In den vergangenen Wochen sorgte Ubisoft primär aufgrund schwerwiegender Vorwürfe mehrerer Angestellter für negative Schlagzeilen. Es wurden unter anderem Anschuldigen wegen sexueller Belästigung und Körperverletzungen erhoben. Des Weiteren sollen einzelne Führungspersonen für ein schlechtes Arbeitsklima gesorgt haben, selbst von Mafia-Strukturen wurde gesprochen. Dinge, gegen die das Unternehmen inzwischen offiziell vorgeht. All dies hatte nicht nur Auswirkungen auf die Mitarbeiter, sondern auch auf die Entwicklung mehrerer Spiele.
Vorgabe: Fantasy-Game sollte „besser als Tolkien“ werden
Laut eines aktuellen Berichts von Bloomberg sei ein großes Projekt von einer Ex-Führungskraft absichtlich eingestellt worden. Autor der Meldung ist der bekanntlich gut vernetzte Journalist Jason Schreier, demzufolge es sich bei besagtem Titel um ein Fantasy-RPG handelte. Für dieses heuerte Ubisoft eigens Mike Laidlaw, den Designer von EAs „Dragon Age“-Reihe an. Die Entwicklung des Rollenspiels begann unter dem Codenamen „Avalon“ und drehte sich, gemäß der Aussagen einiger Beteiligter, um König Artus und seine Ritter der Tafelrunde.
Nach gerade einmal einem Jahr sei das Projekt jedoch eingestellt worden und Laidlaw verließ das Unternehmen wieder. Dafür verantwortlich gewesen sei Ubisofts einstiger Chief Creative Officer Serge Hascoët, der damals unter anderem die Entwicklung der „Far Cry“- und „Assassin’s Creed“-Serie überwachte. Seine Vorgabe an das „Avalon“-Team sei gewesen, ein Spiel zu entwickeln, das „besser als Tolkien“ sein müsse. Aufgrund einer persönlichen Abneigung gegenüber Fantasy-Games habe er das Projekt dem Bericht zufolge letztendlich einstellen lassen.
Aus einem früheren Bericht geht hervor, der inzwischen von seinen Führungsaufgaben entbundene Hascoët habe auch in die kreativen Prozesse weiterer großer Ubisoft-Spiele eingegriffen, beispielsweise in die Entwicklungen von „Assassin’s Creed Origins“ und „Assassin’s Creed Odyssey“. Dies habe nicht nur zu Unmut innerhalb der zuständigen Teams geführt, sondern ebenfalls dafür gesorgt, dass sich einzelne Entwickler nicht mehr mit der diktierten neuen Richtung identifizieren konnten.
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Kommentare
James T. Kirk
28. Juli 2020 um 21:44 UhrWird sicherlich einen guten Grund gehabt haben.
Moonwalker1980
28. Juli 2020 um 21:45 UhrDieser Serge Hascoëts dürfte wirklich ein ziemliches Riesenastloch gewesen sein. Den Mitarbeitern Haschcookies geben ohne deren Wissen über den Inhalt, weibliche Angestellte in Stripclubs zwingen und jetzt das. Man kann schon von mafiösen Strukturen sprechen, wenn eine einzelne Führungskraft derart viel Macht besitzt und ein Spiel aufgrund einer persönlichen Abneigung cancelt. Und soviel Macht, dass ihm jahrelang nix passiert ist und tun und machen konnte was er wollte, obwohl alle davon wussten. Man kann nur hoffen, dass der Austausch dieser irren Manager auch etwas positives für Ubisoft Spiele bedeutet.
Moonwalker1980
28. Juli 2020 um 21:48 UhrJames Kork: aha, das glaubst also?? Und welcher Grund mag es für sein anderes Verhalten gegenüber den eigenen Mitarbeitern gewesen sein? Wahrscheinlich auch kein wirklich gut erklärbarer. Was man so hört dürfte er sich allgemein wie ein Wahnsinnger aufgeführt haben, und dazu zählt auch eine Einstellung eines Spiels aufgrund persönlicher Vorlieben und Abneigungen, und sowas darf natürlich gar nicht passieren.
DerInDerInderin
28. Juli 2020 um 22:35 UhrNicht schlimm. Wäre sowieso ein Assassin’s Creed Klon gewesen.
SchatziSchmatzi
28. Juli 2020 um 22:55 UhrDa stimme ich dir zu.
Argonar
29. Juli 2020 um 00:24 UhrLol diese Doppelmoral
Neil Druckmann hat genau das selbe gemacht und wird dafür gefeiert.
Saleen
29. Juli 2020 um 02:54 UhrAbartiger Typ!
Hoffe der wird nie wieder Fuß fassen und für irgendwelche Games stehen
De_Maksch
29. Juli 2020 um 06:24 Uhr@Argonar
Hast du ne Quelle dafür?
daywalker2609
29. Juli 2020 um 08:20 UhrBesser als Tolkien? Oh Boy…
xjohndoex86
29. Juli 2020 um 11:18 UhrGut, dass solche Leute sich heute nicht mehr verstecken können hinter ihrer „Macht“. Das wird auch zukünftige Narzissten zweimal überlegen lassen, was sie da eigentlich veranstalten.
SchatziSchmatzi
29. Juli 2020 um 14:33 Uhr@xjohndoex86
Narzissten hast du nicht nur in der Führungsriege. Die sind in jeder Schicht der Gesellschaft verbreitet. Besonders das Internet ist ein Paradies für Narzissten.