Ubisoft konnte sich bisher gegen Übernahmen wehren. Doch gleichzeitig schrumpft der Börsenwert des französischen Publishers kontinuierlich. Allein in den vergangenen zwölf Monaten musste das Unternehmen einen 40-prozentigen Verlust der Marktkapitalisierung hinnehmen. Momentan sind es rund 5,5 Milliarden Euro. Das heißt, eine Übernahme von Ubisoft wäre für viele andere Vertreter der Branche in einem bezahlbaren Rahmen.
Dennoch glaubt Ubisoft, dass man inmitten des jüngsten Konsolidierungstrends in der Spielebranche unabhängig bleiben kann. Darauf verwies der CEO Yves Guillemot, nachdem er mit der Frage konfrontiert wurde, ob der Publisher in der Lage sein wird, den Zugang zu den verschiedenen Spielplattformen, auf denen die eigenen Spiele veröffentlicht werden, auch in Zukunft zu gewährleisten.
„Wir werden weiterhin Zugang zu all diesen Plattformen haben, weil alle Plattformen großartige Inhalte brauchen. Wenn wir weiterhin großartige Inhalte produzieren, wie wir es heute tun, werden wir in der Lage sein, auf all diese Plattformen zuzugreifen“, so Guillemot.
Der Ubisoft-CEO verwies in diesem Zusammenhang auf Nintendo, wo Ubisoft „die Nummer eins der Drittanbieter-Publisher“ sei. Der Switch-Hersteller sei an allem interessiert, was Ubisoft anstrebt: „Und [wir] entwickeln sogar Spiele mit ihren Marken, also existiert die Zusammenarbeit und sie ist sehr fruchtbar.“
Das Interesse der Stakeholder zählt
Eine Übernahme von Ubisoft möchte Guillemot nicht gänzlich ausschließen. Kaufangebote für das Unternehmen sollen im Interesse der Stakeholder (Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten) geprüft werden.
„Wir haben unsere Entscheidungen immer im Interesse unserer Stakeholder getroffen, d.h. unserer Mitarbeiter, Spieler und Aktionäre. Ubisoft kann unabhängig bleiben: Wir haben das Talent, die finanzielle Größe und ein großes Portfolio an Original-IPs“, so Guillemot. „Sollte es jedoch ein Kaufangebot für uns geben, würde der Vorstand dieses natürlich im Interesse aller Stakeholder prüfen.“
Die Fusionen und Übernahmen in der Spieleindustrie erreichten 2021 einen Rekordwert von 85 Milliarden Dollar und werden in diesem Jahr voraussichtlich bei 150 Milliarden Dollar landen. Den größten Fisch konnte sich Microsoft angeln. Sollte der Deal durchgehen, investieren die Redmonder fast 70 Milliarden Dollar in den Kauf von Activision Blizzard. Auch die Übernahme von Zynga durch Take-Two wurde Anfang des Jahres angekündigt.
In einer Diskussion über die Konsolidierung der Branche Anfang des Monats deutete Geoff Keighley an, dass weitere große Deals eher früher als später enthüllt werden könnten. Und nach der Ankündigung des Kaufs von Bungie im vergangenen Monat bestätigte Jim Ryan, Chef von Sony Interactive Entertainment, dass das Unternehmen weitere Übernahmen plant.
In diesem Sinne sucht Sony momentan einen Rechtsberater für San Mateo (Kalifornien) mit „Schwerpunkt auf Fusionen und Übernahmen, strategischen Technologiepartnerschaften, Non-Game-Anwendungen sowie Unternehmensstrategie und -entwicklung“, wie sich einer Stellenausschreibung entnehmen lässt.
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Viele PlayStation-Spieler wollen Ubisoft
Ob Ubisoft auf der Einkaufsliste der Japaner steht, ist offen. Viele Spieler scheinen jedoch nicht abgeneigt zu sein. In einer kürzlich gestarteten Umfrage wollten wir von euch wissen, welchen bezahlbaren Publisher Sony übernehmen sollte. Fast 4.400 User nahmen daran teil. Mit 23 Prozent der Stimmen landete Ubisoft auf dem zweiten Platz. Die Auswertung mit Stand vom 9. Februar könnt ihr euch hier anschauen.
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Kommentare
Umeyr
20. Februar 2022 um 00:32 UhrUbisoft macht zurzeit die größten Umsätze in seiner Unternehmensgeschichte und deren Spiele verkaufen sich sehr gut.
Irgendein play3 Typ der denkt er würde für die Massen sprechen: ,, Ubisoft ist scheisse ! Die würde keiner vermissen !“