Für Indie-Entwickler ist der Xbox Game Pass ein gutes Geschäft. Er eröffnet einen Zugang zu einer großen Gruppe von Spielern, die ohne Zusatzkosten in die kleineren Projekte der unabhängigen Entwickler hineinschnuppern können.
Allerdings stehen die Indie-Entwickler vor einem Problem. Während die großen Spiele der First-Party-Studios noch rar gesät sind, sorgen die weiteren Zukäufe von Microsoft, darunter der Publisher Activision Blizzard, für einen zunehmenden Strom an AAA-Spielen, die regelmäßig über den Xbox Game Pass veröffentlicht werden.
An dieser Stelle könnten die kleineren Spiele das Nachsehen haben, was auch für den PlayStation Store gelten würde, sofern sich die Gerüchte über eine Antwort auf den Xbox Game Pass bewahrheiten.
Verzicht auf das Weihnachtsgeschäft reicht nicht mehr
Eine der Indie-Entwicklerinnen, die ihre Bedenken in einem Artikel der BBC (via VGC) äußert, ist Tanya Short. Sie brachte „Boyfriend Dungeon“ hervor, das derzeit im Game Pass enthalten ist. Short betonte, dass es die meisten Indie-Studios derzeit vermeiden, Spiele in der Vorweihnachtszeit auf den Markt zu bringen, weil sie nicht mit Triple-A-Titeln konkurrieren wollen. Doch auch diese Strategie dürfte mit der Zunahme der Studios von Microsoft verpuffen.
„Die Übernahme durch Activision macht uns Angst, weil es so viel offensichtlicher ist – vielleicht könnten sie den Rest des Jahres dominieren, und was machen wir dann?“, so die Befürchtung.
Ebenfalls ist Yura Zhadanovich, Gründer und Game Director von Sad Cat, einem Studio, das am Cyberpunk-Abenteuerspiel „Replaced“ arbeitet, in Bezug auf die Zukunftsaussichten skeptisch. Er lobte zwar die Art und Weise, wie Microsoft mit dem Studio umgeht, zeigte sich aber besorgt darüber, ob es weiterhin genügend Unterstützung für Indie-Entwickler geben wird, wenn mehr hochkarätige Titel zum Game Pass hinzugefügt werden.
Piers Harding-Rolls meldet sich zu Wort
Auch Analysten teilen ähnliche Befürchtungen. So erklärte Piers Harding-Rolls von Ampere Analysis gegenüber der BBC, dass es Indie-Spiele, die nicht im Game Pass enthalten sind, wahrscheinlich schwerer haben werden, Spiele zu verkaufen, je mehr Abonnenten sich für den Dienst anmelden. „Es ist denkbar, dass Indie-Spiele außerhalb dieser Dienste an Interesse verlieren, da die Abonnenten ihre Aufmerksamkeit vor allem auf Spiele richten, auf die sie innerhalb des Dienstes kostenlos zugreifen können“, so seine Worte.
Jake Simpson von TNB Studios ergänzte, dass der Game Pass einer der Gründe dafür sei, dass sich der wahrgenommene Wert von Indie-Spielen in einem „Wettlauf nach unten“ befindet: „Die Leute sind bereit, 1.000 Dollar für ein Telefon auszugeben und sind dann sehr beleidigt, wenn man sie bittet, 4,99 Dollar für ein Spiel zu zahlen.“
Call of Duty, WoW und Candy Crush im Fokus
Dass der Fokus von Microsoft auf den Großproduktionen liegt, ließen die jüngsten Aussagen von Phil Spencer erahnen. So betonte er: „Ich möchte, dass in fünf Jahren mehr Leute WoW spielen als heute. Ich möchte, dass in fünf Jahren mehr Leute Call of Duty spielen, dass in fünf Jahren mehr Leute Candy Crush spielen, weil wir es für mehr Leute zugänglich gemacht haben.“
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Gleiches gilt für die Spiele der anderen First-Party-Studios: „Ich liebe die Forza [Horizon] 5 und Halo-Statistiken… ich liebe es, wie viele Leute Psychonauts 2 im Vergleich zu Psychonauts 1 gespielt haben. Wenn ich mir also die Teams anschaue, wenn Todd und ich über Starfield sprechen, dann geht es darum: ‚Wie können wir sicherstellen, dass dies das meistgespielte Todd Howard-Spiel aller Zeiten wird?'“
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Kommentare
Waltero_PES
09. Februar 2022 um 19:29 UhrIch drücke es sachlich aus, um hier niemand zu nahe zu treten: Die sch… mit ihren kack Spielen alles zu!
Spyro
09. Februar 2022 um 21:34 UhrKeiner zwingt die Indieentwickler ihre Spiele in den GP zu packen. Ist ja nicht so das Spencer deren Familien als Geisel hält oder so.
GTS
10. Februar 2022 um 08:30 UhrMan kann den Gedankengang des Mannes ja irgend wie verstehen, allerdings frag ich mich, ob man nicht doch in einem dienst wie PS Now oder dem GamePass auf sich aufmerksam machen kann, als in der wahren Flut von Games auf einem Marktplatz wie Steam, wo man erst recht untergeht, und dann noch Potenzelle Spieler durch eine Paywall vom ausprobieren abhält, wären man in einem Abo doch mal in Sachen rein schaut die man nie gekauft hätte.