Seit dem Start der Anime-Serie vor zwei Jahren brach das „Demon Slayer“-Franchise zu einem beispiellosen Siegeszug auf und pulverisierte seither zahlreiche Rekorde. Entsprechend lasten große Erwartungen auf den Entwicklern von CyberConnect2 („Dragon Ball Z: Kakarot“), die das erste große Konsolenspiel des Franchise verantworten, das nun in den Startlöchern steht. Wir verraten euch, warum „Demon Slayer: The Hinokami Chronicles“ einen Blick wert ist.
Ein berührendes Anime-Epos
Das Videospiel adaptiert die ersten Handlungsstränge der Vorlage und deckt diese bis zum Finale des Mugen Train-Arcs ab, der im Anime-Kinofilm erzählt wurde. Wir schlüpfen in die Rolle des jungen Tanjirō, der trainiert, um sich der Demon Slayer-Truppe anzuschließen, einer Einheit, die sich dem Kampf gegen Dämonen verschrieben hat. Dafür hat unser Held einen sehr persönlichen Grund, denn fast seine ganze Familie wurde von Monstern ermordet.
Einzig seine kleine Schwester Nezuko kam mit dem Leben davon, allerdings ist sie seither selbst ein Dämon. Tanjirōs Ziel ist es nun, den Tod seiner Familie zu rächen und Nezuko wieder in einen Menschen zurück zu verwandeln. Kein leichtes Unterfangen, wie beide schnell erkennen sollen, denn auf diesem Weg müssen sie sich mächtigen Gegnern stellen. Glücklicherweise finden sie Freunde und Verbündete, die ihnen zur Seite stehen.
So viel zur Story des Spiels, die in insgesamt acht große Kapitel unterteilt ist. Wie in der Vorlage besteht jeder dieser Handlungsstränge wiederum aus kleineren Unterkapiteln, in denen verschiedene Aufgaben auf euch warten. Insgesamt dürfte euch die durchaus emotional packende Handlung im Geschichte-Modus beim ersten Durchgang wohl gut sechs bis acht Stunden an den Controller fesseln, in denen kein Leerlauf aufkommt.
Habt ihr ein Kapitel erfolgreich abgeschlossen, könnt ihr Zugriff auf neue Missionen bekommen, wenn ihr euch später noch einmal durch diese Abschnitte spielt. Wollt ihr zudem mehr über die Hintergründe einiger Charaktere erfahren, die während der Hauptgeschichte zumeist nur angerissen werden, solltet ihr euch in den Levels übrigens immer gut umsehen, denn dort könnt ihr unter anderem Erinnerungen entdecken, die kleinere Lücken füllen.
Erkundung und viel Anime-Action
Wie bereits zuletzt in „Dragon Ball Z: Kakarot“ können wir uns in der Spielwelt wieder umschauen. Anders als noch mit Son-Goku erkunden wir jedoch diesmal sehr viel kleinere und linearere Areale. Es gibt in der Regel nur einen Pfad, dem wir folgen können, doch es lohnt sich durchaus, ein bisschen abseits des Weges zu gucken. Hier können wir mit NPCs sprechen, Punkte sammeln, mit denen wir Boni freischalten, oder Erinnerungen finden.
Dies lockert den Spielverlauf immer wieder angenehm auf und hat zumeist genau die richtige Länge, um nicht zu langweilen. Dabei stellen sich Tanjirō und seinen Freunden auch immer wieder niedere Dämonen entgegen, die wir anschließend in kleinen Arena-Kämpfen zerlegen müssen. Diese Konfrontationen sind das Herzstück von „Demon Slayer: The Hinokami Chronicles“ und sie sind es, in denen die Macher von CyberConnect2 all ihre gesammelten Erfahrungen ausspielen können.
Alle Kämpfe finden in abgesteckten 3D-Arenen statt, in denen ihr euch frei mit eurer Spielfigur bewegen könnt. Das Kampfsystem ist dabei auf den ersten Blick relativ simpel: Ihr könnt einen normalen Angriff ausführen, ausweichen, springen, blocken und eine Technik einsetzen. Letzteres verbraucht Energie einer blauen Spezialleiste. Mit diesen Moves könnt ihr gegen die kleinen Standardgegner bereits ordentlich austeilen. Gegen die regelmäßig erscheinenden Bossgegner müsst ihr derweil weitaus überlegter und strategischer agieren.
Dabei belohnt euch „Demon Slayer: The Hinokami Chronicles“ für bedachtes Vorgehen. Neben den zuvor bereits erwähnten Aktionen könnt ihr eure Gegner ebenfalls packen oder ihre Angriffe mit dem richtigen Timing kontern. Letzteres setzt viel Übung voraus, doch wenn ihr den Dreh einmal heraushabt, ist es ein überaus mächtiges Werkzeug. Das Kampfsystem bietet somit genug Tiefe, um euch für längere Zeit zu beschäftigen. Um an euren Fähigkeiten zu feilen, empfiehlt sich der Training-Modus, in dem ihr den Umgang mit den 18 Charakteren erproben könnt. Alternativ lohnt sich ebenfalls der Übungskampf im VS-Modus, um gegen die KI anzutreten.
Ein Anime erwacht zum Leben
Indem ihr Treffer austeilt und einsteckt, lädt sich darüber hinaus eine Spezialleiste unten links am Bildschirm auf, mit der ihr eure Angriffe entweder kurzzeitig mittels der Schub-Mechanik verstärken oder brachiale, Bildschirm füllende Ultimative Attacken auslösen könnt. Letztere zählen zu den klaren optischen Highlights des Spiels. In den Bosskämpfen zaubern die Verantwortlichen des Weiteren immer wieder bombastische Zwischensequenzen hervor, welche ikonische Szenen der Anime-Vorlage schlichtweg superb nachstellen.
Bereits mit ihren vorherigen Werken wie den „Naruto: Ultimate Ninja Storm“-Games bewiesen die Macher, dass sie es wie kaum ein anderes Studio verstehen, tolle Anime-Momente unverschämt mitreißend zu inszenieren. Dank kleinerer Quick-Time-Events ist der Spieler dabei auch immer wieder mittendrin in der Action, wodurch diese noch einen zusätzlichen Kick erhält. Generell konnte das Entwicklerteam den visuellen Stil des „Demon Slayer“-Anime schlichtweg hervorragend umsetzen, was insbesondere Fans der Vorlage freuen dürfte.
Diesen dürfte ebenfalls gefallen, dass die japanischen Originalsprecher der TV-Serie mit an Bord sind und ihren Charakteren erneut ihre Stimme leihen, was in Kombination mit dem stimmungsvollen orchestralen Soundtrack maßgeblich zur Atmosphäre des Actionspiels beiträgt. CyberConnect2 gelingt es somit vor allem auf audiovisueller Ebene, den Anime eindrucksvoll zum Leben zu erwecken. Die englische Synchronisation ist ebenfalls gelungen, fällt gegenüber dem Original jedoch leicht ab. Auf eine deutsche Tonspur müsst ihr indes leider verzichten.
Obwohl wir bis hierhin voll des Lobes für das erste große Konsolenspiel des Franchise waren, müssen wir abschließend doch noch etwas Kritik üben. Zunächst sind uns während des Tests kleinere Grafikfehler aufgefallen, etwa flimmernde Schatten sowie vereinzelte Pop-ups während der Erkundungsabschnitte. In den Kämpfen kam derweil die Kamera nicht immer ganz mit den teils rasanten Aktionen der Kämpfer mit, was die Übersicht in der Arena etwas erschwerte. Da zudem Dämonen noch nicht spielbar sind, fühlt sich die Charakterauswahl noch etwas leer an. Zumindest in dieser Hinsicht haben die Entwickler jedoch bereits kostenlosen Nachschub versprochen.
Kommentare
3DG
13. Oktober 2021 um 18:29 UhrUnd was ist das genau? Rpg, Action adventure, hack n slay?
Wojak
13. Oktober 2021 um 18:41 UhrDas gleiche wie die Naruto Ultimate Ninja Storm Games vermute ich mal^^eher so 3D Beat em up mit nem Adventure part. Das dritte Bild im Artikel oben, wo man die Stadt sieht, könnte auch 1 zu 1 aus Naruto stammen^^
RikuValentine
13. Oktober 2021 um 19:06 UhrArena Fighter
Angelotaqu
13. Oktober 2021 um 19:58 UhrDas ist doch die gleiche Font wie bei Naruto Shippuden Ultimate Ninja Storm. 😀
Yago
13. Oktober 2021 um 20:11 UhrHab richtig Bock, morgen kommt es an. Hab es auch nur bestellt weil es dir gleichen Entwickler sind die Naruto und Dragonball Kakarot gemacht haben.
Freu mich 🙂
RikuValentine
13. Oktober 2021 um 20:13 UhrIst ja auch der gleiche Entwickler :p
Misko2002
13. Oktober 2021 um 20:24 UhrDie ausführliche Beurteilung liest sich meines Achtens etwas besser als die 8,0 Punkte Bewertung. Aber gut. Mal sehen, ob ich nach GOTG Dämonen jagen werde.
Yago
14. Oktober 2021 um 19:51 Uhr@RikuValentine
Hab ich doch gesagt :p