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Review

Destruction Allstars im Test: Launige Zerstörungsorgie für die PS5

Wenn „Destruction Derby“ und „Rocket League“ ein Kind hätten, dann könnte es „Destruction Allstars“ heißen. Als Gratis-Spiel im Playstation Plus rollt der Action-Racer das Feld von hinten auf!

play3 Review: Destruction Allstars im Test: Launige Zerstörungsorgie für die PS5

7.5

Das Playstation Network als großes Sprungbrett: So machte es im vergangenen Jahr „Fall Guys: Ultimate Knockout“ vor. Die knuffige, virtuelle Gameshow avancierte als kostenloses PSN-Plus-Spiel zum absoluten Publikumsfavoriten.

Das von Lucid Games entwickelte und von Sony vertriebene „Destruction Allstars“ soll den gleichen Weg gehen. Exklusiv für die Playstation 5 bietet der Action-Racer jede Menge Blechschäden, ein paar interessante Ideen und vor allem einen klaren Mehrspieler-Fokus. Genügt das aber auch, um vom Gratis-Spiel zum Mainstream-Hit zu werden?

Fahrer und Autos

Das Besondere an „Destruction Allstars“ ist sicherlich seine Verquickung von futuristischem „Destruction Derby“-Gameplay und der Tatsache, dass ihr aus eurem Vehikel aussteigen, Fahrzeuge wechseln und sogar andere Autos kapern könnt.

Dadurch entsteht eine ganz eigene Dynamik und sogar eine gewisse taktische Komponente. Wie schnell tausche ich meine Vehikel? Kann ich mich vielleicht in den Multiplayer-Runden zu Fuß irgendwo verstecken? Fahrzeuge und Piloten verfügen über Breaker-Fähigkeiten. Diese ladet ihr mit der Zeit und mit angerichtetem Schaden auf. Zu Fuß könnt ihr außerdem Edelsteine aufsammeln, um die Breaker-Leiste aufzuladen.

Stier-Krieger Fuego etwa zieht unterwegs eine Feuerspur hinter sich her, sein Wagen Cerberus aktiviert die Flammernwerfer und richtet so zusätzlichen Schaden bei Kollisionen an. „Destruction All-Stars“ fährt ein 16-köpfiges Helden-Ensemble auf und wartet dabei – ähnlich wie „Overwatch“ – mit einer Fülle verschiedener Charaktere auf. Alle besitzen individuelle Stärken, Schwächen und Fähigkeiten, wodurch sich das Ausprobieren lohnt.

Crashes, Explosionen und Abstürze

Wie bereits eingangs erwähnt, erinnert „Destruction Allstars“ an einen Mix aus „Rocket League“ und „Destruction Derby“. In verschiedenen Spielmodi geht es vor allem darum, eure bereiften Kontrahenten zu Altmetall zu verarbeiten. Die typische Fahrzeugsteuerung ergänzt das Spiel um einen Turbo und Dash-Funktionen mit dem rechten Analog-Stick. Die Kontrollen sind sehr griffig und gleichermaßen arcadig. „Destruction Allstars“ fühlt sich genau so an, wie es sich für ein Spiel dieses Genres gehört. Sehr schön: Vibrationen zeigen euch an, wenn ihr zu viel Schaden nehmt und auch die adaptiven Trigger kommen als Indikatoren für einen angeschlagenen Schlitten zum Einsatz.

Komplizierter wird es bei schnellen Wechseln vom Vehikel zum Piloten. Dann steuert ihr mit dem Stick nämlich die Kamera und verwendet Aktionstasten zum Ausweichen, Attackieren oder Übernehmen der Fahrzeuge. Außerdem könnt ihr klettern und sogar Wall-Runs vollführen. Das System und vor allem die Wechsel per Schleudersitz erfordern Übung, sind dann aber eine willkommene Abwechslung zu „normalen“ Action-Racern.

Die Präsentation ist knallig, laut und bunt: Spätestens wenn UFC-Announcer Bruce Buffer die Runden ankündigt, weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Die Modus-Auswahl gestaltet sich im Multiplayer noch überschaubar: Aktuell stehen die Optionen Mayhem, Gridfall, Carnado und Stockpile zur Wahl. Unser Favorit war Gridfall: In dieser Battle-Royal-Adaption kämpfen wir mit 15 anderen Teilnehmern um den Verbleib auf einem immer kleiner werdenden Spielfeld und müssen die Konkurrenz von der Plattform kicken. Nicht so gut kommt derweil Stockpile weg, bei es darum gilt erspieltes Geld zu bunkern. Hier gab es bereits kurz nach Release längere Matchsuchen. Mayhem (Jeder-gegen-Jeden) und Carnado (Schrauben sammeln und an Stückpunkten sichern) erweisen sich dagegen als launige Ableger.

Nichts für Solo-Spieler

Wenig überraschend richtet sich „Destruction Allstars“ vor allem an Multiplayer-Freunde. Die klassischen Solo-Inhalte fallen vergleichsweise dünn aus und wer keine Lust hat, in den steten Wettkampf mit anderen Spielern zu treten, wird nicht lange Spaß an der knalligen Blechlawine haben.

Totalschaden und Spaß dabei!

Nach dem Tutorial entlässt euch das Spiel in die Herausforderer-Serie. Das erste, aus sieben Events bestehende Kapitel ist hier kostenlos, alle weiteren Veranstaltungen stehen aber hinter der Bezahlschranke. Die „Leader of the Pack“-Meisterschaft kostet somit rund 2 Euro und besteht ebenfalls aus sieben Events und beinhaltet sieben kosmetische Objekte.

Die erste Rennserie „Mututal Respect“ erweist sich als kurzweiliger, wenn auch nicht perfekter Spaß. Die sieben Veranstaltungen dienen in erst Linie als besseres Tutorial zum Kennenlernen der Spielarten. Allerdings ist die Auswahl eine bunte Tüte: Während etwa Mayhem oder Carnado richtig Laune machen, ist Breakout ein echter Rohrkrepierer. 60 Kisten unter Zeitdruck zerdeppern, ist leider eine eher zähe Angelegenheit und auch der Crash Course ist durch sein „Trial & Error“-Streckendesign mitunter eher frustig, als witzig.

Müde Motivationsspirale

So unterhaltsam das pure Gameplay sein mag, so zäh ist allerdings auch der Spielfortschritt. Neue Fahrzeuge oder andere Extras gibt es nicht. Stattdessen benötigt ihr die erbeuteten Allstar-Coins zum Einkaufen von kosmetischen Objekte. Zu blöd, dass aber die Belohnungen nach Stufenaufstiegen allzu gering ausfallen.

Zum Thema

Nach den ersten Level-Ups etwa habt ihr schlichtweg zu wenig Cons, um überhaupt irgend etwas freizuschalten. Erst mit der Zeit kommt ihr dann in den Genuss neuer Skins, Emotes und Rufe. Allerdings muss man an dieser Stelle auch sagen, dass die angesprochenen Skins für die Heldenfahrzeuge größtenteils extrem unspannend und unoriginell sind. Da muss in Zukunft einfach mehr kommen.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • gut umgesetzte Inszenierung
  • griffige Arcade-Steuerung – zu Fuß und im Fahrzeug
  • bunte Auswahl an Helden und Spielmodi
CONTRA
  • gelegentliche Fehler im Online-Spiel
  • Arcade und Herausforderer-Serie für Solo-Spieler arg mau
  • müde Motivationsspirale für Cosmetics

Destruction Allstars im Test: Launige Zerstörungsorgie für die PS5

Einsteigen, Chaos anrichten und Spaß haben: Genau das ist „Destruction Allstars“. Der Action-Racer möchte gar nicht, dass man Stunden und Tage mit ihm verbringt. Aber für ein paar launige Runden nach Feierabend oder gar gemeinsam mit Freunden ist der „Destruction Derby“-Vetter allemal gut.

Das Spiel liefert unkomplizierten Spielspaß und bringt zugleich mit einigen Spielideen wie etwa den steuerbaren Piloten frischen Wind ins Genre. Natürlich treffen weder die Spielarten noch die Langzeitmotivation vollends ins Schwarze. Auch gab es gerade im Online-Betrieb kleinere Lags und Fehlerchen, die den Spielspaß beeinflussten.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass „Destruction Allstars“ alles in allem überzeugt und wenn jetzt noch Content-Strategie für die nächsten Monate passt, auch für die nächsten Monate gerüstet ist.

Kommentare

Speedy Gonzales

Speedy Gonzales

03. Februar 2021 um 20:00 Uhr
Jules Winnfield

Jules Winnfield

03. Februar 2021 um 20:23 Uhr