Vergangene Woche veröffentlichte Square Enix mit „Final Fantasy VII Remake Intergrade“ eine technisch überarbeitete sowie inhaltlich erweiterte Neuauflage seines 2020er Action-RPG-Hits exklusiv für die PlayStation 5. Der Titel verrät es bereits: Hierbei handelt es sich um eine Neuinterpretation des gleichnamigen Videospiel-Meilensteins von 1997. Wir haben uns gemeinsam mit Cloud & Co. sowie Ninja-Neuzugang Yuffie ins Abenteuer gestürzt und verraten euch, warum ihr das Spiel spätestens jetzt spielen solltet, falls ihr es bisher verpasst habt.
Eine bekannte Geschichte neu erzählt
Zunächst widmen wir uns dem Hauptspiel: Wir schlüpfen in die virtuelle Haut von Cloud Strife, einem Ex-Mitglied der Eliteeinheit SOLDAT. Mittlerweile verdingt er sich als Söldner und hat sich Widerstandskämpfern der Gruppe Avalanche angeschlossen, um den teuflischen Shinra-Konzern zu Fall zu bringen, der die Lebensenergie des Planeten ausbeutet und so die Welt zusehends aus dem Gleichgewicht bringt. Allerdings ahnt Cloud noch nicht, welche Ereignisse die Taten von ihm und seinen Verbündeten letztendlich ins Rollen bringen sollen.
Bei „Final Fantasy VII Remake“ handelt es sich jedoch nicht um eine 1:1-Adaption des Originals, sondern, wie eingangs bereits erwähnt, eine Neuinterpretation. Bereits recht früh in der 18 Kapitel umfassenden Kampagne weichen die Ereignisse vom JRPG-Klassiker ab: Ursprünglich kehrten die Hauptcharaktere nach dem Auftakt etwa schnell in ihren Unterschlupf zurück, doch nun werden sie mit den Konsequenzen ihrer Aktionen konfrontiert. Sie müssen mit eigenen Augen sehen, wie schwer ihre Taten ihre Mitmenschen bis ins Mark erschüttert haben.
Diese Abweichungen vom Original könnten alteingesessenen Fans womöglich sauer aufstoßen, andererseits sorgt dies jedoch dafür, dass sich die Story auf diese Weise für jeden Spieler frisch anfühlt. Den Machern gelang es, den Auftakt des Klassikers, der ursprünglich nur wenige Stunden umfasste, auf ein circa 40 Stunden langes Abenteuer auszudehnen. Sie nutzen diese zusätzliche Zeit sinnvoll, verleihen den sympathischen Charakteren mehr Tiefe und erweitern die bekannten Ereignisse um spannende Ideen, die auf weitere interessante Wendungen hoffen lassen.
In seinen besten Momenten zaubert „Final Fantasy VII Remake Intergrade“ opulent inszenierten Szenen auf den Bildschirm, die von einem hervorragenden Soundtrack untermalt werden. Es mag zwar lediglich das erste Kapitel eines mehrteiligen Epos sein, doch die neuen narrativen Ansätze, die es einführt, machen es zu einer Geschichte, die sich, trotz einiger unnötiger Filler sowie der einen oder anderen überflüssigen Nebenmission, die nur dazu da ist, die Spielzeit zu strecken, keineswegs vor dem beinahe überlebensgroßen Original verstecken muss.
Actionreiche Kämpfe mit taktischer Tiefe
Doch nicht nur die Handlung wurde deutlich überarbeitet, auch das Gameplay modernisierten die Entwickler merklich. Statt wie im Original noch klassisch rundenbasierte Kämpfe auszufechten, geht es nun in Echtzeit wesentlich flotter und direkter in den Scharmützeln zur Sache. Wie in einem Actionspiel steuern wir unsere Figur aktiv durch die Areale, greifen an, weichen gegnerischen Attacken aus und nutzen Spezialattacken sowie Magie.
Obwohl sich all dies sehr modern und zeitgemäß anfühlt, vergisst „Final Fantasy VII Remake Intergrade“ dennoch nie seine Wurzeln. Vielmehr entwickelten die Macher ein Hybrid-Kampfsystem, das schnelle und direkte Action mit klassischen Kommandos kombiniert. Hierbei schaltet das Spielgeschehen in eine Superzeitlupe, um dem Spieler genug Zeit zu geben, Spezialattacken sowie Items auszuwählen oder den Teamkameraden Befehle zu geben.
Alternativ ist es ebenfalls stets möglich, während der Kämpfe die Kontrolle über einen anderen Charakter in unserer Party zu übernehmen. Während wir also beispielsweise von Cloud zu seiner Freundin Tifa switchen, übernimmt die KI die Kontrolle über unsere übrigen Figuren. Wir können jederzeit über das Kommando-Menü intervenieren, um das Vorgehen unserer Gruppe ans gegenwärtige Kampfgeschehen anzupassen. Darüber hinaus spielen natürlich auch die serientypischen Materia einmal mehr eine zentrale Rolle in den zahlreichen Konfrontationen.
Mit ihnen ist es möglich, euch zu heilen, verschiedene Magie-Attacken auszuführen oder, in den Kämpfen gegen besonders starke Gegner, sogenannter Esper zu beschwören. Hierbei handelt es sich um mächtige Monster, die euch für eine beschränkte Zeit in den Konfrontationen zur Seite stehen. Aufgrund dieser Limitierung müsst ihr jedoch stets darauf achten, sie taktisch klug einzusetzen, um ihre durchschlagskräftigen Attacken nicht zu verschwenden. Die Kämpfe verlangen euch viel ab, fühlen sich zudem sehr befriedigend an und spielen sich hervorragend. Es ist ein tolles Gefühl, wenn die eigene Taktik am Ende aufgeht und ein starker Bossgegner in den Staub fällt.
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Ein neuer Star ist da: Yuffie
Wie eingangs bereits erwähnt, wurde das Remake des Videospiel-Meilensteins nicht nur technisch überarbeitet, sondern auch inhaltlich erweitert. In der DLC-Erweiterung INTERmission spielen wir mit Ninja-Dame Yuffie eine neue Protagonistin, deren Geschichte parallel zu den Ereignissen des Hauptspiels verläuft. Sie kommt in Midgar an, um sich mit Avalanche zusammenzuschließen, damit sie gemeinsam gegen den Shinra-Konzern vorgehen können.
Während sie im Original erst später ihren ersten Auftritt hatte, erfahren wir hier nun, was sie erlebt hat, bevor sie sich mit Cloud, Tifa & Co. verbündete. Yuffies Ziel ist dabei eine besonders mächtige Materia, die sich im Besitz von Shinra befinden soll. Da sie sich den Bösewichten jedoch nicht alleine stellen kann, erhält sie Unterstützung von einem neuen Charakter namens Sonon, mit dem sie fortan ein Team bildet, um die Materia zu stehlen. Auch abseits der Story gibt es für die junge Ninja übrigens einiges zu tun, etwa in kleinen Nebenmissionen oder dem taktischen Minispiel Fort Condor, das eine schöne Abwechslung von der Story bietet und für einige Stunden unterhält.
Yuffie ist eine willkommene Abwechslung zu den bekannten Figuren aus dem Hauptspiel und sticht mit ihrem positiven und sehr enthusiastischen Wesen hervor. Die Story von INTERmission dürfte euch über den Verlauf ihrer zwei Kapitel circa zwei bis drei Stunden beschäftigen und fügt sich gut in die Narrative des Hauptspiels ein, bis sie schließlich in ihrem emotionalen Finale gipfelt. Des Weiteren fügt der DLC dessen Ende einige essentielle neue Momente hinzu, die im kommenden zweiten Teil von „Final Fantasy VII Remake“ noch sehr wichtig werden dürften.
Spielerisch präsentiert sich INTERmission weniger komplex als das Hauptspiel, was daran liegt, dass unsere Party nur aus zwei Charakteren besteht, wobei wir Sonon nicht aktiv steuern dürfen. Dafür sind Yuffies Ninja-Kräfte eine schöne Abwechslung von den übrigen Kampfstilen, die sich vielseitig einsetzen lassen und sowohl starke Nah- als auch Fernkampfangriffe ermöglichen, die mit Magie sowie ihren Ninjutsu-Kräften vielfältig kombinierbar sind. Und obwohl wir Sonon nicht direkt kontrollieren können, ist es möglich, ihm Befehle zu erteilen oder in den sogenannten Synchronisationsmodus zu wechseln, was besonders durchschlagskräftige Teamattacken ermöglicht und strategisch klug eingesetzt werden will.
Zum Thema: Final Fantasy VII Remake Intergrade: Technische Vorzüge der PS5-Version im Video präsentiert
Ein würdiges Next-Gen-Upgrade
Spielerisch kann also die Neuauflage des JRPG-Klassikers noch immer punkten und auch die DLC-Erweiterung weiß diesbezüglich zu überzeugen, auch wenn es etwas simpler ausfällt als im Hauptspiel. Doch wie sieht es mit der Technik aus? In ihren besten Augenblicken zählte die PS4-Version des Titels zweifelsohne zu den schönsten Spielen, die 2020 veröffentlicht wurden. Insbesondere die Modelle der Hauptcharaktere glänzten mit zahlreichen feinen Details, welche dafür sorgten, dass die bekannten Figuren in einer noch nie dagewesenen Pracht erstrahlten.
Und wie ist der Stand im Jahr 2021? Um es kurz zu machen, sieht auch „Final Fantasy VII Remake Intergrade“ schlicht umwerfend gut aus. Die Texturqualität wurde sowohl in der Spielwelt als auch bei den Charaktermodellen deutlich überarbeitet und insbesondere die Beleuchtung sowie kleine Umgebungsdetails wie Rauch und Nebel wirken nun bedeutend natürlicher als noch in der PS4-Fassung des Titels.
Hinzukommen zwei verfügbare Darstellungsmodi – einer, der 4K-Auflösung und anderer, der 60 FPS priorisiert –, die für ein sehr viel angenehmeres Spielerlebnis sorgen. Es ist ein würdiges Remaster und ein signifikanter Sprung im Vergleich zum PS4-Original. Nun, zumindest die meiste Zeit über, denn während unseres Playthroughs von INTERmission fielen uns kleinere Pop-ups auf und bei genauerer Betrachtung fallen an manchen Ecken durchaus Texturen und einige Nebencharaktere ins Auge, die nicht von den technischen Überarbeitungen profitiert haben. Dies ist zwar ärgerlich, angesichts der ansonsten sehr hohen gebotenen Qualität allerdings zu verschmerzen.
Kommentare
Beelzemon
18. Juni 2021 um 19:35 Uhr9.0, so muss das! 😀
redeye4
18. Juni 2021 um 19:40 UhrJa, das muss so.
Grinder1979
18. Juni 2021 um 19:44 Uhrmuss ja so das
Christian1_9_7_8
18. Juni 2021 um 19:52 Uhrdas so ja muss
Axxis78
18. Juni 2021 um 19:54 UhrMuss das so, ja?
AlgeraZF
18. Juni 2021 um 19:55 UhrWas muss das muss!
PS5 Gamer
18. Juni 2021 um 20:00 UhrWow…ha…ha…ho ho ho….he …he…ihr seid so witzig.
Zum Thema: Einfach ein Top Game. Gute Bewertung.
Freeze
18. Juni 2021 um 20:03 UhrAh ja so muss das !
VerrückterZocker
18. Juni 2021 um 20:09 UhrBin eher bei 8.0
Aspethera
18. Juni 2021 um 20:09 UhrDie Blumen sehen aber noch immer aus wie… Ehm ja
Squall Leonhart
18. Juni 2021 um 20:24 UhrIch beende mal den Satz: So muss das Remaster eines Spiels aussehen. Top Leistung von Square. Wie gern ich doch eine Playstation 5 mein Eigenen nennen würde :p
@Sven Raabe
Top Review, nicht x-Seiten lang aber punktgenau^^
TemerischerWolf
18. Juni 2021 um 20:33 UhrGanz klar ein Muss!
Grinder1979
18. Juni 2021 um 20:33 Uhr@ps5 gamer
dann geh doch…
TemerischerWolf
18. Juni 2021 um 20:35 Uhr@Grinder Ne, das war HDMI… 😉
AlgeraZF
18. Juni 2021 um 20:37 Uhr@Grinder1979
…zum Lachen in den Keller! 😀
Grinder1979
18. Juni 2021 um 20:41 Uhr@algeraZF
richtig! XD
Lando_
18. Juni 2021 um 20:41 UhrWo waren wir? Ein Muss.
Grinder1979
18. Juni 2021 um 20:41 Uhr@wolf
ah ja. stimmt. 🙂
Grinder1979
18. Juni 2021 um 20:43 Uhr@lando
was muss wer?
Chip
18. Juni 2021 um 20:45 UhrWenn man muss,dann muss man
AlgeraZF
18. Juni 2021 um 20:47 UhrMan der muss der Mann
Grinder1979
18. Juni 2021 um 20:47 Uhrnichts muss, aber alles kann.
Grinder1979
18. Juni 2021 um 20:48 Uhrwas kann der mann, wenn er muss?
Grinder1979
18. Juni 2021 um 20:51 Uhrgehen! in den keller. oh mann, sind wir lost! XD
Enova
18. Juni 2021 um 20:53 UhrSo muss es auch sein!
AlgeraZF
18. Juni 2021 um 20:55 UhrHabe fertig! XD
Grinder1979
18. Juni 2021 um 21:03 Uhrich auch. ich muss mal. kann ich?
AlgeraZF
18. Juni 2021 um 21:04 UhrDu bist entschuldigt!
logan1509
18. Juni 2021 um 21:08 UhrMal muss ich, mal nicht
FSME
18. Juni 2021 um 21:11 UhrWer muss mal?
Grinder1979
18. Juni 2021 um 21:15 Uhrich muss, kann viel, kann wenig sein.
St1nE
18. Juni 2021 um 21:19 UhrWas mich bei squareenix nervt, ist das sie zum jeden Spiel eine extra Version raus bringen müssen. Werden wir jetzt bei den anderen parts auch immer eine zusätzliche komplette Version bekommen? Warum kriegen die es nicht gebacken einfach mal einen Part raus zu hauen wo alles am Start ist? Oder einfach mal das komplette Game in einer Version…naja träumen kann man ja noch…
Der Namenlose
18. Juni 2021 um 21:19 UhrHoffe auf mehr Rollenspiel im nächsten Rollenspiel…
Squall Leonhart
18. Juni 2021 um 21:21 Uhr@ St1nE
Denke das war eher eine Ausnahme um den Übergang in die neue Generation zu demonstrieren. Vermutlich diente es auch das die Entwickler mit Intergrade als Projekt sich vertraut machen mit der Architektur der Playstation 5.
Grinder1979
18. Juni 2021 um 21:24 Uhrich will rundenbasiert! mann! 🙁
St1nE
18. Juni 2021 um 21:25 Uhr@Squall Leonhart
Wenn man bedenkt dass das Original einfach mal auf 3 CDs rauskam und trotzdem 120 Std Spielspaß hatte ist es jetzt einfach mal lame von squareenix… Hab das Remake gespielt und fand’s ganz im Ordnung aber jetzt 2 Jahre warten bis die Story weiter geht ist schon kacke. Ja ich weiß es ist aufwändiger als das Original aber das war das Original damals auch im Gegensatz zum snes Games.
St1nE
18. Juni 2021 um 21:29 Uhr@Grinder1979
Ja das hat mir auch gefehlt im Remake. Aber an sich ganz OK von squareenix gelöst, trotzdem war es im Original geiler mit rundenbasierenden Kämpfen.
DarkSashMan92
18. Juni 2021 um 21:30 UhrEher ein 7.5
AlgeraZF
18. Juni 2021 um 21:31 UhrRundenbasiert ist halt am besten!
Grinder1979
18. Juni 2021 um 21:34 Uhr@st1ne
ich meine reinrassig rundenbasiert. wie in ff x. kein atb, wie beim 7er. dragon quest xi hab ich von der schiene her schon genossen.