In den vergangenen Jahren kam es in der Videospielbranche zu erheblichen Änderungen. Größere und kleinere Studios wurden von noch größeren Unternehmen übernommen und auch ganze Publisher wechselten den Besitzer. Der bisherige Höhepunkt aus finanzieller Sicht ist die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft. Ganze 68 Milliarden Dollar möchte der Xbox-Anbieter in den „Call of Duty“-Publisher investieren.
Doch auch Sony investiert Beträge, die vor einigen Jahren kaum möglich gewesen wären. 3,6 Milliarden Dollar fließen in den Erwerb des „Destiny“-Studios Bungie. Begründet wurde der enorme Betrag mit dem Sony-Ziel, in den kommenden Jahren im Bereich der Service-Spiele Fuß zu fassen. An dieser Stelle kann Bungie eine Menge Erfahrung vorweisen.
Sony möchte weiter anorganisch wachsen
Nach der 3,6 Milliarden Dollar-Investition und dem Transfer weiterer Geldbeträge zugunsten von Beteiligungen an Branchengrößen wie Epic Games ist längst nicht Schluss. Einmal mehr versicherte Jim Ryan, der CEO von Sony Interactive Entertainment, dass man bei Sony mit den Akquisitionen längst nicht fertig sei.
Laut Ryan war Sony im Bereich M&A und Investitionen zuletzt sehr aktiv, womit die Japaner die „Kernkompetenzen in den PlayStation Studios“ stärken wollten. Gleichzeitig habe man sich das Ziel auf die Fahnen geschrieben, „Know-how in Bereichen der Spieleentwicklung“ zu erwerben, in denen Sony in der Vergangenheit „nicht stark vertreten war“. Die geplante Partnerschaft mit Bungie sei „ein großartiges Beispiel für Letzteres“.
In Bezug auf die Zukunft äußerte sich Ryan wie folgt: „Was künftige M&A-Aktivitäten angeht, so lautet die Antwort darauf, dass wir mit unserer Strategie, die PlayStation Studios anorganisch zu vergrößern, noch lange nicht am Ende sind.“
Related Posts
Mit anderen Worten bedeutet diese Aussage, dass Sony in den kommenden Monaten und Jahren weitere Studios kaufen möchte. Und vielleicht ist gar ein Publisher dabei, wobei in den Spekulationen zuletzt wieder Square Enix höher gehandelt wurde. Der japanische Publisher trennte sich von einem Teil des Geschäftes. Eine spätere Aussage von Square Enix deutete allerdings eine andere Richtung an.
Sony kann auch kleinere Brötchen backen. Vor der Ankündigung des Bungie-Deals war das Unternehmen regelrecht auf Einkaufstour und hatte innerhalb eines Jahres Studios wie Housemarque, Nixxes Software, Bluepoint, Valkyrie und Firesprite auf dem Zettel.
Weitere Meldungen rund um Sony:
- PlayStation VR2: Jim Ryan spricht über die Anzahl der Launch-Spiele
- PS5: Behebung der Engpässe hat für Sony „oberste Priorität“
Jim Ryan betonte im Zuge des neusten Investorentreffen ebenfalls, dass Sony in diesem Geschäftsjahr 300 Millionen Dollar mit PC-Spielen verdienen möchte. Außerdem sprach er über Live-Service-Spiele, von denen im laufenden Geschäftsjahr zwei herausgebracht werden sollen. Ebenfalls sollen in den kommenden Jahren zahlreiche TV-Serien auf Videospielbasis umgesetzt werden.
Weitere Meldungen zu Sony.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
sotc
27. Mai 2022 um 08:51 UhrWollten die nicht ursprünfglich immer organisch wachsen?
Crysis
27. Mai 2022 um 08:55 UhrWenn Sony „anorganisch wachsen“ möchte dann wird es wohl nicht SE sein da man hier ja immer sehr eng zusammengearbeitet hat. Ich hoffe immer noch das sich Sony irgendwie Capcom schnappen kann.
Rikibu
27. Mai 2022 um 09:05 UhrUnd warum ist Sonys Expansion jetzt anorganisch? Wenn Sonys behutsame Vergrößerung schon anorganisch ist, was ist dann die Microsofts? Immerhin muss man festhalten, wird die von Microsoft nicht durch Gewinne der Games Branche getragen, sondern durch Business Dienstleistungen, die man sich übergebühr bezahlen lässt…
sony sollte sich nicht diese Opa Firmen wir Capcom und Konami nebst japanische Reste von Square Enix holen, sondern ein Umfeld für frische Entwickler und deren Ideen bieten.
Zwar könnte man im lazy microsoft way irgendwelche altbackenen Marken mit dem Erwerb von Capcom und co. erwerben, ob diese aber erfolgreich ins heutige dynamische Gaming Szenario überführt werden können, ohne dass man den FAns von früher eine Flanke zeigt, weil man doch zu sehr im Zwispalt ist (old shit vs. new tech)…
mir wären frische Ideen viel lieber als ein in seiner Zeit behaftetes game, welches damals natürlich gut war, wieder hochzuwürgen. so gesehen wäre sony dann nicht besser als Microsoft.
Sony stand aber – bisher – für primär frische Impulse, während Microsoft nur altes Zeug ausweidet…
Firion
27. Mai 2022 um 09:21 Uhr@Crysis
Doch allgemein werden riesige Spiel Unternehmen wie eben Publisher als anorganisch gesehen. Anorganisch, weil sie eben Multiplattform entwickeln. Es ist ja was anderes wenn ein Stück wie Insomniac 93% für eine Plattform (PS) entwickelt und der Rest auf andere Plattformen wie Xbox (Sunset Overdrive) fällt.
Wie bereits der gute Jeff Grubb sagte, Sony ist dabei SQEX zu kaufen. Ist halt nur nicht klar wann Sony den Deal über die Bühne bringt. Der Bungie Deal geht bis September 2022 und wer der Käufer sein wird, SIE oder die Mutter selbst. Ich denke das wird ganz unerwartet kommen die Ankündigung, da wird kein Insider was leaken können.
Firion
27. Mai 2022 um 09:22 Uhr*Studio – nicht Stück xD
Das_Krokodil
27. Mai 2022 um 09:26 Uhr@Rikibu:
Ich glaube, Du hast den Begriff „anorganisch“ falsch verstandem (der Begriff ist aber auch chemisch gesehen generell falsch)
Es geht darum, dass das Unternehmen nicht von „Inmen“ heraus wächst, sondern eben „künstlich“ durch Übernahmen vergrößert wird
Das ist weder wertend gemeint, noch würde man es bei MS anders nennen..
Jordan82
27. Mai 2022 um 09:27 Uhr@sotc Was will Sony denn machen wenn die zu lange warten ist mehr markt leer gekauft dann gibt es kein Wachstum mehr .
OVERLORD
27. Mai 2022 um 09:27 Uhr@Sotc ja wollten sie aber wenn der Markt und die Wettbewerber extremes anorganisches Wachstum vorleben bleibt keine andere Wahl wenn man nicht auf der Strecke liegen bleiben will.
Auf Microsoft, die Embracer Group und tencent muss man halt irgendwann reagieren wenn diese kein Ende finden.
Hp1709
27. Mai 2022 um 09:36 Uhr@Firion
Bin mir nicht sicher ob Bungie schon bis September durch.
Aber je schneller umso besser.
Crysis
27. Mai 2022 um 09:39 UhrMich würde sowieso mal ein Statement zu Ryan interessieren, in welchen Verhältnis man eigentlich zu Capcom steht. Die Spiele von Capcom erscheinen ja soweit ich gesehen habe alle Multi auch das kommende Pragmata, während bei SE viele Titel Exklusiv für Playstation erscheinen. Zudem erschienen zwei Titel nämlich MH Rise und MH Stories mal wieder nur Nintendo und PC Exklusiv wenn man so will. Vielleicht sind die beiden sich gar nicht so dicke als das ein kauf überhaupt realistisch wäre. Mal schauen ob Sony einen noch überraschen kann. SE verstehe ich da schon eher unter organischem Wachstum, da man wie bereits geschrieben eine sehr enge zusammenarbeit pflegt.
RikuValentine
27. Mai 2022 um 09:50 Uhr@Crysis
Pragmata kommt auch für PC und Xbox. Capcom ist eigentlich sehr Traditionell und bringt nur Hardware spezifisch exklusiv Games raus. Also auf Nintendo Switch eben Games die zur Hardware passen und auf stärkeren Geräten die Games mit besserer Grafik.
Zum Thema: Bungie ist ja nichtmal als normales Studio dazu gekommen sondern als Tochtergesellschaft. Also keine Ahnung wo das Problem sein soll.
RikuValentine
27. Mai 2022 um 09:51 UhrCapcom will sich eben wahrscheinlich garnicht kaufen lassen weil sie an sich noch ein traditionelles Familienunternehmen sind.
sotc
27. Mai 2022 um 10:02 Uhr@Jordan82+OVERLORD
Ich hatte das für einen Tippfehler im Artikel gehalten , weil der Artikel „WEITERHIN anorganisch wachsen“ besagt und Sony ja immer das organische Wachsen propagiert hat. Habs aber eben auf englisch gelesen und nun heißt es wirklich inorganic.
Firion
27. Mai 2022 um 10:09 Uhr@RikuValentine
An Capcom glaube ich auch nicht so recht, gibt auch keine Gerüchte dazu aktuell.
Ich finde es weiterhin sehr suspekt, dass SQEX seine Nordamerika Sparte samt deren IPs für Lau veräußert hat.
Das waren drei Top Studios: Crystal Dynamics, Eidos Montreal Interactive und Square Enix Montreal (Name wird noch geändert). Und dazu 50 der westlichen IPs!
Ganz ehrlich SQEX macht zwar einige Fehlentscheidungen aber so doof können sie nicht sein, das sie es nur für 300 Millionen US Dollar verkaufen…
Insomniac Games praktisch ohne eigene IPs, hat 255 Millionen Dollar gekostet! Ich denke das steckt deutlich mehr dahinter.
Jeff Grubb wird denke ich sowas nicht ohne Sinn geschrieben haben. Und Greg Miller hat das ja auch noch bestätigt, das ist für mich eine klare Sache.
Rikibu
27. Mai 2022 um 10:29 Uhr@ Das_Krokodil
es macht doch aber keinen Unterschied, wie eine Firma wächst.
Entscheidend ist doch, dass eine Expansion durch eigene Geldmittel, oder durch geliehene Geldmittel (geld ist billig) von statten geht… da fragt keiner ob was organisch, basisch oder sonst was ist 🙂 … schließlich werden Akquirierungen natürlich nur deshalb gemacht, damit das Theorem des ewigen Wachstums und Zielgruppenerweiterung aufgeht. Lustigerweise wird das übrigens von den selben Leuten predigt, die Firmen dafür kritisieren anorganisch zu wachsen, nur damit man dann wieder wildwüchsig rumprognostizieren kann…
Das_Krokodil
27. Mai 2022 um 13:09 Uhr@Rikibu:
Das spielt doch keine Rolle: es ist kein wertender Begriff. Du kannst stattdessen auch von „internem“ und „externem“ Wachstum sprechen. Wenn für Dich „anprganisch“ schlechter klingt, ist das eine subjektive Wahrnehmung, weil der Begriff „organisch“ einfach häufiger genutzt wird und oft in einem positiven Kontext steht. Das macht den Begriff „anorganisch“ aber nicht negativ
Argonar
27. Mai 2022 um 22:27 UhrWer glaubt organischer oder anorganischer Wachstum spielt keine Rolle, hat wohl beruflich noch nie eine Firmenverschmelzung miterlebt, und ich meine nicht auf Management Ebene, sondern auf Angestellten Ebene.
Und ja, jeglicher Wachstum durch Firmenübernamen ist anorganisch. Anorganischer Wachstum ist auch nicht automatisch schlecht und natürlich macht es einen großen Unterschied ob ein 150 Personen Unternehmen ein 10 Personen Unternehmen oder 80 Personen Unternehmen aufnimmt. Bleibt dennoch beides anorganisch