Update: Ubisoft ist momentan bemüht, die Redaktionen darüber zu informieren, dass das Video zu Quartz von Anfang an mit der Option „nicht gelistet“ veröffentlicht wurde. Demnach wurde die Sichtbarkeit nicht nachträglich als Reaktion auf die User-Meinungen eingeschränkt.
Meldung vom 9. Dezember 2021: Ubisoft hat in dieser Woche eine neue Plattform namens Ubisoft Quartz angekündigt und damit massive Kritik geerntet. Das Ankündigungsvideo kam auf ein Dislike-Verhältnis von etwa 20:1, was bedeutet, dass der überwiegende Teil der Zuschauer den Daumen nach unten wählte. Momentan kommen auf rund 25.000 Dislikes etwa 1.200 Likes.
Video nicht mehr gelistet
Nicht nur die Dislikes, die bei YouTube nur noch mit externen Tools eingesehen werden können, dürften bei Ubisoft für Alarmstimmung gesorgt haben. Auch die Kommentare machten deutlich, dass die meisten Spieler keine NFTs haben möchten. Es ist die Abkürzung für „Non-Fungible Tokens“ – also einzigartige digitale und nicht ersetzbare Objekte.
Inzwischen zog Ubisoft den ersten Stecker. Das Video, das die Pläne des Unternehmens zur Einführung von „Non-Fungible Tokens“ in den eigenen Spielen beschreibt, wurde auf dem offiziellen YouTube-Kanal von Ubisoft Nordamerika veröffentlicht. Nach der massiven Kritik der Spieler entschloss sich das Unternehmen offenbar dazu, den Clip auf „Nicht gelistet“ zu schalten. Das heißt, dass er nicht mehr ohne weiteres bei Youtube zu finden ist und über einen Direkt-Link aufgerufen werden muss. Alternativ könnt ihr ihn euch nachfolgend anschauen:
Wie funktioniert Ubisoft Quartz?
NFTs sind einzigartige, nicht austauschbare Dateneinheiten, die von den Benutzern gekauft und verkauft werden können. Es ist Ubisofts Vorstoß in das Kryptogaming. Der Publisher selbst bezeichnet Ubisoft Quartz, so der Name des hauseigenen NFT-Dienstes, als „erste Plattform für spielbare und energieeffiziente NFTs in AAA-Spielen“.
Die von Ubisoft als Digits bezeichneten NFTs sollen in dieser Woche in der PC-Version von „Tom Clancy’s Ghost Recon“ eingeführt werden und dort eine Beta-Phase durchlaufen. Die Spieler erhalten später die Möglichkeit, Digits zu erwerben, wobei es sich um sammelbare Fahrzeuge, Waffen und Ausrüstungsgegenstände im Spiel handeln kann.
Die Digits, die jeweils eine einzigartige Seriennummer haben, dürfen gehandelt werden und unterliegen Preisschwankungen. Laut Ubisoft könnt ihr mit den Digits „eurer Liebe zum jeweiligen Spiel noch mehr Ausdruck verleihen“. Letztendlich dürften allerdings die wirtschaftlichen Interessen überwiegen, da die Inhalte von Ubisofts NFT-Dienst gleichzeitig als eine Art Spekulationsobjekt dienen.
So könnt ihr darauf spekulieren, dass bestimmte Items, die ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr im Spiel angeboten werden, im Wert steigen, um diese weiterzuverkaufen. Entsprechend könnte der Anreiz, mit Gewinnabsichten möglichst viele Digits in den eigenen Besitz zu bringen, bei vielen Spielern anfänglich recht hoch sein.
Beta auf PC startet heute
Los geht es schon am heutigen 9. Dezember 2021. So wird es im Zuge der Ubisoft Quartz-Beta drei kostenlose Items für „Ghost Recon Breakpoint“ geben. Dazu gehören eine Waffe, ein Helm und eine besondere Hose. Auch hier gilt bereits: Wer die Zeit verstreichen lässt, geht leer aus.
Ubisoft erklärt die Hintergründe wie folgt:
- Limitierte Editionen: Jedes Digit wird als Teil einer Edition veröffentlicht, die aus einer unveränderlichen Anzahl von Artikeln besteht. Es werden niemals neue Digits zu einer bestehenden Edition hinzugefügt.
- Seriennummern: Jedes einzelne Digit ist mit einer Seriennummer versehen. Diese Seriennummer wird auf dem Sammlerstück und auf dem Gegenstand im Spiel angezeigt. Nur ihr habt die Kontrolle darüber.
- Spielernamen: Jedes Digit ist außerdem mit den Spielernamen aller früheren und aktuellen Besitzer verknüpft.
„Traditionell sind Gegenstände, die ihr in einem Store im Spiel kauft, an euer Spielkonto gebunden. Digits gehen noch einen Schritt weiter und geben euch mehr Kontrolle als je zuvor. Obwohl es sich in erster Linie um spielbare Gegenstände handelt, könnt ihr mit Digits eure Gegenstände anderen berechtigten Spielern zum Kauf anbieten, wann immer ihr es wollt und zu dem von euch festgelegten Preis. Ebenso könnt ihr neue Gegenstände direkt von anderen Spielern kaufen“, so Ubisoft dazu.
Und es scheint nur der Anfang zu sein, wie Ubisoft selbst betont:
Zu beachten ist: Alle Transaktionen finden auf den autorisierten Drittanbieter-Marktplätzen rarible.com oder objkt.com statt, nicht auf Ubisoft Quartz.
Bedingungen für die Teilnahme an Ubisoft Quartz
Es scheint, dass sich Konsolenspieler vorerst keine Gedanken über Ubisoft Quartz machen müssen. Denn angekündigt wurde die Plattform für Ubisofts Connect PC-Plattform. Nachfolgend die Teilnahmebedingungen:
- Beschränkt auf Ubisoft Connect PC-Plattform
- Spieler müssen mindestens XP Level 5 in Ghost Recon: Breakpoint erreicht haben
- Aktivierte 2-Faktor-Authentifizierung für Ubisoft Connect
- Mindestalter 18 Jahre
Weitere Details findet ihr auf der offiziellen Quartz-Webseite.
Was sagen die Spieler?
Auf Youtube und Co gab es nach der Ankündigung von Ubisoft Quartz reichlich Kritik und zum Teil Entsetzen. So schrieb ein User beispielsweise: „Ubisoft gibt uns wieder einmal etwas, um das wir nicht gebeten haben, das wir nicht wollen und das uns nicht gefallen wird.“
Ein anderer ergänzte: „Für mich ist das ein eklatantes Zeichen dafür, dass man die Ghost Recon-Franchise für buchstäblich jeden Cent melkt, während man nur minimale Anstrengungen in das eigentliche Spiel selbst steckt. Ich werde in Zukunft kein GR-Spiel mehr spielen, wenn das Team so degeneriert ist. Ihr habt ein solides Franchise genommen und es zu einer Lachnummer gemacht.“
Auch wenn Konsolen momentan nicht von der neusten Ankündigung betroffen sind: Was haltet ihr von Diensten wie Ubisoft Quartz? Würdet ihr so etwas nutzen?
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Kommentare
BigB_-_BloXBerg
09. Dezember 2021 um 09:23 UhrAlso NFT´s sind meiner Meinung nach die größte Finanzblase aller Zeiten. Klar das die großen Spieleunternehmen da auch einen Teil vom Kuchen haben wollen.
SteveSunderland86
09. Dezember 2021 um 09:24 UhrEinfach schade das die großen Publisher die Leidenschaft verloren haben und nur noch Geldgeil geworden sind. Ubisoft schafft es auf kurz oder lang ebenfalls sich selbst zu zerstören mit solchen Aktionen… Zum Glück war der Aufschrei deutlich.
clunkymcgee
09. Dezember 2021 um 09:27 UhrWar eigentlich klar, dass Ubisoft hier ganz weit vorne in der Schlange stehen wird. EA ist bestimmt auch schon dran. Ich verzichte gerne weiterhin auf beide Publisher und dementsprechend auch auf ihre Spiele.
Fanti
09. Dezember 2021 um 09:30 UhrEin Flop nach dem nächsten …
Es kommt einem so vor als ob das nur noch Firmen sind (Ubi, Acti, EA, Take2) die Gamern immer das maximale Geld vom Konto abheben wollen und die Games nur noch der mittel zum Zweck sind, ganz ehrlich.
Das entwickelt sich echt in ne widerliche Richtung!
Nanashi
09. Dezember 2021 um 09:31 UhrJahrelang hab ich Ubisoft noch verteidigt, da ich immerhin noch Spaß mit einigen ihrer Spiele hatte. Aber so wie sich das immer weiter entwickelt, kann man es echt nicht mehr verteidigen. Der alleinige Gedanke einer Firma daran, in einem Spiel NFTs einzuführen, zeugt von Geldgeilheit.
El Chefè
09. Dezember 2021 um 09:33 Uhr@BigB_-_BloXBerg
Nein, Blockchain und somit NFTs werden in vielen Bereichen Einzug nehmen, etwa bereits im Kunstmarkt (Christie’s), Immobilien, Notare, Musik, Film und eben auch Videogames.
Das sich viele Leute NFTs als Geldwäsche benutzen ist ein anderes Thema.
Game-art
09. Dezember 2021 um 09:38 UhrSchade, dass man über die YouTube App nicht mehr die Dislikes sehen kann.
BigB_-_BloXBerg
09. Dezember 2021 um 09:59 Uhr@El Chefe Blockchain ist nicht mit NFT´s gleichzusetzen! Auf dem System beruht der Handel damit wie auch bei anderen Kryptos. Mir geht es um die Wertigkeit hinter NFT´s, da kräht kein Hahn mehr nach in ein paar Jahren, wohingegen Kryptos die Zukunft sind mMn.
Buzz1991
09. Dezember 2021 um 10:02 UhrEntweder ich werde langsam zu alt, aber was hat das mit Gaming zu tun? Ich will ein Spiel kaufen, spielen und dann ist gut. Diese Mikrotransaktionen, Lootboxen etc., das ist ein echtes Geschwür entstanden aus dem F2P-Gedanken und mittlerweile auch in Vollpreistiteln.
Kann es denn nicht einfach nur ums Zocken gehen und hin und wieder ein bezahltes Add-on? Diese Gier alles zu monetarisieren und Spielinhalte daraufhin anzupassen, das ist einfach nur schäbig.
Konrad Zuse
09. Dezember 2021 um 10:07 UhrIch finde es echt herrlich, wie Ubisoft von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Ubisoft hat eine großartige Legacy und so viel know how und manpower an Bord. Es ist einfach schade, daß sie so wenig daraus machen.
Shaft
09. Dezember 2021 um 12:01 Uhrich kaufe mittlerweile kaum noch spiele am ersten tag. und dlcs auch nur in ausnahmefällen. durch die allgemein gesunkene qualität und den undurchschaubaren heckmeck, den viele publisher betreiben, ist eine qualität, die einen preis von 60 euro rechtfertig, nicht gewährleistet. und auf gut glück zahle ich keine 60 euro.
Magatama
09. Dezember 2021 um 12:04 UhrOh mein Gott was für ein Dreck.
@Buzz1991 – geht mir genauso.
Ifosil
09. Dezember 2021 um 13:46 UhrAbsout unnötig. Aber die meisten Gamer sind eh stohdoof und werden diesen Trend mitmachen. Zu 80 % sind es Konsoleros. Siehe Fifa.
BigB_-_BloXBerg
09. Dezember 2021 um 14:52 Uhr@Ifosil CS *hust
Mirrors Edge Fan
09. Dezember 2021 um 14:56 UhrPoopischrott ist eine der größten Ansammlungen von Abfall in der gesamten Branche.
xjohndoex86
09. Dezember 2021 um 17:29 Uhr@buzz
Absolut auf den Punkt gebracht. Heute geht es selten darum, wirkliche Videospielkunst zu formen sondern nur noch wie man möglichst viel Geld bei wenig Aufwand herauspresst.
El Chefè
09. Dezember 2021 um 21:50 Uhr@BigB_-_BloXBerg
Doch, NFT ist ein wichtiger Teilbereich der Blockchain Technologie. Du kaufst oder handelst NFTs über eine Smart Contract Plattform wie Ethereum oder Binance Smart Chain. Das NFT liegt auf der Blockchain, in deiner Wallet. Was ein NFT an Wert hat entscheidet der Markt.
sickgaming
10. Dezember 2021 um 11:04 UhrIch versteh den sinn von NFT nicht. Ist ja schön wenn man digitale Werke eindeutig einen Besitzer zuordnen lassen kann, aber bei Bildern? Und vor allem Skins?
Ich kann mir die Mona Lisa auch ausdrucken und zuhause Aufhängen…