Die Initiatoren einer kürzlich veröffentlichten Studie kamen zu dem Schluss, dass im Jahr 2025 rund 20 Milliarden US-Dollar mit Lootboxen eingenommen werden. Auf der anderen Seite des Wirtschaftssystems stehen zahlreiche Spieler, die gewillt sind, das Geld zu investieren. Auf sie fokussierte sich eine weitere Studie, mit der die Schattenseiten der Ingame-Monetarisierung beleuchtet wurden.
Die Analyse wurde von Forschern der University of Plymouth und der University of Wolverhampton durchgeführt und von der Wohltätigkeitsorganisation GamblingAware in Auftrag gegeben. Zum Einsatz kamen bestehende Daten, mit denen Faktoren wie das Geschlecht, das Alter der Lootbox-Käufer und der Anteil der Spieler, die für diese zusätzlichen Inhalte Geld ausgeben, untersucht wurden.
Ein kleiner Teil der Spieler zahlt viel Geld
Die Studie kam ebenfalls zu dem Schluss, dass etwa 5 Prozent der Spieler die Hälfte der mit Lootboxen erwirtschafteten Einnahmen zu verantworten hat. Das bedeutet, dass eine kleine Anzahl von Spielern eine exorbitante Menge an Geld ausgibt.
Vor allem jüngere und weniger gebildete Männer sind laut der Studie in dieser Gruppe zu finden. Sie geben oft 100 Dollar und mehr pro Monat für die Lootboxen aus. Da jüngere und weniger gebildete Menschen tendenziell weniger verfügbares Einkommen haben, ist es ein nicht zu unterschätzender Betrag.
„Unsere Forschung zeigt, dass Spieleentwickler, ob unwissentlich oder nicht, übergroße Lootbox-Gewinne von Risikopersonen (dazu gehören wahrscheinlich sowohl Personen mit Glücksspielproblemen als auch mit problematischen Videospielmustern) zu erzielen scheinen – nicht aber von wohlhabenden Spielern“, so die Schlussfolgerung.
„Jetzt liegt es an der Politik, diese Forschung sowie die Beweise anderer Organisationen zu überprüfen und zu entscheiden, welche Gesetzes- und Regulierungsänderungen erforderlich sind, um diese Bedenken auszuräumen“, meint Zoe Osmond, die Chefin von GambleAware.
Eine große Beachtung fand das Thema vor dem Launch von „Star Wars Battlefront 2“, das 2017 veröffentlicht wurde. Der Shooter löste eine große Kontroverse um das Lootboxen-System aus. Die Entwickler sahen sich gezwungen, die Mechaniken vor der Markteinführung zu ändern.
- ESRB & PEGI: Hinweise auf kostenpflichtige Lootboxen eingeführt
- Electronic Arts: Publisher erneut wegen Lootboxen angeklagt
Erste Länder schoben der zusätzlichen Monetarisierung einen Riegel vor: Vor einigen Jahren beschloss Belgien, dass Lootboxen fortan illegal sind, da sie gegen die Glücksspielgesetze des Landes verstoßen. Ähnliche Bestrebungen, Lootboxen als Glücksspiel zu klassifizieren, gab es auch in anderen Regionen, unter anderem in den Vereinigten Staaten. Und auch in Deutschland bewegt sich etwas.
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Kommentare
89P13
07. April 2021 um 11:30 UhrDass schlecht gebildete mehr kaufen ist definitiv kein Geheimnis in der Wirtschaft. Man kann auch davon ausgehen dass das mit ein Grund für marode Bildungssysteme ist.
PS5 Gamer
07. April 2021 um 11:35 Uhr„Vor allem jüngere und weniger gebildete Männer sind laut der Studie in dieser Gruppe zu finden.“ Interessanter Zusammenhang.
Ich vermisse ein wenig die Zeit, in der man sich solche Dinge verdienen musste um sie frei zu spielen. Hat mir persönlich immer am meisten Spaß gemacht.
GeaR
07. April 2021 um 11:57 Uhr@PS5 Gamer
Hätten die damals wohl auch iregndwie unter die Leute gebracht, wenn die Technik bei allen es möglich gemacht hätten.
Schon Pokémon mit ihrer dritten Edition war ein Schritt in kleine Änderungen für viel Geld verkaufen da.
Mit oblivion kam das erste kosmetische kostenpflichtige item.
Klar waren die Leute noch nicht konditioniert genug um damals es gut zu finden aber den schleichende Prozess kam und hat super geklappt. Jetzt verdienen die Entwickler mit den Vollidioten ihr Geld und alle anderen bekommen ein auf lootboxen entwickeltes Spiel.
Hab ja generell nichts dagegen für einen kleinen Betrag etwas dazu zu verdienen aber doch bitte nicht in einem single-player Spiel, der in der ultimate Edition 120€ kostet und day one schon irgendwelche Skins man dazu kaufen kann.
Die Leute entwickeln die Microtransaktionen schon während der Entwicklung des Spiels und wollen noch extra absahnen.
Aber so positiv Beispiele gibt es immer noch, obwohl die sich zu Anfangszeiten auch blöd angestellt haben. Capcom und die keys auf CD, die man käuflich freischalten musste. Aber mittlerweile mit Street Fighter, das einzig gute beat and up wo man die Charaktere auch freischalten oder kaufen kann.
Da ist Bandai Namco oder Nintendo wiederum nicht so.
Finde ich eigentlich super. Die Motivation ist da neue Charaktere freizuspielen aber diese freikaufen ist für mich motivierend = Null.
Gönnjamin
07. April 2021 um 12:16 UhrJetzt ist es wissenschaftlich bewiesen…wer lootboxen kauft ist dumm.
ADay2Silence
07. April 2021 um 12:22 Uhr@Ps5gamer Ich befürchte das diese Zeit vorbei ist heutzutage hat niemand mehr diese Geduld es zu erspielen sondern gibt für 10 Euro ein skin aus anstatt an unmengen an Spielstd. zu investieren es war nur eine Frage der Zeit deshalb macht mir heute das zocken so gut wie keinen Spaß mehr auch wenn Gott sei Dank paar Ausnahmen gibt aber im Onlinebereich bin ich so gut wie raus
Pʌz
07. April 2021 um 12:28 Uhr…ist dumm und hat die Essenz der Videospiele nicht verstanden bzw. Sie mit einem Kauf sogar verraten.
#Boykott
Irage
07. April 2021 um 12:38 UhrIch bin sicher der dümmste.
Keine Ahnung wie ich es geschafft hab,jeden Monat soviel Kohle zu machen das es mich nicht juckt.
Banane
07. April 2021 um 13:03 UhrDumm ist der, der Dummes tut.
CBandicoot
07. April 2021 um 14:50 Uhr@Gönnjamin: Also da musst ich lachen xD
Unterschreib ich aber so, wer Lootboxen kauft hat einfach einen an der Waffel…..
Wen ich die letzten 8 Jahre (PS4 und 5) 10€ für sowas ausgegeben habe ists viel, keine ahnung was die Leute so drauf anfixt.
mir gehts wie PS5gamer, die guten alten Zeiten wo noch alles erspielt werden musste, schöne Zeiten. 🙂
GolDoc
07. April 2021 um 20:44 UhrVerbietet den Schrott endlich.
Irage
07. April 2021 um 21:32 UhrWenn die das Verbieten und auch kein Geld mit sowas verdient wird. Gibt es einfach keine Kosmetics mehr.