Nachdem Abos jahrelang an Relevanz zunahmen und Anbieter wie Netflix von Jahr zu Jahr neue Rekordzahlen vorweisen konnten, scheint das Ende des Wachstums vorerst erreicht zu sein.
Netflix möchte mit einer günstigeren und durch Werbung finanzierten Version auf die sinkenden Kundenzahlen und den implodierenden Aktienkurs des Unternehmens reagieren. Als Partner wurde Microsoft auserkoren, wie in dieser Woche angekündigt wurden.
Analysten sehen in diesem Werbedeal allerdings mehr als nur eine simple Partnerschaft. So kam die Vermutung auf, dass Netflix ganz bewusst in die Nähe von Microsoft rücken möchte, um Möglichkeiten für eine Übernahme zu schaffen.
„Es könnte sein, dass Netflix nach einem Ausweg sucht“, so Laura Martin, leitende Analystin bei Needham, am Donnerstag gegenüber Yahoo Finance Live. Laut ihrer Einschätzung könnte der Streaming-Riese langfristig versuchen, von Microsoft übernommen zu werden.
Netflix verfolgt „versteckte Agenda“
Entsprechend sei die Entscheidung, Microsoft als Partner für die mit Werbung bestückte Version von Netflix ins Boot zu holen, womöglich mit einer „versteckten Agenda“ verbunden. Kein anderes Unternehmen, mit dem Netflix eine Partnerschaft hätte eingehen können, sei in der Lage, einen 100-Milliarden-Dollar-Kauf zu tätigen. Bei dieser Einschätzung verwies die Analystin auf finanzielle Einschränkungen oder regulatorische Probleme.
Laut Martin ist Microsoft als Werbepartner für sich allein betrachtet eine fragwürdige Entscheidung, da die Redmonder über keine Erfahrung im Bereich der Werbetechnologie für Dritte verfügen. „Netflix versucht, sich Microsoft anzunähern, in der Hoffnung, dass Microsoft, nachdem es die Übernahme von Activision verdaut hat, als nächstes Netflix kauft“, so die Analystin in der möglichen Erklärung.
Erwartet wird, dass Netflix im dritten Quartal 2023 mit einem werbefinanzierten Angebot durchstarten wird. Reed Hastings, der Gründer und Co-Chef von Netflix, hatte im April davon gesprochen, die Werbe-Version „in ein bis zwei Jahren auf die Reihe zu bekommen“. Amazon ist an dieser Stelle etwas schneller und möchte ein solches Produkt schon in diesem Jahr vermarkten.
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Ob Microsoft tatsächlich ein Interesse daran hat, in den Besitz von Netflix zu kommen, ist offen. Zunächst muss das Unternehmen die Übernahme von Activision Blizzard abschließen, die sich die Redmonder knapp 70 Milliarden Dollar kosten lassen.
Die Börse reagierte am gestrigen Freitag recht verhalten auf die neuen Ankündigungen und Spekulationen. Der Netflix-Kurs stieg von rund 174 Euro auf knapp über 180 Euro. Ende des vergangenen Jahres waren es zeitweise rund 600 Euro pro Aktie.
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Kommentare
MultiFTW
17. Juli 2022 um 14:17 Uhr@Enova: Xbox und vor allem die Xbox One waren keine Kassenschlager. Eigentlich war nur die X360 erfolgreich. Ob man nun beim GP+Series+Cloud vom Erfolg sprechen kann muss sich noch zeigen. Zumindest bei der Vergleichbaren Sparte der Konsolenverkäufe ist es bisher nur ein Achtungserfolg, zumindest besser als bei der One. Klar, MS ist Finanziell kräftig genug weil sie breit aufgestellt sind, dass ist Sony aber auch. Natürlich brauchen solche Unternehmen keine externen Geldgeber, sie sind Geldgeber. Ein Netflix ist ein Spartenunternehmen. Fehlkalkualation und du bist weg vom Fenster. Das es überhaupt solange gut ging ist ein Wunder
cycloop bx
17. Juli 2022 um 17:33 UhrDer „TV, TV, TV“ Beigeschmack wäre aber dabei
3DG
17. Juli 2022 um 22:53 UhrNetflix , das nächste Unternehmen das Mio Gewinne einfährt, dem es aber schlecht geht. Solche Probleme sollte wir normal Menschen mal haben.
Wenn man keine Probleme hat macht man sich welche mit der Börse oder einem Modell das jedes mal mehr drin sein muss oder oder oder
Enova
18. Juli 2022 um 07:08 Uhr@MultiFTW Ich finde es schwer zu glauben, dass der Verlust von die Xbox MS als Ganzes geschadet hätte. Bei die PS3 musste aber das ganze Sony Unternehmen zittern. Die Aktionäre hatten doch damals dazu gedrängt das Sony die anderen Sparten abstoßen soll, um das Unternehmen zu retten, aber Sony entschied sich dagegen und machte eher Einsparungen. Das Geld für Übernahmen wurde glaube ich gekürzt und kleinere Abteilungen wurden geschlossen. Man konzentrierte sich dann voll auf die PS4 und da MS die Xbox One so richtig in den Sand setzte konnte Sony dies nutzen und die PS4 aufleben lassen. Beim Verlust von die Xbox hätte MS wohl nur mit den Schultern gezuckt und wäre weiter gezogen, die sind eben zu groß um zu scheitern, während Sony und Nintendo von ihren Videospielsparten abhängig sind. Netflix leidet doch daran das ihr Content an Qualität verloren hat, Serien abbricht und ihre Preise in die Höhe schossen und der Verlust von ihren russischen Mitgliedern.
naughtydog
18. Juli 2022 um 10:00 UhrIn dem Fall würde ich eine Kündigung zumindest in Erwägung ziehen.