Microsoft möchte Activision Blizzard für fast 70 Milliarden Dollar übernehmen. Es ist ein Betrag, der den aktuellen Börsenwert des Publishers deutlich übersteigt. Dass die Anleger nicht zügig zur Aktie greifen, ist ein Resultat der vorhandenen Unsicherheiten. Denn der Deal muss zunächst von den Wettbewerbshütern geprüft werden.
Die Redmonder scheinen an dieser Stelle weniger pessimistisch zu sein. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Übernahme von Activision Blizzard voraussichtlich im Finanzjahr 2023 abgeschlossen sein wird.
In einem Gespräch mit der Financial Times (via VGC) wurde Microsofts Satya Nadella noch einmal mit den möglichen Schwierigkeiten konfrontiert.
Dabei entgegnete der CEO, dass die Spieleindustrie stark fragmentiert und Microsoft nach der Übernahme von Activision Blizzard basierend auf dem Umsatz nur das drittgrößte Spieleunternehmen hinter Tencent und Sony sei.
„Letzten Endes muss die gesamte Analyse hier durch die Linse der Kategorie erfolgen, über die wir sprechen“, so Nadella. „Und was ist mit der Marktstruktur? Selbst nach dieser Übernahme werden wir die Nummer drei sein, mit einem [Markt-]Anteil im niedrigen Zehnerbereich, während selbst der größte Player einen [Markt-]Anteil im Zehnerbereich hat.“
Vom gefürchteten Monopol ist Microsoft natürlich weit entfernt. Allerdings wird ebenfalls untersucht, ob der Kauf eventuell zulasten der Kunden geht. Hier sicherte Microsoft allerdings schnell zu, dass an der Verfügbarkeit von „Call of Duty“ auf anderen Plattformen zunächst nicht gerüttelt wird.
Vorbereitung auf das Metaversum
Im weiteren Verlauf des Interviews widmete sich Nadella der Frage, warum Microsoft die Absicht hat, im Spielebereich größer zu werden. Immerhin liegt das Kerngeschäft der Redmonder an einer anderen Stelle, beispielsweise bei den Servern. Recht schnell wurden in diesem Zusammenhang Begriffe wie das Metaversum und xCloud in den Raum geworfen, womit sich der Kreis wieder schließt.
Schon in der Ankündigung des geplanten Deals betonte Microsoft, dass der Schritt, der dem Unternehmen Franchises wie „Call of Duty“, „Warcraft“, „Overwatch“, „Crash Bandicoot“ und „Guitar Hero“ beschert, „das Wachstum von Microsofts Gaming-Geschäft auf dem Handy, dem PC, der Konsole und in der Cloud beschleunigen und Bausteine für das Metaverse liefern wird“.
Zwar scheinen sich die großen Konzerne von der ursprünglichen Idee des Metaverse, die eine Dezentralisierung vorsieht, per se zu entfernen. Doch haben auch die Redmonder das Ziel, die Menschen zu verbinden. „Es geht darum, Menschen, Orte und Dinge [in] eine Physik-Engine zu packen und dann alle Menschen, Orte und Dinge in der Physik-Engine miteinander in Beziehung zu setzen“, so Nadella.
- Weg damit. NFTs dienen nur dazu, die Spieler abzuzocken. 75%, 1954 Stimmen1954 Stimmen 75%1954 Stimmen - 75% aller Stimmen
- Ich warte ab, wie NFTs eingesetzt werden. 16%, 419 Stimmen419 Stimmen 16%419 Stimmen - 16% aller Stimmen
- Cool. Darauf habe ich gewartet. 9%, 242 Stimmen242 Stimmen 9%242 Stimmen - 9% aller Stimmen
So sollen wir laut der Vorstellung des CEO bald alle mit Avataren oder Hologrammen oder sogar 2D-Oberflächen mit Surround-Audio an einem Tisch in einem Konferenzraum sitzen. Es sei etwas, das im Gaming schon seit längerer Zeit vergleichbar praktiziert wird.
„Die Art und Weise, wie wir uns der Systemseite dessen nähern, was wir für das Metaversum bauen werden, ist im Wesentlichen die Demokratisierung der Erschaffung von Spielen“, so die weitere Einschätzung. So soll es jedem ermöglicht werden, einen beliebigen Raum zu bauen und Menschen, Orte und andere Dinge in einer digitalisierten Form mit eurer Körperpräsenz in Beziehung zu setzen.
Und auch hier sollen Videospiele die erste Stufe bilden: „Ich denke, wenn wir bei der Entwicklung von Spielen großartig sind, haben wir die Zustimmung, diese nächste Plattform zu bauen, die im Grunde das nächste Internet ist: Die verkörperte Präsenz. Heute spiele ich ein Spiel, aber ich bin nicht in diesem Spiel. Jetzt können wir durch diese Metaversen anfangen zu träumen: Ich kann buchstäblich im Spiel sein, genauso wie ich in einem Konferenzraum mit euch in einer Besprechung sein kann.“
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Mehrere Unternehmen bereiten sich auf das Metaverse vor, zum Teil mit der Etablierung von NFTs, die in der digitalen Welt zu virtuellen Besitztümern werden. Momentan werden die NFTs von der Mehrheit der Spieler abgelehnt, was dazu führte, dass erste Unternehmen einen Rückzieher machten und ihre NFT-Pläne auf Eis legten. In diesem Sinne ist es ebenfalls bemerkenswert, dass die Metaverse-Abteilung von Mark Zuckerberg im vergangenen Jahr ganze 10 Milliarden Dollar Verlust verbuchen musste.
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Kommentare
GrayFox
04. Februar 2022 um 06:18 Uhr@Rainer Zufall
Schön troll Profil gemacht 🙂
StrawberryRocket
04. Februar 2022 um 06:31 UhrDas Gerede von Innovation bei Metaverse ist dermaßen absurd, als würde es bei BigTech tatsächlich um solche Nebensächlichkeiten gehen. Da fällt einem Satya Nadella vor Lachen das Surface aus der Hand.
Es geht um Marktmacht. Microsoft hat in den letzten 30 Jahren in so vielen Bereichen versagt und Flops produziert, jetzt wird eben in Bereiche investiert, über die sich leichter die Kontrolle übernehmen lässt. Gibt ja mit Meta/Zuckerberg im Moment nur eine Konkurrenz, die von nichts anderem als dem Metaverse spricht. Und auch nur aus einem Grund: sie versuchen damit ihre an der Börse völlig überbewerteten Konzerne zu rechtfertigen.
Spyro
04. Februar 2022 um 07:36 Uhr@PlaystationForever
Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo ich bei dir anfangen soll. No offense, jedoch glaube ich das du garnicht so richtig weißt was das Metaverse seien soll. Glaube einfach nur das du ein großer VR Fan bist zu denen ich mich auch zähle.
Kommen wir also zum Eingemachten, ja ich kenne Vr und besitze die Ps Vr, konnte auch schon unfassbar gute VR Erfahrungen abseits der Ps erleben. Da wäre z.B. Vr Nation die einem mit Bodyimpactanzügen und zusätzlichen Gadets eine abegefahrene Erfahrung bieten. Jedoch hat das alles nichts mit Metaverse zu tun. Das Metaverse muss zwangsläufig nicht ( halt dich fest denn die nächsten Worte werden dich gleich schocken) überall auf VR setzen auch AR und Hologramme spielen dabei eine Rolle.
Es gibt doch jetzt schon unzählige Einsatzmöglichkeiten von Vr, Ar und co. Es wird auch in Zukunft viele tolle VR Erfahrungen und Einsatzmöglichkeiten geben, warum müssen diese jedoch unbedingt alle miteinander in einem großen Universum verbunden werden ? Genau da kommt Zuckerberg ins Spiel. Es braucht dafür einen Anbieter.
Halten wir also fest, ein Unternehmen welches durch Werbung und meine Daten sehr reich wird, will das ich mich in einer Welt abtauche welche sie kontrolliert. Sie soll verlockend schön sein und mich Zeit und Raum vergessen lassen. Kein Wunder das dem guten Marc bei der Idee einer abgeht, da er die volle Kontrolle darüber hätte. Da wo Pech ist wird auch Schwefel sein deshalb will Ms natürlich auch ihr eigenes Universum erzeugen.
Genau hier liegt das Problem, wieso sollte man einem Unternehmen die Macht geben bestimmen zu können wie viel freiheit in solch einer Welt liegt ?
Vor allem wenn es sich dabei um einen Konzern wie Meta oder Ms handelt ? Ich kann mir gut vorstellen wie das aussieht, es wird eine Welt deren einziger Sinn darin bestehet mit irgendwelche NFTs zu verhökern. Das beginnt bei meinem Avatar welcher sich dann in einem virtuellen Nike oder Adidas Einkleiden kann oder sogar muss und endet dann mit den Einrichtungsgegenständen in meinem virtuellen Haus.
Ich sehe da wenig Argumente die es mir schmackhaft machen und schon garnicht wenn es sich um zwei Typen mit Götterkomplex handelt denen es bei der ganzen Geschichte nur um Geld geht.
Wenn ich in virtuelle Welten abtauchen will, dann bezahle ich einen Entwickler dafür in dem ich mir deren Spiel kaufe und nicht in einer Welt rumrenne die eigens dafür konzipiert wurde mich so lange wie möglich drinne zu behalten um mich am Ende mit Werbung voll zu bomben.
Sie müssen auch nicht alle miteinander verbunden sein. Wofür ? Nur damit ich nach einem virtuellen Teammeeting mit meinen Kollegen in ein virtuelles Starbucks gehen kann um dort zu quatschten und wir danach gemeinsam dann eine Runde COD oder etwas anderes zocken ?
Klingt zwar jetzt von oben herab aber informier dich doch nochmal etwas über das Thema Meta, vielleicht wirst du dabei noch ein paar andere Sichtweisen zum Thema kennenlernen und es nicht einfach nur blind feiern.
Sakai
04. Februar 2022 um 07:54 Uhr@branch
04. Februar 2022 um 01:03 Uhr
“Metaverse oh Boy. Auf unserer Erde hat nicht mal jedes Kind täglich ne warme Mahlzeit und die reichen Fotzköpfe mastubieren vom Metaverse -.-“
Traurig aber wahr. Als hätten wir nicht genug andere Sorgen auf der Welt.
Gordon_Freeman
04. Februar 2022 um 08:53 Uhr“Metaverse oh Boy. Auf unserer Erde hat nicht mal jedes Kind täglich ne warme Mahlzeit und die reichen Fotzköpfe mastubieren vom Metaverse -.-“
Dem stimme ich ja voll und ganz zu.
Aber das in mit einem InternetDevice in eine VideoGame Website zu schreiben…
Was schreiben wir wohl in 10 oder 20 Jahren?
Damals als es noch den Mondscheintarif gab war alles besser?!
varaos0608
04. Februar 2022 um 08:56 Uhroh man ihr regt euch wieder alle gegen MS auf, ist euch nicht aufgefallen das Sony auch auf dem weg zum Abo und metavrse ist willkommen im Gaming der Zukunft 😉
varaos0608
04. Februar 2022 um 09:01 UhrWenn man in zukunft auf klassische Hardware setzen will mit Datenträger dann muss kurz oder lang ins Nintendo Lager wechseln… was mich mal interessieren würde ist wie es mit Pc hardware aussehn wird verschwindet die auch das würde mich ehr interessieren ?
Spyro
04. Februar 2022 um 10:32 Uhr@ varaos0608
Warum jeder glaubt das der eine Markt den anderen verdrängen muss verstehe ich nicht. Sie können auch prima Koexistieren. Schau dir doch mal die Sparten Film und Musik an. Trotz Netflix und co gibt es noch immer Filme auf Discs und auch die Kinos werden weiterhin besucht obwohl man den ein oder anderen streifen auch zu Hause schauen könnte. Bei der Musik ist es doch nicht anders, auch da gibt es noch immer Cd‘s und Vinyl trotz Spotify. Warum glaubst du das ausgerechnet im Gaming ,eine derartige Veränderung stattfindet in der es nur das eine geben kann.
Van_Ray
04. Februar 2022 um 11:02 UhrMuss da seit gestern an Pachter denken: Nadella ist der CEO, der am meisten vom Metaversum erzählt, aber am wenigsten Ahnung davon hat.
Spyro
04. Februar 2022 um 11:08 Uhr@Van_Ray
Fand die Aussage klasse jedoch muss man ehrlich sagen das Pachter leider eine Witzfigur ist. Der hatte damals als Netflix den DVD und Streamingdienst getrennt hat all seinen Anlegern empfohlen die Aktien bei 6$ abzustoßen und sie somit um eine gewaltige Rendite gebracht (heutiger wert über 300€)
Van_Ray
04. Februar 2022 um 11:12 Uhr@Spyro: Ja, Pachter sollte man nicht so sehr ernst nehmen, aber die Aussage fand ich wirklich witzig. Und mal sehen was aus den ganzen Metaversumsachen wird. Gab ja schon mal ein Metaversum: Second Life. Interessiert sich heute niemand mehr dafür.
Magatama
04. Februar 2022 um 13:23 UhrUnd irgendwann hängt jeder Mensch in seiner Kapsel, angeschlossen an Ernährungssonden und Neuro-Transmitter, die ihm ein reales Metaverse … WAIT … war da nicht mal was mit ner Matrix oder sowas?
Spyro
04. Februar 2022 um 14:04 Uhr@ Magatama
Falsch das wäre kein Metaverse, Ready Player One hat eine Welt mit Metaverse ganz gut wiedergegeben.