In den vergangenen Jahren arbeiteten die irischen Keywords Studios mehrfach mit BioWare zusammen und wirkten als Support-Studios am Loot-Shooter „Anthem“ oder an „Mass Effect: Andromeda“ mit. Anfang der Woche erreichte uns die Meldung, dass sich Angestellte der kanadischen Niederlassung von Keywords dazu entschlossen haben, sich gewerkschaftlich zu organisieren.
Im Detail haben wir es hier mit Mitarbeitern der Qualitätssicherung zu tun, die über höhere Löhne und eine bessere Sozialversorgung verhandeln möchten. Nachdem die Angestellten der QA-Abteilung über einen langen Zeitraum im Home-Office arbeiteten, sollen sie nun wieder in die Büros im kanadischen Edmonton zurückkehren.
Ein Schritt, den die Mitglieder der Qualitätssicherung nicht nur aufgrund der weiterhin recht hohen COVID-19-Zahlen in der Region ablehnen. Gleichzeitig wird kritisiert, dass es mit dem gezahlten Mindestlohn von umgerechnet elf US-Dollar kaum möglich ist, seine Arbeit wahrzunehmen, zu pendeln und gleichzeitig den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten.
QA-Mitarbeiter können ihre Arbeit nicht mehr fortsetzen
„Die Arbeiter sagen, dass ihnen für ihre Arbeit ein Mindestlohn gezahlt wird, obwohl die Gegend – Edmonton, Kanada – unglaublich hohe Mieten hat. Ohne eine Gehaltserhöhung von diesen 11 USD pro Stunde sagen sie, dass sie diese Arbeit nicht fortsetzen können, da der größte Teil ihres Gehalts für Miete und steigende Lebensmittelkosten ausgegeben wird“, berichten die Kollegen von The Gamer. Doch nicht nur an einer fairen Bezahlung scheint es zu hapern.
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Wie ein Vertreter der vorgeschlagenen Gewerkschaft gegenüber Game Developer ausführte, werden die Mitarbeiter von Keywords, die in die Entwicklung von „Dragon Age 4“ eingebunden sind, von den Mitarbeitern von BioWare gut behandelt. Allerdings werden sie nicht zu gemeinsamen Veranstaltungen eingeladen. Erschwerend komme hinzu, dass freiberufliche Mitarbeiter quasi die doppelte Bezahlung sowie frei Tage erhalten, während die Mitarbeiter von Keywords länger beziehungsweise mehr arbeiten müssen und dafür lediglich den Mindestlohn erhalten.
„Unser Team arbeitet seit Jahren aus der Ferne. Die gleichen Angebote für Studiomitarbeiter bei der Arbeit von zu Hause aus oder hybride Optionen wurden uns jedoch nicht gewährt“, führte ein Sprecher der vorgeschlagenen Gewerkschaft aus. Allerdings kritisierten die Vertreter hier nicht BioWare, sondern rufen betroffene Mitarbeiter dazu auf, beim Einsatz für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen die Entscheidungsträger der Keywords Studios in die Pflicht zu nehmen.
Weitere Statements und Details zu diesem Thema findet ihr auf Game Developer.
Quelle: The Gamer
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Kommentare
_Hellrider_
29. April 2022 um 15:59 UhrImmer wieder herrlich: Einen niedrig bezahlten Job annehmen (Vertrag unterschreiben) aber dann motzen, dass das Gehalt zu niedrig ist. Dachte das wäre typisch deutsch…
lllPaladinlll
29. April 2022 um 16:08 UhrEinfach nen 2. oder 3. Job suchen! Ami Style!
playmASTER
29. April 2022 um 16:09 Uhr@_Hellrider_
Da stimme ich dir ja eigentlich zu, jedoch gibt es momentan nahezu überall halt sehr hohe Inflationsraten.
Da wäre eine Anpassung der Verträge mehr als angebracht.
callmesnake
29. April 2022 um 16:11 Uhr_Hellrider_
Sagt dir eigentlich Inflation etwas ?
big ed@w
29. April 2022 um 16:30 UhrDas muss Fake News sein.
Eine so superhumanitärer Klitsche wie EA ,die keine Gelegenheit zum Virtue Signalling auslässt und deren Inklusivität sogar so weit geht,Sportler kriegsführender Genozid-Nationen aus ihren Spielen zu patchen (deshalb gibts bei FIFA folgerichtig keine US u Saudi-Teams mehr ) ,
– dort müsste ein mindeststundenlohn von 20 Dollar die absolute Untergrenze sein,
wenn man deren jährlichen Gewinne u Wokeness in Betracht zieht.
Oder hat es einen Grund warum EA als einzigste US Firma 2x den worst company award bekommen hat.
Es gehört schon was dazu mehrmals Raytheon,Halliburton,Vanguard u Blackwater zu landen.
AndromedaAnthem
29. April 2022 um 16:34 UhrWürde mich nicht wundern, wenn diese Aasgeier von EA in dieser Angelegenheit auch wieder ein Wörtchen mitreden. Wenn’s um’s Bescheissen geht, sind die schließlich nie weit weg…..
Ezio_Auditore
29. April 2022 um 16:40 Uhr@ lllPaladinlll
Nicht nur Ami Style. Siehst du in Deutschland auch immer öfter. Durch die Inflation wird das noch mehr werden.
Technikeinsiedler
29. April 2022 um 16:45 UhrGehalt anpassen bringt leider nicht viel, wenn im nächsten Monat wieder alles teurer wird
Blaakuss
29. April 2022 um 17:39 UhrWord mal wieder Zeit für eine Revolution 😉
Blaakuss
29. April 2022 um 17:39 UhrWird *
A1516
29. April 2022 um 18:21 UhrUnabhängig von der Inflation sollte jede Arbeit ein „normales“ Leben ermöglichen. Dass es dann eben auch Leute gibt, die lieber weniger haben, als gar nichts sollte auch klar sein? Bei manchen Menschen habe ich echt das Gefühl die leben in ihrer eigenen Realität.
fahmiyogi
29. April 2022 um 18:47 UhrIch dachte immer das Videospiel Entwickler sehr gut verdienen.
Sergey Fährlich
29. April 2022 um 19:36 Uhr$11 pro Stunde ist ja wohl ein Witz. Das bekommt doch ne Reinigungskraft in Deutschland.
samonuske
29. April 2022 um 20:08 UhrHmm wie machen das andere Geringverdiener ??? Ergo siehe Lösung
RegM1
30. April 2022 um 12:30 UhrMitarbeiter im Bereich der Qualitätssicherung sind halt leider austauschbar, daher auch Mindestlohn.
Trotzdem ist die Arbeit ziemlich wichtig, ansonsten reift das Produkt beim Kunden nach (Cyberpunk 2077 & co.), die Einsparungen in diesem Bereich haben tatsächlich dazu geführt, dass ich quasi nichts mehr vorbestelle (außer ausgewählte Titel und viele Sony Exclusives).
Was man bei all diesen Punkten bedenken muss, sind die gestiegenen Lebenshaltungskosten, diese treffen vor allem Geringverdiener extrem hart, daher finde ich die Forderung nach mehr Lohn verständlich, dies sollte allerdings langfristig branchenübergreifend mit einem neuen gesetzlichen Mindestlohn geregelt werden.
Brzenska
30. April 2022 um 15:00 UhrGibt mittlerweile einfach zu viele in der Branche. Wie halt auch BWL’ler!
Die wirklich Guten, die Elite wird gut bezahlt, die große Masse der Durchschnittlichen, wird auch dort immer wenig verdienen.
Das wissen sie doch auch indem sie diese Verträge unterzeichneten. Heult nicht rum. Hättet mal was anderes lernen sollen.
Rikibu
30. April 2022 um 15:32 Uhr@RegM1
na ich weiß ja nicht… in der QA für Videospielbutzen zu arbeiten, bedarf schon analytischer Fähigkeiten und die findste nicht auf der Straße. Gerade bei diesen verzweigten Plot Spielen ist ein tiefgreifendes Verständnis für Analytik usw. dringend erforderlich, da du ansonsten die verschiedenen Trigger nicht auseinanderhalten kannst…
MichaelHolzer
30. April 2022 um 17:49 UhrIst in Deutschland ja auch so, hier massive Armut