast mit den Preisen, gönnen würde es ihnen auch.
PixelNerd
06. Juli 2020 um 14:37 UhrWenn man sich die Kommentare auf Twitter anschaut , unter den Tweets von ND oder Druckman , dann sieht man aus welcher Ecke das kommt . Die Presse sollte das Thema weniger ausschalten, und klar verurteilen und Position beziehen.
Neben den Leuten , die dem Spiel ein Politikum vorwerfen, gibts noch die Hater , die es bewerten , ohne es gespielt zu haben. Dann kommen die Leute die vorher nie ein PS Spiel bewertet haben, dafür aber Gears und Halo 10/10 Punkte gegeben haben.
Mittlerweile gibts genug Analysen der Bewertungen .
Unfassbar das Ganze. Denn letztendlich ist es eins der Besten Games ever. Für mich persönlich das Resi4 dieser Generation. Ein Meilenstein nicht weniger.
ras
06. Juli 2020 um 14:38 UhrDen Teil mit der Grafik und co hättest dir mal wieder sparen können.
Keiner hat sich ernsthaft darüber beschwert. Nicht mal ansatzweise.
Die Welt spricht über Last of Us?
Vielleicht 10 % der Gamer labbert darüber, uns hier mit einbezogen.
Yago
06. Juli 2020 um 14:41 Uhr@PixelNerd
Kennst doch die Presse, für die meisten ein gefundenes fressen um Schlagzeilen machen.
Fand es auch richtig stark.
Zocke es gerade auf Überlebender+…
Ich sag nur schleichen wie der gute alte Snake 😀
Yago
06. Juli 2020 um 14:55 UhrNoch 2000 (Metacritic) , dann hat die helle Seite der Macht, die dunkle Seite eingeholt.
Banane
06. Juli 2020 um 14:56 Uhr@ras
„Die Welt spricht über Last of Us?
Vielleicht 10 % der Gamer labbert darüber, uns hier mit einbezogen.“
Das ist wohl wahr.
Manche glauben anscheinend wenn in gaming Foren über ein game diskutiert wird, sei das die ganze Welt.^^
10% wird ungefähr hinkommen. Man muss bedenken, dass es nur PlayStation 4 Besitzer sind und davon auch nur diejenigen, die sich für dieses game-genre interessieren.
Yago
06. Juli 2020 um 15:01 UhrNaja die Welt heißt ja nicht unbedingt das man von Zahlen sprechen muss. Sondern von den Ländern wo es gespielt und diskutiert wird und das sind ja nun einige. Also hat er schon recht damit.
redeye4
06. Juli 2020 um 15:25 Uhr@ras
Also du bist hier jemand der ständig mit Realismus bei so einem Videospiel daherkommt und Dinge bis ins kleinste kritisieren kann. Dir is schon klar, dass es ein Spiel darauf nicht anlegt. Kannst du Beispiele für Videospiele nennen, bei denen du alles in sich schlüssig und logisch findest?
vangus
06. Juli 2020 um 16:00 UhrDie Artikel findet man selbst in den Tageszeitungen wieder, alle großen internationalen Publikationen setzen sich damit auseinander, gehen darauf ein, warum es polarisisiert und diesen Hass abbekommt und wie weit dieses Medium gereift ist als Kunstform.
Das wird gerade überall diskutiert, ich bekomme das nur nebenbei mit, bei Twitter z.B., wo immer wieder solche Artikel geteilt werden. Viele Menschen und natürlich auch viele Nichtgamer lesen diese Artikel und denken sich: „Oh wow, dass ist ja gar kein Spielkram, solche ernsthaften Themen werden behandelt? So tiefgreifend wird sich mit Charakteren auseinandergesetzt? Videospiele sind Kunst?“
TLoU2 ist schon etwas ganz besonderes und das merkt man eben auch an der Medienpräsenz. Vor 20 Jahren gab es maximal die Gewaltspiel-Diskussion in den den Medien, aber heute und dank Titeln wie TLoU genießen Games ein viel höheres Ansehen. Part 2 setzt da noch einen oben drauf.
Yago
06. Juli 2020 um 16:22 UhrFinde auch das Death Dtr was ganz besonderes ist aber kommt bei den meisten nicht gut an.
Yago
06. Juli 2020 um 16:23 UhrDeath stranding
redeye4
06. Juli 2020 um 16:30 UhrSpiele die mal bischen einen anderen Ansatz verfolgen als das was die meisten gewohnt sind finden oft zunächst wenig Anklang. Im Videospielbereich kann gerne mal öfter mit Konventionen gebrochen und neue Dinge ausprobiert werden, auch wenn sie nicht populär sind. Muss nicht immer alles Einheitsbrei sein, sowohl in der Erzählart als auch im Gameplay.
ras
06. Juli 2020 um 16:56 UhrJa stimmt „die Welt“ hat nie von GTA,World of Warcraft usw geredet.
Nur Last of Us 2.
Yago
06. Juli 2020 um 17:10 Uhr@ras es geht doch im Moment nur um the last of us 2, weil seit Wochen darüber diskutiert wird. Irgendwann ist das auch vorbei und dann kommt vll das nächste spiel, was so sehr diskutiert wird.
vangus
06. Juli 2020 um 17:16 UhrWarum wurde über GTA geredet?
Gewalt.
Warum wurde über World of Warcraft geredet?
Sucht.
Warum wurde über TLoU2 geredet?
Interpretation, Erörterung und Analyse eines modernen Kunstwerks.
Das ist der Unterschied.
Dromek
06. Juli 2020 um 17:17 Uhr@ras
Wie so ein kleines Kind, was auf den Boden liegt, schreit, sich ungerecht behandelt fühlt, beachtet werden will und immer recht haben muss … je mehr , man darauf eingeht, um so schlimmer wird es. Am besten nicht beachten, liegen lasen und weiter gehen. Irgendwann wird der kleine müde und hört von selbst auf.
Yago
06. Juli 2020 um 17:32 Uhr@Dromek
Bester Erziehungstipp, weinen und schreien lassen bis das Kind müde ist. Super Kommentar.
(hust Sarkasmus hust)
ras
06. Juli 2020 um 17:42 Uhr@Dromek
@Yago
„..und immer recht haben muss “
Also so wie ihr beide.
Vangus braucht man schon lange nicht mehr ernst nehmen.
Seine Copy Paste Lobpreisung, die wir seit Monaten lesen,variiert ja nicht mal ein bischen.
ras
06. Juli 2020 um 17:43 Uhr„Warum wurde über TLoU2 geredet?
Interpretation, Erörterung und Analyse eines modernen Kunstwerks.“
Träum weiter….
Banane
06. Juli 2020 um 17:57 UhrIst aber auch völlig egal, denn bald spricht keiner mehr davon.
Dauert halt ein paar Wochen bis das wieder verflogen ist. Gibt ein paar so Spiele, da dauerts eben etwas länger. 😉
Yago
06. Juli 2020 um 18:20 Uhr@ras, das hat nichts mit Recht haben zu tun, wenn man gegen Argumente hat, darf man sie wohl äußern. Machst du doch auch.
vangus
06. Juli 2020 um 18:21 UhrEs ist mir auch völlig egal, was hier einige für einen lächerlichen Sche!ß kritisieren. Ich hab hier Jahre lang von Story-Telling und interaktiver Kunst geschrieben und wenn jetzt endlich mal ein Game mit Fortschritten kommt, was ich hier immer schon fordere, dann bin ich verdammt begeistert und feiere diesen Umstand. Hier gibt es genügend vernünftige User, mit denen man vernünftig über dieses Werk diskutieren kann, es gibt gerade genügend Zeitungsartikel und Reviews, bei denen es gerade jetzt nach dem Durchspielen nochmal total interessant ist, wie sie es alles interpretiert haben, das sind alles intellektuellere Auseinandersetzungen mit dem Werk und da braucht mir hier kein Vogel mehr ankommen mit seinen Pöbel-Ansichten, das ist nur noch peinlich. Ich hingegen feiere die interaktive Kunst, die sich gerade auf einem Höhepunkt befindet, ich liebe sowas und teile hier meine Leidenschaft.
TLoU2 ist absolut geil geworden und es ist nur schade, dass einige sich dieses Werk selbst ruinieren bzw. ruiniert haben. Ändert nichts an dem, was Naughty Dog für ein bedeutungsvolles Game abgeliefert haben.
Yago
06. Juli 2020 um 19:03 Uhr@vangus
Mag es das du so positiv dabei bist. Gute Eigenschaft.
Dunderklumpen
06. Juli 2020 um 19:04 Uhr@ Yago
Meine Antwort wurde zensiert *Facepalm*, obwohl dir eigentlich nur sagen wollte, dass ich immer noch Spass an BL3 habe und dem Hochzeits-DLC.
Auch schrieb ich dir meine Verwunderung, dass sich über diese gleichgeschlechtliche Ehe keiner hier beschwert, über Ellis Beziehung schon.
Außerdem merkte ich an, dass in BL 3 sogar mehr als ein beliebter Hauptcharakter aus Bl2 stirbt.
Dennoch war das hier kein Thema.
Ich vermutete, dass es daran lag, dass es Sirenen waren, die man sterben ließ….
Da stört das einige wohl weniger.
So, mal schauen ob dieser pöse Eintrag wieder zensiert wird. Nochmal *Facepalm*
Dunderklumpen
06. Juli 2020 um 19:06 UhrAchso, ich freue mich schon auf den NG+ Durchlauf mit max. Schwierigkeitsgrad 😀
Yago
06. Juli 2020 um 19:40 Uhr@Dunderklumpen
Weist woran das liegt, weik Joel tot ist. Wenn er leben würde und zusammen mit Elli auf Rachefeldzug gehen würde weil halt Tommy gestorben wäre, dann wäre die Story perfekt und alle würden es schön finden das Elli lesbisch ist und eine freundin hat.
Ja freu dich drauf :), ich sag es gern nochmal, Metal Gear like.
Ps: bei fable war ich oft s.chwul und hab da auch Männer geheiratet 😀
Argonar
06. Juli 2020 um 19:46 Uhr@vangus
Wie kann man nur mit so viel Text mit so wenig Aussagen produzieren. Selbst Politiker schaffen das nicht.
@redeye4
Ne also sorry, Shaft hat schon recht mit dem was er schreibt.
Ein kleiner, einstelliger Prozentteil der Bevölkerung muss in über 90% aller Medien stark vertreten sein und es muss als wichtiges Element hervorstechen, sonst kommt der SJW flashmob mit Feuer und Schwert angerannt. Schön wenn dich das nicht stört, andere eben schon.
Und dabei gibt es genug Beispiele, wie es bedeutend besser geht. Star Trek z.B war schon in der original Serie diverse, speziell für damalige Verhälntisse und es hat niemande gestört! Warum war das so? Weil es nicht im Fokus stand, deshalb.
Wenn sich aber ein Charakter hauptsächlich über seine Rasse oder Geschlecht definiert, dann ist es vermutlich generell ein schlecht geschriebener Charakter.
redeye4
06. Juli 2020 um 19:58 Uhr@Argonar
Naja, es rückt für dich in den Fokus und sticht hervor weil es dich stört. Es war in Star Trek normal und ist auch hier normal. Die Welt ist nun mal nicht eindimensional. Es gibt verschiedene Rassen, Geschlechter, Gesinnungen, Kulturen, Eigenschaften usw. Niemand ist besser oder schlechter deswegen. Ich behaupte ja auch nicht, dass es aufgedrängt ist in Tomb Raider eine Frau zu spielen oder das in Mass Effect auch alle mögliche Spezies vertreten sind.
ras
06. Juli 2020 um 20:13 UhrVangus, das du keine Ahnung hast von Storytelling/Story,Charaktere usw ist schon seit dem Dragon Age Thread klar.
Müssen wirs nochmal durchgehen? Anscheinend, willst es nicht anders haben.
Als die Last of Us 2 Reviews kamen, warst du Feuer und Flamme für diese, wichtigen und extrem aussagekräftigen Statements für Games.
Besonders den von 4 Players hast du gefeiert. Geschrieben von Jörg Luibl.
Zitat Vangus Witcher 3:
-„Ich fand The Witcher richtig kacke, sorry, weil ich diese ständigen Dialoge und Zwischensequenzen totlangweilig fand. Ich hab in den ersten 5 Stunden gefühlt nur 5 Minuten gekämpft, der Rest war öde.“
-„In The Witcher 3, die ganzen Sequenzen und Talks, die waren viel zu schwach, als dass ich da mitfiebern könnte
-„Und wenn einen die Story und die Dialoge so langweilen, dann hat Witcher 3 einfach nicht mehr viel zu bieten“
4Players Test,Jörg Luibl, Witcher 3:
-klasse Geschichte inkl. Perspektivwechsel
-kein Schwarzweiß, viele moralische Grautöne
-natürliche, sehr gut geschriebene Dialoge
-filmreife Regie trifft auch die leisen Töne
-lebendige Mimik & Gestik, klasse Animationen
90%
Zitat Vangus,Dragon Age Inquisition:
-„Charaktere und Dialoge waren top“
-„die Ingame-Dialoge zwischen den Charakteren waren richtig gut geschrieben.“
4Players Test, Jörg Luibl, Dragon Age:Inquisition:
-schwaches Drehbuch, lahme Story
-teilweise großer Widerspruch zwischen Erzähltem und Gespieltem
-Mimik, Gestik & Co bei vielen Figuren zu steif
59%
Witcher 3 Metacritic 93 zu 9.4 User Score
Dragon Age: Inquisition Metacritic 85 zu 5.9 User Score
Was ist da passiert Vangus?
In dem Fall sind die offizielen Reviews wohl nicht für bare Münze zu nehmen?
Ich sag ja Ihr dreht Euch die Münzen wie Ihr gerade wollt.
Und Du willst uns was von Storytelling,Story und Charakteren erzählen?
Lächerlich.
redeye4
06. Juli 2020 um 20:13 UhrUnd natürlich definiert sich ein Charakter auch über die Herkunft, Rasse und Geschlecht. Das ist ein Teil der Figur. Und ja, echt hart mit Charakteren konfrontiert zu werden die anders sind. 😉
Argonar
06. Juli 2020 um 21:43 Uhr@redeye4
Nein umgekehrt, mich stört es WEIL es eben überall in den Fokus gerückt wird, inklusive Marketing. Und oft leidet dann die Qualität darunter, Bestes Beispiel dafür sind z.B Terminator 2 und Terminator Dark Fate.
Zugegeben, bei TLoU 2 ist es bei weitem nicht so in your face, wie bei anderen Sachen. Daher sagten wir ja auch immer, es hat einen bitteren Beigeschmack, es gehört nicht zu den Hauptproblemen. Hab ich ja auch oben nochmal geschrieben, dass es an der Thematik von Punkt 4 vorbei geht.
Bezüglich der Chars und deren Identifikation. Es gibt Ausnahmen aber grundsätzlich sollte das nicht so sein. Wenn die ersten Eigenschaften bei ber Beschreibung eines Charakters sich auf Rasse, sexuelle Orientierung, Religion oder Kultur beziehen, dann ist das mit ziemlicher Sicherheit ein schlechter Charakter.
SJWs beschreiben ihre Chars gerne (speziell aktuell im comic Bereich) in etwa so. „She’s a strong, independent woman with pakistani american heritage….“
Sorry da vergeht mir alles. Ich will auch keinen Char sehen dessen Beschreibung „white, hetero male atheist“ lautet.
Beschreib mal Sherlock Holmes, Ripley, Sarah Connor, Indiana Jones oder im Gaming Bereich, Kratos, Lara Croft, Cole Macgrath oder Samus Aran und sag mir an welcher Stelle diese Aspekte vorkommen, falls überhaupt?
Sie brauchen sie nicht, denn die Charaktere sind auch so interessant genug. Und DAS ist der Unterschied.
Yago
06. Juli 2020 um 22:12 UhrTerminator 2???
Der ist super, du hast doch wohl nichts gegen Terminator 2
Argonar
06. Juli 2020 um 22:44 UhrNein, darum geht es ja gerade.
Terminator 2 ist spitze, Dark Fate nicht, obwohl es auf der selben Welle reiten wollte.
Bestes Beispiel für „da hat jemand nicht verstanden warum sein Werk so gut war“. genauso wie auch hier.
DANIEL1
06. Juli 2020 um 22:50 Uhr@ras du warst der Erste der ne Möchtegern
Meinung vom anderen übernommen hat, da wie bekannt das Spiel da noch nicht erschienen ist!
Hey aber ist ok, mitlaufen ist einfacher wie selbst Handeln was .
Yago
06. Juli 2020 um 22:54 Uhr@Argonar
Gut, ich dachte schon 😀
Gibt so ältere Filme da sagt man nichts schlechtes 😀
Der Pate, Batman 1989, Mad Max 1 & 2, From Dusk Till Dawn, Ghostbusters, Rocky und und und 🙂 😀
redeye4
06. Juli 2020 um 23:16 Uhr@Argonar
T2 war aber nicht Millers Werk und deshalb hat er ihn auch wahrscheinlich nicht so gut verstanden wie Cameron. Die beiden haben sich ja auch bezüglich der kreativen Ausrichtung des Films in die Haare bekommen. Aber an einer Agenda hat es nicht gelegen. Solche Sachen machen nicht den Film oder das Spiel aus. Ich achte nicht auf sowas. Solange alles gut gemacht ist. Ich freue mich auf gewisse Spiele und Filme und wenn ich sie gespielt bzw gesehen habe, dann fälle ich ein Urteil. Für dich hat es sich im Vorfeld aus schon oft genannten Gründen erledigt, aber viele andere stört es halt nicht.
Argonar
06. Juli 2020 um 23:34 Uhr@redeye4
„Solange alles gut gemacht ist“
Und genau daran scheiterts dann leider oft
Wenn es gut gemacht ist, schreit auch niemand Agenda.
Wenn eine Agenda dahinter steckt, ist es nicht gut gemacht.
Und ich boykottiere nun wirklich nicht oft den Kauf von Spielen, Filme oder sonst was. Da müssen die es schon echt gröber verkacken, damit sowas passiert, dabei gibt es fast nichts in das ich komplett blind reinlaufe. Aber nur weil sich der Kauf erledigt hat, kann ich mir trotzdem eine Meinung bilden und vor allem auch begründen.
Argonar
06. Juli 2020 um 23:35 UhrUnd bei Dark Fate gab es doch eine Agenda.
Dunderklumpen
07. Juli 2020 um 00:46 UhrWie kann man eigentlich tagelang über etwas lamentieren, dass mancher nicht „kennt“…….
redeye4
07. Juli 2020 um 01:16 Uhr@Argonar
Agendas sind per se nicht schlecht. Es kommt auf die Ausrichtung an.
Mit T2 verfolgte Cameron auch die Agenda Connor als starke Frau in den Vordergrund zu stellen. Und war der Film dadurch schlecht? Wohl kaum. Ebenso mit Ripley in Aliens. Cameron setzt sich seit eh und je für starke Frauenrollen ein. Eine Umweltagenda steckt in Avatar.
Es gibt in dieser Hinsicht wie bei allen Dingen nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Grautöne. Die Vielfalt machts.
„For there is nothing either good or bad, but thinking makes it so.“