In den vergangenen Tagen haben sich erste Analysten positiv zum geplanten Kauf von Bungie durch Sony geäußert. In ein ganz anderes Horn blies der Analyst Michael Pachter, Managing Director of Equity Research bei Wedbush Securities, der gar an eine Verzweiflungstat glaubt.
Während die letzte Übernahme von Take-Two darauf abzielte, im Mobile-Bereich groß herauszukommen und gut begründet werden konnte, wollte Sony laut Pachter nur ein „Ich auch“-Statement abgeben und habe sich gedacht: „Wir wollen nicht zurückbleiben. Also werden wir Bungie kaufen.“
Auch der Activision Blizzard-Deal mit einem Volumen von fast 70 Milliarden Dollar ist laut Pachter in einem wirtschaftlichen Bereich, da der zugesicherte Betrag pro Aktie unter dem Höchststand Anfang des vergangenen Jahres liegt. Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass der Kurs seitdem kontinuierlich am Fallen war und auch die geplante Übernahme den Wertverlust nicht vollständig auffangen konnte. Momentan sinkt der Kurs wieder.
Bei seiner Analyse bezieht sich Pachter ebenfalls auf die Übernahmekosten pro Entwickler, die er als zu hoch ansieht. „Bungie ging für 4 Millionen Dollar pro Entwickler weg. Und die meisten Deals liegen zwischen 250.000 und einer Million Dollar. Ich habe schon Deals gesehen, die bis zu 2 Millionen Dollar pro Entwickler betrugen“, so der Analyst gegenüber Yahoo Finance.
Es folgte ein weiterer Vergleich: „EA hat Respawn mit 400 Entwicklern vor drei oder vier Jahren für 700 Millionen Dollar gekauft. Und diese Jungs machen 700 Millionen Dollar Umsatz pro Jahr. Bungie erwirtschaftet etwa 200 Millionen Dollar. Ich denke also, dass Sony viel zu viel bezahlt hat. Ich glaube, das war ein Statement, dass wir Microsoft nicht vor uns lassen werden, also kaufen wir einfach etwas aus Verzweiflung.“
CEOs von Microsoft und Meta haben keine Ahnung vom Metaverse
Ebenfalls sprach Pachter in seiner Analyse über das Metaverse, das für Unternehmen wie Meta (Facebook) und Microsoft ein großes Zukunftsziel ist. Allerdings geht der Analyst nicht davon aus, dass die CEOs der beiden Unternehmen wirklich Ahnung davon haben.
„Die beiden CEOs der öffentlichen Unternehmen, die am meisten über das Metaverse sprechen, sind wahrscheinlich auch die beiden CEOs der öffentlichen Unternehmen, die am wenigsten über das Metaverse wissen. Das sind also Mark Zuckerberg und Satya Nadella“, so Pachter.
Im Blogbeitrag, in dem das Xbox-Oberhaupt Phil Spencer den Microsoft-Mitarbeitern die jüngste Übernahme erklärte, tauche das Wort Metaverse im etwa vierseitigen Beitrag nicht auf. Während Spencer damit laut Pachter nichts zu tun hat, sei es eine Sache von Satya Nadella, „der keine Ahnung hat, was das Metaverse ist“.
Laut Pachter werden im Metaverse vor allem Inhalte eine Rolle spielen. Auch Sony betonte in dieser Woche, dass die Übernahme von Bungie dazu beitragen soll, die vom Unternehmen gebotenen Erfahrungen über das PlayStation-Universum hinweg zu erweitern, ohne dass dabei der Begriff Metaverse fiel.
Der Einschätzung von Pachter zufolge sei es vor allem für Facebook wichtig, in das Metaverse-Geschäft einzusteigen, da „die wirkliche Chance“ darin liegt, dass Marken euch ihre Waren verkaufen und euch überall hin folgen können, um Werbung zu machen. Es ist schon jetzt das Kerngeschäft von Facebook. Allerdings glaubt Pachter nicht, dass der Ansatz des Social Media-Giganten der richtige ist, da sie nicht „irgendjemanden reinlassen werden, der von außen kommt.“
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Tim Sweeney von Epic Games und John Riccitiello von Unity seien hingegen zwei CEOs, die deutlich mehr vom Metaverse wissen. „Ich denke, dass diese beiden Jungs – weil sie Spiel-Engines herstellen – den Entwicklern das Toolkit zur Verfügung stellen werden, um ein Metaverse zu erstellen“, so Pachter.
Zum Schluss gab es in diesem Zusammenhang einen Aktientipp zugunsten von Epic: „Wenn sie an die Börse gehen, sollten die Leser unbedingt erwägen, sie zu kaufen. Und Unity habe ich gerade in unsere Liste der besten Ideen aufgenommen. Ich liebe diese Aktie.“
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Kommentare
StoneyWoney
03. Februar 2022 um 13:15 UhrAch lol der Pachter! Welche Nostalgie. Der war immer für Lacher gut. Seit Leaks so groß geworden sind, hört man von so Analysten wie ihm ja nicht mehr so viel.
Junjun
03. Februar 2022 um 13:24 UhrDer schlafende Drache ist aufgewacht
Und spätestens nach Microsoft
Blizzard kauf sind die aufgewacht
Und gehen zum Konter über
Bitte kauft square Enix
Puhbaron
03. Februar 2022 um 13:33 Uhr@Junjun Drache? Damit müsste dann China als Tencet gemeint sein. Sony ist alles, nur kein Drache.
Armin
03. Februar 2022 um 13:34 UhrDer Guru hat gesprochen HA HA HA
Frosch1968
03. Februar 2022 um 14:00 UhrDer Pächter glaubt also wirklich, dass Sony den Deal als Antwort auf Activision gemacht hat ????
Innerhalb weniger Tage ? Der Kerl wird immer drolliger !
Pro27
03. Februar 2022 um 14:05 Uhr@puhbaron
Wird wie jedesmal sein.
Ms kämpft sich ab und die japanner sitzen da mit den Händen im schoß.
Dann glaubt ms was erkämpft zu haben bis ein Japaner aufsteht und sagt „hold my beer“
Dann haben fertig.
Rainer Zufall
03. Februar 2022 um 14:05 UhrSony ist halt der Tabaluga unter den Drachen. Während Tencent Schwarzfraß Midir aus Dark Soul’s lll ist. 😀
Beelzemon
03. Februar 2022 um 14:09 UhrIrgendwie, ich weiß nicht warum, erinnert der mich an den Vater aus den American Pie Filmen. xD
TP70
03. Februar 2022 um 14:40 UhrJa ja wenn der Pachter wieder einen Hirnfurz von sich gibt……
tyson91
03. Februar 2022 um 15:49 UhrAlso was man hier so liest da kann einem ja nur schlecht werden. Die Realität ist mal folgende:
Ein MS mach in einem Quartal mehr Umsatz als ein Sony in einem Jahr diese Träume von SquareEnix ect. oder ein EA was man da liest der reine Aktienwert ist nicht automatisch der Kaufpreis und ein Sony wird nicht seine Firmenexistenz aufs Spiel setzen für eine Gaming „Sparte“. Was man hier liest am besten kauft Sony „Capcom, SquareEnix, Konami“ und was weiß man nicht alles aufeinmal.
Und Multiplatform Sony? ich erinnere mich noch wo alle den Gamepass als solches verflucht haben und feiern nun das Sony welches MS Strategie versucht zu kopieren. Höchstens kommen Spiele auf den PC was MS genauso betreibt aber dieses Gelaber hier ist ja schrecklich. Sony hat einfach gemerkt das anscheinend doch etwas Geld bei PC Ports rumkommt.
BTW ich bin Multi und eigentlich stiller Mitleser aber bei sovielen Kommentaren hats scheinbar dem ein oder andern das Hirn weggeblasen
Junjun
03. Februar 2022 um 16:48 UhrHeute um 23 Uhr
Sony live stream YouTube
GhostWire Tokyo
Die Entwickler von The Evil Within
KoA
03. Februar 2022 um 17:01 Uhr@ AgentJamie:
„Naja, Analysten sind in der Regel nicht unprofessionell, sonst hätten sie nicht ihren Beruf zur Berufung gemacht.“
Pachter ist zwar Analyst, die Professionalität und Treffsicherheit seiner „Analysen“ bzw. Vorhersagen lassen aber seit jeher extrem zu wünschen übrig…
2009 – Zitat: „Pachter behauptet, dass die jetzigen Next-Gen-Konsolen die letzten in einer langen Reihe von Konsolenneuentwicklungen sein werden.“
gamersglobal.de/news/2940
2014 – Zitat: „Pachter prophezeit Aus für Nintendos Konsolen“
hartware.de/2014/09/09/pachter-prophezeit-aus-fur-nintendos-konsolen/
2015 – Zitat: „Analyst Michael Pachter sagt voraus, dass dies die letzte Generation richtiger Konsolen sei […]“
gamezone.de/Spielemarkt-Thema-117280/News/Dies-ist-der-letzte-richtige-Konsolenzyklus-sagt-Pachter-1172080/
2019 – Zitat: „Nintendo: Laut Pachter wird die Wii U die letzte Hardware sein“
ingame.de/news/nintendo-laut-pachter-wird-letzte-hardware-sein-12806624.html
Soviel zu Pachters „professionellen Qualitäten“! 😀
GamingFürst
03. Februar 2022 um 17:20 UhrStellt den Mann vor ne Dampfturbine und alle Energieprobleme der Welt sind gelöst….
KoA
03. Februar 2022 um 17:24 UhrJetzt können wir nur hoffen, dass Pachter nicht auch noch das Ende der Pandemie vorhersagt! Ansonsten haben wie die nämlich womöglich noch über Jahre am Hals. 😉
AgentJamie
03. Februar 2022 um 21:21 Uhr@KoA
Nenne mir mal ein Analyst dessen Aussagen zu 100% zutreffen, da würst du nur schwer fündig. Und selbst die Virologen können etwas vorhersagen und falsch liegen, dafür sind es Menschen.
southpark1993
03. Februar 2022 um 22:17 Uhrder lebt noch?
KoA
03. Februar 2022 um 23:47 Uhr@ AgentJamie:
„Nenne mir mal ein Analyst dessen Aussagen zu 100% zutreffen, da würst du nur schwer fündig.“
Warum? Meinst Du, dass dies die oben aufgeführten Beispiele völlig falschliegender Vorhersagen in irgendeiner Weise kompensieren könnte? 🙂
„Und selbst die Virologen können etwas vorhersagen und falsch liegen, dafür sind es Menschen.“
Wenn ein durchaus prominenter Virologe, oder eben ein Analyst mit seinen Prognosen derart oft zu 100% falsch liegt, ist er schlicht untauglich und sollte dementsprechend auch keinerlei Beachtung mehr von der Öffentlichkeit erfahren. Wenn ein entsprechender Falschmelder aber – trotz mehrfach absolut inkorrekter Prognosen – dennoch ständig weiterhin in den Medien präsent sind, läuft im gesellschaftlichen Grundverständnis doch offenkundig irgendetwas vollkommen falsch! 🙂
roba86
04. Februar 2022 um 01:29 UhrImmer wenn ich das Gesicht von dem in der Nachricht sehe , kriege ich Aggressionen