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Review

Vampire – The Masquerade Bloodhunt: Blutsauger-Battle-Royale im Test

Blutsauger, Battle-Royale und Ballermänner: „Vampire: The Masquerade – Bloodhunt“ überrascht mit ungewöhnlichem Setting und launigem Shooter-Gameplay. Lohnt sich ein Ausflug ins nächtliche Prag?

play3 Review: Vampire – The Masquerade Bloodhunt: Blutsauger-Battle-Royale im Test

6.5

Viele „Vampire“-Fans warten auf „Bloodlines 2“. Doch auf dem Weg da hin, dürft ihr euch noch in verschiedenen Inkarnationen der Blutsauger-Lizenz austoben. Bevor ihr beispielsweise im Action-Rollenspiel „Vampire: The Masquerade – Swansong“ zu Werke geht, entführt euch „Vampire: The Masquerade – Bloodhunt“ zunächst als 25-Cent-Shooter in das nächtliche Prag.

Das Battle-Royale-Spiel ging bereits am 27. April 2022 an den Start, einen Tag später begann die „Vergeltung“ getaufte erste Saison. Und auch wenn das Action-Game nicht bei vielen ganz oben auf der Wunschliste stehen mag, zeigt sich im Test, dass weit mehr dahinter steckt als nur eine bekannte Lizenz.

Battle Royale und Story-Telling

„Vampire: The Masquerade – Bloodhunt“ wagt einen mutigen Spagat und stellt nicht allein das Battle-Royale-Gameplay in den Mittelpunkt, sondern würzt die Missionen mit Charakteren und Quests. Daher verschlägt es auch zu Beginn ins Elysium, dem Versteck der Blutsverwandten. Hier lernt ihr mit Custos den Hüter dieser Stätte kennen und trefft alsbald auch Kirill, den Sheriff. Sie dienen als Quest-Geber und führen euch so durch einen Teil der Geschichte.

Leider präsentiert „Bloodhunt“ sowohl die Dialoge als auch die Aufgaben eher schlecht als recht. In den Gesprächen grunzen euch die Figuren lediglich einzelne Worte entgegen, die übrigen Texte müsst ihr selbst lesen. Auch die Quests selbst sind alles andere als spannend: Hier stehen vor allem Sammel-Aufgaben im Mittelpunkt und so besorgen wir beispielsweise Sprengladungen oder einen verloren gegangenen Rucksack. Da geht sicher mehr!

Immerhin: Wer sich gerne in die Hintergrundgeschichte des Spiel einlesen möchte, findet im Pausenmenü umfangreiche Hilfetexte, die das Drumherum erklären. Tatsächlich lohnt sich das Schmökern in den Optionen, denn die „Lore“ bietet weitaus mehr als das, was „Bloodhunt“ tatsächlich offenbart.

Prag wartet auf euch

Wenn wir aber von dem Herumrennen im Elysium, dem Sammeln von Gegenständen und dem den Gesprächen mit NPCs absehen, dann ist „Bloodhunt“ ein klassisches Battle-Royale-Game. Als Schauplatz dient dabei Prag und die dazu passende, umfangreiche Map.

Die Karte ist gespickt mit Wahrzeichen wie beispielsweise der brennenden Kirche, aber auch Militärcamps, in denen ihr besonders wertvolle Waffen und Ausrüstungsgegenstände findet. Zu Beginn der Runde wählt ihr zum Launch aus sieben Archetypen mitsamt Obergattungen: Schläger und Vandale gehören den Brujah an, Saboteur und Animalist den Nosferatu, Sirene und Muse den Toreador und der Vollstrecker den Ventrue.

Die Klassen besitzen jeweils drei Grundfertigkeiten: Der Vandale etwa beherrscht den gleitenden Sprung und kann damit über die Dächer fliegen. Hinzu kommt der Flächenschaden anrichtende Erdschock und der Adrenalinrausch passiver Vorteil, wenn Feinde in der Nähe sind. Die Archtypen spielen sich dezent anders, sodass ihr sie unbedingt durchprobieren solltet.

So funktioniert das Fortschrittssystem

Spielt ihr häufig mit einem bestimmten Archetypen, sammelt ihr für ihn entsprechende Erfahrungspunkte. Mit diesen schaltet ihr durch Aufstiege Vorteile frei, von denen ihr einen vor der Runde aussuchen dürft. Der Vandale hat etwa durch die Eigenschaft Bandelier mehr Munition in den Taschen.

Dazu gibt es Profil-Erfahrungspunkte, die etwa für das Erledigen der täglichen oder saisonalen Herausforderungen erhaltet. Mit Aufstiegen aktiviert ihr hier in ausschließlich kosmetische Gegenstände wie neue Outfits oder auch Spielersymbole- und -banner.

Die ebenfalls integrierten Mikrotransaktionen kommen größtenteils zum Kauf neuer Outfits zum Einsatz. Im Battle-Pass sind allerdings auch Booster enthalten, mit denen ihr schneller XP sammeln könnt. Von Pay2Win dürfte hier aber dennoch keine Rede sein.

Vampir-Geballer in Prag

In Prag geht’s schließlich mit 40 Spielern zur Sache. Wie in Battle-Royale-Spielen üblich sorgt auch in „Vampire: The Masquerade – Bloodhunt“ ein besonderer Effekt dafür, dass sich die Karte Stück für Stück verkleinert und die Kontrahenten so immer dichter zusammenrücken. In diesem Fall ist es rotes Gas, dem ihr besser nicht zu nahe kommen solltet.

In den Straßen Prags gibt es nicht nur besagte Militärstützpunkte, sondern auch Zivilisten. Saugt ihr diese aus, erhaltet ihr Blutresonanzen und schaltet so etwa ein Extra-Leben oder dauerhafte Buffs frei, die etwa Cooldowns verkürzen oder Angriffe verstärken frei. Aber Achtung: Werdet ihr bei eurem Handwerk ertappt, startet die „Blutjagd“ und ihr seid für eine Minute für alle Spieler auf der Karte markiert und erkennbar. Dieser Twist steht dem Battle-Royale-Gameplay ausgezeichnet und sorgt für eine etwas andere Herangehensweise an das Spiel.

Mit eurem Vampirspürsinn deckt ihr zudem per Tastendruck interessante Objekte und Orte in der Welt auf und macht Feuergefechte in der Ferne sichtbar. Gegenstände wie Blutbeutel oder auch gepanzerte Westen verwendet ihr nicht automatisch. Ihr müsst sie aktiv anwenden. Das kostet Zeit.

Die Matches sind sehr abwechslungsreich: So müsst ihr immer wieder die Straßen durchsuchen, um eure Resonanzen aufzufüllen. Auf den Dächern gibt es jedoch viele Waffen. Entsprechend oft wechselt ihr die Position und müsst zugleich die Übersicht bewahren, um nicht überraschend attackiert zu werden.

Weitere Meldungen zu Bloodhunt:

Und so klettert ihr geschwind Dächer rauf, hüpft über Plattformen oder rutscht geschwind hinter Deckungsmöglichkeiten: „Vampire: The Masquerade – Bloodhunt“ ist ein schnelles Spiel und erfordert ein gerüttelt Maß an Reaktionen. Niedergeschossene Gegner könnt ihr formschön aussaugen und meucheln, erhaltet dafür aber einen weiteren Bonus. Das Waffen-Feedback ist ordentlich und überzeugt. Zum Glück besitzt ihr zum Start einer Runde zumindest ein Extra-Leben, sodass ihr wieder einsteigen könnt.

6.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Interessantes Setting
  • Gut umgesetztes, vertikales Shooter-Gameplay
  • Schnell und sehr flüssig spielbar
CONTRA
  • Auf Dauer zu wenig Umfang
  • Vampire-Fertigkeiten könnten dominanter sein
  • Quests und Storytelling bleiben hinter den Möglichkeiten zurück

Vampire – The Masquerade Bloodhunt: Blutsauger-Battle-Royale im Test

Kurz nach dem Launch offenbart „Vampire: The Masquerade – Bloodhunt“ vor allem eins: Potenzial. Während es dem Spiel selbst noch an Umfang und Optionen wie etwa einem Team-Modus mangelt, so macht gerade die flinke Navigation durch Prag enorm viel Freude. Da klettern wir als Vampir die Wände rauf, springen über die Dächer und saugen zwischendurch unwissende Passanten aus.

Die Gefechte sind sehr schnell und dank des vertikalen Gameplays fordernd. Die Spezial-Fähigkeiten selbst kommen nur selten wirklich zur Geltung, wichtiger ist der richtige Einsatz von Schutzwesten, Blutbeuteln und anderen Extras. Auch die Militärcamps und die dort aufgestellten Soldaten spielen oft keine größere Rolle. PvE steht also im Hintergrund.

Trotz diverser Problemchen ist „Vampire: The Masquerade – Bloodhunt“ ein spannendes Battle-Royale-Experiment, das dank seines ungewöhnlichen Settings und der damit verbundenen Möglichkeiten eine Nische findet.

Kommentare

Hellogamer80

Hellogamer80

02. Mai 2022 um 21:03 Uhr
Der Namenlose

Der Namenlose

02. Mai 2022 um 21:06 Uhr
DerRichter

DerRichter

03. Mai 2022 um 08:05 Uhr