Das Playstation Network als großes Sprungbrett: So machte es im vergangenen Jahr „Fall Guys: Ultimate Knockout“ vor. Die knuffige, virtuelle Gameshow avancierte als kostenloses PSN-Plus-Spiel zum absoluten Publikumsfavoriten.
Das von Lucid Games entwickelte und von Sony vertriebene „Destruction Allstars“ soll den gleichen Weg gehen. Exklusiv für die Playstation 5 bietet der Action-Racer jede Menge Blechschäden, ein paar interessante Ideen und vor allem einen klaren Mehrspieler-Fokus. Genügt das aber auch, um vom Gratis-Spiel zum Mainstream-Hit zu werden?
Fahrer und Autos
Das Besondere an „Destruction Allstars“ ist sicherlich seine Verquickung von futuristischem „Destruction Derby“-Gameplay und der Tatsache, dass ihr aus eurem Vehikel aussteigen, Fahrzeuge wechseln und sogar andere Autos kapern könnt.
Dadurch entsteht eine ganz eigene Dynamik und sogar eine gewisse taktische Komponente. Wie schnell tausche ich meine Vehikel? Kann ich mich vielleicht in den Multiplayer-Runden zu Fuß irgendwo verstecken? Fahrzeuge und Piloten verfügen über Breaker-Fähigkeiten. Diese ladet ihr mit der Zeit und mit angerichtetem Schaden auf. Zu Fuß könnt ihr außerdem Edelsteine aufsammeln, um die Breaker-Leiste aufzuladen.
Stier-Krieger Fuego etwa zieht unterwegs eine Feuerspur hinter sich her, sein Wagen Cerberus aktiviert die Flammernwerfer und richtet so zusätzlichen Schaden bei Kollisionen an. „Destruction All-Stars“ fährt ein 16-köpfiges Helden-Ensemble auf und wartet dabei – ähnlich wie „Overwatch“ – mit einer Fülle verschiedener Charaktere auf. Alle besitzen individuelle Stärken, Schwächen und Fähigkeiten, wodurch sich das Ausprobieren lohnt.
Crashes, Explosionen und Abstürze
Wie bereits eingangs erwähnt, erinnert „Destruction Allstars“ an einen Mix aus „Rocket League“ und „Destruction Derby“. In verschiedenen Spielmodi geht es vor allem darum, eure bereiften Kontrahenten zu Altmetall zu verarbeiten. Die typische Fahrzeugsteuerung ergänzt das Spiel um einen Turbo und Dash-Funktionen mit dem rechten Analog-Stick. Die Kontrollen sind sehr griffig und gleichermaßen arcadig. „Destruction Allstars“ fühlt sich genau so an, wie es sich für ein Spiel dieses Genres gehört. Sehr schön: Vibrationen zeigen euch an, wenn ihr zu viel Schaden nehmt und auch die adaptiven Trigger kommen als Indikatoren für einen angeschlagenen Schlitten zum Einsatz.
Komplizierter wird es bei schnellen Wechseln vom Vehikel zum Piloten. Dann steuert ihr mit dem Stick nämlich die Kamera und verwendet Aktionstasten zum Ausweichen, Attackieren oder Übernehmen der Fahrzeuge. Außerdem könnt ihr klettern und sogar Wall-Runs vollführen. Das System und vor allem die Wechsel per Schleudersitz erfordern Übung, sind dann aber eine willkommene Abwechslung zu „normalen“ Action-Racern.
Die Präsentation ist knallig, laut und bunt: Spätestens wenn UFC-Announcer Bruce Buffer die Runden ankündigt, weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Die Modus-Auswahl gestaltet sich im Multiplayer noch überschaubar: Aktuell stehen die Optionen Mayhem, Gridfall, Carnado und Stockpile zur Wahl. Unser Favorit war Gridfall: In dieser Battle-Royal-Adaption kämpfen wir mit 15 anderen Teilnehmern um den Verbleib auf einem immer kleiner werdenden Spielfeld und müssen die Konkurrenz von der Plattform kicken. Nicht so gut kommt derweil Stockpile weg, bei es darum gilt erspieltes Geld zu bunkern. Hier gab es bereits kurz nach Release längere Matchsuchen. Mayhem (Jeder-gegen-Jeden) und Carnado (Schrauben sammeln und an Stückpunkten sichern) erweisen sich dagegen als launige Ableger.
Nichts für Solo-Spieler
Wenig überraschend richtet sich „Destruction Allstars“ vor allem an Multiplayer-Freunde. Die klassischen Solo-Inhalte fallen vergleichsweise dünn aus und wer keine Lust hat, in den steten Wettkampf mit anderen Spielern zu treten, wird nicht lange Spaß an der knalligen Blechlawine haben.
Totalschaden und Spaß dabei!
Nach dem Tutorial entlässt euch das Spiel in die Herausforderer-Serie. Das erste, aus sieben Events bestehende Kapitel ist hier kostenlos, alle weiteren Veranstaltungen stehen aber hinter der Bezahlschranke. Die „Leader of the Pack“-Meisterschaft kostet somit rund 2 Euro und besteht ebenfalls aus sieben Events und beinhaltet sieben kosmetische Objekte.
Die erste Rennserie „Mututal Respect“ erweist sich als kurzweiliger, wenn auch nicht perfekter Spaß. Die sieben Veranstaltungen dienen in erst Linie als besseres Tutorial zum Kennenlernen der Spielarten. Allerdings ist die Auswahl eine bunte Tüte: Während etwa Mayhem oder Carnado richtig Laune machen, ist Breakout ein echter Rohrkrepierer. 60 Kisten unter Zeitdruck zerdeppern, ist leider eine eher zähe Angelegenheit und auch der Crash Course ist durch sein „Trial & Error“-Streckendesign mitunter eher frustig, als witzig.
Müde Motivationsspirale
So unterhaltsam das pure Gameplay sein mag, so zäh ist allerdings auch der Spielfortschritt. Neue Fahrzeuge oder andere Extras gibt es nicht. Stattdessen benötigt ihr die erbeuteten Allstar-Coins zum Einkaufen von kosmetischen Objekte. Zu blöd, dass aber die Belohnungen nach Stufenaufstiegen allzu gering ausfallen.
Zum Thema
Nach den ersten Level-Ups etwa habt ihr schlichtweg zu wenig Cons, um überhaupt irgend etwas freizuschalten. Erst mit der Zeit kommt ihr dann in den Genuss neuer Skins, Emotes und Rufe. Allerdings muss man an dieser Stelle auch sagen, dass die angesprochenen Skins für die Heldenfahrzeuge größtenteils extrem unspannend und unoriginell sind. Da muss in Zukunft einfach mehr kommen.
Kommentare
LDK-Boy
03. Februar 2021 um 17:38 UhrViel zu wenig. 8.5 würd ich geben.
austrian
03. Februar 2021 um 18:33 UhrFinds auch ganz unterhaltsam. Ist sicher kein Spiel in das man zig Stunden versenkt aber das Richtige wenn man nach einem harten Arbeitstag abschalten will und das Chaos und die knallbunte Grafik genießen will.
Red_One
03. Februar 2021 um 19:41 UhrNaja ich weiß nicht, irgendwie war bei mir nach 3 runden schon die Luft raus und bisher auch nicht das Bedürfnis gehabt das nochmal ne runde zu spielen
Speedy Gonzales
03. Februar 2021 um 20:00 UhrPff nur 7.5 kein wunder das es bei plus angeboten wurde
Jules Winnfield
03. Februar 2021 um 20:23 UhrGute Analyse des Games, aber eventuell mal Korrekturlesen, ganz schön viele Rechtschreibfehler, liest sich nicht so angenehm^^
Blaakuss
03. Februar 2021 um 20:27 UhrIn meinen Augen kein gutes spiel
Zentrakonn
04. Februar 2021 um 06:22 UhrFür schnelle kleine runden in der Gruppe macht das Spaß wenn man auf Leute warten muss weil sie noch nicht heim sind oder essen um die anderen Multiplayer spiele weiter zu Spielen.
Tag Team
08. Februar 2021 um 11:24 Uhr7.5 passt schon. Das Spiel ist ok aber kein Game Changer. Absolut kein Vollpreistitel. Eger im Bereich 30€.