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Review

Diablo 2 Resurrected im Test: Die Rückkehr des Rollenspiel-Teufels

Blizzard bringt den über 20 Jahre alten Action-Rollenspiel-Klassiker „Diablo 2“ zurück. Wie gut gelingt die „Resurrected“-Neuauflage und wie viel Nostalgie schwingt auch im Jahr 2021 noch mit?

play3 Review: Diablo 2 Resurrected im Test: Die Rückkehr des Rollenspiel-Teufels

8.0

„Diablo“ gehört – ebenso wie „World of Warcraft“, „Starcraft“ und „Overwatch“ – zu den großen Blizzard-Marken. Wieso? Weil „Diablo“ mit dafür verantwortlich ist, dass das Unternehmen über lange Zeit so gut dasteht und vor allem, dass man sich so stark im Online-Gameplay involvierte.

Und weil die Verbindung zwischen Blizzard, „Diablo“ und der Community derart eng ist, setzten die „WoW“-Macher auch in den vergangenen Jahren vermehrt auf Fanservice und Nostalgie. Und auch wenn „Warcraft 3 Reforged“ scheiterte, so zeigte man spätestens mit „World of Warcraft Classic“, dass man weiß, was die Fangemeinde möchte.

„Diablo 2: Resurrected“ ist deshalb kein Remake, bei dem Blizzard keinen Stein auf dem anderen lässt. Vielmehr handelt es sich um einen Remaster, der so nah wie möglich beim Original bleiben und dennoch ein über 20 Jahre altes Action-Rollenspiel ins Jahr 2021 holen möchte. Im Test zeigt sich, dass dieser Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart über weite Strecken ausgezeichnet gelingt.

Der Teufel spielt online

„Diablo 2: Resurrected“ beinhaltet das Original „Diablo 2“ sowie die Inhalte aus der Erweiterung „Lord of Destruction“. Das bedeutet: Ihr kommt auf insgesamt fünf Akte und sieben Helden mit wechselnden Eigenschaften und Fähigkeiten: Amazone, Assassine, Barbar, Druide, Paladin, Totenbeschwörer und Zauberin. Die Geschichte schließt an den ersten Teil an und sieht nicht nur die Rückkehr von „Diablo“ sondern auch seiner Brüder Bhaal und Mephisto. Blizzard würzt die solide Story mit hübschen Zwischensequenzen.

Das Spiel trennt strikt zwischen Online- und Offline-Betrieb. Erstellt ihr einen Offline-Charakter, könnt ihr diesen ausschließlich für eure Kampagne verwenden. Im Gegenzug bleiben euch alle Fortschritte erhalten und ihr könnt jederzeit ins Spiel zurückkehren. Im Gegensatz zum Online-Charakter: Ihn levelt ihr zwar solo im „Privaten Spiel“ auf, allerdings gehen bei einem Neustart Fortschritte wie die aufgedeckte Karte und besiegte Gegner verloren. Andere Elemente wie gefundene Gegenstände oder Charakterprogression bleiben erhalten.

Sehr schade: Im Gegensatz zu „Diablo 3“ bietet „Diablo 2: Resurrected“ keinen lokalen Multiplayer via Splitscreen. Und im Online-Betrieb gibt es auch kein personalisiertes Loot. Die Beute gehört dem, der sie sich als erstes schnappt.

“Diablo 2“ sah noch nie so gut aus!

Blizzard hält sich massiv an die 21 Jahre alte Vorlage und baut selbst die überarbeitete Technik auf Basis des klassischen Leveldesigns. Deshalb könnt ihr auch per Tastendruck zurück ins pixelige „Diablo 2“ des Jahres 2000 springen und so das Original nochmal erleben. Ansonsten aber ist die Wiederbelebung gelungen: „Diablo 2: Resurrected“ erstrahlt im neuen Glanz – komplett mit 3D-Charaktermodellen, modernen Licht- und Schatten-Effekten und stimmungsvoller Umgebungsgrafik.

Kurzum: „Diablo 2: Resurrected“ sieht genau so aus, wie es sich für ein Action-Rollenspiel des Jahres 2021 gehört und bleibt der Linie des Originals dennoch treu. Kämpfe mit Gegnerhorden sind dank des wuchtigen Feedbacks und vieler Grafikspielereien extrem befriedigend. Da zerfallen etwa Skelettkrieger effektvoll in einen kleinen Haufen Knochen. Speziell im Mehrspielermodus für bis zu acht Teilnehmer artet „Diablo 2: Resurrected“ in ein launiges Spektakel aus, bei dem zwar die Übersicht gelegentlich verloren geht, aber die gute Laune im Vordergrund steht.

Den Bildschirmtod bestraft „Diablo 2: Resurrected“ übrigens weiterhin. Geht ihr drauf, landet ihr „nackt“ in eurem Lager und müsst im Anschluss euren Leichnam wiederfinden, um euer Inventar zurück zu erobern.

In Ehren ergraut!

In Puncto Gameplay bleibt die Neuauflage dem Original ebenfalls treu und das sorgt für so manchen Kulturschock. Gerade in Sachen Inventarmanagement müssen sich Freunde moderner Action-Rollenspiele umgewöhnen. „Diablo 2“ basiert zwar auf „Looten & Leveln“, allerdings setzt es auch auf Inventarknappheit. Entsprechend viel Zeit bringt ihr beim Aussortieren auf und könnt auch längst nicht jeden Gegenstand mitnehmen.

Stattdessen springt ihr immer wieder zwischen Spielwelt und Lager hin und her. Das Inventar erweist trotz der insgesamt gut umgesetzten Gamepad-Steuerung als fummelige Angelegenheit. Beispielsweise gibt es – wie im Original auch – keine Optionen zum Vergleichen von Gegenständen oder zum Markieren mehrerer Objekte. Ihr werdet also viel Klickarbeit während eurer Reise leisten müssen.

Im Gegenzug überzeugen das Action-Gameplay und die Kämpfe gleichermaßen. Die Spezialfähigkeiten eurer Helden legt ihr frei auf die Tasten eures Controllers und könnt so immer wieder Veränderungen vornehmen. Bis auf das etwas unpräzise Auto-Aim gehen die Gefechte aber flott von den Fingern. Gerade die Vielzahl an Spezialfertigkeiten und Zaubern machen hier den Reiz aus.

Allerdings ist das grundsätzliche „Diablo 2“-Gameplay auch in die Jahre gekommen. Seid ihr moderne Action-Rollenspiele gewohnt, vermisst ihr vielleicht erweiterte Charakteroptionen oder auch die Abwechslung im Leveldesign. Im Endeffekt kloppt ihr euch in „Diablo 2: Resurrected“ von einer Gegnerhorde zur nächsten. Sonderlich variantenreich war „Diablo“ also nie.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • technisch gelungene Neuauflage des 21 Jahre alten Klassikers
  • stark umgesetzte Gamepad-Steuerung inklusive freie Button-Belegung für Specials
  • launige Kämpfe und motivierende Story
CONTRA
  • Inventar-Management hapert es an Komfortfunktionen
  • unpraktische Kartenfunktion
  • Gameplay auf Dauer arg monoton

Diablo 2 Resurrected im Test: Die Rückkehr des Rollenspiel-Teufels

Bei „Diablo 2: Resurrected“ pochen zwei Herzen lautstark in unserer Brust. Auf der einen Seite springt der Nostalgiker im Dreieck und freut sich über eine Rückkehr nach Sanktuario. Blizzard bleibt der Vorlage in vielen Belangen extrem treu, überarbeitet die Technik und ergänzt kleinere Komfortfunktionen.

Von dieser Warte aus ist „Diablo 2: Resurrected“ ein voller Erfolg und entfaltet gerade im Multiplayer den Charme des Originals. Andererseits aber schreit auch der moderne Action-Rollenspieler in uns auf und hätte sich noch mehr Verbesserungen gewünscht. Denn viele Gameplay-Aspekte von „Diablo 2: Resurrected“ fühlen sich einfach alt an.

Das beginnt beim fehlenden Tutorial und endet schließlich bei dem extrem fummeligen Inventar-Management und dem auf Dauer zu eindimensionalen Spielablauf. „Diablo 2: Resurrected“ ist ein toller Nostalgietrip, bei dem es jüngere Spieler trotz Hochglanzpolitur schwer haben könnten hinein zu finden.

Kommentare

BoC-Dread-King

BoC-Dread-King

24. September 2021 um 12:53 Uhr
BoC-Dread-King

BoC-Dread-King

24. September 2021 um 13:28 Uhr
BoC-Dread-King

BoC-Dread-King

24. September 2021 um 13:28 Uhr
tonyvercetty

tonyvercetty

24. September 2021 um 13:40 Uhr
Waltero_PES

Waltero_PES

24. September 2021 um 13:53 Uhr
tonyvercetty

tonyvercetty

24. September 2021 um 13:58 Uhr
FakeAccount

FakeAccount

24. September 2021 um 14:50 Uhr
Spielstationfünf

Spielstationfünf

24. September 2021 um 17:08 Uhr
southpark1993

southpark1993

24. September 2021 um 17:51 Uhr
FakeAccount

FakeAccount

25. September 2021 um 11:34 Uhr
triererassi

triererassi

27. September 2021 um 00:45 Uhr