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Review

eFootball 2022 im Test: Bringt das 1.0.0-Update endlich den Erfolg?

Folgt nach dem Absturz das große Comeback: Konami startet mit dem 1.0.0-Update in die erste Saison von „eFootball 2022“. Lohnt sich jetzt der Einstieg?

play3 Review: eFootball 2022 im Test: Bringt das 1.0.0-Update endlich den Erfolg?

5.5

Aus „Pro Evolution Soccer“ wird das Free-to-Play-Service-Spiel „eFootball“: Als ob diese Konzeptänderung für eingefleischte „PES“-Fans nicht schon hart genug gewesen wäre, avancierte „eFootball 2022“ zum Launch zu einer der größten Videospielkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte: Schlecht spielbar, hässlich und mit unzähligen Bugs behaftet wurde „eFootball 2022“ schnell zum Meme und zum Mega-Flop.

Aber Konami versprach Besserung – mit dem 1.0.0-Update. Dieses steht seit dem 14. April 2022 zur Verfügung, am 21. April startete das Spiel in die erste Saison und brachte auch den Ingame-Shop an den Start. Ist „eFootball 2022“ jetzt endlich eine kostenlose Alternative zu „FIFA 22“?

Fehlende Optionen und Teams

In der so genannten „eFootball World“ findet ihr aktuell zwei grundsätzliche Spielarten: „Authentisch“ und das Dreamteam. In „Authentisch“ gibt es zum einen die Möglichkeit Freundschaftsspiele gegen den Computer auszutragen. Allerdings stehen weiterhin lediglich neun Teams wie der FC Bayern oder Manchester United parat, sodass im Probespiel schnell Langeweile aufkommt.

Sehr schade: Gameplay-Optionen wie etwa die Wahl des Spielniveaus sind teils noch nicht verfügbar. So können wir derzeit nur zwischen „Fortgeschrittener“ oder „Superstar“ wählen. Selbst die Spiellänge ist derzeit noch auf fünf Minuten begrenzt.

Ein wenig Abwechslung bringen die seit Kurzem zugänglichen Herausforderungsevents ins Spiel. Hier bestreitet ihr PvP-Matches mit einer zuvor gewählten Mannschaft – etwa aus der spanischen Liga oder der J-League. Als Belohnung winken GP-Münzen und EP-Trainingsprogramme, die ihr zum Aufleveln eurer Spieler benötigt. Dadurch kommt man wenigstens in den Genuss anderer Teams.

Andere Spielarten wie beispielsweise die Meisterliga oder Pokal- und Ligawettbewerbe für den Offline-Betrieb sucht man vergeblich. Konami möchte, dass ihr online spielt und euch mit der Konkurrenz messt.

Dreamteam-Modus: Her mit der Kohle!

Allerdings steht der Dreamteam-Modus eindeutig im Mittelpunkt. Dieser erinnert frappierend an „FIFA Ultimate Team“, allerdings mit weit weniger Tiefgang und einer deutlich langweiligeren Präsentation.

„eFootball 2022“ fährt gleich drei Währungen zum Verpflichten neuer Spieler und Trainer auf: GP-Münzen sind die gängigste Belohnung, die ihr auf der „Normalen Spielerliste“ einsetzt. Transferverhandlungen gibt es nicht. Und be Kicker wie Robert Lewandowski oder Lionel Messi besitzen einen Festpreis und entsprechend müsst ihr euch die 1.200.000 GP-Münzen für „Lewa“ erst ergrinden. Ähnlich verläuft auch der Kauf eines neuen Trainers, der sich vor allem auf die Spielstil – das Äquivalent zur Teamchemie aus „FIFA“ – auswirkt.

Auf der „Besonderen Spielerliste“ findet ihr aktuell „Magic Moment Stars“, die ihr mit goldenen „eFootball“-Münzen kauft. Der Zufallsgenerator entscheidet dabei, welche Kicker euch aus den Pools zugelost werden. „eFootball“-Münzen könnt ihr auch gegen Echtgeld kaufen. 100 Münzen entsprechen dabei 99 Cent. So schlägt ein neuer, zufälliger Spieler derzeit mit rund einem Euro zu Buche. Dazu kommen „Players of the Month“-Spieler, die ihr mit Listenverträgen in fünf Stufen einkauft, die ihr wiederum durch regelmäßiges Spielen erhaltet.

Kurz nach dem Launch schüttet euch „eFootball 2022“ noch mit den Ingame-Währungen zu. Wenn ihr jetzt einsteigt und euch alle Belohnungen sichert, könnt ihr euch eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen. Trotzdem: Wer die großen Stars will, wird grinden müssen!

Dreamteam-Modus: Schön ist anders.

Das größte Problem vom Dreamteam-Modus: Die Spielart ist extrem unübersichtlich und alles andere als schön präsentiert. Beim Strategie- und Taktik-Bildschirm müssen wir uns umständlich durch gleich mehrere Seiten klicken, um Spieler auszuwechseln.

Noch komplizierter wird es beim Fortschrittssystem der Spieler. Im Menüpunkt „Stufentraining“ münzen wir erspielte Trainingsprogramme in Erfahrungspunkte um, die wir im separaten Menü „Spielerentwicklung“ entweder in die tatsächlichen Eigenschaften oder in den Spielstil der Kicker investieren. Diese zweigleisige Entscheidungsmöglichkeit ist eine nette Idee, die Durchführung aber enorm umständlich.

Spieler erhalten nach den Matches Erfahrungspunkte – abhängig von ihrer Leistung und ob sie etwa in der Startelf waren oder eingewechselt wurden. Stufenaufstiege bescheren euch Punkte. Allerdings gibt es in der Spielerübersicht keinen Hinweis darauf, welche Kicker Upgrade-Punkte übrig haben. Entsprechend müssen wir uns mühsam durch den gesamten Kader klicken. Es fehlen auch Automatisierungsoptionen, um beispielsweise Reservespieler auf dem direkten Wege aufzuwerten.

In Sachen Spielarten gibt sich der Modus bislang mit Herausforderungsevents und der „eFootball“-Liga konservativ. Hier kämpft ihr euch durch die Ränge und ergattert Belohnungen. Der Haken: Wer Geld investiert, hat es natürlich leichter und kommt womöglich flotter an die stärksten Spieler.

Wie spielt sich „eFootball 2022“ nach dem 1.0.0-Update?

Schlimmer als der eingeschränkte Spielumfang wog zum Launch aber vor allem das geradezu kastrierte Gameplay von „eFootball 2022“. Die gute Nachricht: Nach dem 1.0.0-Update spielt sich der Kick eindeutig besser – ist aber weiterhin nicht auf dem Niveau früherer Zeiten.

Zunächst einmal stört das in den Standard-Einstellungen enorm träge Spieltempo. Dadurch geht die Dynamik bei Dribblings, Pässen und Schüssen merklich verloren. Ohnehin muss Konami beim Passspiel dringend nachbessern: Spieler gehen zu selten direkt auf den Ball zu, lassen ihn ungeplant durch oder verstolpern ihn – Dadurch entsteht schnell ein Festival an Fehlpässen und Ballverlusten. Dem Zweikampfsystem mangelt es noch an Körperlichkeit und den Schiedsrichtern an Fingerspitzengefühl. Entweder pfeifen sie offensichtliche Fouls gar nicht oder verteilen munter gelbe Karten bei der kleinsten Berührung.

Stürmer und Flügelspieler bieten sich zwar für Pässe in die Tiefe an, brechen die Läufe aber allzu schnell ab oder gehen nicht korrekt auf den Ball zu. Von schnellem Angriffsfußball früherer Tage ist leider nur bei Tempogegenzügen etwas zu sehen. Zu viele Unsauberkeiten stören den Spielfluss immer wieder.

Wenn das Spiel mal läuft, dann kann aber auch „eFootball 2022“ schöne Momente und Chancen kreieren. Diese erfordern allerdings Geschick und auch ein gerüttelt Maß an Übersicht. Insgesamt sieht es im Vergleich zur Launch-Version deutlich mehr nach echtem Fußball aus. Für ein Free-To-Play-Spiel allerdings mangelt es dem virtuellen Kick allerdings an diesem Initialfunken, der direkt zum Weiterspielen motiviert.

In Puncto Technik gibt es auch nach dem 1.0.0-Update Licht und Schatten: Ein „Ronaldo-Gate“ wie zum Launch haben wir nicht entdecken können. Das Geschehen auf dem Platz ist durchaus ansehnlich und auch die Gesichter großer Stars passen. Ganz anders hingegen die Zuschauer, die mitunter wie eine Horde Untoter auf den Rängen mit ihren abgeknickten Händen wedeln.

5.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Verbessertes Gesamterlebnis mit dem 1.0.0-Update - gegenüber der Launch-Version
  • Herausforderungen, Events und Ligen bringen Abwechslung ins Spiel
  • Stete Progression – Echtgeldkäufe (noch) keine Pflicht
CONTRA
  • Fußball-Gameplay weiterhin mit vielen kleinen und großen Schwächen
  • sehr unübersichtliches Menüs und geringe Modusauswahl
  • Dreamteam-Modus mangelt es an Tiefe

eFootball 2022 im Test: Bringt das 1.0.0-Update endlich den Erfolg?

Vom Grottenkick ins untere Mittelfeld: Ist „eFootball 2022“ auf dem Niveau früherer Konami-Fußballsimulationen? Garantiert nicht! Aber man sieht, dass an dem Gameplay-Gerüt gearbeitet wurde. „eFootball 2022“ ist nach dem 1.0.0-Update eine solide spielbare Fußball-Simulation, bei der es allerdings noch allerlei Ecken und Kanten abzuschleifen gilt.

Speziell im Spielaufbau und der Mitspieler-KI ist derzeit noch viel Sand im Getriebe und sorgt immer wieder für Ärger vor dem Bildschirm. Darüber hinaus stört die extrem biedere Aufmachung und die mangelnde Tiefe des Dreamteam-Modus.

Es liegt noch ein weiter Weg vor „eFootball 2022“, aber inzwischen kann man immer wieder die Stärke des darunterliegenden Basisspiels erkennen. Die Frage ist: Gelingt es Konami, diese versteckten Qualität irgendwann komplett an die Oberfläche zu holen? Oder verstrickt man sich in Free-To-Play-Mechanismen und Kompromissen?

Kommentare

StoneyWoney

StoneyWoney

23. April 2022 um 14:59 Uhr
Waltero_PES

Waltero_PES

23. April 2022 um 15:02 Uhr
Doppeldenker86

Doppeldenker86

24. April 2022 um 08:03 Uhr
RoyceRoyal

RoyceRoyal

24. April 2022 um 10:25 Uhr
DerGärtner

DerGärtner

24. April 2022 um 11:54 Uhr
RoyceRoyal

RoyceRoyal

24. April 2022 um 12:07 Uhr
RoyceRoyal

RoyceRoyal

25. April 2022 um 10:25 Uhr