Videospiele sind seit Jahrzehnten kein lokaler Markt mehr, sodass Entwickler, sofern sie ein größeres Verkaufsvolumen erreichen möchten, auf den weltweiten Markt abzielen müssen. Das gilt nicht zuletzt für die japanischen Unternehmen, darunter Publisher und Entwickler wie Square Enix.
Die „Final Fantasy“-Macher warnen allerdings davor, japanische Spiele zu sehr an den westlichen Markt anzupassen. Zwar soll mit den Produktionen ein möglichst großes Publikum angesprochen werden, aber ohne die japanische DNA zu vernachlässigen bzw. die westlichen Entwickler zu imitieren.
„Heutzutage ist der Spielemarkt globalisiert“, so Yosuke Matsuda, der Präsident von Square Enix. „Früher war der heimische Markt groß, aber jetzt liegt er hinter China und den USA. Wenn man weltweit nicht anerkannt wird, ist man nicht im Geschäft.“
Nicht nur für Übersee entwickeln
Laut Matsuda können japanische Entwickler, die versuchen, westliche Spiele zu imitieren, keine wirklich guten Spiele entwickeln. Das Design der Monster und die visuellen und akustischen Effekte seien noch immer irgendwie japanisch. Und Spieler auf der ganzen Welt wissen laut der Einschätzung des Managers, dass es am Ende die Dinge sind, die japanische Spiele gut machen.
Er fügte hinzu: „Die Märkte in Übersee sind wichtig, aber es reicht nicht, nur für sie zu entwickeln.“
Square Enix setzt in der Regel auf westliche Studios, um Spiele zu entwickeln, die sich vorwiegend an ein westliches Publikum richten, während die japanischen Studios an Spielen arbeiten, die traditionell als „japanisch“ gelten, darunter JRPGs.
Das heißt, Square Enix brachte zwar Spiele der „Tomb Raider-Reboot“-Serie, „Life Strange“, „Marvel’s Avengers“ und „Guardians of the Galaxy“ hervor, doch sie wurden von Entwicklern in Nordamerika und Europa erschaffen.
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An anderer Stelle des Interviews bekräftigte Matsuda seinen Wunsch, dass Square Enix Blockchain-Spiele entwickeln sollte, die man spielen und mit denen man verdienen kann. Diese Thema wurde in einer anderen Meldung aufgegriffen.
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Kommentare
ras
19. April 2022 um 09:35 UhrRichtig so.
Raine
19. April 2022 um 09:37 UhrForspoken ist aber westlich.
Argonar
19. April 2022 um 09:41 UhrSagen die Fans schon seit über 10 Jahren!
CloudAC
19. April 2022 um 09:41 UhrGenau das und darum liebt man sie in guten wie in schlechten Spiele Zeiten. Wobei SE dennoch gern mal seine Spiele verwestlicht.
Er sagt das, was ich in jedem West Spiel, besonders in RPGs sehe.
sonderschuhle
19. April 2022 um 09:44 UhrWas sagen Entwicklerinnen von FFXV und Forspoken jetzt dazu?
Horst
19. April 2022 um 09:47 UhrTja, aber gerade bei Final Fantasy ist das seit Teil 10 mehr und mehr passiert! Deswegen hoffe ich so sehr, dass Teil 16 wieder „japanischer“ wird! Und das nicht nur in Sachen Design. Das Einzige, woran sich die Japaner am Westen inspirieren dürfen, ist die Technik. Ihre Engines sind alle total veraltet, und die japanischen Spiele hinken auf technischer Ebene den westlichen mittlerweile arg hinterher. Aber was Spieldesign, Charaktere, Gameplay, Musik, Genres etc. angeht, da dürfen die Spiele insgesamt wieder gerne viel „japanischer“ werden 😉
Sekiro29
19. April 2022 um 09:49 UhrGut so ,denn die Vielfalt ist sehr wichtig und Westliche Ips gibt es mehr als genug!
Evermore
19. April 2022 um 10:16 Uhr@ Horst
Das ist aber sehr allgemein. Capcom hat sehr hübsche Spiele mit seiner RE Engine produziert und Square Enix Spiele sehen auch nie schlecht aus. Sei es Final Fantasy oder Kingdom Hearts
Kintaro Oe
19. April 2022 um 10:22 UhrNaja. Ich kann es schon etwas verstehen, dass man eben jeden Markt abdecken möchte. Und als Bsp JRPGs, diese Spiele ich teilweise auch gerne, aber eher wenige kommen außerhalb von Japan richtig gut an, wie Persona. Es schreckt eben viele zurück, wenn es zu sehr Anime/Manga Style wird oder man sich eben diesen Klischees bedient. Und wenn dann der Fanservice noch so aufdringlich ist, kann man sich dort eben viele verschrecken. Ich mag eben das typisch abgedrehte von Japanischen Spielen. Auch gegen Anime Style habe ich nichts (sofern die Grafik dennoch gut ist und nicht wie PS2 Zeiten aussieht) und Fanservice kann ich auch mit leben, wenn es wenigstens etwas vernünftig eingebaut wurde und die Chars tatsächlich ü18 sind (und nicht nur laut Char Beschreibung!). Am Ende muss man eben schauen, wofür es gerade einen Markt gibt. Wenn 80% der Welt eben westliche Spiele wünscht, geht man eben in diese Richtung. Der Markt bzw. Konsument entscheidet.
Gruß
Firion
19. April 2022 um 11:04 UhrDas ist ja auch der richtige Denkansatz, nur wird sich das nicht 100% vermeiden lasse siehe zum Beispiel Resident Evil. Von japanischer Hand geschaffen und doch ein westliches Setting. Bei Devil May Cry sieht man selbst den westlichen Einfluss überhand gewinnen sehen, Nero sieht aus mittlerweile wie ein Ami. xD
Ganz zu schweigen von FFXV mit den verdächtig ähnlich wirkendem Highway der USA. :p
xjohndoex86
19. April 2022 um 11:21 UhrJapanische Spiele haben immer ein ganz eigenes Flair und eine besondere Sorgfalt, selbst wenn sie westlicher ausgerichtet sind. Dass China mittlerweile den größeren Markt hat ist traurig. Ich sehe da null Innovation oder Eigenständigkeit. Alles dreist abgekupfert und technisch auch nur deswegen auf der Höhe, weil die Unreal Engine genutzt wird. Ist bei aller Liebe auch keine große Kunst damit Ansehnliches zu erschaffen.
GrayFox
19. April 2022 um 11:26 Uhr@Firion
Ja aber Resi war von Anfang an westlich, ist doch völlig in Ordnung. Jedes Studio egal aus welchem Land sie kommen können ihre spiele so machen wie sie möchten.
Mir ist egal ob nun westlich, japanisch oder sonst was, Hauptsache die Spiele sind gut.
SeniorRicketts
19. April 2022 um 12:12 UhrJaja nicht zu sehr an den westlichen Markt anpassen dann aber seine eigenen Entwickler teilweise zensieren
https://www.google.com/amp/s/thesplintering.com/2019/06/20/final-fantasy-vii-remake-censored-by-square-enix-ethics-department/amp/
ras
19. April 2022 um 12:29 Uhr@Raine
Bei Forpsoken ist das gezielt so gewollt.
Wird auch von keinem der Creative Business Unit Teams entwickelt.
Sondern von einem Tochterunternehmen.
StoneyWoney
19. April 2022 um 12:36 UhrWährenddessen wird Final Fantasy XVI zuerst auf die englische Synchro hin entwickelt…
vangus
19. April 2022 um 12:54 UhrDie sollen einfach nur gute Spiele machen.
Wenn die einen comichaften abgedrehten Sche!ß machen, sollen die es auf höchstem Niveau umsetzen, so dass ein kohärentes Ganzes bei rauskommt und dann ist gut.
Hauptsache kreativ, einzigartig oder gar fortschrittlich, wie Nier Automata oder Zelda BotW….
Aber wenn man immer nur denselben einfallslosen 08/15 Manga-Kram bringt, wird es öde…
Und warum kriegen die es nicht gebacken, ein eigenes Ghost of Tsushima zu machen? Das ist eigentlich das japanischste Spiel überhaupt.
Eine bodenständige Präsentation wie eben in GoT, Resident Evil oder Life is Strange, das ist NICHT westlich. Das Setting mag westlich sein, aber der Style wie auch das Aussehen basiert einfach nur auf der Realität. Und auch Gameplay, welches auf Realität basiert, ist nicht westlich, da gibt es keine Eingliederung.
Japanische Entwickler sollten eindeutig mehr bodenständige (weniger übertrieben comichafte) Spiele bringen, die etwas über japanische Menschen, japanische Orte, japanische Geschichte, japanische Mythen und allgemein über japanische Kultur erzählen, genauso wie es die großen japanischen Filmregisseure getan haben und immer noch tun. DAS wäre mal japanisch.
Also ich bin hier eindeutig dafür, dass sich japanische Studios mehr auf das „Japanische“ konzentrieren, nur warum muss „japanisch“ immer abgedreht, übertrieben oder comichaft sein?
Ich finds schade, da ich persönlich mit vielen dieser albernen Spielen nichts anfangen kann, da zocke ich lieber Trek to Yomi… 😉
SlimFisher
19. April 2022 um 12:59 Uhr@xjohndoex86 dann möchte ich sehen, wie du aus dem Stand ohne jemals damit vorher gefahren zu sein, mit einem Porsche 919 Hybrid Evo über die Nordschleife die gleiche Rundenzeit schaffst, wie der Rekordhalter die Zeit aufzustellen. Es ist nicht nur das Werkzeug, sondern auch der der es bedient…..
SlimFisher
19. April 2022 um 13:01 Uhr@xjohndoex86 wir sind nämlich nur Weltmeister in Regeln und Gesetzen… brauchen etliche Jahre um einen Flughafen, der bereits veraltet ist, zu bauen und die Chinesen stampfen einfach mal einen riesigen, modernen Flughafen in wenigen Jahren aus dem Boden….
Firion
19. April 2022 um 13:21 Uhr@vangus
Dann wirst du mit Tokyo Ghostwire viel Spaß haben. Es erzählt die typischen Folklore der japanischen Kultur und zeigt dabei eine Menge realer Orte aus der Präfektur Tokio.
Yaku
19. April 2022 um 13:53 UhrZumindest was die technische Seite betrifft, sollten sie sich westliche Entwickler als Vorbild nehmen.
Von denen sind die Spiele meist wesentlich besser optimiert, sprich sie haben bessere Grafik (nicht das Artdesign gemeint) und laufen trotzdem mit besserer Framerate.
RikuValentine
19. April 2022 um 14:01 UhrAlso SE eigene Games laufen auch sehr gut und sehen an sich auch gut aus. FF7 brauchte keine Patches an sich.
sonderschuhle
19. April 2022 um 14:14 UhrAlso SE eigene Games laufen auch sehr gut und sehen an sich auch gut aus. FF7 brauchte keine Patches an sich.
Ist auch wenig verwunderlich, Stocklineare Games sind viel leichter zu entwickeln.
@vangus, was ist mit Elden Ring.
xjohndoex86
19. April 2022 um 14:22 Uhr@SlimFisher
Merkwürdig nur, dass auch die kleinsten Studios mit Hobby Entwicklern damit gut aussehende Spieler herstellen. Scheint also kein Hexenwerk zu sein. Was den Flughafen angeht kann man wohl eher sagen, dass viele Köche den Brei verderben. Erst Recht wenn der eine nicht weiß, was der andere hinzutut. 😉
Das ist halt der Nachteil wenn man zig Firmen engagiert. Aber so läuft das in Deutschland halt mittlerweile. Privatisieren und am falschen Ende sparen. Am Ende gucken alle d*mm aus der Wäsche.
@vangus
Ghost of Tsushima ist so japanisch wie The Last Samurai. ^^ Nennen wir es mal …gut gewollt.
Yakuza: Ishin hatte da wirkliches Flair. Die Westler sollten es einfach lassen. Und wenn ich schon lese „abgedrehten Comic-Sche*ß“ dann ist doch ohnhin schon alles klar. Nur weil Nier: Automata auch für den westlichen Geschmack mal Gesellschaftskritisch auffällt bleibt es dennoch ein typisch japanisches Spiel. Ändert da gar nichts dran.
RikuValentine
19. April 2022 um 14:31 Uhr@sonderschuhle
Hast wohl nur FF13 gespielt. 😀
ras
19. April 2022 um 14:37 Uhr@RikuValentine
Versuch nicht.
Gibt hier genug mit nur „Hörensagen“ Wissen über japanische Games.
„Aber wenn man immer nur denselben einfallslosen 08/15 Manga-Kram bringt,“
Allein bei so einer Aussage weiß man genau wie ahnungslos manch einer ist.
sonderschuhle
19. April 2022 um 14:43 Uhr@RikuValentine, FFVIIR ist aktuellster Teil. FFXIII ist nicht mehr aktuell.
RikuValentine
19. April 2022 um 14:46 UhrFF7R ist auch nicht Linear. Es spielt in einer Stadt wo du ein Verbrecher bist und dich nicht frei bewegen kannst. Dennoch gibt es zwischendrin offenere Passagen und die Möglichkeit in andere Teile zurück zu kommen.
Eine Stadt kann nicht offen sein wie die freie Natur. Besonders wenn man laut der Geschichte eben nur in den Slums frei rumlaufen kann.
Raine
19. April 2022 um 15:07 Uhrras. Ob gewollt oder nicht, man entwickelt ein westliches Spiel und damit widerspricht er sich selbst.
Sonderschule
Dragon Quest 11 lief reibungslos, selbst auf der Switch, wenn ich mich richtig entsinne.
ras
19. April 2022 um 15:29 Uhr@Raine
Hajo, hat schon nen Grund wieso mich Forspoken völlig kalt lässt.
sonderschuhle
19. April 2022 um 15:49 UhrWerden wir bei FFVIIR 2 sehen, wo man da dann frei bewegen können. Aber allgemein mit fix vorgegebene Pfaden und 1 Storyverlauf ist einfacher zu entwickeln als Games mit völliger Entscheidungsfreiheit.
RikuValentine
19. April 2022 um 16:14 UhrFF hatte ja auch nie freie Entscheidungsfreiheit außer wirklich vor dem Endkampf.
Jetzt müssen die Areale offener werden. Sonst macht es keinen Sinn wie bei FF13.
Technikeinsiedler
19. April 2022 um 17:04 UhrStimme voll zu. Forsaken ist zu amerikanisch für mich.
XehanortXIII
19. April 2022 um 17:13 UhrAlso ist der Westen daran schuld dase square in den letzten Jahre ein paar der schlechtesten Spiele überhaupt rausgehauen haben oder wie
CloudAC
19. April 2022 um 19:55 UhrEs ist halt schwer zu beschreiben, obwohl man es eindeutig sieht. Monster Design ist bei Japanern oft einzigartig. Wo der Westen nur Dämonen, Spinnen, Orks kennt, gibt es in Japan Spielen Viecher, wo man sich fragt was die rauchen. Das selbe bei der Umgebung und Architektur / Setting. Im Westen kennen se nur Burgen und Hütten und dann schaut man sich mal an, was es in japanischen Spielen alles gibt.
Selbe gilt für die Handlungen. Man muss sich nur mal die 2 (bald 3) Xenoblade C. Spiele anschauen, oder z.B. das letzte Tails of, oder auch Scarlet Nexus. Nur um mal paar neuere Sachen zu nennen. Selbst ein FFXV mit dem zwar auf Kriegsfuß stehe ist nicht mit einem W-RPG / W-Spiel vergleichbar. Man merkt sofort wo nen Spiel her kommt. Nur bringt das nix, wenn Generation Fortnite dafür nicht offen ist.
Alles grad bissle überspitzt formuliert, das stimmt, aber anders kann ich es nicht vergleichen.
So Sachen würden doch niemals aus dem Westen kommen, nie, bzw. nie so. Die japanische Denke und Phantasie ist einfach genial. Da drückt man auch mal nen Auge zu bei so mancher Grafik.
ras
19. April 2022 um 21:01 Uhr@CloudAC
Kreativität,Charaktertiefe,Story,Gameplay,Musik und auch Fanservice, kann der westliche Developer kaum bis garnicht mithalten.
SlimFisher
19. April 2022 um 21:19 Uhr@xjohndoex86 Größe ist eben kein entscheidendes Kriterium. Es erlaubt dir nur theoretisch ein wesentlich ambitionierteres Projekt in der gleichen Zeit zu stemmen, wie ein kleines Team ein weniger ambitioniertes Projekt stemmen kann. Ember Lab ist auch ein kleines Studio aber die kennen sich grundsätzlich mit ihrem Werkzeug der UE aus. Nochmal, nur weil du ein gutes Werkzeug in der Hand hältst, heißt es nicht automatisch, dass etwas Gutes dabei rauskommt.
Schönen Abend noch
Puhbaron
20. April 2022 um 06:10 Uhr@CloudAC witzig, das du gerade die aktuellsten Beispiele aufzählst, die absolute 0815 jrpgs sind.
Puhbaron
20. April 2022 um 06:11 Uhr@ras Charaktertiefe, Kreativität, Story und Gameplay ? XD ernsthaft, nimm die rosa Fanbrille ab.
Puhbaron
20. April 2022 um 06:13 UhrJapanische Entwickler müssen ihre Projekte nicht verwestlichen, sie sollten ihre spiele jedoch endlich Mal auf dem gleichen technischen Stand bringen.
Argonar
20. April 2022 um 06:57 Uhr@Puhbaron
Er hat schon recht, dazu braucht man keine rosa Brille, das ist so.
Und der „gleiche technische Stand“ von dem du redest, ist meistens der Grund warum Spiele heute so teuer und lieblos sind. Am besten noch eine sinnlose Open-World dazu und hauptsache die Grafik ist schön…
Es gibt genug Spiele aus Japan, die sich technisch nicht verstecken müssen. Aber zu den interessanteren gehören meistens diejenigen Spiele, die keine Grafikmonster sind.