Vor wenigen Tagen erschien mit „Cyberpunk 2077“ einer der meist erwarteten Titel des Jahres. Wie es nicht anders zu erwarten war, legte der neueste Titel von CD Projekt Red einen äußerst starken Verkaufsstart hin und konnte so bereits jetzt seine Entwicklungs- und Marketingkosten wieder einspielen. Auch die Kritiker sind sich einig, dass dem Studio einmal mehr ein vor allem erzählerisch herausragendes RPG gelungen ist. Allerdings hat dieses vor allem auf der PS4 mit zahlreichen technischen Problemen zu kämpfen und befindet sich in einem inakzeptablen Zustand.
Spieler klagen über diverse Bugs, Glitches und weitere Probleme
Jüngst nahmen ebenfalls die Technikspezialisten von Digital Foundry die PlayStation 4-Version von „Cyberpunk 2077“ unter die Lupe und kamen zu teils ernüchternden Ergebnissen. Die Auflösung auf der Standard-PS4 schwankt zwischen 720p und 900p, was zu einem ziemlich verwaschenen Bild führt. Diesbezüglich verweist die Seite auf Spiele der späten PlayStation 3-Ära, welche die Konsole damals bis an ihre Leistungsgrenzen getrieben hatten. Auf PS4 Pro und PS5 mache das Spiel zwar einen besseren Eindruck, jedoch sei es laut Digital Foundry offensichtlich, dass der Titel wohl primär für High-End-PCs entwickelt worden sei.
Auch während unseren bisherigen Stunden in Night City wurden wir mit diversen technischen Problemen konfrontiert: Mit dem recht verwaschenen Bild konnten wir uns nach einiger Zeit zwar zähneknirschend arrangieren, allerdings rissen uns zu spät ladende Texturen, Clipping-Fehler und Abstürze immer wieder aus der Spielerfahrung heraus. Dies ist zum einen deshalb ärgerlich, da sich die Spielwelt und auch die Charaktere sowie die Story des Titels auf einem sehr hohen Niveau bewegen. Darüber hinaus ist es jedoch vor allem deshalb schade, da das Spiel die letzten Jahre immer wieder groß für die Last-Gen-Systeme PS4 und Xbox One beworben wurde.
Hätte die Fassung für PlayStation 4 und Xbox One eingestellt werden sollen?
Bereits 2012 verkündete CD Projekt Red, das Studio habe sich die Rechte an einer Videospiel-Adaption des „Cyberpunk“-Universums gesichert. Auf der Electronic Entertainment Expo 2013 folgte schließlich der erste längere Rendertrailer zum nächsten Großprojekt des Teams, das sich damals noch mittendrin in der Produktion von „The Witcher 3“ befand. Doch das knapp zweieinhalb Minuten lange Video reichte bereits, um einen nicht gerade kleinen Hype auf das nächste Game des Unternehmens zu entfachen. Erscheinen sollte es für die damals noch relativ jungen New-Gen-Systeme PlayStation 4 und Xbox One. Dies machten die Verantwortlichen in den nachfolgenden Jahren immer wieder deutlich, schließlich präsentierten sie es unter anderem während der Xbox-Pressekonferenz.
Betrachten wir uns nun jedoch das finale Produkt, das ursprünglich bereits im April diesen Jahres (!) hätte veröffentlicht werden sollen, mag man dies kaum glauben. Sicherlich, böse gesagt gehört die Hardware der PS4 bereits in ein Museum, doch dass die betagten Konsole so große Probleme mit „Cyberpunk 2077“ haben würde, hätte vermutlich niemand gedacht. Den Entwicklern muss dies seit einiger Zeit bewusst gewesen sein, immerhin basierten die zum Release veröffentlichten Reviews der internationalen Fachpresse allesamt auf der PC-Version.
Somit hätte es wohl nur zwei Möglichkeiten gegeben: Die Verantwortlichen hätten das Spiel noch länger in Entwicklung behalten können, um zumindest die gröbsten technischen Fehler zu bereinigen und den Spielern keine Early Access-Fassung zu verkaufen. Auf diese Weise wäre die Aktie allerdings womöglich noch weiter abgestürzt als sie es in den vergangenen Monaten schon tat. Andererseits hätten die Entwickler die Versionen für PS4 und Xbox One auch komplett einstellen können. Es muss ihnen schlicht klar gewesen sein, dass das Spiel die veraltete Hardware überfordern würde. Rein wirtschaftlich hätte dies natürlich herbe Einbußen bedeutet, immerhin hätten die Macher so über 100 Millionen Spieler außen vor gelassen, die das Spiel ursprünglich bekommen sollten.
- Mehr zum Thema: Cyberpunk 2077: Spiele werden zu früh angekündigt – Meinung
Die Technik von Cyberpunk 2077 auf PS4 ist inakzeptabel
Der Zustand, in dem „Cyberpunk 2077“ jedoch letztendlich für PlayStation 4 und Xbox One auf den Markt gebracht wurde, ist, so hart es auch klingt, schlicht inakzeptabel. Sicherlich, ambitionierte Großprojekte – speziell Open-World-Spiele – haben quasi immer mit diversen technischen Problemen zu kämpfen. Bereits „GTA V“ oder auch „The Witcher 3“ wurden von ähnlichen Fehlern geplagt. Andererseits ist das, was nun veröffentlicht wurde, nicht das, was die Entwickler den Millionen Konsolen-Spielern in den letzten Jahren versprochen haben. Es ist ein unfertiges Produkt und die Spieler hätten vorab verdient zu erfahren, wofür sie ihr Geld wirklich ausgeben.
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Ein Hoffnungsschimmer ist, dass CD Projekt Red seine Titel für gewöhnlich sehr lange unterstützt und auch Monate nach Release Patches liefert, um die Performance sowie generelle Spielerfahrung zu verbessern. Dies dürften sie wohl auch im Falle von „Cyberpunk 2077“ tun – tun müssen, denn das schulden sie den Millionen Spielern weltweit, die jahrelang dem Release des Titels entgegenfieberten und nun mit dieser herben technischen Enttäuschung leben müssen.
Jetzt seid ihr dran: Was sind eure bisherigen Erfahrungen mit „Cyberpunk 2077“ und müsst ihr euch ebenfalls mit technischen Problemen herumärgern?
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Kommentare
Castagno
13. Dezember 2020 um 20:58 Uhr@Aspethera Das ist auch so ein Phänomen, auf einmal werden Dinge gesehen, die vorher in ihrer schönen Version angeblich noch nicht da waren.
Da springen welche vom sinkenden Schiff und gesellen sich zu denjenigen, die das Offensichtliche beobachten.
Das ist ein Minenfeld von Lug, Betrug und Falschaussagen…
Plastik Gitarre
13. Dezember 2020 um 21:02 Uhrdas teil sieht aus wie cyberpunk lego! unglaublich.
Nathan_90
13. Dezember 2020 um 21:03 UhrDas traurige ist, dass die bereits Gewinne erzielen mit dem Mist.
daywalker2609
13. Dezember 2020 um 21:17 UhrGeile Story aber die ist begraben unter ner Tonne Schmutz.
Ich finde die Informationspolitik eine Katastrophe.
kuw
13. Dezember 2020 um 22:23 UhrLangsam ist es mal gut mit euren Clickbait News, oder habt ihr es so nötig Bild3?
Es gibt nicht mal 48 Stunden nach Release Abhilfe mit Version 1.4… und weitere ist auf dem weg.
Ihr nervt langsam ganz gewaltig aber ihr passt euch auch nur dem Niveau eurer Community an, aus wirtschaftlicher Sicht , verständlich.
TGameR
13. Dezember 2020 um 22:45 Uhr@kuw
Geht mir auch so… Ich finde, die PS4 (standard/slim) Versionen werden zu schlecht geredet.
Hab nach ca. 6 Std Spielzeit nur eine Fehlermeldung bzw. dadurch einen Absturz bisher gehabt. Ja, es gibt mehr Unschärfe bzgl Texturen / Weitsucht als auf Pro oder über PS5 zu verzeichnen, aber nicht alles sieht schwach aus . Zum Glück gibts auch kein Tearing, Ruckler sind rar. Finde ich übertrieben mit den News^^
TGameR
13. Dezember 2020 um 22:45 Uhr*Weisicht
TGameR
13. Dezember 2020 um 22:46 Uhr*Weitsicht
GeaR
13. Dezember 2020 um 23:28 Uhr@kuw
Was ist daran Bild Niveau?
Das Spiel ist eine Katastrophe auf den Konsolen.
Zumal CDPR mit Cyberpunk 2077 Gold Status hatte, dann auf einmal doch nicht und die Entwickler waren verwundert, als es nicht durchgewunken wurde.
Man sieht ja wieso es nicht im November erschienen ist. Ich frage mich was da auf uns gekommen wäre.
Die Kommunikation seitens CDPR war immer sehr positiv und auch die Tests waren dann super… Aber sie wussten, dass die Konsolen Version schlecht laufen und haben extra nur PC Versionen verschickt.
Das finde ich sehr schade und wirft ein schlechtes Licht auf das Studio.
Mich wundert es, dass es überhaupt erscheinen durfte.
Jeder, der das Spiel gespielt hat und ab und zu Videos gesehen hat und dann die Konsolen Version spielt, der würde niemals das Spiel durch winken.
Wäre Weihnachten nicht, dann hätten die es höchstwahrscheinlich nicht veröffentlicht. Wer lässt sich auch das Geld entgehen, zumal wegen Corona viele zuhause sind und in Kaufrausch sind, was die zahlen sagen.
Attack
13. Dezember 2020 um 23:41 UhrGibts eigentlich schon eine offizielle Entschuldigung an all die Last-Gen-KäuferInnen oder ist CDP mittleweile alles egal? Ist ja reiner Vorsatz, was die abziehen. Echt schade.
Samael
13. Dezember 2020 um 23:46 UhrBin auch der Meinung das Spiel kam für zu viele Systeme… PS4/Pro, XBOX ONE/X, PC, PS5, XBOX Series X/S, das is einfach zu viel. Ja, man will möglichst viele Leute erreichen und das während des Generationswechsels, aber kann den Unmut verstehen. Nix was man nich patchen kann, aber dann ma scheiss auf die ungeduldigen heulsusen und nehmt euch die Zeit das Spiel fertig zu programmieren. So wars halt zum Start nich optimal
MCRN
14. Dezember 2020 um 00:50 UhrHier wird ja gerade so getan, als ob es heute irgendein Spiel von egal welchem Hersteller gäbe, was zum Release uneingeschränkt spielbar wäre…
Ich sage nur Speicher-Bug bei Watch Dogs Legion… Wo bleiben denn da die „Meinungen“ und Aufreger? Gebt dem Studio das viertel Jahr, was andere auch brauchen, um sein ambitioniertes Projekt zu patchen und gut ist. Ich jedenfalls habe mich davon verabschiedet, Spiele zum Release zu spielem.
Saowart
14. Dezember 2020 um 01:12 Uhr@ MCRN
Glaub mir, die Ubisoft Spiele haben ihre Kritik betreffend Bugs bekommen. ;3
Aber CD Projekt bekommt hier zurecht viel Kritik wegen den Bugs, den es sind nicht nur ein paar kleinere Bugs, sondern sehr viele!
Stell dir mal vor das Spiele wäre von Ubisoft oder EA, da wäre der hate noch grösser gewesen. ;3
Icebreaker38
14. Dezember 2020 um 09:09 UhrIch zocke es auf der ps5 und da läuft es recht gut. Auch optisch. Dennoch stürzt das Spieler immer mal wieder ab.
In meinen Augen ist das Betrug was hier abgezogen wird. Da wird ein Produkt verkauft, was eigentlich unbrauchbar ist, ps4 und xbox one.
Aber dieses Studio hat ja noch nie technisch geglänzt.
Argonar
14. Dezember 2020 um 11:32 UhrIch bin mir sicher, langfristig wird das Spiel wieder super unterstützt und ähnlich erfolgreich wie Witcher.
ABER der PS4/XBox One Release ist ein riesen Fail.
Ein Fail den man als Konsument hätte kommen sehen können. Ähnloche Spiele hatten auch in der Vergangenheit mit vergleichbaren Problemen zu kämpfen. Es hätte next Gen bleiben sollen
big ed@w
14. Dezember 2020 um 13:37 Uhr@MCRN
Hör auf hier Unsinn zu sabbeln.
Sämtliche Spiele die ich dieses Jahr gespielt habe,waren uneigeschränkt spielbar.
Eines hatte gelegentlich Onlineabbrüche,was aber in diesem Falle irrellevant ist,da es sich um ein Singleplayer Spiel handelt .
Angesehen davon:
a)selbst wenn deine Lüge keine wäre,
ist es noch längst kein Grund unfertige Produkte u so ein Gebaren dem Kunden gegenüber zu entschuldigen u zu tolerieren.
Wenn jemand anfängt dir grundlos die Zähne mit den Fäusten zu ziehen u sich damit rechtfertigt dass es Gewalt nun mal gibt wirst du das wohl kaum als Grund akzeptieren.
b)
Es mach einen Himmelweiten Unterschied wie gravierend die Bugs sind.
Du versuchst hier einen Neuwagen der mit Totalschaden verkauft wird mit einem Auto zu vergleichen,bei dem das Innenlicht ausgefallen ist und die Klimaanlage nicht funktioniert.
Das eine sind ärgerliche Kleinigkeiten die sich kurzfristig aus der Welt schaffen lassen u die in keiner Weise die Basisfunktionen beeinträchtigen,das andere ist vorsätzlicher Betrug.
(etwas anderes ist ein kaputter Spielstand.Aber auch hier wurde das Produkt an sich in fertigen Zustand ausgeliefert)
Saowart
14. Dezember 2020 um 16:09 Uhr@big ed@w
Schön gesagt! O:
mimic04
15. Dezember 2020 um 03:16 Uhr„Die Auflösung auf der Standard-PS4 schwankt zwischen 720p und 900p, was zu einem ziemlich verwaschenen Bild führt.“
Was ist das für eine Aussage!?
Die Auflösung allein sagt nichts aus, dass das Bild verwaschen ist!
Es gibt auch Spiele, die mit 720p nicht verwaschen sind!
Das liegt allein am Entwickler!