Die kontroversen Diskussionen rund um Lootboxen verfolgen die Videospielbranche seit Jahren. Einige Länder sahen die Kisten und Packs auf einer Ebene mit dem Glücksspiel und es kam zu mehreren Einschränkungen. Auch Geldstrafen wurden angekündigt, beispielsweise in den Niederlanden. Allerdings konnte sich Electronic Arts erfolgreich dagegen wehren, was dem Publisher zehn Millionen Euro erspart.
Ein vorheriges Urteil sah vor, dass Electronic Arts für jede Woche, in der die FIFA Ultimate Team-Packs, angeboten werden, 500.000 Euro Strafe zahlen muss – bis zu einer maximalen Höhe von zehn Millionen Euro. Die Richter sahen es damals als erwiesen an, dass die Pakete gegen das niederländische Glücksspielgesetz verstoßen.
Berufung hatte Erfolg
EA gab damals bekannt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Gleichzeitig ließ der Publisher die FIFA-Pakete im Verkauf, womit das Unternehmen die 10 Millionen Euro-Strafe riskierte. Mit Erfolg: In dieser Woche gab die niederländische Abteilung für Verwaltungsgerichtsbarkeit – das höchste Gericht des Landes – bekannt, dass das Urteil aus dem Jahr 2020 aufgehoben wurde. Die Richter kamen diesmal zu dem Schluss, dass EA nicht gegen die Glücksspielgesetze des Landes verstoßen habe.
In der Begründung heißt es, dass der Erwerb und das Öffnen der Packs ansich „kein isoliertes Spiel“ sei, sondern Teil eines umfassenderen „Geschicklichkeitsspiels“, dem lediglich „ein Zufallselement“ hinzugefügt werde.
„Die überwiegende Mehrheit der Packungen wird durch die Teilnahme am Spiel erworben und für dieses verwendet“, urteilte das Gericht. „Die Handelbarkeit der Packungen auf dem Schwarzmarkt ist relativ. Der Schwarzmarkt konzentriert sich hauptsächlich auf den Handel mit kompletten Konten und nicht auf einzelne Packs oder deren Inhalt. Da es sich bei den Packs nicht um ein eigenständiges Spiel handelt, sind sie kein Glücksspiel und bedürfen keiner Lizenz.“
Daher habe der Publisher nicht gegen das Glücksspielgesetz verstoßen und das Zwangsgeld wurde unrechtmäßig erhoben. Entsprechend kam es zur Aufhebung der Forderung,
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Reaktion von Electronic Arts
Electronic Arts reagierte mit der folgenden Aussage auf das neue Urteil: „Die heutige Entscheidung bestätigt unsere Überzeugung, dass kein Aspekt von FIFA oder FIFA Ultimate Team nach niederländischem Recht als Glücksspiel angesehen werden kann“, so ein EA-Sprecher gegenüber Eurogamer.
„Bei Electronic Arts stehen bei der Entwicklung von Spielen Auswahl, Spaß, Fairness und Wert an erster Stelle. Unsere Priorität war es immer, sicherzustellen, dass unsere Spieler in den Niederlanden und auf der ganzen Welt eine positive Erfahrung machen.“
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Kommentare
xXDer_KritikerXx
11. März 2022 um 14:22 UhrFairness an erster Stelle?Hahaha ich stirb gleich vor lachen.Fair wäre es mal an euren sche…!!!! servern mal was zu machen, damit jeder die selben Voraussetzungen hat und nicht trotz einer Bomben 500er Leitung Lags hat.Bei keinem Spiel habe ich einen miesen Ping oder Paketverluste.Bei Fifa schon.Aber ich pfeiff auch in Zukunft wie jetzt auch schon auf Fifa.Gibt eh genug andere Idioten die denen das Geld in den Hals stecken und EA auch noch verteidigen.Schlimmer wie die Mafia ist EA.
flikflak
11. März 2022 um 14:37 UhrSein Überheblichen Satz am Ende hätte er sich auch sparen können.
Evermore
11. März 2022 um 15:40 UhrEin Schritt nach vorne und wieder drei zurück. Hoffentlich tut sich da mal was auf der EU Ebene.
Silenqua
11. März 2022 um 19:19 UhrNaja, einerseits hasse ich Lootboxen, andererseits sehe ich wie mein Neffe und all seine Klassenkameraden ihr ganzes Geld in Pokemonkarten investieren. 5€ für ein Pack mit 10 Karten und wenn man Pech hat ist keine Glanzkarte drinnen und es gibt enttäuschte Gesichter. Die Karten sind in meinen Augen RealLife-Lootboxen, aber da spricht auch keiner von Glücksspiel.
Rikibu
11. März 2022 um 20:35 Uhrmeine Jugend war irgendwie anders… obwohl es auch Panini Sammelalben zu jeglichem Dreck wie Turtles, Alf usw. gab, hat mich das Aufkleber sammeln nie interessiert…
sind Kinder von heute also viel einfacher zu manipulieren als die Kinder von damals? und was sagt das über die Eltern und ihre Fähigkeiten, gewisse Dinge zu vermitteln, aus?
Ardamin
11. März 2022 um 20:35 Uhr@Silenqua vollkommen richtig und wenn ich daran denke was ich damals an Geld in MatchAttax Karten investiert habe, frage ich mich auch wie blöd ich war. Aber man kann eben nicht alles verbieten, die Menschen müssen selbst entscheiden ob sie das investieren wollen oder eben nicht.
Rikibu
11. März 2022 um 20:43 UhrNaja, was heißt selbst entscheiden, wenn diese mechanismen insb. bei Kindern, die nix hinterfragen, gewisse Hirnareale stimulieren? Das ist faktisch die Vorstufe des einarmigen Banditen oder anderen Glücksspielautomaten.
schon lustig genug, welchen Wert die menschheit irgendwelchen billig produzierten Popelkarten mit irgendwelchem tinneff drauf gedruckt, beimisst.
Ardamin
12. März 2022 um 06:49 UhrKinder die nix hinterfragen sollten keinen Zugang zu einem Account mit hinterlegten Zahlungsdaten haben, ganz einfach. Alle die alt genug sind und das dann gerne investieren möchten haben eben ein teures Hobby.
Und im Endeffekt geben Kinder ihr Geld zu 99% für „sinnlose“ Sachen aus. Die gehen in aller Regel nicht in den Laden und kaufen sich Grundnahrungsmittel oder irgendetwas, dass man zum Leben braucht. Und sind wir ehrlich, mittlerweile gehe ich auf die 30 zu und gebe immernoch eine beträchtliche Summe für mein Hobby Videospiele aus.
Da frage ich mich warum Rikibu hier einen auf überheblich macht und erzählt dass er als Kind nicht manipulierbar war, während er selbst auf einer Seite für Videospiele angemeldet ist und kommentiert. Videospiele sind keinen Deut sinnvoller oder haben Mehrwert als diese Sammelkarten.
Royavi
13. März 2022 um 22:48 UhrSilenqua
Trotzdem hast du bei richtigen Sammelkarten, eine Stückzahl, die in den Verpackungen enthalten sind und daran kann man nachträglich nichts ändern, weil sie ja im Laden liegen und gekauft werden wollen.
Bei Lootboxen, die digital vergeben werden kann keiner kontrollieren was passiert.
Du kaufst also ein Pack und EA berechnet sich durch interne Daten, wie hoch die chance ist, das du mehr Geld ausgibst, auch wenn du Mist ziehst und gibt dir dann Mist.