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Life is Strange Wavelengths: Lohnt sich der True Colors-DLC?

Im jüngst erschienenen DLC "Life is Strange: Wavelengths" schlüpfen wir in die Rolle von Fanliebling Steph und erfahren, was sie ein Jahr vor den Ereignissen in "True Colors" erlebt hat. Lohnt sich die Erweiterung?

Life is Strange Wavelengths: Lohnt sich der True Colors-DLC?
"Life is Strange: Wavelengths" ist unter anderem für PS4 und PS5 verfügbar.

Nachdem Deck Nine Games und Square Enix bereits vor gut vier Wochen ihr neuestes Werk „Life is Strange: True Colors“ veröffentlichten, erschien letzten Donnerstag die DLC-Erweiterung „Wavelengths“. Darin rückt nicht erneut Alex Chen in den Mittelpunkt, sondern ihre Freundin Steph, die wir bereits aus „Life is Strange: Before the Storm“ kennen. In den nachfolgenden Zeilen verraten wir euch, ob es sich lohnt, diese Nebenstory zu spielen.

Was erlebte Steph vor ihrem Treffen mit Alex?

Die Geschichte von „Wavelengths“ setzt ein Jahr vor den Geschehnissen des Hauptspiels an. Steph ist also erst kürzlich im etwas verschlafenen Haven Springs angekommen und hat ihren Job im Plattenladen angetreten. Wir erleben, wie sie ihre ersten Schritte als angehende DJane macht und versucht, in ihrer neuen Heimat anzukommen. Es ist also gewissermaßen eine Übergangsphase in ihrem Leben, in der sie ihre Vergangenheit überwinden muss.

Obwohl sie sich nach außen hin stark und lässig gibt, erhält ihre Fassade doch immer wieder Risse. Sei es in Gesprächen mit ihrem alten Schulfreund Mikey, in Telefonaten mit ihrem Kumpel Gabe oder auch in Chats mit potentiellen Love Interests. Die traumatischen Geschehnisse aus ihrer Zeit in Arcadia Bay sind noch immer präsent, vor allem im Herbst, einem der vier Abschnitte des Spiels, von denen jeder einer Jahreszeit entspricht.

„Wavelengths“ fungiert somit quasi als Epilog zu den Ereignissen aus „Life is Strange“ und „Before the Storm“. Stephs Erlebnisse aus jener Zeit, ihre Vergangenheit mit Chloe & Co., haben sie nachhaltig geprägt und sind im DLC allgegenwärtig. Hierbei beweisen die Verantwortlichen ein feines Fingerspitzengefühl und drängen diese Erfahrungen nicht immer mit voller Wucht in den Fokus, sondern lassen diese meist eher unterschwellig durchklingen.

Die Dialoge sind dabei, wie schon im Hauptspiel, zumeist gut geschrieben und schaffen es, uns die Emotionen von Steph und ihren (neuen) Freunden zu vermitteln. Darüber hinaus legen sich auch die aus „True Colors“ bekannten Synchronsprecher, sowohl im englischen Original als auch in der deutschen Version, wieder ordentlich ins Zeug. Abstriche müsst ihr derweil jedoch im Punkto Abwechslung machen.

Nur eine Location und sich wiederholende Aufgaben

Das gesamte Spiel über, das euch wohl ungefähr für drei bis vier Stunden an den Controller fesseln dürfte, verbringt ihr im Plattenladen. Haven Springs und damit auch die verschiedenen Orte aus dem Hauptspiel, dürft ihr also nicht erneut mit Steph erkunden. Hinsichtlich der Handlungsorte ist der DLC deshalb weitaus abwechslungsärmer als „True Colors“, doch die Macher können dies zumindest zwischenzeitlich relativ gut kaschieren.

Nach und nach erhalten wir neue Aufgaben, um die wir uns mit Steph im Laden kümmern müssen, wobei besonders ihre Tätigkeit als DJane überraschend spaßig war. Wir legen neue Musik auf, machen Werbung für einige Sponsoren, etwa die Black Lantern, in der Alex später einmal arbeiten wird, und sprechen mit Anrufern. Diese Tätigkeiten sind nicht unbedingt anspruchsvoll, doch aus ihnen ergibt sich eine gute Mischung.

Apropos Alex: Anders als ihre Freundin verfügt Steph bekanntlich über keinerlei übernatürliche Kräfte. Somit erinnert „Wavelengths“ spielerisch stark an „Before the Storm“ und spielt sich wie ein klassisches Adventure-Game. Ähnlich wie das Prequel benötigt der DLC dieses Element nun auch nicht unbedingt. Der Slice of Life-Aspekt steht entsprechend stärker im Fokus, wodurch die emotionalen Highlights sehr viel natürlicher wirken können.

Schade ist allerdings, dass während dieser Augenblicke keine anderen Figuren in den Plattenladen kommen. Wir sind folglich also immer nur alleine mit Steph, was einerseits natürlich schön ist, da wir so einen sehr intimen Eindruck in ihre Gedankenwelt erhalten. Andererseits ist es jedoch auch eine verpasste Chance, da viele erinnerungswürdige Momente in den vorherigen „Life is Strange“-Storys aus den unmittelbaren Interaktionen zwischen den Figuren erwuchsen.

Lohnt sich Life is Strange: Wavelengths?

Wie bereits zuvor erwähnt, fungiert „Life is Strange: Wavelengths“ gewissermaßen als Abschluss für das Original und dessen Prequel. Gleichzeitig ist es jedoch ebenso ein Neustart für Steph, die sich ihrer eigenen Stärken wieder bewusst werden muss, um sich ein neues Zuhause aufzubauen. So findet sie eine Ersatzfamilie, die sie unterstützt und ihr den Halt gibt, den sie lange vermisst hat.

All dies entwickelt sich nachvollziehbar. Auch deshalb, da Steph anderen Leuten, zumeist ihren Zuhörern, dabei hilft, mehr über sich selbst zu erfahren und keine Angst mehr vor der Zukunft zu haben. Es sind Augenblicke wie diese, in denen der DLC wirklich strahlen kann, auch wenn die Erweiterung insgesamt gerne etwas abwechslungsreicher hätte ausfallen dürfen.

Für sich gesehen erzählt „Wavelenghts“ eine zwar nette, allerdings keine überdurchschnittlich starke oder besondere Geschichte. Wenn ihr mit „True Colors“ oder den vorherigen Teilen der Reihe nicht warmgeworden sein solltet, dürfte der DLC eure Meinung zum Franchise sehr wahrscheinlich nicht verändern. Wenn ihr jedoch Steph ins Herz geschlossen und eine Schwäche für die Serie habt, erwartet euch hier eine sympathische kleine Story, die es lohnt, erlebt zu werden.

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