Nachdem das Kino-Reboot von „Mortal Kombat“ ursprünglich bereits Anfang diesen Jahres in unseren Lichtspielhäusern laufen sollte, musste der Film etwas verschoben zu werden. Mittlerweile ist der Fantasy-Actionfilm bei uns auf Blu-ray und DVD erhältlich, was wir uns zum Anlass genommen haben, die Videospiel-Adaption genauer unter die Lupe zu nehmen. Nun verraten wir euch, warum sie durchaus ein stumpfer Spaß ist.
Auserwählte müssen den Untergang der Erde verhindern
Der Film beginnt mit der Entstehung der vermutlich ikonischsten Rivalität innerhalb des langlebigen Prügelspiel-Franchise: Im Prolog, der uns ins 17. Jahrhundert entführt, erleben wir, wie Bi-Han (Sub-Zero) den Klan des legendären Kriegers Hanzo Hasashi (Scorpion) attackiert und alle niedermetzelt. Zumindest glaubt er, dass ihm dies gelungen sei, denn in unserer Gegenwart lebt tatsächlich noch ein Nachfahre Hasashis, ein MMA-Kämpfer namens Cole.
Obwohl er durchaus Talent hat, ist er schon seit einiger Zeit sieglos und es scheint so, als könne er sein Potential nicht ausschöpfen. Nach einer weiteren Niederlage im Ring trifft Cole auf einen gewissen Jax, der unserem Protagonisten eröffnet, er sei auserwählt: Er muss gemeinsam mit anderen Kriegern, die ein besonderes Zeichen am Körper haben, die Welt bei einem großen Turnier vor dem drohenden Untergang retten: dem Mortal Kombat.
Wie bereits bei der ersten Leinwand-Umsetzung der Videospielreihe ist auch beim Reboot die Story nicht unbedingt die große Stärke des Films. Ehrlich gesagt ist sie wirklich ziemlich dumm und hat mit allerlei Problemen zu kämpfen. Insbesondere das Pacing ist in der ersten Hälfte mehr schlecht als recht gelungen und bietet einen unausgegorenen Mix aus der Einführung verschiedener Charaktere, zu vielen Expositionen und etwas Action.
In der zweiten Hälfte zieht „Mortal Kombat“ dann merklich an, wenn Cole und seine Begleiter Sonya Blade sowie Kano ihre verborgenen Kräfte erwecken müssen. Insbesondere Kano erweist sich dabei als wahrer Scene-Stealer und ist mit seiner derben Art ganz klar eines der Highlights des Films. Darüber hinaus entwickelt sich eine interessante Dynamik zwischen ihm und Sonya, die in einer potentiellen Fortsetzung näher erforscht werden könnte.
Bei den Charakteren verschwendet das Reboot Potential
Die übrigen Charaktere, zu denen etwa Liu Kang und Kung Lao gehören, kommen derweil deutlich zu kurz und generell legten die Macher des Films kaum Wert auf eine gescheite Charakterentwicklung. Dies wird speziell bei Hauptfigur Cole deutlich, der auf keinem bekannten Charakter aus den „Mortal Kombat“-Games basiert. Er bleibt die komplette Laufzeit über ziemlich blass und austauschbar. Der Aspekt an ihm, der hingegen durchaus Potential für eine spannende Entwicklung birgt, seine Familie, wird derweil nicht kompetent genug ausgebaut.
Auch die Bösewichte des Films sind kaum der Rede wert und sind schlicht böse, weil sie nun einmal, nun ja, eben böse sind. Das Reboot kratzt zwar die Mythologie der Videospiel-Vorlage an und kann diese Neulingen durchaus ordentlich vermitteln, allerdings verschwenden die Macher auch hier vorhandenes Potential. Besonders deutlich wird dies bei Schurkin Mileena, die zu einer simplen Handlangerin degradiert wird und kaum mehr als einen Cameo spendiert bekam. Ihr Auftritt im Film wirkt deshalb nur wie ein Leckerbissen für die Fans und hat kein Gewicht.
Obwohl dies bis hierhin nun ziemlich negativ klingt, hat die „Mortal Kombat“-Neuauflage durchaus ihre Stärken und weiß diese auch ansprechend in Szene zu setzen. Langjährige Fans dürften sich beispielsweise über verschiedene Easter Eggs und Referenzen an die Vorlage sowie einige ikonische Zitate, die den Spielen entlehnt wurden, freuen. Wo der Film jedoch wirklich strahlen kann, sind seine Actionszenen.
Eine besondere Erwähnung verdient sich diesbezüglich der Prolog des Films, der gerade im Duell zwischen Hasashi (Hiroyuki Sanada) und Bi-Han (Joe Taslim) mit einer tollen Choreographie aufwarten kann. Der Kampf ist blutig, packend inszeniert und lebt vor allem von seinen beiden herausragenden Darstellern, die es schaffen, jede Aktion glaubwürdig rüberzubringen. Beide machen hervorragende Arbeit, insbesondere in den klassischen Martial-Arts-Einlagen.
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Das Mortal Kombat-Reboot ist ein blutiger und dummer Spaß
Dieser erste Kampf legt die Messlatte allerdings auch so hoch, dass die nachfolgenden Kämpfe rein inszenatorisch nicht ganz an diesen heranreichen. Dafür drehen die Macher in diesen Konfrontationen den Gewaltfaktor ordentlich nach oben und bieten blutige Duelle inklusive teils so übertriebener Finisher, dass alteingesessenen Fans der Prügelspielreihe sicherlich warm ums Herz werden dürfte. Der Film nutzt seine Möglichkeiten gut aus und hat sich seine 18er-Freigabe verdient, auch wenn die Finisher nicht ganz so hart ausfallen wie in den jüngsten Videospielen.
Bei den Scharmützeln fanden die Verantwortlichen zudem einen guten Mix aus klassischer, handgemachter Action und Special Effects. Letztere werden sinnvoll eingesetzt und fügen sich zumeist harmonisch ins Bild ein, auch wenn ein paar Effekte an wenigen Stellen im Film etwas abfallen. Der Look von „Mortal Kombat“ präsentiert sich dafür insgesamt hochwertig und muss sich vor anderen aktuellen Blockbustern keineswegs verstecken.
Das Kino-Reboot des langlebigen Prügelspiel-Franchise hat also definitiv seine Schwächen, insbesondere ein in der ersten Hälfte teils mieses Pacing und dem verschwendeten Potential bei seinen Figuren. Dennoch hat der Film auch unbestreitbar seine Stärken. „Mortal Kombat“ gelingt es mit seiner brachialen und übertriebenen Action zu glänzen. Obgleich das hohe Niveau des Auftakts nicht ganz gehalten werden kann, ist es ein solides Fundament für eine potentielle neue Reihe und ein blutiger, wenn auch auf dumme Weise ziemlich unterhaltsamer Spaß.
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Kommentare
VerrückterZocker
26. Juli 2021 um 17:37 UhrImmer noch besser wie die dummen Marvel Filme 😀 ganz zu schweigen von der F&F Reihe
Grinder1979
26. Juli 2021 um 18:05 Uhrwar klar… -_-
Oipoi
26. Juli 2021 um 18:43 UhrHab mir gestern, als ich den Film sah auch gedacht, ob ich mich nicht mehr so gut an die Charaktere von MK erinnern kann. Aber den Cole gab es ja doch nicht, wie der Kritiker bestätigt.
An sich ein guter MK-Film. Wie die Vorgänger auch macht er nicht genug aus dem Potenzial der Geschichte und deren Charaktere. Das könnte locker ein 3-4 Std.-Film werden.
Schade, aber es lohnt sich dennoch, ihn sich anzuschauen.
Wastegate
26. Juli 2021 um 18:56 UhrWar zufrieden damit. Bei Mortal Kombat erwarte ich auch keine David Lynch Komplexität.
LDK-Boy
26. Juli 2021 um 19:18 UhrGeiler Film.
Brokenhead
26. Juli 2021 um 19:27 UhrBeim ersten mal gucken fand ich ihn ok, nach näheren überlegen gefiel er mir nicht so sehr, ist aber ok. bei zweiten mal gucken fand ich ihn nicht mehr so gut. Die vorlage wurde mir zustark verändert und dem neuen charakter zugeschnitten… das erlernen der Fähigkeiten ist wie in einem spiel gelöst, da macht eine kinderserie wie ninja es deutlich besser und konsequenter. Erst müssen sie die Fähigkeit finden und erlernen und am ende, pfeift der film auf seine eigen regeln und gibt einem Charakter die Fähigkeiten sofort. Zumal alles total schwammig und mit logiglücken endet da der film komplett auf regeln pfeift und nur mit paar sätzen dumm erklärt werden.
Ich freue mich auf den kommen mortal kombat legacy film, der erzählt die original story neu.
Wenn der so gut wird wie der scorpion film vor 2 jahren wäre echt nice
Evermore
26. Juli 2021 um 20:25 UhrIch mag ihn und hab ihn mittlerweile auch schon ein zweites mal gesehen.
Kanos One – Liner haben mich gut zum lachen gebracht und auch die anderen Charaktere fand ich recht gut getroffen. Ok Shang Tsung und Lord Raiden fand ich in den 1995 Film besser getroffen aber ein Fehlgriff waren die jetzt auch nicht. Ich freue mich auf jeden Fall auf Teil 2.
Der Coon
26. Juli 2021 um 20:27 UhrNur das Ende war bisschen blöde. In gefühlt 5 Minuten wird kurz das gegnerische Team niedergemäht. Der Anfang dafür war super.
Jordan82
26. Juli 2021 um 20:55 UhrIch fand den eigentlich recht gut , besser als den alten .
Sunwolf
26. Juli 2021 um 21:35 UhrDer Film war OK.
naughtydog
26. Juli 2021 um 21:49 UhrHat gut angefangen und dann stark nachgelassen. Als wäre ihnen mittendrin das Geld ausgegangen. Nach der Kreissägennummer ging es steil bergab.
Spyro
26. Juli 2021 um 23:20 UhrWar ganz ok, bin jedoch gespannt wie es weitergeht. Man will ja aus MK nun eine ganze Filmreihe aufbauen.
ZaYn_BolT
27. Juli 2021 um 00:00 UhrEin guter Einstand, wie ich finde. Tolle Kampfszenen und gelungener Cast. Wiedererkennungswert der Marke Mortal Kombat ist hoch. Bei 50 Mio zwar ein moderates Budget dennoch macht der Film Spaß.
Mal Hand aufs Herz, wenn ich oben lese das die Charakter Entwicklung etc bemängelt wird, dann ist die Erwartungshaltung definitiv verkehrt. Seit wann haben die Games eine ausgeklügelte Handlung oder Charakterentwicklung. Lächerlich das als Kritik zu sehen. Bei MK erwartet man Fatalities, coole Locations und fette Fights die die MK Spiele als Film aufleben lassen.
Gut, ich sehe da auch noch einiges am Verbesserungsbedarf und es wird wohl erst im 2 Film das titelgebende Turnier stattfinden. Einige Charaktere wie Kung Lao und Lui Kang kamen einfach zu kurz. Ist aber verschmerzbar bei dem Budget da Videospielverfilmungen eh einen schlechten Ruf haben. Für mich persönlich gehört MK zu den Vorlagentreusten Spielen und handwerklich ist er wirklich gut gemacht mit fähigen Kämpfern. Allein Joe Taslim und Hiroyuki Sanada sind schon stark gewählt.
Da ist noch einiges möglich…. Teil 2 darf und soll gerne kommen.
ZaYn_BolT
27. Juli 2021 um 00:01 UhrVorlagentreusten Filmen, war gemeint. Sorry.
ZaYn_BolT
27. Juli 2021 um 00:05 UhrDer 90er MK ist trashig und sicherlich nice, aber nüchtern betrachtet ist die MK 2021 der bessere Film mit viel Wiedererkennungswert und einigen wirklich guten Kämpfen. Im Gegensatz zum 90er Film gibt es ausserdem ein paar anständige Fatalities.
Doppeldenker86
27. Juli 2021 um 07:26 UhrIch fand den Film schlecht und habe nur noch einzelne Momente vor Augen. Einen Nachfolger brauche ich nicht.
WingChun
27. Juli 2021 um 13:27 UhrWas soll dieses denglisch immer,das versteht keiner, Play3.
Pacing?
Scene Dealer?
Es versteht nunmal nicht jeder,könnt ja das deutsche Wort in Klammern dahinter schreiben
VisionarY
27. Juli 2021 um 13:48 Uhr@wingchun für sowas gibts google! hört auf euch weiterbildung selbst zu verweigern!
naughtydog
27. Juli 2021 um 16:33 Uhr@VisionarY
solange wir eigene Worte haben, sollte man die auch benutzen. Wörter vollig grundlos durch Wörter aus Fremdsprachen auszutauschen kann man wohl kaum als Weiterbildung verstehen. Im Gegenteil. Entweder alles deutsch oder alles englisch. Der lächerliche Mischmasch geht auch mir auf den Sack.
Cult_Society
27. Juli 2021 um 17:48 UhrAbsolute Zeitverschwendung der Film!
DDoubleM
27. Juli 2021 um 18:50 UhrWas ne Grütze, der Film!
3/10
Spritzenkarli
28. Juli 2021 um 11:48 UhrSonya, die in einer potentiellen Fortsetzung näher erforscht werden könnte…… Geil