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Rocksteady: Batman Arkham-Entwickler wegen Fehlverhaltens in der Kritik

Eigentlich sollte der Fokus ganz auf dem kommenden DC-Game "Suicide Squad: Kill the Justice League" liegen, doch nun steht Entwickler Rocksteady in der Kritik, da das Unternehmen lange nicht auf Missstände in der Firma reagiert habe.

Rocksteady: Batman Arkham-Entwickler wegen Fehlverhaltens in der Kritik
"Suicide Squad: Kill the Justice League" ist das nächste Spiel von Rocksteady.

Dies geht auf eine Exklusivmeldung des englischen Guardian zurück, dem ein von mehreren weiblichen Angestellten des Entwicklerstudios Rocksteady unterzeichneter Brief vorgelegt wurde. Das Dokument stamme aus dem November des Jahres 2018 und sei von zehn der damals 16 weiblichen Teammitglieder unterzeichnet worden. Diese werfen darin den Bossen des in London ansässigen Studios vor, „sexuelle Belästigung und unangemessenes Verhalten im Büro nicht verhindert zu haben.“

„Abfälliges sexuelles Diskutieren“ und weitere Missstände bei Rocksteady angeprangert

Genauer beschwerten sich die Unterzeichnerinnen des Briefes bei den Rocksteady-Bossen über „Verunglimpfungen bezüglich der Transgender-Community“ oder das „abfällige sexuelle Diskutieren einer Frau mit anderen Kolleginnen und Kollegen“. Des Weiteren sei es zu sexueller Belästigung „in Form unerwünschter Annäherungsversuche, Anstarren von Körperteilen einer Frau und unangemessener Kommentare im Büro“ gekommen.

Abgesehen von einem daraufhin angesetzten „unternehmensweiten Seminars, das eine Stunde dauerte“, seien laut einer anonymen Quelle, die dem Guardian den Brief zukommen ließ, keine weiteren Maßnahmen ergriffen worden. „Jeder, der daran teilnahm, wurde gebeten, eine Erklärung zu unterzeichnen, in der bestätigt wurde, dass er die Schulung erhalten hatte. Sie hatten das Gefühl, dass es für sie eine gerechte Möglichkeit war, ihre Hintern zu retten.“

Besagter Brief sei daraufhin unter Verschluss gehalten worden, „zum Teil wegen der Hingabe des Unternehmens an die Geheimhaltung, was in der Videospielbranche nicht ungewöhnlich ist, und zum Teil, weil die Mitarbeiter befürchteten, dass ihnen, wenn sie unter schlechten Bedingungen gingen, der Verdienst für das bevorstehende Spiel des Unternehmens, eine Adaption von DC Comics‘ ‚Suicide Squad‘, verweigert würde.“

Wie die anonyme Quelle des Weiteren ausführt, habe sich die Frauen gegenüber ablehnende Haltung des Unternehmens auch auf die „Batman: Arkham“-Spiele des Studios übertragen. Rocksteady habe „nicht den besten Ruf bei der Darstellung von Frauen“. Hierbei sei auf das „hochgradig sexualisierte Design und die Kostümierung von Figuren wie Poison Ivy und Harley Quinn“ verwiesen worden. „Manchmal konnte man die Überraschung in ihrem Gesicht sehen, wenn man sagte, dass Frauen sich nicht so kleiden.“

Rocksteady Studios will entschieden gegen interne Missstände vorgehen

Wie Rocksteady gegenüber dem Guardian angab, habe die Unternehmensführung einen solchen Brief tatsächlich erhalten, in dem „einige unserer weiblichen Angestellten […] ihre damaligen Bedenken zum Ausdruck brachten, und wir ergriffen sofort entschiedene Maßnahmen, um die angesprochenen Probleme anzugehen.“ Für einige Unterzeichnerinnen des Dokuments sei dies womöglich jedoch nicht genug gewesen, denn ein Teil von ihnen habe, so die Quelle des Guardian, das Studio inzwischen verlassen.

Rocksteady gehe laut eigenen Angaben seit zwei Jahren gegen solche Missstände vor, um zu gewährleisten, „dass sich jede Person im Team unterstützt fühlt. Im Jahr 2020 sind wir leidenschaftlicher denn je bestrebt, unsere inklusive Kultur weiterzuentwickeln, und wir sind entschlossen, für alle unsere Mitarbeiter einzutreten.“ Gegenüber dem Guardian habe das Entwicklerstudio „neue Initiativen“ versprochen, „um weitere Diskriminierung zu verhindern.“

Quelle sieht in Veröffentlichung des Briefs positive Effekte für Videospielindustrie

Die namentlich nicht genannte Quelle des Guardian hoffe letztendlich auf einen positiven Effekt dieser Vorkommnisse: „Ich denke, ein gutes Ergebnis [der Veröffentlichung des Briefes] besteht im Grunde darin, der Spieleindustrie im Allgemeinen zu zeigen, dass, egal wie groß Ihr Unternehmen ist, wie sehr Sie es als Unterstützung der Vielfalt fördern, wenn Sie weiterhin den Kopf in den Sand stecken, werden Sie schließlich geoutet.“

Was ist eure Meinung zu den Vorkommnissen bei Rocksteady Studios?

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