Microsoft hat zum 20-jährigen Bestehen der Xbox-Marke eine Doku veröffentlicht, in der allerlei interessante Episoden der Vergangenheit beleuchtet werden. Dazu zählt nicht zuletzt der gefürchtete „Red Ring of Death“, der Xbox 360-Besitzern signalisierte, dass ihre Hardware nicht mehr zu gebrauchen ist.
Eine Reihe von drei roten Lichtern und ein blinkendes grünes Licht machten deutlich, dass ein internes Hardware-Problem mit der Konsole vorlag. Die Konsole musste repariert bzw. ausgetauscht werden.
Jedes Bauteil wurde untersucht
Auch wenn die Spieler jahrelang vermuteten, dass die Ursache des Problems dem Kühlsystem der Xbox 360 anzulasten ist, so ist es nur die halbe Wahrheit. Ausgelöst wurde der „Red Ring of Death“ nicht von einer Überhitzung der Hardware, sondern vielmehr vom Wechsel aus Erhitzung und Abkühlung und der damit verbundenen thermischen Ausdehnung.
In der Doku kommt unter anderem Todd Holmdahl, bis 2014 Leiter der Xbox-Hardwareabteilung, zu Wort. Er habe die meiste Zeit seiner Zeit bei Xbox von 2006 bis 2007 damit verbracht hat, die Ursache für den „Roten Ring des Todes“ herauszufinden. Monatelang wurde von den besten Ingenieuren jedes Bauteil, jeder Widerstand und jedes Kabel in der Xbox 360 untersucht, um herauszufinden, was das Problem verursachte.
„Der Durchbruch kam, als wir verstanden, dass sich die Verbindungen, die kaputt gingen, nicht auf der Hauptplatine befanden, sondern im Inneren der Komponenten“, ergänzte der Hardware-Ingenieur Leo Del Castillo. „Der Grund für die Unterbrechung war thermisch bedingt, aber nicht wegen der Spitzentemperatur. Es lag daran, dass das Gerät heiß und dann kalt wurde, heiß und dann kalt, und jedes Mal, wenn das passierte, wurde die Verbindung [zwischen GPU und Motherboard] belastet.“
Beansprucht wurden vor allem die Lötstellen, mit denen der Grafikprozessor an die Hauptplatine gekoppelt wurde. Sie bogen sich jedes Mal leicht, sobald die Xbox 360 in Betrieb genommen wurde, was mit der Zeit zu Rissen führte und zur Folge hatte, dass die Konsole ihren Dienst verweigerte. In diesem Sinne lief jede Xbox 360 Gefahr, früher oder später ein Fall für den Support zu werden.
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Schließlich stand Microsoft vor der Herausforderung, die Situation zu bewältigen und den Ruf der Marke Xbox zu retten. Daher sahen sich die Redmonder dazu gezwungen, einen großen Anteil der Xbox 360-Konsolen zu reparieren und/oder zu ersetzen, ohne dabei Fragen zu stellen. Das kostete dem Unternehmen mehr als eine Milliarde Dollar – mit Erfolg: Die Xbox 360 fand fast so viele Abnehmer wie die PS3, die allerdings mit einer deutlichen Verzögerung auf den Markt kam.
Später wurde das Problem der thermischen Ausdehnung mit dem „Slim“-Modell der Xbox 360 gelöst. Jedoch tauchte der „Red Ring of Death“ inzwischen wieder auf – und zwar als Poster.
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Kommentare
GeaR
22. Dezember 2021 um 08:19 Uhr@PlayStation4ever
Warum danke dafür? Die haben schließlich viel Geld für die reperatur zahlen müssen und dafür haben wir aktuell keine Probleme mit der Hardware, sondern mit der Software. Das kann man ja easy nachreichen und da machen die mit der unfertige Mentalität weiter. Auch wenn man mittlerweile Produkte schnell an den Kunden bringen kann, heißt es für mich nicht, dass man auch die Produkte fehlerhaft auf den Markt bringen kann/soll. Da muss mehr Druck kommen. Die verdienen alle sich eine goldene Nase mit den Games. Da muss die Qualität auch stimmen. Ich wünschte mir, dass es so wie mit Kena gemacht wird. Erst digital veröffentlichen, fertig patchen und dann eine gut spielbare Version auch Retail anbieten, für die Leute, die Retail kaufen wollen.