Der zunehmend in die Kritik geratene Activision Blizzard CEO Bobby Kotick hat vorerst nicht die Absicht, von seinem Posten zurückzutreten. Er werde es aber „in Erwägung zieht, das Unternehmen zu verlassen“, wenn er die Belästigungsprobleme, die in diesem Jahr weltweit für Schlagzeilen sorgten, nicht zügig lösen kann.
Das Wall Street Journal berichtet in diesem Zusammenhang, dass sich Kotick am vergangenen Freitag mit den Führungskräften von Blizzard traf und ihnen sagte, dass er es in Betracht ziehen würde, unter den genannten Bedingungen zurückzutreten.
„Herr Kotick, der Activision drei Jahrzehnte lang geleitet hat, sagte bei einem Treffen mit Führungskräften der Blizzard Entertainment-Einheit am Freitag nicht, dass er zurücktreten werde. Aber er ließ die Möglichkeit offen, wenn die Probleme mit dem Fehlverhalten im gesamten Unternehmen nicht ’schnell‘ behoben werden, so diese Leute“, berichtet das Wall Street Journal.
Tage, Wochen oder Monate?
Was in diesem Fall „schnell“ bedeutet, ist offen. Aber angesichts der langen Zeit, in der Kotick die Geschicke von Activision leitet und in der die vorgeworfenen Missstände offenbar schleichend gefestigt wurden, dürfte es sich nicht um Tage oder wenige Wochen handeln.
Ebenfalls wird berichtet, dass bei einem separaten Treffen am Freitag „Top-Führungskräfte von Activision Publishing Herrn Kotick mitgeteilt haben, dass einige Mitarbeiter nicht zufrieden wären, wenn er nicht zurücktreten würde“, und dass „Herr Kotick sagte, er schäme sich für einige der Vorfälle, die unter seiner Aufsicht passiert sind und entschuldigte sich für die Art und Weise, wie er mit den sich entwickelnden Problemen umgegangen ist“.
Für diese Worte gab es allerdings reichlich Kritik. Vorgeworfen wird dem Publisher, dass die „kulturellen Probleme“, von denen er spricht, ein systematisches Ausmaß an Belästigung, Frauenfeindlichkeit und Missbrauch einnahmen. Ebenfalls soll Kotick selbst für die Verschleierung einiger Vorkommnisse verantwortlich sein.
Weiterführende Meldungen zum Thema:
- Sonys Jim Ryan ist besorgt über die Missbrauchs- und Vertuschungsvorwürfe
- Unternehmen reagiert auf Kritik von Sony und Microsoft
- Druck auf Kotick wächst – Aktionäre & Angestellte fordern seine Absetzung
Kotick soll seit Jahren von den Vorwürfen des sexuellen Fehlverhaltens und der sexuellen Belästigung gewusst und die beschuldigten Mitarbeiter verteidigt haben. Auch den Aktionären wurden die Vorgänge im Unternehmen verschwiegen, wie ein Bericht des Wall Street Journals kürzlich aufdeckte.
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Kommentare
Magatama
22. November 2021 um 11:32 UhrHätte mich auch gewundert, wenn er einfach geht. Der nicht.
Link
22. November 2021 um 11:53 UhrDie Pestbeule der Gamingbranche. Wenn man bewusst die Augen vor einem solchem Fehlverhalten verschließt, gleicht das aus meiner Sicht unterlassener Hilfeleistung, gerade in einer Position wie seiner. Schande.
KeksBear
22. November 2021 um 11:54 UhrDas ist wirklich der größte Bullshit der letzten Jahre was Activision betrifft. Ich hoffe Sony und Microsoft haben Eier und sagen das deren Spiele vorerst nicht mehr verkauft werden oder sowas.
Horst
22. November 2021 um 11:55 UhrWie kann der noch ruhig schlafen? Der Spiegel berichtet, dass 1.300 Mitarbeiten offen für seinen Rücktritt plädieren, hinter vorgehaltener Hand dürften es wohl viel viel mehr sein! Aber er macht einen auf cool…
KingOfkings3112
22. November 2021 um 12:18 UhrWer möchte auch gerne freiwillig zurücktreten?
Frag Sabbath
22. November 2021 um 12:26 UhrZum Glück hab ich Activision Blizzard nicht im Depot. Obwohl es durch die ganze Nummer zu noch weiteren Einbrüchen kommen kann, wodurch sich ein günstiger Einstieg ermöglicht. Kann sich lohnen, insofern sich die Firma eben gut davon erholt.
Evermore
22. November 2021 um 12:39 UhrMachterhaltung um jeden Preis. Jedes Jahr steckt er sich mehrere Millionen Dollar in die Taschen. Wozu das ganze jetzt noch? Will er noch seinen Weihnachtsbonus mitnehmen?
SeniorRicketts
22. November 2021 um 12:41 UhrEkelhaft der typ
Brokenhead
22. November 2021 um 12:50 UhrWeiss nicht wann ich das letzte mal ein spiel von dennen gekauft habe… boykottiert den laden
RikuValentine
22. November 2021 um 13:05 UhrIch würde ungern auf Spyro/Crash verzichten nur weil der Sesselpupser da sich an seinen Sessel klebt D=
Rikibu
22. November 2021 um 13:23 UhrSeit wann entscheidet er selbst ob er zurücktritt? gibts da nicht andere Instanzen, die ihm das Vertrauen entziehen können, sodass er gehen muss? ganz schön kotig vom Kotock 🙂
ras
22. November 2021 um 13:29 Uhr@Rikibu
„Eine Frage, auf die die Führungsetage von Activision Blizzard entgegnete, dass bisher keine handfesten Beweise für die Vorwürfe gegen Kotick, die im Rahmen des Wall Street Journal-Berichts geäußert wurden, vorgelegt werden konnten.“
Echodeck
22. November 2021 um 13:51 Uhrdas ist ja nur der I Tüpfelchen, Activision Blizzard haben strukturelle Probleme, er hat ja jetzt in den letzten 8 Jahre die gesamte Firma auf CoD ausgerichtet und sonst nichts mehr gemacht. WoW hat er nicht verstanden weiter auszubauen usw…. Das Problem ist ja auch das ihm mittlerweile das grösste einzel Aktienpaket gehört. Der Typ sollte seinen Hut nehmen und dann seine strippen im Hintergrund ziehen und nach 30 Jahren sollte er sich mal Rente und Golfplatz gönnen
SeniorRicketts
22. November 2021 um 15:26 Uhr@Rikibu
Muss die ganze zeit an Tobeys ersten Spider man film denken
„You’re out Norman.“
KingChief
22. November 2021 um 15:28 UhrDie Aktionäre die wenig Aktien halten Wollen auch das er geht aber die Großen Aktionäre wissen das er das Geld ran bringt.
Weil sich COD immer verkauft und dadurch die Microtransactions Geld rein kommt.
Es gibt nämlich Gamer dienhören von dem News nichts oder ignorieren das einfach und sagen mir egal.
Aber er ist ein großer Grund warum alles nach MW3 und BO2 so naja geworden ist.
Sinthoras_96
22. November 2021 um 18:42 Uhr@Echodeck: Tja und genau deswegen wäre ein Rücktritt auch komplett sinnlos. Er hält die meisten Aktien, sprich er kassiert immer noch ordentlich Kohle, auch wenn er selbst nicht mehr der Chef wäre.
Also auch wenn er zurück tritt, ist jeder mit CoD, Diablo, WoW, Overwatch, Spyro…
umgesetzte Euro Support für den Typ.
Aber so schlimm, dass die Leute aufhören würden, seine Spiele zu kaufen, finden sie die ganze Sache dann wahrscheinlich doch nicht 😉
Das ist genauso wie die Umbenennung von Charakteren und Items in WoW. Nur weil man die Namen von sexistischen Chefentwicklern aus dem Spiel entfernt, ändert es nichts daran, dass man ein Spiel spielt, dass von einem Haufen Sexisten maßgeblich designed und beeinflusst wurde.
Entweder sollte man komplett aufhören, es zu spielen. Oder man sollte halt als Konsument so ehrlich sein zuzugeben, dass es einem egal ist, solange das Spiel spaß macht.
Das ist ungefähr genauso, wie wenn man in den Südstaaten der USA Denkmäler der Konföderation platt macht und dann so tut, als hätte es Sklaverei nie gegeben.
Dunderklumpen
22. November 2021 um 19:23 Uhr@ras
Die Führungsetage von Activision Blizzard hat gesagt….
im ersten Statement nach der Klage in Kalifornien war man empört und beschuldigte die kalifornische Behörde „beschämend und unprofessionell“ zu arbeiten.
In einer internen Mail, dass die Anschuldigungen der Klage ein falsches Bild der Firma zeigen würde und einige Vorwürfe faktisch unkorrekt seien.
Die zweijährige Untersuchung der Behörde richtet sich u.a. gegen Alex Afrasiabi ehemaligen Senior Creative Director von WoW und dessen Übergriffe rückwirkend bis ins Jahr 2013.
Dieser hatte Blizzard im Juni 2020 verlassen. Es gab keine großartigen Erwähnungen seitens der Führungsetage darüber.
Jetzt hat die Führungsetage eingestanden, das er entlassen wurde. Und das, wegen der bestätigten Vorwürfe, die bis zur BlizzCon 2013 zurückreichen.
Das wollte die Führungsetage letze Jahr dann wohl eher unter den Teppich kehren.
Und damit bestätigen sich zumindestens die Vorwürfe, dass es unter Kotick’s Führung ein „wildes Treiben“ im Unternehmen gab, von dem er dann all die Jahre nix wusste, oder wissen wollte (ist dann letztlich auch egal) und wo man auch gerne den Deckel draufhält wie im Fall Afrasiabi.
Das mehr als 1500 Mitarbeiter da Zweifel an ihrer Führungsetage und insbesondere ihres Chefs haben, sollte eigentlich verständlich sein.
ras
22. November 2021 um 22:11 Uhr„Das mehr als 1500 Mitarbeiter da Zweifel an ihrer Führungsetage und insbesondere ihres Chefs haben, sollte eigentlich verständlich sein.“
Das sind 12%
Dunderklumpen
22. November 2021 um 23:03 Uhr„Das sind 12%“
Ahja, das ist also keine relvante Größe für dich. Soso.
Und wenn man 100 davon an die Wäsche gegangen ist, wären das ja nur 1% und quasi nicht der Rede wert……
Ich glaub ich lass dich die Unternehmensführung mal lieber weiter feiern, da ihr wohl auf einer Wellenlänge seid. Da bin ich dann raus.
ras
22. November 2021 um 23:17 UhrGlauben ist nicht wissen.
Und ich feier nichts.
Ich geb garnichts auf Kotick.
Hab dir nur einen Fakt aufgezählt.
Frank Castle Returns
23. November 2021 um 12:10 UhrDer Mann hat echt Rückgrat ! Respekt !!!