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Ms. Marvel: Ein sympathisches neues MCU-Abenteuer - Serienkritik

Mit "Ms. Marvel" kam kürzlich das erste große Abenteuer einer neuen MCU-Superheldin zu seinem Abschluss. Wir haben uns die Serie angesehen und verraten euch, warum auch ihr guten Gewissens einen Blick riskieren könnt.

Ms. Marvel: Ein sympathisches neues MCU-Abenteuer – Serienkritik
"Ms. Marvel" startete am 8. Juni exklusiv bei Disney+.

Vor einiger Zeit gipfelte mit „Ms. Marvel“ der jüngste Marvel Cinematic Universe-Ableger (MCU) in seinem großen Finale. Darin lernen wir die High School-Schülerin Kamala Khan und ihre Freunde kennen, die gemeinsam ihr erstes großen Abenteuer bestreiten müssen. Warum es sich lohnt, der jungen Heldin auf dieser Reise zu folgen, das verraten wir euch in unserer Serienkritik.

Teenager + Superkräfte = Chaos

Doch zunächst widmen wir uns kurz der Geschichte der Serie: Kamala ist ein riesiger Avengers-Fan, besonders von der Superheldin Captain Marvel. Deshalb steht für sie fest, dass sie unbedingt zu einer bevorstehenden Convention gehen möchte, bei der sich alles um die mächtigsten Helden der Welt dreht. Dort möchte sie unter anderem an einem Kostümwettbewerb teilnehmen, doch nachdem sie einen alten Armreif anlegt, verändert sich ihr Leben für immer.

Wie ihr bester Freund Bruno später herausfindet, scheint das Schmuckstück irgendetwas in unserer jungen Protagonistin geweckt zu haben. Auf diese Weise erlangt Kamala Superkräfte, mit denen sie unter anderem Gebilde aus Licht erzeugen kann. Das Problem an der Sache: Diese neuen Fähigkeiten rufen die Damage Control, eine Spezialeinheit der US-Regierung, auf den Plan, die in der jungen Frau eine potentielle Gefahr sehen.

Als wäre all das noch nicht genug, gibt auch der Armreif selbst Rätsel auf, denn dieser zeigt unserer Nachwuchs-Superheldin immer wieder rätselhafte Visionen, mit denen sie nichts anfangen kann. Darüber hinaus geht es auch bei Kamala zuhause drunter und drüber, denn die Beziehung zu ihrer Familie ist aktuell angespannt. Ob unsere junge Hauptfigur all diese Herausforderungen meistern können wird?

Das verraten wir euch an dieser Stelle natürlich nicht, doch so viel sei jetzt bereits gesagt: Die Geschichte von „Ms. Marvel“ wird gut erzählt und fesselt insbesondere aufgrund verschiedener Mysterien, die anfangs angedeutet werden, ungemein. Die größte Stärke der MCU-Serie sind indes die Charakterdynamiken, vor allem jene zwischen unserer Protagonistin und ihrer Familie, denn sie bilden das emotionale Herz dieses Abenteuers.

Kamala sucht ihren Platz auf der Welt

Kamala befindet sich während der 1. Staffel gewissermaßen auf der Suche – nicht nur nach sich selbst, sondern auch ihrem Platz im Leben und auf der Welt. Die Show richtet sich bei der Aufarbeitung der damit verbundenen Fragen zwar primär an ein etwas jüngeres Publikum als es bei vielen bisherigen Auskopplungen des Franchise der Fall war, doch auch ältere Zuschauer werden sich in der Protagonistin wiederfinden können.

Eine besondere Rolle spielen hier die Eltern der Superheldin in spe, die, wie Kamalas Familienleben generell, ein zentralen Element in „Ms. Marvel“ sind. Sie werden sowohl als verständnisvolle als auch strenge und besorgte Erwachsene gezeichnet, die sich um das Wohl ihres jüngsten Kindes sorgen. Den Machern ist es hier schön gelungen, beiden Elternteilen eine nachvollziehbare Entwicklung über den Verlauf der insgesamt 6 Episoden zu geben. Zudem erhalten wir durch Familie Khan natürlich auch einen Einblick in ihre pakistanische Kultur und muslimische Religion, was dem MCU frische neue Facetten hinzufügt und wunderbar gehandhabt wurde.

Hinzukommen Kamalas Schulfreunde Bruno und Nakia, die unsere junge Protagonistin hervorragend ergänzen. Dies ist in erster Linie dem Umstand zu verdanken, dass Hauptdarstellerin Iman Vellani eine glaubhafte Chemie mit ihren Co-Stars hat und ihre Gruppendynamik sehr natürlich wirkt. Sie bringen nicht nur andere Seiten unserer Hauptfigur zum Vorschein, Nakia geht beispielsweise in dieselbe Moschee wie Kamala, sondern unterstützen sie ebenfalls auf ihrem Weg. Hieraus resultieren zumeist lockere, komödiantische Momente, während die herzerwärmenden Szenen Papa und Mama Khan vorbehalten sind.

Allerdings können nicht alle Charaktere in „Ms. Marvel“ ähnlich überzeugen. Ohne an dieser Stelle zu viel verraten zu wollen, muss sich Kamala natürlich auch mit einigen Bösewichten herumschlagen. Hierzu zählen neben der Damage Control, die wie irgendeine böse Regierungsorganisation gezeichnet wird, auch einige Wesen, die nicht von der Erde stammen.

Die Beziehung zwischen unserer Junior-Superheldin und dieser Gruppe bekommt verhältnismäßig wenig Zeit, um sich organisch zu entwickeln, weshalb sie allesamt als Figuren erschreckend flach bleiben. Es gibt zwar die eine oder andere schön choreographierte sowie inszenierte Actionszene zu bestaunen – Momente, in denen die MCU-Serie, abgesehen von schwankender CGI-Qualität, überzeugen kann –, doch ansonsten bleibt von ihnen nicht in Erinnerung.

Mehr Familien-/Teenie-Drama als großes Superhelden-Abenteuer

Letztendlich lässt sich dies jedoch durchaus verschmerzen, denn die große Stärke der Disney+-Serie ist nicht der Superhelden-Aspekt. Im Gegenteil: Der jüngste MCU-Ableger weiß insbesondere deshalb zu überzeugen, weil es nicht um die Rettung der Welt geht, sondern ein verhältnismäßig kleines, intimes Abenteuer erzählt wird. Nach den Effektgewittern der Kinofilme ist dies eine angenehme Abwechslung.

Kamalas Reise ist dabei sowohl packend, durch das Mysterium rund um ihren Armreif und den Ursprung ihrer Kräfte, als auch mindestens in gleichem Maße sympathisch. „Ms. Marvel“ erzählt eine durch und durch charmante Coming-of-Age-Story, die mit einer nahezu perfekten Balance aus herzerwärmenden Momenten und ordentlicher Superhelden-Action punkten kann.

Im Mittelpunkt steht mit Iman Vellani eine wirklich gut aufgelegte Newcomerin, die ein liebenswürdiges Mädchen mit einem großen Herzen sowie ebenso großen Träumen verkörpert, die dazu bestimmt ist, eine Heldin zu sein.

Wie hat euch „Ms. Marvel“ auf Disney+ gefallen?

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