Der Verkauf von Videospielen und Konsolen verschiebt sich immer mehr in den Onlinehandel. Und auch der digitale Wandel sorgt dafür, dass die stationären Läden für die Gamingbranche zunehmend an Bedeutung verlieren. PlayStation reagiert darauf offenbar mit Entlassungen. Rund 90 Mitarbeiter sollen in Nordamerika betroffen sein.
Laut Axios geht aus Sony-Dokumenten hervor, dass sich die Kürzungen hauptsächlich auf die Vertriebs- und Marketingabteilungen des Unternehmens konzentrieren. VGC ließ sich die Entlassungen von nicht näher genannten Quellen bestätigen. Demnach wurden 93 Mitarbeiter entlassen, darunter „praktisch der gesamte Einzelhandels-Marketingkanal“.
Teil einer globalen Umgestaltung
Während eine offizielle Stellungnahme von Sony noch aussteht, soll den Mitarbeitern in einer internen Mitteilung durch die Unternehmensleitung bestätigt worden sein, dass die Kürzungen Teil einer „globalen Umgestaltung“ der Vertriebs- und Geschäftsabläufe seien.
Zum betroffenen „Merchandiser“-Team gehören US-Mitarbeiter, die Einzelhändler besuchen, um sie über die Produkte des Unternehmens zu informieren. Hierbei ist es erwähnenswert, dass die Bedeutung des traditionellen Einzelhandels kontinuierlich abnimmt. Mehr als die Hälfte der PlayStation-Softwareverkäufe entfallen mittlerweile auf den digitalen Bereich.
Auch die Hardware soll zunehmend auf dem direkten Web vertrieben werden. In den USA ging die von Sony etablierte Vertriebsplattform PlayStation Direct im September 2019 an den Start. Deutschland und weitere Länder folgten im vergangenen Jahr. Über PlayStation Direct werden Konsolen, Spiele und Zubehör direkt an Verbraucher verkauft.
„PlayStation Direct hat auf dem US-amerikanischen Markt innerhalb von etwas mehr als einem Jahr nach dem Start einen beträchtlichen Umsatz erzielt“, so der PlayStation CEO Jim Ryan im vergangenen Jahr.
Weitere Brancheninitiativen könnten den Einzelhandel weiter unter Druck setzen, darunter der Xbox Game Pass, der Downloadspiele – darunter Neuveröffentlichungen der Xbox Studios – zum Pauschalpreis anbietet. Der Einzelhandel bleibt dabei zwar nicht vollends außen vor, da die nötigen Guthaben auch in Form von Codes gekauft werden können. Doch dürften viele Spieler inzwischen eine direkte Zahlmethode wählen.
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Auch Sony baut das digitale Angebot weiter aus. Anfang der Woche wurde das dreistufige PlayStation Plus-Modell angekündigt, das zwar keine Konkurrenz für den Game Pass sein soll, aber ebenfalls mehrere hundert Spiele umfasst, die gegen eine Gebühr genutzt werden können. Alle neuen Spiele der PlayStation Studios möchte Sony vorerst nicht in das Aboangebot aufnehmen. Man sehe darin keinen Sinn, was letztendlich den Einzelhändlern zugute kommen dürfte.
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Kommentare
Gaia81
01. April 2022 um 12:42 UhrNa da bin ich mal gespannt ob jetzt hier der aufschrei kommt. wird bestimmt viele geben die hier plötzlich kein Problem mit sowas haben und bei anderen publishern wäre das unterste Schublade für sie
ras
01. April 2022 um 12:48 Uhr@Gaia81
Bei Sony haben die die rosarote Brille.
Der Coon
01. April 2022 um 12:55 UhrWenn jedes Unternehmen alle Mitarbeiter für immer halten müsste, wären wir alle irgendwann arbeitslos. Weil alle Firmen irgendwann insolvent wären.
clunkymcgee
01. April 2022 um 13:09 Uhr@Gaia81
Nein lieber Gaia81. Entlassungen sind immer schlecht. Auch bei Microsoft haben die meisten das kritisiert, als 2000 MA gekündigt wurden. Das ist nie was gutes, aber gehört „leider“ dazu.
sixty9erMadDog
01. April 2022 um 13:10 UhrAuf de einen Seite werden 90 Mitarbeiter entlassen und auf der anderen Seite (Direkt- und Onlinevertrieb) werden wieder neue Mitarbeiter eingestellt.
This is for the Players
Van_Ray
01. April 2022 um 13:13 UhrIn Deutschland würden die Mitarbeiter was anderes machen bzw. jahrelang über Nichtnachbesetzung durch Fluktuation freigerwordener Stellen abgebaut werden, in den USA ist das eine andere Mentalität. Hat nichts mit Sony zu tun. Kann man aus europäischer Perspektive schlecht finden, ist in den USA mit einem viel dynamischeren Arbeitsmarkt normal.
Darth_Banane567
01. April 2022 um 13:24 Uhr@ras und die eine grüne
Darth_Banane567
01. April 2022 um 13:24 UhrDu*
Yaku
01. April 2022 um 13:28 UhrWenn diese Abteilung nicht mehr gebraucht wird oder eben durch den digitalen Wandel nicht mehr produktiv sein können, bleibt dem Arbeitgeber nicht mehr viel übrig, als die Kündigung.
Keine Ahnung wie es in den USA abläuft, was Abfindungen usw, betrifft.
Christian1_9_7_8
01. April 2022 um 13:38 UhrSo ist das Leben in der Freien Wirtschaft. Leute kommen, Leute gehen..Genauso kann in einem halben Jahr die News kommen Sony stellt 50 neue Mitarbeiter ein…letztendlich weiß man auch nicht zu 100%. was die Leute genau gemacht haben. Wer hallt in anderen Bereichen nicht eingesetzt werden kann, aus fachlichen Gründen wird halt entlassen.
merek_53
01. April 2022 um 13:49 Uhr93 Stellen immEinzelhandel abgebaut, dafür sicherlich einige für den Online verkauf eingestellt.
PirateKing
01. April 2022 um 13:52 UhrSkandal, Skandal
Junjun
01. April 2022 um 14:06 Uhrbattlfield 2042 momentan kostenlos auf psn free day of play
mal schaun wie es so ist
Mr. Monkey
01. April 2022 um 14:07 UhrDie News könnte man Quatalsweise immer mal wieder reinstellen und daran wäre nichts verwunderlich.
Crysis
01. April 2022 um 14:15 UhrIst das jetzt ein April Witz?
BEXKID
01. April 2022 um 14:21 UhrMich wundert es eher, dass man im Jahr 2022 noch 93 Vertriebs-Mitarbeiter für den Einzelhandel beschäftigt hatte, und nur für den Nord-amerikanischen Markt…
xjohndoex86
01. April 2022 um 17:23 UhrWas leben wir doch in tollen Zeiten… Sche*ß Online Vertrieb. Der feuchte Traum jedes Monopols.
ras
01. April 2022 um 19:02 Uhr@Darth_Banane567
Genau meine imaginären Microsoft Konsolen, die ich niemals besessen oder jemals besitzen werde, freuen sich und jubeln Dir zu.
RegM1
02. April 2022 um 00:48 UhrWenn das Marketing-Mitarbeiter sind (auch noch für den Einzelhandel) – wayne?
Sollte Sony der Meinung sein, dass sie in diesem speziellen Bereich weniger/keine Werbung mehr machen wollen – wozu dann die Mitarbeiter halten?
Ganz ehrlich, selbst die Retailkäufer gehen immer seltener tatsächlich in die Läden und holen ihre Spiele ab, ob dann in Gameladen xyz nen Poster hängt und ein Aufsteller für God of War Ragnarök steht – das dürfte in den seltensten Fällen zu neuen Kunden führen, da man im Internet meist mehrere Monate/Jahre im Voraus über solche Releases liest – selbst wenn man kein play3-Leser ist.
Mit anderen Worten: Diese Art von Werbung ist antiquiert und es bringt 100x mehr eine Anzeige auf play3 oder dem Fire TV zu schalten, diese digitale Art der Werbung benötigt zudem weniger Manpower.
Im Einzelhandel ist das ein ganz anderer Aufwand, man muss sich mit den einzelnen Läden abstimmen, denen Geld für die Werbung zahlen und noch Merchandise (Poster/Aufsteller) etc. produzieren und zuschicken, dann noch Verhandlungen über die Dauer und Art (Position im Laden) der Ausstellung.
Ein Relikt der Vergangenheit.