Kurz vor Halloween haben wir uns den neuesten Ableger der “The Dark Pictures Anthology” geschnappt und uns auf der Suche nach geheimen Biowaffen leider eher weniger gegruselt. Weshalb es trotzdem ein ziemlich gutes Spiel ist, verraten wir euch im Test.
Für den Fall, dass ihr mit “The Dark Pictures: Anthology” noch nicht vertraut seid, fassen wir kurz zusammen: Hinter diesem Videospiel-Franchise verstecken sich mittlerweile drei kleine Horror-Abenteuer, die jeweils in einer in sich geschlossenen Episode veröffentlicht werden.
Jede Geschichte dreht sich dabei immer um verschiedene Charaktere, spielt an einem anderen Ort und rückt eine neue Gefahr in den Mittelpunkt. Was das Gameplay angeht: Man könnte die “The Dark Pictures”-Reihe wohl als eine Art spielbaren Horrorfilm bezeichnen, ähnlich wie das äußerst beliebte “Until Dawn”.
Horrorspiel oder Action-Game?
Nach “The Dark Pictures: Man of Medan” und “Little Hope”, erscheint nun bald mit House of Ashes der dritte Teil der Spielreihe. Wir haben uns bereits jetzt ausgiebig in das Grusel-Abenteuer gestürzt, das leider immer mehr vom “Resident Evil”-Syndrom gepackt wird. Obwohl “House of Ashes” nicht wirklich etwas mit Zombies am Hut hat, weist es doch eine Parallele zum bekannten Grusel-Franchise auf: Beide Spielereihen wollen sich gern als Horror-Spiel betiteln, driften aber mit ihrem Gameplay zu stark in Richtung Action ab. Dadurch kommt leider nur selten richtiger Horror oder gar Angst auf. Doch beginnen wir von vorn:
Von Biowaffen zu Fledermäusen
Neben dem Prolog, der in einem sumerischen Tempel viele Jahre vor den Geschehnissen des Spiels stattfindet, erfahrt ihr ein wenig über die Ursprünge der Gefahr, die auf euch lauert. Kurz darauf findet ihr euch als Teil einer Spezialeinheit (mit Starbesetzung: Ashley Tisdale) wieder, die im Zuge des Irakkriegs auf der Suche nach Biowaffen ist, die möglicherweise tief unter der Erde versteckt werden. Nach einem verheerenden Erdbeben findet ihr euch zwar in den Tiefen eines längst vergessenen Tempels wieder, von den gesuchten Biowaffen fehlt allerdings jede Spur.
Anstatt eines Waffenlagers findet ihr jedoch auf eine andere Gefahr: Monster, die mutierten Fledermäusen erstaunlich ähnlich sehen. Die blutdurstigen Kreaturen sind besonders stark, sodass euch häufig nur die Flucht bleibt. Das Spiel gibt euch auch oft die Möglichkeit, mit Waffen gegen die Feinde anzutreten, doch nicht alles ist so tödlich, wie es den Anschein macht! Also verlasst euch lieber nicht zu sehr darauf. Neben gefährlichen Kreaturen, werdet ihr zudem noch auf menschliche Gegner treffen, die nicht minder gefährlich sind. Vielleicht könnt ihr gegen die übermenschliche Gefahr zusammenarbeiten?
Überraschender Story-Twist
Weshalb das unterirdische Gemäuer voller tödlicher Kreaturen ist, verraten wir an dieser Stelle natürlich nicht, schließlich wollen wir den einen oder anderen Story-Twist nicht vorwegnehmen. Doch so viel sei gesagt: Die letzten 1 – 2 Stunden von “House of Ashes” machen eine komplette Wendung durch. Echt spannend! Ihr werdet überraschenderweise ein völlig neues Gebiet betreten und mit Erzählsträngen befeuert, die viele Geschehnisse in ein neues Licht rücken. Das macht die Geschichte noch einmal aufregend, leider werden aber auch einige dieser neuen Informationen nicht oder nicht ausreichend zu Ende geführt, sodass sich auch nach Abschluss des Spiels die eine oder andere Frage auftut.
Während die ersten beiden Episoden sich schließlich nachvollziehbar auflösen, bleiben bei “House of Ashes” noch ein paar Fragezeichen im Kopf zurück, die sich wunderbar in kleinem Kreis diskutieren lassen. Im Optimalfall habt ihr sowieso schon ein paar Freunde zur Hand, denn wie auch die Vorgänger kann diese Geschichte nicht nur allein oder online, sondern auch mit bis zu vier weiteren Mitspielern an einer Konsole gespielt werden. Dafür braucht ihr auch nur einen Controller – praktisch!
Seid nett – oder auch nicht!
Wie immer ist es möglich, dass die einzelnen Charaktere im Laufe der Geschichte sterben, mit etwas Geschick überleben sie ihren Ausflug in den Untergrund aber auch alle. 60 verschiedene Tode sind möglich – die Wahrscheinlichkeit, dass ihr einen davon erwischt, ist hoch! Wie sich die einzelnen Erzählungen entwickeln, entscheidet ihr maßgeblich mit. In Form von Quick-Time-Events und auch den Antworten, die ihr in den zahlreichen Dialogen gebt. Besondere Tiefe gibt in “House of Ashes” beispielsweise der Konflikt zwischen zwei verfeindeten Truppen, die sich gegen die Monster verbünden könnten – abhängig von euren Entscheidungen, wird sich auch der Verlauf der Geschichte ändern.
Unser Tipp: Perfektion ist nicht immer der beste Weg! Manchmal ist es besser, ein Quick-Time-Event nicht zu schaffen oder einfach gar keine Antwort zu geben, bevor man etwas Falsches sagt. Es gibt zahlreiche Wege, die ihr dank umfangreicher Dialoge und Aktionen einschlagen könnt. Sie alle führen zum Überleben oder Tod verschiedener Figuren an ganz unterschiedlichen Plätzen. Dadurch ist der Wiederspielwert enorm hoch!
Vorahnungen und Ratschläge
Damit ihr nicht ganz im Dunklen tappt, gibt es zahlreiche Hinweise im Spiel – doch die müsst ihr erstmal finden. So verstecken sich zum Beispiel Steintafeln, die euch Vorahnungen einer möglichen Zukunft zeigen. Diese Geschehnisse könnten eintreffen, müssen aber nicht. Eure Entscheidungen bis dahin nehmen darauf großen Einfluss. Habt ihr beispielsweise eine Schusswaffe und seht, wie euer Charakter sie in einer Vorahnung zu seinem Vorteil einsetzt, solltet ihr tunlichst darauf achten, sie zu behalten. Vielleicht seht ihr aber auch eine tödliche Zukunft und bekommt dadurch hinweise, was ihr lieber nicht machen solltet.
Es lohnt sich zudem, die zahlreichen versteckten Notizen, Bücher und Bilder zu finden, da sie spannende Hintergrundinformationen erzählen, mit denen ihr euch die Geschichte zusammenreimen könnt. Außerdem gibt es auch im dritten Teil den allseits beliebten Kurator, der euch mit kryptischen Hinweisen auf Wunsch einen Ratschlag gibt. Der Bewahrer der Geschichten, wie er sich selbst nennt, beobachtet euch auf Schritt und tritt . Das könnt ihr sogar selbst sehen! Manchmal ist er im Hintergrund von wichtigen Szenen zu entdecken. Er wird euch nicht helfen, egal wie es um euch steht – doch er zeichnet jeden eurer Schritte auf. Der Kurator ist einfach Kult.
Kommentare
Saowart-Chan
21. Oktober 2021 um 16:08 UhrIrgendwie fehlt bei dem Test die Testwerrtung! 😀
TGameR
21. Oktober 2021 um 16:16 UhrWeniger Horror war schon zu erwarten, das ist nicht automatosch was Schlechtes. 😉
Die 3 Aspekte
+Verbessertes Dialogsystem
+Spannende Geschichte mit Wendungen
.. vor allem:
+Fokus auf Beziehungen untereinander tiefgründiger
machen schon mal so richtig Lust drauf <3
Ohne Wertung hat auch was – so bleibt Interpretationsspielraum 🙂
Sveninho
21. Oktober 2021 um 16:33 UhrIch freu mich schon drauf, das Game morgen mit nem Kollegen anzufangen. Bisher jegliche Trailer (außer dem 1.) gemieden. Hoffe einfach mal, dass man ab und an auch mal frei ballern kann? Wohl aber eher nicht. 😀
MrWoody
21. Oktober 2021 um 16:38 UhrViel action passt doch.Schliesslich haben wir es hier im grunde mit einem thirdperson shooter zu tun!!!
Saowart-Chan
21. Oktober 2021 um 16:41 UhrAh, jetzt kann man sie sehen. ^^
AlgeraZF
21. Oktober 2021 um 16:45 UhrWenig Action und viel Horror wäre mir lieber. Werde diesen Teil erstmal auslassen. Hoffentlich geht der nächste wieder mehr in Richtung Little Hope.
KonsoleroGuy
21. Oktober 2021 um 16:50 UhrIch hoffe ja immernoch auf ein Until Dawn 2,aber ich fürchte das wird nichts mehr.
spider2000
21. Oktober 2021 um 16:55 Uhr@Sveninho
läuft meistens alles über videosequenzen ab. ab und zu mal kann man kurz das fadenkreuz bewegen zum zielen.
quasi ist es ein interaktiver film, wo es drauf ankommt, was für entscheidungen wir treffen.
kleiner tipp: auch mal keine entscheidung zu treffen oder nicht zu antworten, kann hier andere das leben retten.
Halfcast91
21. Oktober 2021 um 16:59 UhrBin mal gespannt.
Fand alle Teile bis auf Man of Medan ganz geil. Auch wenn die Story von Until Dawn ziemlich Ami Teenie war, hat mir der teil am besten gefallen. Hoffe da echt auf nen zweiten teil
TGameR
21. Oktober 2021 um 17:03 Uhr@AlgeraZF
Solange die Action atmosphärisch eingebettet wird, sehe ich hier kaum ein Problem. Insbesondere das Motion-Capturing wurde hier sehr gelobt, seit „Little Hope“ ist ja ein sichtbarer Aufwärtstrend. Dass zudem die Erkundung durch freie Kamera davon doch so zu profitieren scheint und auch vom besten Teil der Reihe (sicher immer Geschmackssache) gesprochen wird, habe ich schon viel Erwartung an den Titel.
Stahlking
21. Oktober 2021 um 17:04 UhrIch bin schon fleißig am Zocken..bisher gefällt es mir richtig gut…Besser als der langweilige zweite Teil.
TGameR
21. Oktober 2021 um 17:10 Uhr*Aufwärtstrend zu sehen
Und ich finde auch gut, dass die Geschichten so unterschiedlich sind. Locations sind halt so ne Sache, hier hat jeder eben unterschiedliche Vorlieben beim Detting und so^^
Also von Durchlauf zu Durchlauf hatte ich auch mit „Man of Medan“ viel Freude, da 1. die Performance durch Patches stark verbessert wurde und 2. doch einige Szenen, die man beim ersten und auch zweiten Mal wahrscheinlich nicht zu Gesicht bekam, schauspielerisch echt gut umgesetzt waren.
TGameR
21. Oktober 2021 um 17:16 Uhr*Detting = Setting
@Stahlking
Freut mich zu lesen 🙂 Bin echt gespannt drauf.
Finde , „Little Hope“ war ab dem 2. Mal Spielen an manchen Stellen etwas langweilig, weil einige Dialoge so langgezogen waren und man halt den Ausgang der Story kannte. Aber den 1. Durchlauf als Spielerfahrung fand ich einfach stark, sogar deutlich besser als bei „Man of Medan“ (aber das Game hab ich auch schon so‘ n bisschen ins Gaming-Herz geschlossen).
Sveninho
21. Oktober 2021 um 17:46 Uhr@spider2000: Danke für den Tipp, hört sich ja gut an. 🙂
spider2000
21. Oktober 2021 um 18:37 Uhr@Sveninho
gerne wegen dem tipp und viel spaß, wenn du es dann spielst.
Tulpe
21. Oktober 2021 um 18:37 UhrHabs seit gestern, gleich durch gezockt, gefällt mir persönlich besser als die anderen beiden, aber schlechter als until dawn, was ja klar ist.
JinofTsushima
21. Oktober 2021 um 19:03 UhrInstalliert ist es, fange dann gleich an. Passt ja perfekt in den Oktober, dank Halloween.
Einer meiner liebsten Horrorfilme ist The Descent und house of ashes erinnert doch stark an den. Insofern wird es mir so oder so gefallen.
giu_1992
21. Oktober 2021 um 22:00 UhrKann den Vergleich zu Resident Evil irgendwo verstehen, aber finde ihn trotzdem nicht richtig. Es gab einige Teile die actionreicher waren aber dafür auch wieder viele, wo der Horror- und Rätselaspekt klar überwiegt.
Habe bisher alle Games dieses Entwicklers quasi Day One gekauft, aber Man of Medan und Little Hope waren teilweise so verbuggt, selbst beim 2. Run nach Monaten (oft sogar Gamebreaker, wo man Figuren verloren hat oder der Story nicht folgen konnte), dass ich hier erstmal einen großen Bogen drum mache. Meine Frau und ich zocken die eigentlich immer zusammen, auch mal mit Freunden und die letzten Jahre auch zu Halloween als kleines Event mit Drinks, aber wenn die echt noch weniger Horroraspekte haben als es eh schon der Fall ist, können wir die Drinks auch ohne das Game genießen, kann man eher nen Film schauen 😀 finde es schade, dass Sie nicht ein einziges Mal mehr an die Quali von Until Dawn rankamen. Nette Idee mit den jährlichen Spielen, aber schadet der Reihe/dem Studio doch sehr
ADay2Silence
22. Oktober 2021 um 11:17 UhrHat so bißchen Flair wie the descent werde ich mit iwann im Angebot zuschlagen.
jeckyl
22. Oktober 2021 um 11:23 UhrDie Spiele von dem Entwickler waren bisher überhaupt nichts für mich. Ich mag diese gescripteten Momente nicht wie beim Schießen – schrecklich – auch diese QuickTime Events die sich nie richtig durchgesetzt haben. Von Grund auf könnte es ein Kracher sein aber mit diesem Style kann ich nix anfangen und wesentliche Dinge erfährt man eh nie bei diesen Tests. Ich werde es beobachten, weil nur wegen einer guten Grafik ist es für mich noch kein gutes Spiel und der Hype der immer veranstaltet wird, dem glaube ich schon lange nicht mehr. Zu oft habe ich mich danach orientiert, das mache ich schon lange nicht mehr.