Im vergangenen Sommer beschwerten sich mehrere Indie-Entwickler über die mangelhafte Unterstützung durch PlayStation. Vor allem im PlayStation Store hätten kleinere Produktionen kaum die Chance, in einen sichtbaren Bereich zu kommen.
Damals hieß es ebenfalls, dass Sony 25.000 Dollar verlangt, um Spiele im PlayStation Store hervorzuheben. Ebenfalls würden Möglichkeiten fehlen, um die eigenen Projekte besser verwalten zu können, einen Rabatt festzulegen oder an einem Sale-Angebot teilzunehmen.
Wenig später meldete sich der meist gut informierte Jason Schreier zu Wort und betonte, dass das Support-Team für Indie-Entwickler massiv unterbesetzt sei. Zuvor erklärte er, dass aufwändige Blockbuster-Titel in Zukunft eine noch größere Rolle spielen sollen.
Drei Zielbereiche erarbeitet
Inzwischen sind einige Monate vergangen. Und es scheint, dass Sony auf die Wünsche und Sorgen der Indie-Entwickler reagiert hat. Zunächst wurde ein Dokument herausgegeben, das sich auf der Grundlage von Umfrageergebnissen drei Zielbereichen für „weitere Verbesserungen“ annimmt. Dazu gehören:
- Sony möchte die Komplexität verringern und versprach, die Kommunikationskanäle zu verbessern. Zudem soll besser geklärt werden, an wen sich Publisher wenden sollten. Und der PS5-Hersteller möchte sicherzustellen, dass die Partner genügend Informationen über die Aktivitäten erhalten, damit sie Entscheidungen treffen können.
- Ebenfalls möchte Sony allen aktiven Publishing- und Entwicklungspartnern Zugang zu besseren Analysen der Spieleverkäufe, des Engagements und der Werbung geben und die Auffindbarkeit verbessern.
- Und schließlich hat Sony die Absicht, das Toolset zu modernisieren und die Ticketing-Systeme, die Dokumentation und den Kundenservice für Partnerprobleme zu verbessern.
Es scheint, dass es nicht nur leere Versprechungen sind. IGN kontaktierte nach der Sichtung des Dokuments einige Indies, um nachzufragen, ob es bereits zu Verbesserungen kam. Den Antworten lässt sich entnehmen, dass Sony tatsächlich einige Maßnahmen ergriffen hat, um die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den kleineren Publishing-Partnern zu verbessern.
David Logan, CEO von Akupara Games, betonte beispielsweise, dass sowohl der Account-Manager von Akupara als auch der Leiter der PlayStation Creators nach der Veröffentlichung der damaligen Beschwerden persönlich Kontakt aufnahmen.
„Sie waren sichtlich erschüttert über die Nachricht, und es war klar, dass die Kundenbetreuer bei Sony lange Zeit hart daran gearbeitet hatten, viele der Ideen durchzusetzen, die die Indie-Entwickler in unseren ersten Gesprächen geäußert hatten“, so seine Worte. „Nach den Artikeln schien das den Initiativen, die sie bereits geplant hatten, einen enormen Auftrieb zu geben. Denn kurz darauf begann Sony mit einer Reihe von großen Änderungen.“
Keine monatelangen Wartezeiten mehr
Mittlerweile würden die Kundenbetreuer von Akupara „stets eine solide Kommunikationsfrequenz“ erreichen. Ebenfalls hätten sich die Probleme mit den Reaktionszeiten des Sony-Supports drastisch verbessert. Während ein Support-Ticket früher mitunter neun Monate lang offen war, seien die Antwortzeiten auf durchschnittlich fünf Tage gesunken, wobei die meisten Antworten innerhalb von 24 bis 48 Stunden eintreffen.
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Andere Indies, die ebenfalls mit Problemen zu kämpfen hatten, betonten, dass sich die Problematik insgesamt verbessert habe. „Es ist immer schwierig, mit großen Unternehmen zu verhandeln. Aber jetzt fühlt es sich definitiv flüssiger und natürlicher an“, berichtete beispielsweise Matthew White, CEO von Whitethorn Digital. Auch andere Entwickler gaben auf Nachfrage ein positives Feedback, wie sich dem kompletten Artikel von IGN entnehmen lässt.
Doch nicht nur bei der Kommunikation tat sich etwas. So berichten mehrere Indies, dass sie in letzter Zeit zu mehr Verkäufen eingeladen wurden. Allerdings sei es noch immer frustrierend, von Sony eingeladen werden zu müssen, um die Spiele mit Rabatten versehen zu können, anstatt jederzeit selbst die Möglichkeit dazu zu haben, wie es auf anderen Plattformen der Fall sei.
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Kommentare
consoleplayer
16. Dezember 2021 um 10:31 UhrSehr lobenswert, dass Sony da reagiert und die kritisierte Situation der Indie-Entwickler verbessert.
Everest
16. Dezember 2021 um 10:32 UhrKlingt wie ein Schritt in die richtige Richtung
proevoirer
16. Dezember 2021 um 10:33 UhrAbwarten
Nathan Drake
16. Dezember 2021 um 10:40 UhrSelber Rabatt anbieten wäre gut. Könnte aber auch zum Chaos führen, wenn die Entwickler ständig ihre Preise ändern wollen. Aber irgendwie müsste das schon gehen.
Ich spiele momentan eher selten Indies, nicht weil es Indies sind sonder weil sie mich in letzter Zeit nicht ansprechen.
Daniel86
16. Dezember 2021 um 10:52 UhrDas viele Indie Studios die Änderungen seitens Sony schon bestätigen können, zeigt, das Sony in die richtige Richtung geht. Sehr Lobenswert so schnell auf die Kritik zu reagieren.
AlgeraZF
16. Dezember 2021 um 10:56 UhrEigentlich traurig das es erst soweit kommen musste. Aber immerhin machen sie jetzt etwas.
Crysis
16. Dezember 2021 um 11:10 UhrNoch mehr würde Sony die Indie Szene vermutlich unterstützen, wenn jeden Monat in PS+ ein Indie Spiel dabei wäre. Im Gamepass erscheinen ja ständig neue Indie Titel, wird sich also für die Entwickler lohnen.
Sekiro29
16. Dezember 2021 um 11:13 UhrSehr schön das Sony den Indie & Kunden Support deutlich verbessert hat. Ich bin auch der Meinung das Indie Games mit all ihrer Kreativität sehr wichtig sind für die Playstation Marke. Da Sony vor einigen Wochen Anteile von Devolver gekauft hat, kann man davon ausgehen das Sony auch weiterhin in Indie Spiele investiert.
Saowart-Chan
16. Dezember 2021 um 11:14 UhrNur schade dass das die Cumminity so wenig schätzt. Was man alles für Kommentare nach einer State of Play von Sony lesen muss „Indie Müll“ „was für schrott Spiele“ ect, ist echt traurig! v.v
FSME
16. Dezember 2021 um 11:28 UhrIt’s about time. Aber besser spät als nie.
Crysis
16. Dezember 2021 um 11:35 Uhr@Saowart-Chan
Das liest man doch mittlerweile schon jede Woche bei den Wöchentlichen Spielen die erscheinen.
AlgeraZF
16. Dezember 2021 um 11:40 Uhr@Saowart-Chan
Viele Indies sind halt leider auch einfach nicht gut. Die haben teilweise auch nicht genug Geld um es besser zu machen.
Da sollte dann z.B. Sony unterstützen wenn der Entwickler gut ist, aber halt nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung hat.
Wenn ihnen dann aber teilweise noch Steine in den Weg gelegt werden, dann kann es erst recht nix werden.
DerMongole
16. Dezember 2021 um 11:47 UhrNicht alle Indies sind gut und nicht alle Indies sind schlecht. Ich finde Sony hätte früher darauf reagieren sollen, aber immerhin tun sie es jetzt…
Buzz1991
16. Dezember 2021 um 12:07 UhrEs ist gut, dass Sony weiterhin daran arbeitet, Steine aus dem Weg zu räumen.
Die Kritik fand ich trotzdem völlig überzogen. Sony hat bei den letzten Showcases und SoPs immer wieder mehrere Indie-Titel groß vorgestellt. Das bekannteste Beispiel ist Kena: Bridge of Spirits. Mit The Pathless, Bugsnax, Solar Ash, Little Devil Inside, Sifu und Fist gab’s noch mehrere weitere.
SlimFisher
16. Dezember 2021 um 12:25 Uhr@
Greifchen
16. Dezember 2021 um 12:26 Uhr„Allerdings sei es noch immer frustrierend, von Sony eingeladen werden zu müssen, um die Spiele mit Rabatten versehen zu können, anstatt jederzeit selbst die Möglichkeit dazu zu haben, wie es auf anderen Plattformen der Fall sei.“
Was ist denn das für ein Quatsch? Wieso kann ich den Preis meines Spiels nicht selbst festlegen?
Link87
16. Dezember 2021 um 12:27 UhrSchade das es für Verbesserungen erst immer die Missstände aufgetreten müssen
Aber sehr gut das Sony reagiert
SlimFisher
16. Dezember 2021 um 12:29 UhrUps…
@DerMongole das sind ganz normale Unternehmensprozesse, die über die Zeit gewachsen und ggfs. für die Indie-Szene keinen Sinn machen aber sowas merkt man in der Regel erst, wenn man von außen darauf aufmerksam gemacht wird… da hätte man nicht früher darauf kommen können, weil diese Sichtweise offensichtlich nicht da war. Löblich, dass sich ein Unternehmen auf seine Kunden anpasst, unabhängig davon ob der Laden Sony heißt.
SlimFisher
16. Dezember 2021 um 12:34 Uhr@Greifchen
Sony entscheidet über den Zeitpunkt des Sales und der Entwickler kann entscheiden, ob er mitmachen will. So verstehe ich den Originalartikel. Letztlich ist auch Sony der Betreiber der Plattform.
sonderschuhle
16. Dezember 2021 um 12:58 UhrMan sollte aber schon unterscheiden zwischen Shovelware und Indies. Es gibt viele Indies Perlen, aber auch viel Schund wie zb. von The Voices Games. Da sind Kritik dann berechtigt.
Die Partnerschaft finde ich gut.
Ifosil
16. Dezember 2021 um 14:33 UhrDas verspricht Sony schon seit der Ps3-Ära.