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Cyberpunk 2077: 100-Stunden-Wochen und krank aussehende Mitarbeiter - Adam Kiciński entschuldigt sich

Jason Schreier hat sich auf Twitter nochmals zur Crunch-Phase bei CD Projekt zu Wort gemeldet. Er berichtet von 100-Stunden-Wochen und krank wirkenden Mitarbeitern.

Cyberpunk 2077: 100-Stunden-Wochen und krank aussehende Mitarbeiter – Adam Kiciński entschuldigt sich
Auf "Cyberpunk 2077" müsst ihr etwas länger warten.

Update: Die Auseinandersetzungen rund um die Crunchtime bei CD Projekt gingen in eine neue Runde. Zunächst gab der Studio-Chef Adam Kiciński auf der offiziellen Seite das folgende Statement heraus:

„Was den Crunch betrifft, so ist es eigentlich nicht so schlimm – und war es auch nie. Natürlich ist es eine Story, die von den Medien aufgegriffen wurde. Und einige Leute haben heftig gecruncht. Aber ein großer Teil des Teams cruncht überhaupt nicht mehr, seit sie ihre Arbeit beendet haben. Es geht hauptsächlich um Q&A-Mitarbeiter, Ingenieure und Programmierer – aber es ist nicht so heftig. Natürlich wird es ein bisschen verlängert, aber wir haben Rückmeldungen aus dem Team. Sie freuen sich über die zusätzlichen drei Wochen, so dass wir keine Gefahr bezüglich des Crunching sehen“, so Kiciński.

Crunch-Zeiten sind für die Führung demnach kein Problem und gar nicht so schlimm? Jason Schreier schaltete sich wieder ein: „Stellt euch vor, ihr arbeitet so viele Stunden, dass euer Studioboss im Juni eine E-Mail verschickt, in der er sich bei allen Ehepartnern/Partnern entschuldigt, weil es ‚oft bedeutet, dass [die Devs] an der Heimatfront nicht teilnehmen können’… Und dann solche Aussagen von einer Führungskraft, die 70 Millionen Dollar in Aktien besitzt.“

Auch Kiciński merkte, dass er übers Ziel hinausgeschossen war und sorgte zügig für eine Entschuldigung, die ebenfalls von Schreier verbreitet wurde: „Wow, CD Projekt Red’s Adam Kiciński schickte gerade eine E-Mail an die Mitarbeiter (die an mich weitergeleitet wurde) und entschuldigt sich für diese Kommentare. ‚Ich wollte Crunch nicht kommentieren, aber ich habe es trotzdem getan. Und ich habe es auf erniedrigende und schädliche Weise getan… Was ich gesagt habe, war nicht einmal unglücklich, es war ganz und gar schlecht‘.“

Ursprüngliche Meldung: „Cyberpunk 2077“ wurde um drei Wochen verschoben. Die Entwickler bekommen damit mehr Zeit für den nötigen Feinschliff. Späteren Meldungen zufolge bereiten die Current-Gen-Fassungen für PS4 und Xbox One Probleme.

An den Arbeitsbedingungen ändert die Verschiebung offenbar nichts. Davon berichtet der ehemalige Kotaku-Redakteur Jason Schreier, der mittlerweile für Bloomberg arbeitet.

Zusätzliche Entwicklungszeit ändert nichts an der Crunch-Phase

Als Reaktion auf die jüngste Verschiebung betonte Schreier zunächst: „Dass Cyberpunk 2077 eine dreiwöchige Verzögerung erhält, ist ungewöhnlich, wird aber wahrscheinlich nicht viel für die Entwickler ändern, von denen viele ohnehin bis in den Dezember für einen Post-Launch-Patch crunchen müssen. Aber ich hoffe sehr, dass die Realität für diejenigen, die versucht haben, es zu leugnen, klarer wird.“

In einem weiteren Tweet legte Schreier nach und verwies auf 100-Stunden-Wochen, die nichts mehr mit dem zu tun haben, was die meisten Leute unter Überstunden verstehen würden. Zudem habe er von Mitarbeitern gehört, die keinen fitten Eindruck mehr machen.

„Seht, ein CDPR-Entwickler erzählte mir kürzlich, dass sie gerade eine 100-Stunden-Woche hatten“, so Schreier. „Ein anderer (ehemaliger) Entwickler erzählte mir gerade, dass sie dort einige ihrer Freunde gesehen hätten und dass sie ‚körperlich krank‘ aussähen. Also verschwindet freundlicherweise mit eurem ‚aber aber ich arbeite auch lange‘.“

Schreier berichtet schon seit längerer Zeit über die Arbeitsbedingungen bei CD Projekt, was eine Menge Kritik an seiner Berichterstattung zur Folge hatte. Später verteidigte er seine Aussagen damit, dass er  „fast ein Dutzend CDPR-Entwickler“ interviewt habe. Auch zeigte er eine Mail vom Studioleiter Adam Badowski, in der schon im Juni von Überstunden die Rede war.

Im September wurde bekannt, dass alle Mitarbeiter des Entwicklers bis zur Fertigstellung von „Cyberpunk 2077“ eine Sechs-Tage-Woche hinnehmen müssen. Und heute folgte die Meldung, dass die Mitarbeiter sehr kurzfristig darüber informiert wurden, dass die Fertigstellung länger dauern wird.

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Immerhin: CD Projekt gab schon vor Wochen bekannt, dass das Team wie in den Vorjahren mit zehn Prozent an den Jahreseinnahmen von CD Projekt beteiligt wird.

Erscheinen soll „Cyberpunk 2077“ nach der jüngsten Verzögerung voraussichtlich am 10. Dezember 2020. Die Verschiebung betrifft alle Plattformen, auf denen der Titel aus dem Hause CD Projekt in diesem Jahr erscheinen soll.

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