Seit wenigen Tagen ist der Animationsfilm „The Witcher: Nightmare of the Wolf“ bei Netflix verfügbar. Wir haben uns das Abenteuer rund um den jungen Hexer Vesemir angesehen und verraten euch nachfolgend, ob sich das Werk lohnt und ob es vielleicht sogar besser gelungen ist als die 1. Staffel der Live-Action-Serie.
Kampfeslustige Hexer in einer Welt der Monster
Die Handlung des Films setzt mehrere Jahrzehnte vor der Geschichte der „The Witcher“-Serie an. Statt Geralt steht dessen Mentor Vesemir im Mittelpunkt, den wir an verschiedenen Punkten seines Lebens sehen. Zumeist verfolgen wir einen erwachsenen und erfahrenen jedoch ebenfalls etwas zu selbstbewussten Hexer, der sich gegen allerlei gefährliche Monster stellt. Vorausgesetzt, der Preis seines Auftraggebers stimmt.
Dabei wird immer wieder ersichtlich, dass die Hexer noch ein ganz anderes Standing in der Gesellschaft als zu Geralts aktiven Zeiten haben. Hier sind sie noch eine schlagkräftige Macht, mit der der Kontinent rechnen muss, was manchen Leuten ein Dorn im Auge ist. Als dann plötzlich Monster an Orten erscheinen, an denen sie zuvor noch nie wüteten, beginnt sich allmählich eine Front gegen die Hexer zu formieren, die zu ihrem Untergang führen könnte.
Seine Geschichte erzählt „Nightmare of the Wolf“ dabei geradliniger als es noch die 1. Staffel der Serie tat. Zwar gibt es auch im Zeichentrickfilm immer wieder Zeitsprünge innerhalb der Story, allerdings geht hierbei nie die Übersicht verloren. Ein Problem ist jedoch, dass sich der Film keine Zeit nimmt, um den Zuschauer in seine Welt einzuführen. Stattdessen wird der Zuschauer direkt in das blutige und brutale Setting hineingeworfen.
Dadurch legt der Animationsfilm einerseits zwar ein hohes Tempo vor, wodurch kaum Leerlauf entsteht, andererseits richtet sich das Werk dadurch eher bedingt an Neulinge des „The Witcher“-Franchise. Es wirkt so, als sollten Zuschauer idealerweise bereits etwas Grundwissen rund um die Marke mitbringen, um das Meiste aus dieser Erfahrung herausziehen zu können. Doch das bedeutet nicht, dass Newcomer keinen Spaß haben können.
Die Wandlung eines Hexers
Zunächst einmal liegt dies an Vesemir, der im Verlauf des Films eine durchaus gute Entwicklung nimmt. Dabei gewähren die Macher immer wieder Einblicke in seine Vergangenheit, was, im Gegensatz zur Serie, übersichtlicher gehandhabt wird. Es ist immer klar ersichtlich, an welchem Punkt im Leben wir den Protagonisten gerade sehen und was es ist, das ihn antreibt.
Zunächst ist es der Wunsch nach einem besseren Leben. Er stammt aus einfachen Verhältnissen und macht eines Tages Bekanntschaft mit dem Hexer Deglan. Obwohl Vesemir zunächst noch zögert, beschließt er, sein altes Leben hinter sich zu lassen, in der Hoffnung, ein besseres führen zu können. Sein Weg führt ihn zur Festung Kaer Morhen, dem Stützpunkt der Hexer, wo er sich gemeinsam mit anderen Jungen der Kräuterprüfung unterzieht. Dieser Prozedur verdanken die Hexer ihre übermenschlichen Kräfte, mit denen sie gegen Monster kämpfen können.
Obwohl Vesemir viel Leid, Schmerz und Qualen erleiden musste, konnte er sich einen gewissen Idealismus bewahren, den er unter einer breiten Brust versteckt. Er gibt sich überheblich und unnahbar, will oftmals mit dem Kopf durch die Wand, doch immer wieder schimmert noch etwas von dem kleinen Jungen durch, der er einst war. Diese Momente, in denen Vesemir seine Deckung fallen lässt, zählen zu den emotional stärksten des ganzen Films und zeigen, dass „Nightmare of the Wolf“ mehr ist, als nur ein blutiges Spektakel.
Des Weiteren wird ebenfalls ersichtlich, dass Vesemir gewissermaßen ein Produkt seiner Umwelt ist, die ihn Zeit seines Lebens geprägt hat. Und genau auf diese bekommen wir von den Machern einen detaillierteren Blick gewährt, vielleicht sogar noch etwas mehr als in der Serie. Der Kontinent wird als komplexe und glaubhafte Welt gezeichnet, in der wir schonungslos gezeigt bekommen, mit welchen Gräueln sich ihre Einwohner tagtäglich konfrontiert sehen.
Blutige Action trifft auf dynamische Animationen
Auf visueller Ebene gibt es derweil nichts zu Beanstanden. Verantwortlich für „Nightmare of the Wolf“ ist das südkoreanische Studio Mir, zu deren bekanntesten Werken sicherlich der Nickelodeon-Cartoon „Die Legende von Korra“ zählt. Zuletzt produzierten sie für Netflix mit „DOTA: Dragon’s Blood“ ebenfalls eine düstere Fantasy-Story. Im Prequel-Film zur „The Witcher“-Serie darf das Animationsstudio nun erneut zeigen, was es kann.
Die Charaktere sind klar gezeichnet und insbesondere die Welt begeistert mit vielen Details, doch natürlich sind es gerade die Kämpfe, in denen die Verantwortlichen zu Höchstform auflaufen. Die Scharmützel zwischen Vesemir und den Monstern sind die klaren optischen Highlights des Films: Wie schon Korra bewegt sich unser Protagonist geschmeidig über den Bildschirm und wirkt dabei stets wunderbar dynamisch. In Kombination mit ihren tollen Choreographien überragen diese Schlachten dabei auch die Kämpfe der Live-Action-Serie.
Obwohl „The Witcher: Nightmare of the Wolf“ seine Schwächen hat, die gerade Neulingen den Einstieg in den Film erschweren dürften, ist er definitiv sehenswert. Vesemir ist ein charismatischer Hauptcharakter, der in den düsteren sowie blutigen Scharmützeln gegen allerlei Monster ordentlich austeilt und doch mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick erscheint. Der Animationsfilm ist eine intelligente Weiterentwicklung der Netflix-Serie, der diese zum Teil sogar überflügelt und hoffen lässt, dass es nicht der letzte Zeichentrickableger des Franchise bleiben wird.
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Kommentare
martgore
28. August 2021 um 13:05 UhrHat mir sehr gut gefallen, kann ich nur empfehlen.
Hab die Bücher nie gelesen, also sollten dazu Unterschiede sein, ist mir das egal ^^
Fand den Film tatsächlich besser als die Serie.
Björn23
28. August 2021 um 13:21 UhrDen Film muss ich mir auch noch anschauen die Serie war ansich spannend gemacht. Nur diese diversen Zeitsprünge haben genervt Staffel 2 kommt ja am 17 Dezember. Bin gespannt wie es weiter geht.
RikuValentine
28. August 2021 um 13:29 UhrAb Staffel 2 sollte es wenig Zeitsprünge geben da jetzt die eigentliche Story richtig los geht. Vorher waren es halt die ersten Kurzgeschichten der bücher wo man die Charaktere eben erstmal einführte. Jetzt ist die Story mehr im Mittelpunkt.
AlgeraZF
28. August 2021 um 13:33 UhrDie Serie ist ja auch nur Mittelmaß leider. Werde hier die Tage mal reinschauen.
Carlito
28. August 2021 um 13:47 UhrIch fand den Film auch ganz gut aber an die Serie kommt er meiner Meinung nach nicht ran
mcdidi87
28. August 2021 um 14:05 UhrMehr Hexer als in der Serie da war er mehr Schwertkämpfer und auch mehr Monster
Nocturne652
28. August 2021 um 20:56 UhrMir hat der Film auch sehr gut gefallen. Darf meinetwegen gerne fortgesetzt werden.
daywalker806
28. August 2021 um 21:21 UhrEigentlich mag ich keine Zeichentrickfilme, aber hier werde ich mal einen Blick riskieren, Play3 und Chat Ihr habt mich neugierig gemacht
Björn23
28. August 2021 um 21:27 UhrDas ist doch ein Animationfilm oder nicht?
RikuValentine
28. August 2021 um 21:38 UhrZeichentrick = Animation
BigB_-_BloXBerg
28. August 2021 um 21:50 UhrAlso ich empfand die Serie trotz der mangelhaften zeitsprünge als super. Wir geben uns gerade den Film und der ist auch gut wobei mir der Stil nicht so zusagt.
ResidentDiebels
29. August 2021 um 12:14 UhrNetflix typisch unterirdisch schlecht gezeichnet.
RikuValentine
29. August 2021 um 12:47 UhrViele Leute mögen diesen Stil. Also hast du einfach nur einen außergewöhnlichen Geschmack :p
Kintaro Oe
30. August 2021 um 07:36 UhrDie Serie war super. Gerade wegen den Zeitsprüngen. Weiß gar nicht, warum alle damit Probleme hatten. Ist eine Erzählweise, die nicht sooo häufig vorkommt.
Bei dem Film bin ich mir noch nicht so sicher, weil es eben zu sehr an Korra erinnert, aber definitiv sieht es nicht schlecht aus.
Gruß
Eloy29
30. August 2021 um 08:59 UhrMir gefiel der Film sehr der zeigte warum die Hexer nur noch so wenige sind. Weshalb Vesimir der letzte der alten dort ist.
Auch vom Stil her fand ich ihn gut gezeichnet.
Sasuchi Yame
30. August 2021 um 09:15 UhrIch fand den Film auch gut. Da ich die Bücher kenne, hatte ich direkt ein paar „Aha“-Momente. Z.b. mit den letzten, jungen Hexern Eskel und Lambert. Wenn man die Bücher nicht kennt, denkt man halt „Jo, so heißen die Jungs“. Bei mir ploppten dann direkt die erwachsenen Charaktere aus den Büchern auf.
Aber auch ohne Vorkenntnisse wurde man gut unterhalten.
Schade finde ich, dass mittlerweile bei den Netflix-Produktionen immer der gleiche / ähnliche Zeichenstilt verwendet wird. Da wirkt alles irgendwie gleich…
Trotzdem warte ich natürlich sehnsüchtig auf Dezember, wenn es mit der Serie weitergeht. Die Zeitsprünge find ich nicht schlimm, waren in den Büchern auch zu Hauf. Ich fands eher cool, als die Stränge sich verbanden und die Staffel als großes Ganzes ein Gesamtbild ergaben.