Wenige Wochen nach der offiziellen Ankündigung des neuen dreistufigen PlayStation Plus-Modells erreichte uns vor wenigen Tagen die Meldung, dass Sony Interactive Entertainment ein Preservation-Team zum Erhalt und der Verwaltung älterer PlayStation-Klassiker gründete.
Via Twitter äußerte sich der leitende Build-Ingenieur Gary Fredley zu seinem neuen Posten und wies darauf hin, dass der Erhalt klassischer Videospiele schon lange seine Leidenschaft darstellt. Bereits im Jahr 2016 bekleidete er bei Electronic Arts einen entsprechenden Posten und setzte sich für den Erhalt älterer Spiele ein. Nun möchte er „die gleiche Leidenschaft und die gleiche Motivation auf den Backlog von PlayStation-Klassikern anwenden“.
Laut Fredley, der bereits auf der GDC 2019 ausführlich über seine Arbeit an älteren Titeln sprach, wäre es in der Theorie möglich, Spiele über einen Zeitraum von 100 Jahren aufzubewahren. Allerdings gehe es um mehr als nur darum, einen Quellcode in einem Archiv zu verwalten. Stattdessen bestünde die Aufgabe darin, die Tools, Daten, Dokumentation, Server, Clients und sogar einen Compiler zu speichern, der benötigt wird, um ein Spiel beziehungsweise einen Code auf einem anderen System lauffähig zu machen.
Arbeit bei Sony anspruchsvoller als die bei EA
Die Quellcodes von Spielen zu konservieren und aufzubewahren, bringt laut Fredley verschiedene Vorteile mit sich. Beispielsweise erleichtert eine geordnete Aufbewahrung von Quellcodes die Arbeiten an Patches und Updates. Vor allem dann, wenn nach Jahren eine Sicherheitslücke gefunden wurde und behoben werden muss. Hinzukommt natürlich die Möglichkeit, ältere Spiele nach Jahren mit Remastern oder Remakes zu versehen. Bei den Arbeiten an Neuauflagen dieser Art ist der originale Quellcode eine wertvolle Hilfe, wie Fredley ausführte.
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Nachdem Sony Interactive Entertainment in den vergangenen Jahren weniger Interesse an älteren Spielen beziehungsweise einer Abwärtskompatibilität an sich zeigte, als es beispielsweise bei Microsoft der Fall war, bringt das neue PlayStation Plus-Modell ab Juni 2022 eine Software-Bibliothek mit zahlreichen PS1-, PS2- und PSP-Titeln sowie passende Emulatoren mit sich. Hinzukommen PS3-Klassiker, die allerdings nur über die Cloud gespielt werden können. Daher fällt Fredleys Job bei Sony Interactive Entertainment „umfangreicher und anspruchsvoller aus als sein damaliger Posten bei EA“, wie es abschließend hieß.
Unklar ist weiterhin, was es mit den Gerüchten um einen möglichen PlayStation 3-Emulator für die PlayStation 5 auf sich hat. Dahingehend wollte sich Fredley bisher nämlich nicht äußern.
Wie seht ihr das Ganze? Freut ihr euch über die ausgebaute Abwärtskompatibilität der PS5? Oder sollte sich Sony Interactive Entertainment lieber auf neue Spiele konzentrieren? Verratet es uns in den Kommentaren.
So apparently I broke the internet announcing my work with Playstation
For anyone asking what Game Preservation is / what I do, I did a GDC talk a few years ago on the subject when I worked at EA. My work is similar, although larger in scopehttps://t.co/mWNW5u8uXF
— Garrett Fredley (@SomeCronzaGuy) April 26, 2022
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Kommentare
Sekiro29
28. April 2022 um 09:40 UhrIch finde den Erhalt klassischer PlayStation-Titel sehr wichtig und genau richtig. Es gibt massenhaft neue Spiele ,es ist genug Platz für Retro Games, Remakes usw .
SoulHunter
28. April 2022 um 09:57 Uhr@Sekiro29
Das sehe ich absolut genau so. Deshalb bin ich auch ein großer Fan von Remakes wenn sie gut gemacht werden, wie zum Beispiel Resident Evil 2.
Ardamin
28. April 2022 um 10:22 UhrBrauche ich persönlich nicht. Ich bin eher dafür die Arbeit in hochwertige neue Teile oder gar neue IPs zu stecken.
Wenn ich gerne alte Titel spielen möchte, dann in der Regel doch aus Nostalgiegründen. Ich habe zb vor 2 Jahren auch nochmal meine PS2 ausgegraben und Prince of Persia: Sands of Time durchgespielt. Und ich hatte wieder meinen Spaß damit, weder die Grafik noch die nicht mehr zeitgemäße Steuerung hat mich dabei gestört, im Gegenteil das macht doch irgendwie den Reiz daran aus nochmal das Erlebnis wie „damals“ zu haben.
Daher würde ich mich auch bei PoP viel mehr über einen neuen Teil freuen als über das geplante Remake, selbst wenn das am Ende noch gut umgesetzt werden sollte… Bei neuen Teilen von lange vernachlässigten IPs bin ich dagegen gern dabei.
Beelzemon
28. April 2022 um 10:52 UhrIch bin dafür das eine Möglichkeit geschaffen wird auf der PS4 und PS5 PSOne-Spiele spielen zu können, ohne ein viel zu überteuertes Premium-Abo abschließen zu müssen. Wenn es wirklich nur über Streaming geht, bitte. Dann aber eventuell als eigenes Abo für die Leute die nur an den PSOne-Spielen Interesse haben.
Magatama
28. April 2022 um 12:07 UhrIch fände es sehr geil, wenn man einfach ein beliebiges PS2-Spiel in die PS5 schieben könnte, und es hochskaliert zocken könnte. Kostenlos. Also ohne Playstation Plus-Gedöns. Und nicht nur ausgewählte Titel aus einer Library. Das würd mir reichen. Würde sofort mit Summoner beginnen.
naughtydog
28. April 2022 um 14:57 UhrHab erst vor zwei Wochen mal wieder den PS2-Emulator angeschmissen und eine Runde GT4 und PES6 gedaddelt. Immer noch sehr gut. Aber irgendwie schade, dass wir nicht schon immer auf 16:9 Bildschirmen spielen/fernsehen. 4:3 ist schon echt schlecht. Kann auch den neue(re)n Synder nicht anschauen, weil ihn der bekloppte in 4:3 verbrochen hat. Hunderte Millionen im A… .
SeniorRicketts
28. April 2022 um 16:12 Uhr„Oder sollte sich Sony Interactive Entertainment lieber auf neue Spiele konzentrieren?“
Die frage macht irgendwie keinen sinn.
Neue Spiele kommen unabhängig davon ob Sony an alten Spielen arbeitet.
Die nehmen den studios ja keine Spiele entwickler weg. Es kommen immer neue Spiele. Bei MS ist das bissl anders, die haben an der AK gearbeitet weil sie keine spiele wir Sony liefern konnten
OVERLORD
28. April 2022 um 16:20 UhrFind die Frage am Ende wieder völlig unpassend.
„Oder sollte sich Sony Interactive Entertainment lieber auf neue Spiele konzentrieren?“
Als würde diese Abteilung neue Spiele produzieren wenn sie nicht diese Aufgabe hätte.
Alle Playstation Studios dem Team jetzt zuarbeiten müssten und in der Produktion neuer Titel gestört wären.
Ich finde es nicht verkehrt wenn man an der Erhaltung von Kulturgut arbeitet und es dann auch noch versucht anderen zugänglich zu machen.
Auch wenn ich derzeit kein Interesse daran habe ältere Spiele zu spielen, weil mich meist schon die Steuerung dazu bringt es nach kurzer Zeit abzubrechen.
Grafik ist mir in der Regel egal bei einem altem Titel.
OVERLORD
28. April 2022 um 16:22 Uhr@SeniorRicketts
Zwei Dumme ein Gedanke 😀
OVERLORD
28. April 2022 um 16:41 Uhr@Beelzemon
Der Emulator ist nicht das Problem, sondern das Laufwerk welches die Disk/Kopierschutz nicht erkennen kann.
Emulation macht wohl bloß bei PS3 Titeln Probleme aufgrund der Cell Architektur.
Sony musste sich auf ein System einigen mit zuviel einzelnen Services oder Optionen sind für die Masse an Kunden auch meisten verständlich und auch für den Vertrieb/Absatz nicht lohnend, sogar eher ziemlich kontraproduktiv.
Sicherlich wirst du nicht der einzige sein der es lieber einzeln buchbar gehabt hätte, aber es wird aber trotzdem eher eine Minderheit sein.
Da wird man bei Sony ganz sicher verschiedenen Studien und Umfragen gesichtet haben, um ein möglichst breites Kundenfeld mit dieser Stufenauswahl und deren Inhalten zufrieden zu stellen, wenn man den wichtigsten eigenen Service Umstrukturierungen unterzieht.