Mehrere Unternehmen aus der Videospielbranche sind bemüht, NFTs in Videospielen zu etablieren. Während die Integration in „Stalker 2“ inzwischen vom Tisch ist, hält Ubisoft offenbar an den kürzlich angekündigten Plänen fest. Doch es gibt nicht nur Gegenwehr von den Spielern. Auch eine französische Gewerkschaft meldete sich zu Wort.
Die französische Gewerkschaft Solidaires Informatique, die einige Mitarbeiter von Ubisoft Paris vertritt, nahm sich den NFT-Plänen des Publishers in einer Erklärung an und bezeichnete die Blockchain-Mechaniken als „eine nutzlose, kostspielige und ökologisch bedenkliche Technologie“.
„Ubisoft ist vor kurzem in den Markt für Blockchain und Non-Fungible Tokens (NFT) eingestiegen. Eine Entscheidung, die von unseren Spielern stark kritisiert wurde und keine Verbesserungen oder Vorteile für unsere Spiele bringt“, so die Gewerkschaft in einer Erklärung. „Viele von uns im Unternehmen sehen das genauso und sagen, dass Blockchain schädlich, wertlos und ohne Zukunft ist.“
Dividenden, Subprimes, Finanzderivate, Krisen, Spekulationen
Allerdings bemängelt Solidaires Informatique nicht nur Probleme mit der technischen Seite von NFTs. Auch wurde auf dubiose NFT-Ersteller und Spiele, bei denen es zu Betrug und Abzocke kommt, verwiesen. „Sie mögen Dividenden, Subprimes, Finanzderivate, Krisen, Spekulationen, schnellen Handel, Geldwäsche usw.“, so die Gewerkschaft. „Das ist das gesicherte und unausgesprochene Versprechen der NFT. Wir sind weit von der Freude an Videospielen entfernt.“
Schon nach der Ankündigung von Ubisoft Quartz, so der Name von Ubisofts NFT-Dienst, wurde kritisiert, dass die Spieler keinen wirklichen Nutzen haben. Denn downloadbare Inhalte für ein Spiel, die an ein Konto gebunden sind, gibt es seit Jahren. Hingegen könnten Items, die ihr sowohl in „Assassin’s Creed“, „Ghost Recon: Breakpoint“, „Riders Republic“ also auch „For Honor“ verwenden könnt, das Potential der NFT-Technologie zumindest im Ansatz nutzen.
Der Gewerkschaft zufolge wurde die NFT-Strategie auch intern bei Ubisoft Paris „in Frage gestellt und angeprangert“. Zwar versuche die Geschäftsführung noch immer, Anhänger für die Technologie zu finden, doch die Mitglieder hätten sie verstanden und würden keine Erklärung brauchen, da sie aus Prinzip dagegen seien.
„Wir haben keine konkreten Statistiken, aber im internen Ubisoft-Forum wurde die Ankündigung der NFTs breit kommentiert, mit einem Anteil von etwa 5 Prozent positiver Kommentare. Der Rest war negativ“, so Marc Rutschlé, Mitglied bei Solidaires Informatique und Senior Designer bei „Ghost Recon Breakpoint“, gegenüber PC Gamer.
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Offen ist, wie sich das Ganze entwickelt. Doch es scheint, dass Ubisoft an der NFT-Technologie festhalten möchte. „Heute Morgen hat [Ubisoft-CEO] Yves Guillemot bekräftigt, dass Ubisoft weiterhin Blockchain/NFT entwickeln wird“, so Rutschlé weiter. „Es gibt noch mehr Dinge, die kommen werden. Er erwähnte seinen ungebrochenen Willen und seine Begeisterung für Web.3, Metaverse und selbstregulierte virtuelle Welten.“
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Kommentare
Saowart-Chan
17. Dezember 2021 um 13:22 UhrIst schon witzig. Ubisoft wären die ersten auf meiner Liste, denen ich zutrauen würde, das sie sowas durchsetzen würden! xD
King Azrael
17. Dezember 2021 um 13:32 UhrUnd wer wären die 2ten bzw. 3ten auf deiner Liste ?
Sekiro29
17. Dezember 2021 um 13:40 UhrBloße Profitgier von Ubisoft und nichts anderes! Für mich ein Grund mehr einen großen Bogen um Ubisoft spielen zu machen.
Was mir relativ leicht fehlt denn die letzten richtig guten Ubisoft Spiele waren South Park und Rayman Legends.
Saowart-Chan
17. Dezember 2021 um 13:44 UhrNa EA und Take 2 natürlich! >u>
RikuValentine
17. Dezember 2021 um 14:10 UhrEA ist halt eigt nur in ihren Sport Games richtig hart mit den Preisen. Dafür lassen sie ihre Singleplayer Erfahrungen in ruhe mit sowas.
AgentJamie
17. Dezember 2021 um 14:20 UhrBin mal auf die Reaktion der Spieler gespannt, wenn das neue Splinter Cell oder AC NFT unterstützt, aber ich gehe davon aus, dass das Ignoriert wird. Die Spieler lassen sich lieber mit den beliebten IP’s von sowas ablenken als dagegenzusteuern. Ist schade, aber die Gier ist größer als das zu boykottieren. Und da wären wir auch wieder bei der Doppelmoral.
Mirrors Edge Fan
17. Dezember 2021 um 15:07 UhrPoopischrott ist weiterhin eine der größten Ansammlungen an Abfall in der Branche.
RegM1
17. Dezember 2021 um 15:50 UhrUbisoft ist wirklich schlimm, zig DLCs, teilweise mehrere Seasonpässe in fast jedem Spiel noch nen ingame-Store (für Echtgeld) und nun als logische Fortsetzung NFTs um absurde Transaktionssummen zu rechtfertigen, schließlich ist der Kram ja limitiert und gehört einem echt… Naja, zumindest bis die Server abgeschaltet werden….
Im Metaverse 650K für ne Pixelyacht, Streamer verkaufen wertlose Emotes für 50+€/Stück und lassen sich im Metaverse „lizenzieren“, tolle neue NFT-Welt….
NathanDrake1005
17. Dezember 2021 um 16:07 Uhrubisoft kann wahrscheinlich niemand übertreffen. Die übertreiben auch immer mit den Preisen. Die Preise pro Emote/skin in for honor z.b. Das ist schon heftig^^ Also wenn das jemand durchsetzt, dann auf jeden fall ubisoft…
Roxas_XIII_13
17. Dezember 2021 um 16:08 UhrJedes Game, welches mit dieser „“Technologie““ daher kommt, wird eiskalt von mir boykottiert, ganz einfach.
Obitwo
17. Dezember 2021 um 16:17 UhrUbisoft ist schon lange nichtmehr das, was sie 2007 waren. Leider steht der name ubisoft nurnoch für müll
StrawberryRocket
17. Dezember 2021 um 16:35 UhrEs gibt halt immer zwei Seiten: einmal diejenigen, die andere Menschen um ihr Geld bringen wollen, und dann diejenigen, die Ersteren das Geld regelrecht in den Rachen werfen.
Ich urteile über keine der beiden Seiten, appelliere aber an den Verstand der Letzteren. Trotzdem ist das eben typisch Angebot und Nachfrage. Wenn es einen lukrativen Markt für NFTs gibt, warum nur dumm daneben stehen?
Rikibu
17. Dezember 2021 um 17:58 Uhrich frage mich ernsthaft, wer von den Kunden nach NFTs gefragt hat… glaube, da gibt es keinen, der das unbedingt braucht.
RikuValentine
17. Dezember 2021 um 18:43 UhrMan brauch auch keine Skins und die werden trotzdem gekauft wie hulle.
GeaR
17. Dezember 2021 um 19:21 UhrUbisoft ist doch diese Firma, die immer zu allem Ja sagt. Microtransaktionen? Ja. Battlepass? Ja, Lootboxen? Ja, Microtransaktionen in Vollpreisspielen? Ja.
NFTs? Ja.
Die machen aktiv das Gaming damit kaputt. Irgendwelche Aktienheinis freuen sich darüber. Langsam sollte man dem Laden zeigen, dass die nicht alles durchsetzen können. Aber wie so oft wird das kleine Fußvolk durch ihre liebsten Streamer dazu motiviert coole trendy limitierte NFTs von ihren streamern zu kaufen… Am besten ist natürlich der Helm mit der No. 1 drauf… Kaputt diese Leute.
bastardo
17. Dezember 2021 um 19:51 UhrJetzt schreib alle wird boykottiert und das sie DANN nichts mehr von Ubisoft kaufen. Und mich beschleicht das Gefühl das diese Personen über mtx und all den anderen Schwachsinn mitunter gesagt haben
„IsT dOcH oPtIoNal, MüSst Es jA nIChT KaUfEn“
RikuValentine
17. Dezember 2021 um 20:08 UhrIch kaufe auch keine Micros und habe Ubisoft Games gekauft. 😀 Ist eben optional. Trotzdem kaufens genug Leute.
El Chefè
17. Dezember 2021 um 21:32 UhrItioten! Blockchain keine Zukunft! LOLOLOL Diese Gewerkschaft knows sh1t!