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F1 22 ausführlich angespielt: Der Beginn einer neuen F1-Ära?

Miami-Kurs, „F1 Life“ und feinjustiertes Racing-Gameplay: Codemasters geht mit der Zeit und passt „F1 22“ an die neue „Formel 1“-Regelungen an. Wir haben uns auf die Strecke gewagt: So spielt sich „F1 22“!

F1 22 ausführlich angespielt: Der Beginn einer neuen F1-Ära?

Die Rennspielexperten von Codemaster betreuen die „F1“-Serie seit über zehn Jahren. Inzwischen hat die Reihe ein derartiges Niveau und Standing in der Community erreicht, dass man das Rad kaum mehr neu erfinden kann. Doch mit „F1 22“ musste das Entwickler-Team rund um Senior Creative Director Lee Mather richtig ran. Der Grund: Die Formel 1 verändert sich massiv.

Neue Regularien bringen frischen Wind in den Rennspielzirkus: Größere Reifen, neue Bestimmungen in Puncto Aerodynamik und viele weitere Anpassungen zwingen auch Ferrari, Red Bull, Mercedes und die übrigen Konstrukteur zum Umdenken. Die laufende Saison scheint so offen und unberechenbar wie schon lange nicht mehr zu werden.

Lee Mather bezeichnet dies als „neue Ära“, die natürlich auch an dem „F1“-Rennspiel nicht spurlos vorübergeht, schließlich möchte Codemasters so dicht am realen Renngeschehen sein wie möglich. „F1 22“ ist zudem der erste Serienteil, der komplett in Zusammenarbeit mit Electronic Arts entstand.

Bevor das Rennspiel aber am 01. Juli für PlayStation 4/5 an den Start geht, hatten wir die Gelegenheit, erste Testrunden mit der PC-Version zu drehen. Was hat „F1 22“ unter der Haube und wie spielt sich Codemasters neuster Serien-Ableger überhaupt?

Mittendrin oder wie im TV?

In der Präsentation betonte Lee Mather, dass die Entwicklung von „F1 22“ eine besondere Herausforderung war. Schließlich sorgten die Veränderungen im Reglement geradezu für einen Neustart: Neue Fahrzeugmodelle, veränderte Renn-Physik und eine entsprechend angepasste Steuerung sind nur einige Eckpunkte.

Wie schon in den Vorjahren ist der Entwickler bestrebt, sowohl Rennspielveteranen als auch Neueinsteiger ins Cockpit holen. Zu diesem Zweck gibt es reichlich Einstellungsmöglichkeiten, die ihr mit drei Rennstilen aktiviert oder deaktiviert. Wer „Gelegenheitsspieler“ wählt, wird nicht mit Optionen überfordert. „Experten“ wiederum toben sich munter aus.

Auch bei der Darstellung und dem Umfang der Rennwochenenden legt ihr Hand an. Im neuen „Broadcast“-Modus könnt ihr beispielsweise Safety-Car-Phasen automatisieren, schaut sie euch aber wie im TV an. Frische Kamerawinkel und dazu passender Kommentar runden hier das Gesamtpaket ab. Wollt ihr selbst Hand anlegen, geht das aber natürlich ebenfalls. So könnt ihr Trainingsrunden mit AR-Einblendungen, Qualifying, Boxenstopps und nahezu alle anderen Ereignisse des Rennwochenendes nachspielen.

Neu dabei: Sprint-Rennen. Hier geht ihr in verkürzten Veranstaltungen zu Werke und sichert euch auch Punkte für die Saison. Der große Unterschied zur echten Formel 1. Im Spiel könnt ihr auf allen Strecken den Sprint-Modus austesten. Habt ihr mal keine Lust auf die F1-Flitzer, dürft ihr euch diesmal auch in Supercars von Ferrari, Mercedes AMG und anderen Herstellern vergnügen. Inspiriert durch die Pirelli Hot Laps geht ihr in der Karriere und in MyTeam an den Start und probiert euch in Spielarten wie Drift, Autocross oder Time Attack.

Das ist euer „F1“-Leben

Als Schaltzentrale dient das „F1 Life“ getaufte HUB-Level. Dieses virtuelle Loft repräsentiert euch und euren Fortschritt, dient aber zugleich als Lobby für den Multiplayer. Ihr trefft euch also in „F1 Life“ auch mit euren Online-Freunden.

Ihr passt diesen Bereich selbst an und präsentiert beispielsweise die von euch freigeschalteten Supercars oder auch die erspielten Trophäen. Auch euren Avatar staffiert ihr aus. Auf diese Weise verbindet „F1 22“ die Ingame-Progression und den Multiplayer-Part.

In Puncto Karriere- und MyTeam-Modus legt „F1 22“ ebenfalls zu. Beispielsweise entscheidet ihr im MyTeam nun, wie gut und erfolgreich euer Rennstall zum Start sein soll. Zu diesem Zweck wählt ihr aus drei Kategorien und beginnt so entweder als Newcomer, im Mittelfeld oder als Titelaspirant.

Beim Management eures Team sollen nun eure Entscheidungen langfristig Konsequenzen haben. Lehnt ihr beispielsweise ein Interview ab, könnte das einige Zeit später zum PR-Desaster mutieren. Schiebt ihr die Verbesserung einer Entwicklungsabteilung zu lange auf, kann das später ebenfalls schwere Folgen haben. Das Ziel hinter diesen Features ist es, mehr Dynamik und unvorhergesehene Momente in den Spielverlauf zu integrieren.

Allerdings beschränkt sich Codemasters in „F1 22“ auf die Weiterentwicklung bestehender Modi. Eine Story-Kampagne wie zuletzt in „F1 2019“ wird es diesmal nicht geben.

Willkommen in Miami

Codemasters passt also das Drumherum an und erweitert so die bekannten Funktionen der Vorgänger. Auf der Strecke wartet das Team mit Kurz-Upgrades für die Grand-Prix-Strecken von Australien, Spanien und Abu-Dhabi. Ganz neu wurde der Kurs von Miami in das integriert. Die Strecke unweit des Stadions der Miami Dolphins wurde unlängst in einem umfangreichen Trailer gefeaturet. In der Hands-On präsentiert sich der Kurs als ausgezeichnete Ergänzung zu den bisherigen Strecken und ist obendrein auch noch toll präsentiert.

Spielerisch bleibt „F1 22“ der Entwicklung der Serie treu. Einsteiger greifen auf die umfangreichen Hilfen zurück und lassen sich beispielsweise von einem Brems- oder Lenkassistenten unterstützen. In den Proberunden über den Miami-Kurs erwies sich „F1 22“ mit allen aktivierten Hilfen fast schon als Selbstläufer.

Für mehr Anspruch deaktiviert ihr natürlich die „Stützräder“ und gebt mit den durchaus anspruchsvollen Simulationsoptionen Vollgas. An dieser Stelle kommen dann auch Faktoren wie etwa manuelle Schaltung und DRS, vor allem aber die veränderten Fahrzeugmodelle ins Spiel. Im Vergleich zum Vorgänger bleiben die Boliden zwar weiterhin flott und gut kontrollierbar, man merkt aber, dass sie aufgrund des höheren Gewichts und der größeren Reifen etwas schwerer auf der Strecke liegen.

Gerade bei Kurvenfahrten ist etwas mehr Fingerspitzengefühl geplant. Lee Mather erklärt während der Präsentation, dass an dieser Stelle auch die Funktionen des Dualsense-Controllers eine nicht unerhebliche Rolle spielen werden. Die Vibrationseffekte weisen nun stärker auf den Zustand der Boliden hin. Ebenfalls auffällig: Codemasters schraubt am Verhalten der Computer-Piloten.

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Damit auch Einsteiger Erfolge erzielen und trotzdem spannende Duelle genießen können, führt man die „adaptive AI“ ein. Sie passt sich an eure Fähigkeiten an, sodass ihr nicht über- aber auch nicht unterfordert werdet. Wie das funktioniert, wird sich aber wohl erst in der fertigen Version des Spiels zeigen. Im Testlauf jedenfalls hatten wir bereits eine Menge Freude mit hektischen Positionskämpfen und Kopf-an-Kopf-Situationen.

Die Boxenstopps erfolgen nun in Form kleiner Reaktionstests. Sobald ihr euch bei der Crew angemeldet habt und in die Bosengasse eingebogen seid, erscheint eine AR-Einblendung samt Tastenkommando. Drückt ihr die Knöpfe im richtigen Moment, liefert eure Truppe die geforderten Arbeiten in Bestzeit ab. Passt das Timing nicht, macht sie dagegen Fehler. „F1 22“ simuliert Boxenstopps auch für die Computer-Piloten, sodass ihr auch von deren Fehlern profitieren könnt.

Einschätzung: sehr gut

„F1 22“ scheint die konsequente Weiterentwicklung der vergangenen Jahre zu sein: Codemasters balanciert geschickt auf dem schmalen Grat zwischen eingefleischten Racing-Fans und „Formel 1“-Sympathisanten. Das zeigt sich bei den verschiedenen Schwierigkeitsgraden, aber inzwischen auch bei der Inszenierung und den Rennoptionen.

Dieser Spagat gelingt aber ein Mal mehr und dazu musste Codemasters zwangsläufig das eigentliche Gameplay an die Veränderungen der Formel 1 anpassen. Entsprechend frisch und anders fühlt sich „F1 22“ auf der Strecke an. Die Steuerung wurde dezent an die neuen Bedingungen angepasst, ohne dass dabei Spielbarkeit verloren ging.

Dank der verschiedenen Hilfefunktionen bleibt das Spiel aber jederzeit gut kontrollierbar. Kurzum: Alle Zeichen stehen bei „F1 22“ auf Titelverteidigung. Hier kommt ein erstklassiges Rennspiel auf uns zu!

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Kommentare

botombraider

botombraider

09. Mai 2022 um 17:45 Uhr
Pitbull Monster

Pitbull Monster

09. Mai 2022 um 21:44 Uhr
Cult_Society

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10. Mai 2022 um 02:56 Uhr
jorgus666

jorgus666

10. Mai 2022 um 06:58 Uhr