GameInformer hielt kürzlich ein Interview mit „The Game Awards“-Veranstalter Geoff Keighley. Nachdem zuerst ausführlich über die Manipulationsvorwürfe der Fans gesprochen wurde, äußerte er sich im Anschluss zu „The Last of Us Part 2“ und wie man am besten Spiele bewertet, die unter erschwerten Bedingungen entstanden sind.
Bereits Anfang des Jahres berichteten wir über beständige Crunch-Phasen bei Naughty Dog. Diese waren offenbar notwendig, um den Blockbuster-Titel „The Last of Us 2“ im Juni auf den Markt zu bringen. Und das, obwohl der Veröffentlichungstermin zweimal verschoben werden musste. In der Öffentlichkeit wird die Anordnung unzähliger Überstunden kritisch betrachtet, da sowohl die Psyche als auch die körperliche Verfassung der Entwickler aufs Äußerste strapaziert werden.
„Es ist schwierig zu bestimmen, wie man das auf der Seite der Awards beurteilt, ob ein Spiel nicht mehr wählbar ist oder wie das in die Abstimmung einfließt. Wissen Sie, ich denke, es ist völlig fair, diese Dinge zu diskutieren, diese Gespräche zu führen, diese Nachrichtenartikel über dieses Zeug. Ich bin mir sicher, dass es eine Rolle spielt, wie die Leute das Spiel wahrnehmen, sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Jury“, teilte Keighley mit.
Seiner Meinung nach ist es definitiv angebracht, über dieses Thema zu sprechen. Jedoch weiß er nicht genau, wie das bei der Nominierung berücksichtigt werden könnte: „Ich denke also, es ist fair, darüber zu diskutieren. Allerdings fällt es mir schwer, mir vorzustellen, wie wir das auf der Show-Seite in unsere Auswahlkriterien für Spiele einfließen lassen sollen. Denn dann schaut man sich die Vielfalt der Studios an und entscheidet: „Nun, dieses Spiel ist geeignet, dieses Spiel ist nicht geeignet? Wir neigen also dazu, einfach zu sagen: ‚Alles ist teilnahmeberechtigt‘, und es liegt an den Abstimmungsorganen zu entscheiden, wie diese Dinge in ihre Abstimmung und Entscheidungsfindung einfließen.“
Punktabzüge wären eine Möglichkeit
Keighley ist sich darüber im Klaren, dass Crunch-Time ein relevantes Thema in der Videospielbranche ist, doch er ist nicht sicher, wie bei der Auswahl geeigneter Spiele eine objektive Entscheidung getreffen werden könnte. Er zieht es in Betracht, Punkte abzuziehen, falls während der Entwicklung eines Spiels Crunch-Times angeordnet wurden oder andere Probleme aufgetreten sind. Jedenfalls ist er in diesem Punkt offen für Diskussionen und interessiert sich für das Feedback der Leute.
Nachfolgend verglich Keighley „The Last of Us Part 2“ mit dem kürzlich veröffentlichten „Cyberpunk 2077“: „Die Debatte um Last of Us ist eine andere Situation als bei Cyberpunk, wo es technische Probleme und Schwierigkeiten gibt. Ich glaube nicht, dass bei Last of Us irgendjemand bestreiten würde, dass es vom Story-Erlebnis tadellos gemacht wurde. Die Leute haben einfach Bedenken, was die Entscheidungen für die Charaktere und die Story in diesem Spiel angeht. Und sehen Sie, ich habe auch meine eigene Meinung dazu, aber es gibt keinen Zweifel, dass eine Menge Handwerk in die Entwicklung dieses Spiels eingeflossen ist.“
Geoff Keighley ist an der Abstimmung nicht beteiligt
Abschließend stellte der Veranstalter nochmals klar, dass er mit der Abstimmung nichts direkt zu tun habe. Falls dies der Fall wäre, hätte Keighley in einigen Kategorien anders abgestimmt, gibt er zu. Er selbst war nämlich enttäuscht, dass der VR-Titel „Half-Life: Alyx“ gar nicht erst für das Spiel des Jahres nominiert wurde. Deshalb muss er sich von den Nominierungen und den Gewinnern distanzieren, weil er keinerlei Mitspracherecht habe.
Zum Thema
Auf den Game Awards 2020 konnte „The Last of Us Part 2“ ganze sieben Kategorien für sich entscheiden. Beim Players Voice Awards hingegen musste sich das hochgelobte Action-Adventure dem Open World-Titel „Ghost of Tsushima“ geschlagen geben.
Weitere Meldungen zu The Game Awards 2020.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
fahmiyogi
19. Dezember 2020 um 18:46 UhrWas für ein Schwachsinn, ist doch alles freiwillig. Wer nicht will kann doch gehen.
redeye4
19. Dezember 2020 um 19:01 Uhr@fahmiyogi
Ja, am Besten man erhöht noch mehr die Arbeitszeit. Wer nicht will geht halt. Wäre super wenn andere Firmen sich dann ein Beispiel daran nehmen und auch die Arbeitszeit erhöhen weil es ja bei der Konkurrenz auch super klappt. Überstunden finden wir ja auch gut, also was soll diese Diskussion? Alles Weicheier…
Aspethera
19. Dezember 2020 um 19:07 Uhr@fahmiyogi machen die Meisten auch, aber halt erst nach dem das Game fertig ist, was glaubst du wie gut sich ein the last of us 2 bei der bewerbung macht 🙂
Die Gaming Industrie ist einer der Branchen mit dem größten Verschleiß an Arbeitskräften, die danach auch nicht wieder kommen.
Zum mit in die Bewertung einfliesen lassen, klar ist das eine super idee, aber wie wilslt du feststellen welche Firmen das machen und welche nicht oder ist es bei denen egal die es besser verstecken können
Mr.Beard
19. Dezember 2020 um 19:14 UhrFind man muss immer sehen wie mit Crunch umgegangen wird. Was man so liest hat CDPR ja alle Überstunden bezahlt. So lange sie nicht mit Trommel und Peitsche hinter einem stehen und alles vernünftig bezahlen ist Crunch schon bald nicht mehr vermeidbar .. ist nicht schön aber das kann jeder der Überstunden machen muss auch sagen.
James T. Kirk
19. Dezember 2020 um 19:33 UhrDann hätte The Last of Us Part 2 nicht gewonnen.
proevoirer
19. Dezember 2020 um 19:36 UhrDarf nicht soweit gehen bis einer interne Sachen raushaut um wahrgenommen zu werden.
Freiwillig ist was anderes
freedonnaad
19. Dezember 2020 um 20:52 UhrWird am Ende eh nichts bringen. Woher sollen denn die Informationen über crunchtime kommen? Kommt das von einem Mitarbeiter, wird der hochkantig rausgeschmissen und dadurch verschlimmert sich das Klima der Angst und der Druck wächst noch mehr. Es muss andere Mittel geben.
big ed@w
19. Dezember 2020 um 21:10 UhrGott,lass Hirn vom Himmel regnen.
Die allermeisten arbeiten nicht gerne Crunch,
und schon nicht im Dauermodus das sie idr auch noch über ein Leben verfügen.
So etwas als Freiwillig zu bezeichnen zeugt von Weltfremdheit oder Dummheit oder beidem.
Das spricht die Belegschaft definitiv nicht davon frei,nichts oder zu wenig dazu beigetragen etwas zum positiven zu ändern.
Trotzdem sollte man Duckmäusertum,Gekrieche u Inaktivität nicht mit Freiwilligkeit verwechseln.Auch ein Arbeitsklima das vorsätzlich so konstruiert wurde,dass jeder intern als Judas angesehen wird sobald er nicht „freiwillig“ überstunden macht,hat nichts mit Freiwilligkeit zu tun.
Da die ganze Branche ja nur so von professionellen Goodmenschen(und anderem Upschaum)
wimmelt,
insbesondere in den Führungsetagen,
ist es zudem sehr verwunderlich dass regelmässig ein Arbeitspensum für 300 Personen
mit voller Absicht auf 200 Leute verteilt wird.
So-ich muss gleich zurück zu meinen Koltanmienen wo all die Kinder für mich
16 std am Tag arbeiten-freiwillig selbstverständlich,das wird dir jedes Kind dort beschwören.
Aber zuerst muss ich mich noch der Lobby Gruppe von Nike,Coca Cola und Apple anschliessen,die gerade vehement gegen den Chinese Labor Bill vorgehen,
um weiterhin von der(freiwilligen) Kinderarbeit in China zu profitieren.
aschu
19. Dezember 2020 um 21:23 UhrGut, dass das endlich berücksichtigt werden soll. Vielleicht sollte man sowas mit manchen hier auch machen und sagen du arbeitest doch freiwillig hier, kannst ja gehen. Was manche hier einen Schwachsinn schreiben.
Yago
19. Dezember 2020 um 21:51 UhrNatürlich Arbeitet man freiwillig für die Firmen, Unternehmen oder sonst wo. Man suchst sich ja aus wo man sich bewirbt, man wird ja nicht gezwungen irgendwo zu arbeiten wo man nicht will.
Und wenn man Unglücklich ist dann kann man sich ja neu bewerben uud dann kündigen.
Es gibt so viele Berufe wo man Überstunden machen muss Z.b Ärzte, Polizisten, Entwickler und und und. Natürlich macht man das nicht immer gerne aber es muss halt getan werden um was fertig zu bekommen oder um menschen zu helfen.
Wer nicht zurecht kommt mit dem Druck oder der Arbeitszeit kann kündigen, niemand wird gezwungen zu bleiben.
Royavi
19. Dezember 2020 um 22:13 Uhr„könnten schlechte Arbeitsbedingungen in Zukunft bei der Nominierung berücksichtigt werden“
Das würde die Awards für mich ruinieren. Wenn ich ein gutes Spiel wähle und/oder neue technische Errungenschaften, dann will ich auch nur für das Wählen und erwarte das es auch so registriert wird.
Wer entscheidet denn über gute oder schlechte Arbeitsverhältnisse? Das wäre ja manipulativ hoch 10.
1000 Leute Voten für Tetris und 10 für Gehirnjogging und Gehirnjogging gewinnt weil bei Tetris „ANGEBLICH“ Crunch war, kein Mitarbeiter den Toilettengang bezahlt bekommen hat und der Obstteller nicht gefüllt war.
Man soll einfach das Wählen, was es zu wählen gibt und das Ergebnis nicht durch unnötige Variabeln verfälschen.
Was mehr Sinn machen würde, meiner Meinung nach, ein Award einführen, welcher ein gutes Arbeitsklima auszeichnet. Dazu kann man natürlich den schlechtesten Entwickler und Publisher auszeichnen.
aschu
19. Dezember 2020 um 22:55 UhrGenau, weil das alles so freiwillig ist und keinerlei Abhängigkeit besteht erleiden auch so viele einen Burnout. Lebt mal weiter in eurer Traumwelt, wo man von heute auf morgen einen neuen Job findet.
proevoirer
19. Dezember 2020 um 23:53 UhrEin neues Burnout wäre nicht schlecht, natürlich ohne crunch
xjohndoex86
20. Dezember 2020 um 06:37 Uhr@fahmiyogi
Und das ist genau DAS Problem. Sie gehen. Und zwar für immer! Lassen die Industrie hinter sich, weil sie sich diesen Stress nicht mehr antun wollen. Das weder mit ihrer Familie, noch mit ihrer Gesundheit vereinbaren können.
Bei der neuen Folge GameTwo gibt es einen sehr interessanten Beitrag dazu. Was man da zu hören bekommt, lässt einen erschaudern. Viel zu hohe Ambitionen, die die Kleinsten dann ausbaden müssen. Aber auch die Seniors. Von 20 Stammdesignern bei Naughty Dog haben 16(!) das Studio verlassen. Und das ist kein Business as Usual wie es einige hier glaubhaft machen wollen…
freedonnaad
20. Dezember 2020 um 08:07 Uhr@royavi
So würdest du aber auch noch Studios und publisher belohnen, die ihre Entwicklung köer kaputt crunchen
Yago
20. Dezember 2020 um 08:15 Uhr@aschu
Dein Wort ist wohl Gesetz. Sorry das du so unglücklich in deinem Job bist, sonst würdest vll anders schreiben. Such dir einen Job wo du glücklich bist.
Natürlich findet man nicht von heute auf morgen einen neuen Job aber man muss nicht in seinem Beruf weiter arbeiten, gibt genug andere Möglichkeiten.
Burnout entsteht ja nicht nur durch Arbeit sondern auch das Umfeld und wie belastbar man ist und außerdem bekommt man nicht nur burnout in jobs wo es mies läuft und es Überstunden gibt. Jeder Mensch sollte seine Grenzen kennen und rechtzeitig stop sagen, bevor es nicht mehr geht.
TemerischerWolf
20. Dezember 2020 um 10:40 Uhr@john Sehe ich ähnlich. Das ist weder für die Menschen noch für die Unternehmen und die Industrie als Ganzes wirklich sinnvoll. Leider passiert Ähnliches durchaus in sehr vielen Branchen, was man allerdigns nicht dazu nutzen darf das zu relatvieren.
southpark1993
20. Dezember 2020 um 10:45 UhrVerstehen das ganze rumgeheule nicht.
Jeder bekommt einen Vertrag wo drin steht was und wie gemacht und getan werden/muss.
Wenn die Leute den mist zustimmen und kein rückgrat zeigen, sind die selben schuld.
Sollche leute hab ich auf der arbeit auch, mann fragt ob sie überstunden machen wollen, wird sofort zugestimmt und irgendwann kommt das rumgeheule.
TemerischerWolf
20. Dezember 2020 um 10:52 Uhr@red Habe so meine Zweifel, ob wirklich jeder hier deinen Kommentar richtig verstanden hat.
TemerischerWolf
20. Dezember 2020 um 11:01 UhrDas muss noch sein. 😉
redeye4
20. Dezember 2020 um 11:38 Uhr@TemerischerWolf
Die Richtigen verstehen es schon. 😉
Royavi
20. Dezember 2020 um 11:43 Uhrfreedonnaad
Nein, würde ich nicht. Da ich ja auch 2 Awards hätte, welche gute Arbeitsatmosphäre und ein freundliches Miteinander belohnen bzw der 2. Award schlechten Umgang auszeichnet und damit ein Rufschaden auslöst.
Bei solch einem großen Event kann das schon ein Image verbessern oder halt runterziehen.
Es ist eine Show welche die Zuschauer wählen lässt. Also sollte man das Ergebnis auch genau so nehmen. Wenn man die Firmen bestrafen will, weil sie ihre Arbeiter mies behandeln, müssen das die Zuschauer machen und etwas anderes wählen, aber nicht irgendwen da an einem Hebel sitzen lassen, welcher meine Antwort und die von Millionen Anderen verfälscht.
ras
20. Dezember 2020 um 11:54 Uhr„Es ist eine Show welche die Zuschauer wählen lässt. Also sollte man das Ergebnis auch genau so nehmen.“
Falsch.
Game Awards wählen nicht die Zuschauer.
DarkHiker
20. Dezember 2020 um 12:21 Uhr@Mr.Beard
Dauer & Effektivität nicht vergessen.
Wenn Nach mehrere jahre eine oder 2 Monaten Crunch ein super gane abgeliefert wird ist (mir) dass weniger problematisch als 6+ Monate Crunch und dann immer noch ein voll verbuggtes Spiel.
TrexXa
20. Dezember 2020 um 12:47 UhrDieses Kasperle Theater nimmt doch eh keiner ernst.
Argonar
20. Dezember 2020 um 19:10 Uhr@ras
Doch und zwar ganze heiße 10% 😉
Und halt den Player’s Choice Award zur Gänze
@Yago
Was laberst du eigentlich die ganze Zeit für eine Mist daher. Keine Ahnung von der Welt und dem echten Leben, aber teilt hier fleißig Ratschkläge aus.
Von wegen freiwillig. Die meisten Menschen haben finanzielle Verspflichtungen können mal nicht eben kündigen und auf den Traumjob warten. In vielen Branchen gibts auch gar nicht die große Auswahl und die Bedingungen sind dann sehr ähnlich.
Außerhalb vom deutschsprachigen Raum, wo du nach der Ausbildung gleich mal mit einem fetten Schildenberg ins Berufsleben startest, kannst du das sowieso vergessen. Und die soziale Hängematte um die Arbeitslosen aufzufangen gibts auch nicht überall.
Yago
20. Dezember 2020 um 20:41 Uhr@Argonar
Erstmal mach mich hier nicht von der Seite an du Depp.
Habe ich von einem Traumjob gesprochen nein aber natürlich kann jeder in den beruf arbeiten wo er möchte aber dafür muss man natürlich auch was tun.
Wahrscheinlich hab ich mehr Ahnung vom echten Leben als du. Hab Frau, 2 Kinder, Haus und dadurch ziemliche Verpflichtung, hab meinen Bruder verloren durch einen Unfall und meinen Vater an einer Krankheit also kenne ich beide Seiten vom Leben.
Also erzähl du mir nicht so ein Quatsch. Bin bestimmt nicht ein fetter Nerd der im Keller lebt bei Mutti.
Und wenn du es nicht verstehst was ich schreibe dann antworte nicht.
redeye4
20. Dezember 2020 um 20:49 UhrArgonar ist sowieso einer derjenigen der glaubt die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben und andere immer belehren muss.
ras
21. Dezember 2020 um 00:09 Uhr@Argonar
Jau. Das mit den 10% hab ich gewusst. Habs aber ignoriert weils einfach nur da ist, um Werbung für die Awards zu generieren:D