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Meinung: eFootball 2022 ist ein Foulspiel an der treuen PES-Community

Schwaches Gameplay, viele Programmfehler und kaum Substanz: „eFootball 2022“ legt einen fast schon legendären Fehlstart hier. Wieso wir den Zorn der Fans absolut nachvollziehen können!

Meinung: eFootball 2022 ist ein Foulspiel an der treuen PES-Community
Auch Geld könnt ihr investieren.

„Aus PES wird eFootball“, so steht es auf der offiziellen Seite von Konamis Free-To-Play Fußballsimulation „eFootball 2022“. Diese Meldung war für eingefleischte Fans ein Schock, ging sie doch einher mit dem Wechsel vom Vollpreis- zum Gratis-Spiel mit Service-Schwerpunkt und Mikrotransaktionen.

Aber in einer solchen Veränderung stecken auch jede Menge Chancen, schließlich nahm sich Konami Zeit für die Veröffentlichung von „eFootball 2022“. Im vergangenen Jahr machte die Serie eine Pause und stattdessen gab es für „eFootball PES 2021“ lediglich ein Season Update mit aktualisierten Daten und nur ganz wenigen Neuerungen.

Am 30. September 2021, nahezu zeitgleich mit dem Platzhirsch „FIFA 22“, ging „eFootball 2022“ an den Start und avancierte sofort zum am härtesten kritisierten Spiel des Jahres. Auf Steam türmten sich bereits die negativen User-Reviews: „Das schlechteste Fußballspiel, das ich jemals gespielt habe“, „das Gameplay ist schlechter als jemals zuvor“ und „was für ein Haufen Müll“ sind nur einige der Kommentare der Community.

Und auch wenn diese Wertungen oft eher persönlich emotional und alles andere als sachlich sind, so ist die Wut verständlich: Konami fährt „eFootball 2022“ zum Start an die Wand und wirft die Tradition eines „Pro Evolution Soccers“ dafür über die Klippe!

Zum Start zu wenig Content

Auch ich bin mehr als entsetzt über den Zustand und vor allem auch die Konzeption, mit der „eFootball 2022“ auf den Markt kommt. Dass das Spiel eine Baustelle sein würde, die Konami über die Monate langsam zu einem fertigen Fußballspiel aufpäppeln würde, war bemessen an der vorgestellten Roadmap klar.

„eFootball 2022“ startet mit dem Freundschaftsspiel zwischen Argentinien und Portugal – zum Warmspielen. Der Clou: Beide Teams sind nach diesem Match nicht mehr anwählbar. Für lokale Matches stehen zum Launch lediglich neun Teams zur Auswahl: Manchester United, Arsenal, FC Bayern München, Juventus Turin, der FC Barcelona, Flamengo, Sao Paolo, Corinthians und River Plate. Im ersten Event „Wordwide Clubs“ stehen weitere Teams parat, allerdings müsst ihr euch hier einmalig für eine Mannschaft entscheiden und dürft nicht wechseln.

Für die Zukunft versprach Konami bereits weitere kostenlose Teams und Inhalte, aber eben auch kostenpflichtige Elemente wie beispielsweise die beliebte Meisterliga. Zum Start wirkt „eFootball 2022“ wie ein gewaltiger Scherbenhaufen aus wenigen echten Inhalten, Versprechungen und vor allem der Befürchtung, dass hier einmal mehr die Mikrotransaktionen den Spielspaß dominieren werden.

Für den Anfang jedenfalls bietet „eFootball 2022“ zu wenig Inhalt – selbst für ein Free-To-Play-Spiel. Zu wenige Teams, kaum Einstellungsmöglichkeiten und wenig taktische Optionen: „eFootball 2022“ ist zum Start eine hübsch verpackte Demo. Die Community hatte offensichtlich mehr erwartet.

Kaputt oder doch ein Feature?

Aber der geringe Umfang ist noch das kleinste Problem. In den Social-Media-Kanälen geistern bereits die irrwitzigsten Bugs und Glitches umher. Ein Schiedsrichter, der wie ein Plattfisch unter dem Rasen umher geistert oder Spieler, deren Gliedmaßen sich bei Kontakt dehnen und so wilde Verrenkungen hervorrufen. Für den Wechsel von der hauseigenen Fox- zur populären Unreal-Engine bezahlt Konami einen hohen Preis.

Und auch mir sind immer wieder Fehler in den bestrittenen Partien aufgefallen. Beispielsweise warpen sich Verteidiger immer wieder mit einem Affenzahn an ballführende Spieler heran, nachdem sie ausgetrickst wurden. Die Spieler rutschen mehr über den Rasen, als dass sie wirklich einen festen Stand haben und auch die Kollisionen sehen mitunter mehr als merkwürdig und vor allem nicht 100 Prozent nachvollziehbar aus.

„PES“-Fans trauern ihrem Lieblingsspiel hinterher

Das größte Problem aber stellt das verschlimmbesserte Gameplay hinter „eFootball 2022“ dar. Besonders im lokalen Freundschaftsspiel ist dieser Kick an Zähigkeit kaum zu überbieten. Konami drosselt das Tempo für mehr Realismus, passt aber zugleich die Standard-Kamera so an, dass sie einem in Dribblings nahezu jegliche Übersicht raubt und dicht ans Geschehen heran zoomt. Mitspieler laufen sich kaum frei, das Passspiel ist erschreckend unpräzise und der Ball allein wiegt scheinbar 200 Kilogramm. „eFootball 2022“ verliert die Leichtigkeit und die Nachvollziehbarkeit früherer Ableger.

Zugegeben, wenn das Online-Spiel dank moderner Server-Probleme gegen andere Menschen funktioniert, dann ist „eFootball 2022“ einen Hauch besser. Schließlich agieren diese schneller und sind auch im Stellungsspiel besser. Gerade Aspekte wie die „körperliche Verteidigung“ kommen hier mehr zum Tragen. Nichtsdestotrotz aber bleibt es weit hinter den Erwartungen, den Möglichkeiten und den Vorgängern zurück. Es fühlt sich an wie „Arbeit mit dem Ball“ und lädt weder zu spielerischen Experimenten ein, noch belohnt sie diese. Stattdessen gibt es viel Gestolper, Fehler und Neuerungen wie die besagte „körperliche Verteidigung“, die gut sein könnte, wäre sie für alle Modi optimiert worden.

„eFootball 2022“ bricht so hart und unbarmherzig mit dem „Pro Evolution Soccer“-Erbe, als dass treue Fans hier ruhigen Gewissens den Ball über das Grün kicken könnten. Stattdessen patzt Konami nicht nur bei der Technik, sondern auch beim Gameplay – der bisherigen Parade-Disziplin. Zusammen mit dem anfangs erklärten Free-to-Play-Modell spielt man so den tödlichen Spielspaß-Pass und schießt sich selbst komplett ins Abseits.

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Ich selbst verfolge Konamis Fußball-Ambitionen seit den seligen Tagen von „International Superstar Soccer“ und bin den Weg von „Pro Evolution Soccer“ mit all seinen Höhen und Tiefen mitgegangen. „eFootball 2022“ macht mich traurig und wütend zugleich, weil es derart an der eigenen Zielgruppe vorbei entwickelt wurde. Deshalb erleidet das Spiel nun auch zu Recht Schiffbruch. Konami wird alle Hände voll zu tun haben, diesen Dampfer wieder seetauglich zu machen … wenn es dem Team dahinter überhaupt gelingt.

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Kommentare

KingOfkings3112

KingOfkings3112

01. Oktober 2021 um 18:20 Uhr
daywalker806

daywalker806

02. Oktober 2021 um 14:53 Uhr