In einem aktuellen Interview ließ sich Shawn Layden, der ehemalige CEO der PlayStation-Sparte, über verschiedene Themen aus.
Dabei ging er beispielsweise auf die aktuellen Übernahmen von Microsoft beziehungsweise Sony Interactive Entertainment ein und bezeichnete diese als eine negative Entwicklung für die Industrie, unter der auf kurz oder lang die Abwechslung leiden könnte. Ähnlich skeptisch steht Layden laut eigenen Angaben Abo-Diensten wie dem Xbox Game Pass gegenüber. Hier zweifelt Layden vor allem aufgrund der steigenden Entwicklungskosten an der Nachhaltigkeit entsprechender Dienste, die seiner Meinung nach fast schon aberwitzige Nutzerzahlen erreichen müssten, um auf lange Sicht rentabel zu sein.
Anbieter müssen zunächst Verluste in Kauf nehmen
„Es ist sehr schwierig, ein 120-Millionen-Dollar-Spiel über einen Abonnementdienst zu starten, der 9,99 US-Dollar pro Monat kostet. Sie müssen 500 Millionen Abonnenten haben, bevor Sie beginnen, Ihre Investition amortisieren. Deshalb müssen Sie jetzt eine verlustführende Position einnehmen, um zu versuchen, diese Basis zu vergrößern. Aber dennoch, wenn Sie nur 250 Millionen Konsolen haben, werden Sie keine halbe Milliarde Abonnenten erreichen. Wie umgeht man dieses Problem? Das hat noch keiner herausgefunden“, wird Layden zitiert.
In wie weit die von Layden in den Raum geworfenen Zahlen realistisch anmuten, sei an dieser Stelle allerdings dahingestellt, da Microsofts First-Party-Produktionen nicht nur über den Xbox Game Pass bezogen, sondern stattdessen auch weiterhin ganz klassisch über den PC und die Xbox-Plattformen erworben werden können. Hinzukommt der Verkauf separater DLCs, da über den Abo-Dienst in der Regel lediglich das jeweilige Hauptspiel bereit gestellt wird.
Zum Thema: Shawn Layden: Studioübernahmen laut Ex-SIE-Boss schlecht für die Branche
Ein weiterer Faktor ist die Tatsache, dass der Xbox Game Pass nicht nur auf den Konsolen erhältlich ist. Auch der PC und die Mobile-Plattformen werden mittlerweile mit dem Abo-Dienst versorgt, von dem sich Microsoft in den kommenden Jahren ein großes Wachstum verspricht. Genauere Details zu den finanziellen Begebenheiten wie den Gebühren, die Microsoft an Dritthersteller entrichtet, die ihre Spiele über den Xbox Game Pass anbieten, nannte das Redmonder Unternehmen bisher nicht.
Daher kann auch nur spekuliert werden, wie viele Abonnenten im Endeffekt nötig sind, um mit dem Service ein profitables Geschäft aufzubauen. Als sicher gilt allerdings, dass andere Branchengrößen wie Sony Interactive Entertainment die Entwicklung des Xbox Game Pass ganz genau verfolgen, um im Zweifelsfall entsprechend reagieren zu können.
Quelle: GamesIndustry
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Kommentare
consoleplayer
29. Juli 2021 um 13:24 UhrNadella: „Der Xbox Game Pass wächst rapide und transformiert, wie Menschen Spiele entdecken, sich mit ihnen verbinden und wie sie gespielt werden. Abonnent*innen spielen annähernd 40 % mehr Spiele und geben 50 % mehr aus als Nicht-Mitglieder.“
PS-Gamer
29. Juli 2021 um 13:32 Uhr@consoleplayer
Er kann viel reden. Wir wollen Zahlen sehen. 40% mehr Spielen sagt gar nichts über die Qualität des Spielens aus. Wie viele von diesen 40% haben Spiele tatsächlich beendet? Wenn ich 100 spiele 10 Minuten zocke, habe ich doch gar nichts draus gewonnen aber hey ich habe 1000 Minuten Spiele gespielt. 50 % Mehrausgaben. In form von was? DLC? Mikrotransaktionen? Was genau?
Das stört mich an Microsoft so sehr. Die Kommunikation. Ich habe Microsoft Aktien und jedesmal graut es mir, wenn ich solche Berichte sehe. Die anderen Sparten sind detailliert aufgezeigt aber im Bereich Gaming ist die Kommunikation eine Katastrophe. Ich als Aktionär habe keine Ahnung wie die Xbox Sparte performt und daher bin ich ziemlich sauer, wenn Microsoft Gewinne in diese Sparte steckt anstatt diesen Gewinn mittels Dividende an uns Aktionäre auszuschütten. In naher Zukunft sehen das andere Aktionäre hoffentlich genauso. Investitionen ja, aber nicht in ein Fass ohne Boden.
consoleplayer
29. Juli 2021 um 13:45 UhrPS-Gamer
Es stimmt aber was Nadella sagt, zumindest zum Teil bei mir. Ich habe jetzt in ziemlich genau einem Jahr mit Game Pass mehr Spiele gespielt als all den restlichen Xbox-One Jahren ZUSAMMEN (davon ca. 90% einmal oder mehrmals beendet). Nur entgegen seiner Aussage, habe ich viiiiiel weniger Geld dafür ausgegeben. Dass der GP sogar weiteren Umsatz ankurbelt, wird MS natürlich freuen und bekräftigen. Ich denke, dass da alles zusammen gemeint ist. Ausgaben für DLC, MT, die günstigeren Preise der GP-Spiele für Abonnenten nutzen und die Spiele trotz GP digital kaufen,… Manche schreiben ja, dass sie den GP „nur“ als Demo-Plattform nutzen, um herauszufinden welche Spiele sie sich dann kaufen. Das kann ich aber nicht nachvollziehen. ^^
Als Aktionär kannst du dich wohl nicht wirklich beschweren? Der Kurs ist in drei Jahren von 90 auf 240 gestiegen.
PS-Gamer
29. Juli 2021 um 13:54 Uhr@consoleplayer
Nein, niemals würde ich mich als Microsoft Aktionär beschweren 😀 aber dennoch will kein Aktionär sehen, wie das Unternehmen die Dividende sinnlos verpulvert bzw. wenn schon investiert dann in Objekte mit einer rosigen Zukunft. In da ist bei Xbox ein riesiges Fragezeichen.
Ja, na klar müssen sie Mehreinnahmen vorweisen. Das ist auch die einzige Möglichkeit derzeit die Verluste des GP wenigstens ein wenig zu kompensieren. Auf massiv steigende Abozahlen kann Microsoft in den nächsten Jahren nicht bauen. Auch wenn in den nächsten Jahren pro Jahr 10 mio Abonennten dazukommen (was für sich alleine gigantisch wäre und mMn vöölig utopisch) dann sind sie am Ende der Generation bei sagen wir mal 80 oder 90 mio Abonnenten. Selbst diese hohe Zahl an Abonnenten würde laut Berechnung nicht reichen um den GP an sich rentabel zu machen. Aus diesem Grund brauchen sie andere Einnahmequellen. Und ich sehe die Mikrotransaktionen als großen Part dazu an. Deswegen auch die ganzen Koop Spiele die auf der E3 vorgestellt wurden.
consoleplayer
29. Juli 2021 um 14:14 UhrPS-Gamer
„In da ist bei Xbox ein riesiges Fragezeichen.“
Naja, das ist eben für dich ein Fragezeichen. MS ist voll davon überzeugt, dass ihr Plan aufgehen wird und investiert deswegen auch aggressiv. Nadella: „We’re all in on games.“ Wie das ganze endet, weiß natürlich niemand, aber MS ist eben überzeugt von der Strategie.
“ Selbst diese hohe Zahl an Abonnenten würde laut Berechnung nicht reichen um den GP an sich rentabel zu machen.“
Welche Berechnung? Die würde ich gerne sehen. Kannst du etwas hier posten oder auch gerne mir per PN schicken?
Miktrotransaktionen, GAAS usw. gab es schon lange vor dem GP und würde es auch geben, wenn es ihn nicht geben würde. Auch bei Sony gibt es das. Persönlich habe ich mit MT auch kein Problem, solange es einem nicht aufgezwungen wird. Valhalla hat mir viel Spaß gemacht, da hatte ich gar nicht gemerkt, dass es MT gibt. Stört mich in dieser Form überhaupt nicht.
consoleplayer
29. Juli 2021 um 14:25 UhrGerade auf Twitter gesehen, dass Seagate die ersten Varianten für die SSD-Erweiterung fertig hat.
consoleplayer
30. Juli 2021 um 09:27 UhrMicrosoft’s Gaming division (Xbox) reported revenue of $15.37 billion in FY 21 (July 1, 2020 – June 30, 2021).
– Best year ever for Xbox
– Revenue up 32.8% YoY
– Primarily driven by $2.3bn increase in software / subscription revenue.
– Series X|S boosted hardware rev 92% YoY
Macht euch keine Sorgen über die Entwicklung. Es war ein Rekordjahr der MS Gamingsparte. ^^