Activision Blizzard muss sich mit einer Reihe von Vorwürfen auseinandersetzen, die eine hohe Brisanz haben. Dem milliardenschweren Publisher wird vorgeworfen, sexuelles Fehlverhalten innerhalb des Unternehmens vertuscht, verschwiegen und nicht weiter verfolgt zu haben.
Aktuell konzentriert sich das Geschehen auf den Activision Blizzard-Chef Bobby Kotick höchstpersönlich. Er soll seit Jahren von den Vorwürfen des sexuellen Fehlverhaltens und der sexuellen Belästigung gewusst und die beschuldigten Mitarbeiter verteidigt haben. Auch den Aktionären wurden die Vorgänge im Unternehmen verschwiegen, wie ein Bericht des Wall Street Journals aufdeckte.
Jim Ryan äußert sich besorgt
Basierend auf den neusten Enthüllungen blicken andere Branchengrößen mit Sorge auf Activision Blizzard. Dazu zählt unter anderem der PlayStation CEO Jim Ryan. Wie Bloomberg berichtet, kritisiert Ryan in einer internen Mail, in der er die Enthüllungen zitiert und verlinkt, den Umgang von Activision Blizzard mit den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und der sexuellen Belästigung.
Das PlayStation-Oberhaupt schrieb, dass er und seine Führungskräfte „entmutigt und offen gesagt fassungslos sind, wenn sie lesen“, dass Activision bis zum heutigen Tag nichts unternommen hat, um die toxische und frauenfeindliche Unternehmenskultur des Missbrauchs und der Belästigung angemessen anzugehen.
„Wir haben uns sofort nach der Veröffentlichung des Artikels an Activision gewandt, um unsere tiefe Besorgnis auszudrücken und zu fragen, wie sie auf die im Artikel aufgestellten Vorwürfe reagieren wollen“, schrieb Ryan. „Wir glauben nicht, dass ihre Stellungnahme der Situation gerecht wird.“
Sony unterhält seit Jahrzehnten eine enge Beziehung zu Activision. Das Ergebnis sind oft aufwändige Marketingkooperationen, bei denen die PlayStation-Konsolen in den Fokus rücken. Als Beispiele können die „Call of Duty“-Spiele und „Crash Bandicoot“ genannt werden, sodass Sony nicht nur aus frauenrechtlicher Sicht ein Interesse daran haben dürfte, dass die Geschehnisse bei Activision Blizzard zügig und umfangreich aufgearbeitet werden.
Mitarbeiter legen Arbeit nieder
Für Kotick und sein Unternehmen wird die Lage immer brisanter: Kurz nach der Veröffentlichung des Artikels im Wall Street Journal legten mehr als 150 Mitarbeiter von Activision Blizzard die Arbeit nieder und forderten den sofortigen Rücktritt von Kotick, dem nicht nur vorgeworfen wird, zum Skandal um sexuelles Fehlverhalten beigetragen, sondern auch die Personalabteilung davon abgehalten zu haben, eine der sexuellen Belästigung beschuldigte Führungskraft zu entlassen.
Weitere Meldungen zu Activision Blizzard:
- Umsätze mit Mikrotransaktionen durchbrachen im letzten Quartal die Milliarden-Grenze
- Geschäftsführer Bobby Kotick möchte den besten, inklusivsten Arbeitsplatz bieten
Ebenfalls soll Kotick einer ehemaligen Mitarbeiterin, die er dem Bericht zufolge selbst belästigt hatte, mit dem Tod bedroht haben. Zudem wurde von einer Flugbegleiterin berichtet, die entlassen wurde, nachdem der Pilot seines Privatflugzeugs sie sexuell belästigt hatte. In vielen Fällen einigten sich die Parteien offenbar außergerichtlich.
Doch die Vorwürfe reichen noch weiter: Kürzlich meldete sich Blizzards ehemalige Co-Leiterin Jen Oneal zu Wort und beklagte sich darüber, dass sie seit ihrer Einstellung im August schlechter bezahlt wurde als ihr männlicher Kollege Mike Ybarra und dass sie bereits 2007 in ihrer Karriere belästigt wurde. Gleichzeitig behauptete sie, dass ihr die gleiche Bezahlung erst angeboten wurde, nachdem sie von ihrem Posten zurückgetreten war.
Weitere Meldungen zu Activision Blizzard, Sony.
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Kommentare
SeniorRicketts
18. November 2021 um 10:44 UhrIch frage mich ob er auch besorgt wäre wenn die nicht marketing partner wären
ras
18. November 2021 um 10:55 UhrKein Fan von Activision oder Bobby Kotick .
Aber neutral betrachtet heisst es ja immer nur „er soll“ „er soll“, aber hat er auch?
Leute können immer viel erzählen.
Jetzt könnte man das genau so tun und auf Jim Ryans Äußerungen einfach mal auch irgendwas behaupten:D
„Sony unterhält seit Jahrzehnten eine enge Beziehung zu Activision.“
„„Wir haben uns sofort nach der Veröffentlichung des Artikels an Activision gewandt, um unsere tiefe Besorgnis auszudrücken und zu fragen, wie sie auf die im Artikel aufgestellten Vorwürfe reagieren wollen“, schrieb Ryan“
So im Sinne von, er ist besorgt weil auch über ihn jetzt was rauskommen könnte:()
Ja ja.
Erstmal abwarten was überhaupt alles wahr ist bevor man mit der Keule schwingt.
Buzz1991
18. November 2021 um 10:59 UhrEgal ob etwas daran stimmt oder nicht: Es wird Zeit, dass er bei Activision den Posten verlässt.
Kugel_im_Gesicht
18. November 2021 um 11:50 UhrBuzz
Und warum? Weil du ihn als Kollege kennst und das beurteilen kannst oder weil du ein Nerd bist der einfach zu allem im Gaming was zu sagen hat? Fragen über Fragen
Nathan Drake
18. November 2021 um 12:36 UhrEs geht immer soooo lange bis Skandale ans Licht kommen und die Menschen sind trotzdem immer noch soooo leichtgläubig
Evermore
18. November 2021 um 13:02 UhrIch frage mich ernsthaft wie sowas zustande kommt. Ich meine damit zum einen die Häufigkeit der Fälle als auch die hohe Anzahl an Personen die diesen Mist fabriziert haben.
Ich würde da Sony jetzt auch verstehen wenn Sie Ihre kompletten gemeinsamen Marketing Kampagnen bezüglich CoD und co komplett kündigen würden.
Magatama
18. November 2021 um 13:10 UhrNatürlich muss man immer vorsichtig sein bei solchen Anschuldigungen. Deshalb kümmern sich mittlerweile ja auch Staatsanwaltschaft und andere Institutionen darum. Was man aber bisher, durch Aussagen und Aktionen auf dem Games-Markt, über den Charakter Koticks sagen kann: Er ist ein Arsch. Und die sind’s meistens eben nicht nur in einem Bereich des Lebens. Also ich persönlich würde ihm das Vorgeworfene absolut zutrauen. Wäre einfach mal Zeit, ihn zu k(ot)icken.
Dunderklumpen
18. November 2021 um 13:21 Uhr@ras
A/B stand/steht bei mehreren US-Behörden im Focus.
Im Zuge der Ermittlungen der Equal Employment Opportunity Commission kam es im September zur Zahlung von 18 Mill $, u.a. wegen der Vorwürfe geschlechtsspezifischer Belästigung.
Es wurden auch 20 Mitarbeiter entlassen.
In der Klageschrift der kalifornischen Arbeitsschutzbehörde (vom Juli) heißt es u.a.:
Die Kultur innerhalb der Firma sei eine Brutstätte für Belästigungen und Diskriminierungen von Frauen.
Natürlich machen Activision und die Behörden so etwas nur, wenn man mal schauen will, ob da überhaupt was dran ist……
ras
18. November 2021 um 13:44 Uhr@Dunderklumpen
Trotzdem sind das bis jetzt nur Anschuldigungen.
Was jemand „getan haben soll“ ist nicht immer gleich was er „wirklich getan hat“.“
Ich sage nur „Kachelmann“.
Deswegen wie gesagt:
Erstmal abwarten was überhaupt alles wahr ist bevor man mit der Keule schwingt.
KingChief
18. November 2021 um 14:01 UhrAlso es sind schon viele Sachen bewiesen die er dem Aufsichtsrat verschwiegen hat.
Und das für einen CEO ist nicht akzeptabel. Würde ja hoffen das Activision wieder klar denkt sollte er wirklich gehen.
Dann könnten neue CODs wieder besser werden. Die Betonung liegt auf könnte;)
vangus
18. November 2021 um 14:14 UhrWas eine News. Ich habe eben den Artikel vom Wallstreet Journal gelesen und es ist unglaublich, was da bei Activision abgeht…
Kotick ist ein Lügner und hat sich bisher immer schön freigekauft vor Gericht.
500 Mitarbeiter haben sich zudem bei Activision gemeldet wegen se’xueller Belästigung, Mobbing, ungerechter Bezahlung oder sonstigen Fällen.
Kotick wusste davon und hat nichts getan. Er hat toxische Typen walten lassen, egal wie schlimm die Taten waren.
Bei Typen wie Kotick wird mir speiübel. Und dann immer dieser PR-Bullsh!t von wegen „Wir sind ein tolles Unternehmen, wir haben Maßnahmen eingeleitet bla bla bla“, die Statements von Activision sind alle vollkommen bedacht wegen der Klage, genauso wie Koticks Verzicht auf sein Gehalt oder was das war, alles nur weil er bereits wusste, was bald auf ihn zukommt.
Jedenfalls ist es wirklich der Wahnsinn, was für ein verseuchter Arbeitplatz das bei Activision-Blizzard ist.
Oft geht es Gamern um Lapalien oder irgendwelchen Unsinn, aber Dies hier wäre mal ein guter Grund für einen Shi!storm oder einem Boykott, vor allem wenn Kotick nicht abtritt!
Twisted M_fan
18. November 2021 um 14:19 UhrWird sehr wahrscheinlich alles wieder übertrieben dargestellt.Heute brauchst nur eine Frau auf den Hinter gucken und darsft dich nicht wundern wenn sie dich dann anzeigen wegen belästigung.Finde die Frauen haben mittlerweile zu viel Macht bekommen das sie sich als besonders fühlen wollen.Was uns die Kanzlerin eingebracht hat sieht man auch gerade wieder mal an der Polnischen Grenze.
ResidentDiebels
18. November 2021 um 14:53 Uhres ist doch seit der bekloppten meToo bewegung ein geschäfsmodell geworden unternehmen, manager, schauspieler etc. der se.xuellen belästigung zu beschuldigen, weil die beteiligten wissen ohne irgendwas beweisen zu müssen, können sie viel geld machen, weil die medien auf diesen Schwachsinn total abfahren.
auch ihr gaming schreiberlinge macht diesen oberflächlichen quatsch mit anstatt euch auf gaming news zu konzentrieren.
Dunderklumpen
18. November 2021 um 14:55 Uhr@ras
Also haben deiner Meinung nach die Ermittlungsergebnisse der EEOC ergeben da ist nix dran und Activision hat sich darauf hin gedacht, dann können wir ja mal 18 Mille zahlen (wofür auch immer) und Leute entlassen (warum auch immer)…..
Die Klagen der entlassenen könnten da ja dann wesentlich teurer werden.
Der Kachelmann-Vergleich ist schon eher unteres Niveau, denn hier geht es nicht um ein Paar was unterschiedliche Vorstellungen von einer Beziehung hat.
Komischerweise hat sich Activision, nach der Klage der Arbeitsschutzbehörde (vorausgegangen war eine zweijährige Ermittlung), sich darüber beschwert das die Vorwürfe veraltet(!) -warum dann eigentlich nicht „unwahr“- sind und man sich ja geändert hat. Aber auch darüber, dass sich die Behörde „nicht angemessen um eine außergerichtliche Einigung bemüht“ hat!
Aber ich glaub ich lass es lieber, denn alle Männer bei A/B sind ja schon immer wie Jörg Kachelmann 🙂
ras
18. November 2021 um 16:08 Uhr@Dunderklumpen
Glaub du verstehst meine Aussage nicht.
Es geht nicht darum Bobby Kotick in Schutz zu nehmen.
Bin kein Fan von Bobby Kotick noch von Activision.
Aber man sollte trotzdem immer abwarten was wirklich wahr ist.
Auch wenn Dir das Kachelmann Beispiel nicht gefällt.
Gibt genug andere Fälle.
Denke du weisst selber wie schlecht Vorverurteilungen sind.
KoA
18. November 2021 um 17:31 Uhr@ vangus:
„[…] Dies hier wäre mal ein guter Grund für einen Shi!storm oder einem Boykott, vor allem wenn Kotick nicht abtritt!“
Du erwartest doch nicht etwa ernsthaft, dass die Mehrzahl einer gesellschaftlichen Masse, die bisher nicht einmal dazu bereit scheint, ihre eigenen Rechte zu wahren und aktiv zu verteidigen, plötzlich die eigene Bequemlichkeit aufgibt und tatsächlich für die Rechte anderer aktiv wird? Schön wäre es selbstverständlich! Aber aus verschiedenen Erfahrungen heraus, habe ich da so meine Zweifel. – Wobei, wie heißt es doch immer so schön? – Die Hoffnung stirbt zuletzt. 😉
KoA
18. November 2021 um 17:38 Uhr@ ras:
„Aber man sollte trotzdem immer abwarten was wirklich wahr ist.
[…] Denke du weisst selber wie schlecht Vorverurteilungen sind.“
Dunderklumpen hat doch aber bereits recht gut deutlich gemacht, dass die Zeit des diesbezüglich entsprechend notwendigen Abwartens längst vorbei ist.
Dunderklumpen
18. November 2021 um 18:47 Uhr@ras
OK, anscheinend verstehst du dann aber auch nicht meine Aussage und die oben im Text.
„Wir glauben nicht, dass ihre Stellungnahme der Situation gerecht wird.“
Die Stellungnahme beinhaltete u.a. „das ist ja veraltet und das hätte man doch außergerichtlich klären können“.
Für Sony (und wohl auch für andere, wenn man etwas genauer drüber nachdenkt) doch eher ein fader Beigeschmack.
Ich verurteile den Typen auch nicht (hab ihn bisher mit keinem Wort erwähnt).
Ich sage nur, dass das bisherige Verhalten von A/B mit einerseits Entlassungen, Millionenzahlung und solchen Aussagen zumindestens zeigt, die Vorwürfe der Ungleichbehandlung, Diskriminierung, sexuelle Belästigung ect. nun mal nicht aus der Luft gegriffen es waren und da ja was dran ist.
Das ist das eigentliche Übel.
Ober der Oberguru da nun selbst den Deckel lange drauf gehalten hat, oder jemand anderes ist eigentlich nur der Tropfen……
Fakt ist, unter seiner Führung lief da wohl einiges ins arge.
So, nun reicht’s aber wirklich dazu 😉
Dunderklumpen
18. November 2021 um 18:50 UhrOb der und nicht Ober der
Oh mann xD
ras
18. November 2021 um 19:20 Uhr@Dunderklumpen
Edit-Funktion wäre mal was:D
Dunderklumpen
18. November 2021 um 23:55 Uhr@ras
Das gibt doch glatt nen Like XD
Dunderklumpen
18. November 2021 um 23:56 Uhr@ras
Das gibt doch glatt ’nen Like XD
Dunderklumpen
18. November 2021 um 23:57 UhrUnd ein Doppelpost 😀
Ich schreib aber angeblich zu schnell xD