Nach einem riesigen Hype folgte im Dezember 2020 die Bruchlandung: Die Konsolenversion von „Cyberpunk 2077“ kam mit unzähligen Fehlern und Problemen auf den Markt. Und die Entscheidung, den Redaktionen vor dem Launch nur die deutlich bessere PC-Version zur Verfügung zu stellen, ließ das Vertrauen in das Studio sinken.
Doch wie kam es dazu, dass ein Spiel dieser Größenordnung in einem solchen Zustand auf den Markt geworfen wird? Einem aktuellen und noch unbestätigten Bericht zufolge scheint ein externes QA-Unternehmen mitverantwortlich zu sein.
72-seitigen Dokument geleakt
So berichtet Forbes von einem 72-seitigen Dokument, das von einem Whistleblower an den YouTuber Upper Echelon Gamers geschickt wurde. Das Dokument umfasst angeblich Angaben zu Quantic Labs, einem QA-Unternehmen, das für einen großen Teil der „Cyberpunk 2077“-Tests verantwortlich war.
Zu den darin erhobenen Vorwürfen gehören:
- Quantic Labs habe die Größe des Teams, das an „Cyberpunk 2077“ arbeitet, übertrieben dargestellt, um den Vertrag zu behalten.
- Quantic Lab behauptete, das Team bestehe aus leitenden Angestellten, aber es handelte sich stattdessen um Junioren mit weniger als sechs Monaten Erfahrung in der Qualitätssicherung.
- Bei Quantic Lab habe es eine tägliche Quote an gemeldeten Fehlern gegeben, was dazu führte, dass CDPR Tausende von relativ sinnlosen Fehlerberichten von den Testern erhielt, die viel Zeit in Anspruch nahmen und dazu führten, dass spielverändernde Probleme nicht gefunden oder priorisiert wurden.
Kurz vor den ersten Patches und Hotfixes für „Cyberpunk 2077“ behauptete CD Projekt dann, dass das Qualitätssicherungsteam nicht alle Fehler entdeckt habe, die Spieler unmittelbar nach dem Start des Titels verzeichnen konnten.
Bestätigt sind die heutigen Angaben nicht. Forbes wandte sich sowohl an CD Projekt als auch an Quantic Lab und bat um eine Stellungnahme, ohne diese bisher erhalten zu haben.
Sollten die Anschuldigungen zutreffend sein, würden sie einen Teil der Probleme mit „Cyberpunk 2077“ erklären, auch wenn CD Projekt am Ende die Verantwortung darüber hat, in welchem Zustand ein Produkt das Unternehmen verlässt. Da Tests der Konsolenversion vor dem Launch nicht ermöglicht wurden, kann zumindest gemutmaßt werden, dass sich CD Projekt der Problematik bewusst war.
Weitere Meldungen zu Cyberpunk 2077:
- Arbeitet CD Projekt an einem Transmog-System?
- Upgrades für PS5 und Xbox Series X/S beflügelten die Verkaufszahlen
Dieser Vertrauensverlust sorgte nach dem Launch von „Cyberpunk 2077“ für rapide sinkende Aktienkurse. Nachdem der Kurs Ende 2020 noch bei rund 100 Euro pro Aktie lag, sind es momentan um die 20 Euro. Die Ankündigung eines neuen „The Witcher“ dürfte die Anleger wieder optimistischer stimmen. Sollten die jüngsten Berichte stimmen, wäre Quantic Labs wohl nicht mehr beteiligt.
Weitere Meldungen zu Cyberpunk 2077.
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Kommentare
L.A. Noire
27. Juni 2022 um 08:58 UhrJetzt die Schuld anderen zuzuschieben. LOL
M4g1c79
27. Juni 2022 um 09:03 UhrIst doch langsam mal gut ey… Die meisten, die immer noch auf Cyberpunk treten (das ja damals auch völlig zu Recht), haben das Spiel seit dem wahrscheinlich nie mehr angefasst… und so ein mittlerweile sehr gutes Spiel verpasst (was natürlich auch seine Probleme hat – aber welches hat das nicht)
newG84
27. Juni 2022 um 09:09 UhrMan will uns jetzt also erzählen dass in den QA Sinnlose Fehler die viel Zeit gekostet haben repariert worden wären das Spiel so grauenhaft ausgesehen hat und voller Bugs war dass man das selber nicht gesehen hat nach gefühlten 2 Minuten spielen?
DerRichter
27. Juni 2022 um 09:27 Uhr@la noire
Hätten CDP die Schuld bei anderen gesucht, hätten die es wohl sofort gemacht, statt 2 Jahre später.
Saleen
27. Juni 2022 um 09:29 UhrKlingt logisch. Dennoch was geschehen ist sollte sich auf die kommenden Projekte erheblich verbessern. Ich hoffe CD-Project hat daraus gelernt….
Schließlich steht das Next Gen Update von The Witcher vor der Tür
ovanix
27. Juni 2022 um 09:32 UhrCyberpunk 2077 war mit den Next Gen Updates in einem Spielbaren und guten Zustand.
Jetzt sollte CDP nur noch das bereits in Entwicklung befindliche Addon fertigstellen und veröffentlichen und die Lizenz von Cyberpunk die nächsten 5-10 Jahre links liegen lassen.
Stattdessen sollen sie sich um das neue Witcher kümmern und sich an etwas ganz neues wagen. Denn Cyberpunk hat so viele Dellen abbekommen dass der Nachfolger dafür nur abgestraft werden würde.
Für mich ist das Kapitel Cyberpunk jedenfalls abgeschlossen und wer da scheiße gemacht hast juckt mich nicht.
Fakt ist dass CDP Cyberpunk lieber noch um 1-2 Jahre verschieben sollen und die PS4/One Version einstampfen sollen und sich voll und ganz auf den PC/innen, PS5/innen, XSX/innen (sorry der musste sein) Konzentrieren sollen.
xy-maps
27. Juni 2022 um 09:39 UhrDas Spiel war so verbuggt, da brauchte man doch QA-Team um das zu merken. Haben die das bei CD Projekte überhaupt einmal spielt?! XD
FinalSpace
27. Juni 2022 um 09:41 UhrMir hat das Spiel sehr gut gefallen. Ich habe es allerdings erst ein Jahr nach Veröffentlichung gespielt, was bei mir die Regel ist. Ich spiele äußerst selten ein Spiel am Tag bzw. kurz nach Veröffentlichung.
SlimFisher
27. Juni 2022 um 09:52 Uhr@Maik Seidl „QA-Unternehmen soll CD Projekt belogen hat“
Korrekt wäre“….belogen haben“
Rikibu
27. Juni 2022 um 09:54 Uhrhätte man das geld, statt für großmaul pr und einkaufen von hollywood nasen, besser in quality maßnahmen gesteckt, hätte das dem spiel wohl besser zu Gesicht gestanden.
wenn man sich überlegt, dass so viel randomness und Mittelmaß für so viel Geld produziert wurde, ist das schon erbärmlich bis jämmerlich.
themandalorian
27. Juni 2022 um 10:22 Uhrwenn ich so eine überschrift schon lese, peinlich.
Yamaterasu
27. Juni 2022 um 10:45 UhrIch spiele es jetzt gerade zum ersten Mal, Patch 1.5 auf der PS5, und mir persönlich macht es schon Spaß. Aber es hat trotzdem noch viele Bugs. Das kann nicht allein am Qualitätsmanagement gelegen haben.
Seven Eleven
27. Juni 2022 um 11:22 UhrHab keine B7gs, gehabt. War ziemlich geiles Game
xjohndoex86
27. Juni 2022 um 13:49 UhrJo, ich verlass mich natürlich einzig und allein auf das QA Team. Wird schon passen, hau raus! ^^
Und ich sage nur: „Läuft erstaunlich gut auf der Old Gen“ Das kann mir doch keiner erzählen. Hier wurde gepokert, dass das bis auf den letzten Drücker fertig wird und man hat sich desaströs verschätzt und es drauf ankommen lassen. Da braucht RED keinem anderen den schwarzen Peter zuschieben. Dafür sind sie einzig und allein selber verantwortlich. Kann aber nur wieder von Glück reden, dass ich a) ’ne Pro hatte und b) bis auf einen Bug und 3-4 Abstürze keinerlei Probleme hatte in 100h Spielzeit. Ändert aber nichts an dem schlechten Zustand den andere ertragen mussten, wie man ja oben im Video noch mal sieht. An REDs Stelle hätte ich mich in Grund und Boden geschämt.
st4n
27. Juni 2022 um 14:18 UhrJetzt wissen alle, dass deren PR noch schlechter ist als die QA. Grandios.
naughtydog
27. Juni 2022 um 16:47 UhrDas entschuldigt leider gar nichts. Es wurde bewusst entschieden es so zu veröffentlichen. Und dass quasi der Hauptteil der versprochenen/vermarkteten Features fehlt, hat mit den Bugs überhaupt nichts zu tun. Irgendwie kaschieren die Bugs den eigentlich viel größeren Skandal.
BruceWayne
27. Juni 2022 um 18:14 UhrKarma
bastardo
27. Juni 2022 um 19:18 UhrSagt viel aus wenn das QA team Lügen konnte.
Wenn man Spiele produziert gibt es immer so etwas wie einen director und dieser Mensch sitzt meist oben und hat die Aufsicht. Also wenn das QA team in belügen konnte hat er einfach seinen Job nicht gemacht und sich deren Arbeit angeschaut. Klar kann man Dinge übersehen aber bei CP2077 gabs so viel dass man es nicht übersehen konnte was auch der patch 1.5 belegt, der nen ganzes jahr gebraucht hat.
Also jetzt die Schuld nach unten schieben ist erbärmlich!