„FIFA 23“ ist ein besonderes „FIFA“. Wieso? Weil es nach beinahe 30 Jahren der letzte Teil der Fußball-Reihe unter diesem Namen sein wird. Nachdem die Verhandlungen zwischen EA Sports und dem FIFA-Verband aufgrund finanzieller Differenzen scheiterten, heißt „FIFA“ künftig „EA Sports FC“.
Da wundert es nicht, dass bei dem Team ein wenig Wehmut während der Präsentation spürbar ist. Für „FIFA 23“ möchte man den inklusivsten und zugleich spielbarsten Serienableger auf den Weg bringen. Erstmals ziert neben PSG-Star Kylian Mbappé mit Samantha Kerr auch eine Fußballerin das Cover eines „FIFA“-Spiels. Den Frauenfußball möchte EA Sports in diesem Jahr einen großen Fokus einräumen und integriert erstmals auch Vereinsmannschaften.
Zudem gibt es auch Crossplay, sodass zumindest Spieler der gleichen Konsolengeneration gegen- und miteinander antreten können. Ist das aber alles? Natürlich nicht. Die Redaktion konnte „FIFA 23“ bereits antesten und erklärt, was „FIFA 23“ anders macht.
Erste Eindrücke aus der Hands-On
Einher mit der umfangreichen Präsentation stellte EA Sports im Nachgang auch eine Demo-Version von „FIFA 23“ zum ausführlichen Probespiel auf der PlayStation 5 zur Verfügung. Die großen Spielarten wie FIFA Ultimate Team oder die Karriereoptionen waren darin noch inaktiv. Dafür ging es in Freundschaftsspielen mit Team wie Paris St. Germain oder Borussia Dortmund zur Sache.
Beim ersten Schwenk durch das Stadion und dem Blick auf das Spielfeld fällt das überarbeitete, deutlich feiner anmutende Gras auf. Nach dem Anpfiff allerdings spielen die detailreichen Hypermotion-2-Animationen auf: Die Kicker wirken insgesamt beweglicher und schneller auf den Füßen. Richtungswechsel – mit und ohne Ball – sind leichter möglich. Die Kicker rutschen weiter weniger über das Feld und scheinen festeren Stand zu haben.
EA Sports verändert die Sprinteigenschaften seiner Spieler und legt zu diesem Zweck Archetypen an. Explosive Athleten nehmen schnell Höchstgeschwindigkeit auf, während Langstrecken-Sprinter er später volle Fahrt aufnehmen. Kontrollierte Athleten liegen dazwischen. Zwischen den Typen gibt es zudem kleinere Variationen abhängig von den Fähigkeiten der Kicker. Dadurch wirken gerade Laufduelle ein wenig natürlicher und hängen nicht allein von den Charakterwerten ab.
Das Stellungsspiel der Abwehrreihen wurde ebenfalls angepasst, damit sich „FIFA“-Spieler in Zukunft nicht derart stark in ihrer eigenen Hälfte einigeln, wie bisher. Zwei Features stechen allerdings während der Anspielrunde hervor: Mit den Power Shots führt EA Sports eine „Risk & Reward“-Mechanik ein. Diese Schüsse benötigen länger, ehe sie abgefeuert werden und müssen gut platziert sein, damit sie nicht in die Wolken gehen. Zugleich besitzen sie enorme Kraft. Dieser Arcade-Einschlag macht zwar im Solo-Modus Laune, könnte im Multiplayer für Probleme sorgen. Zum anderen gefiel uns aber das Torwartverhalten und die insgesamt größere Physis deutlich besser. Kollisionen fühlen sich wuchtiger an als zuvor und gerade bei Luftduellen geht es ordentlich zu Sache. Hier macht „FIFA 23“ definitiv einen Schritt nach Vorne.
Das sieht besser aus!
Wo wir gerade bei den technischen Aspekten des Fußballspiels sind. EA Sports nimmt auch einige maßgebliche Veränderungen an der Grafik-Engine und der Präsentation vor. Diese gehen oft sehr ins Detail und fallen erst beim genaueren Hinschauen auf. Beispielsweise sind nun die Tornetze komplett physik-basiert. Der Einschlag des Ball repräsentiert also die Wucht und den Winkel des Schusses. Der neu gestaltete und deutlich dreidimensionalere Rasen nimmt auch im Verlauf des Matches durch Grätschen und andere Aktionen Schaden.
Ähnlich verhält es sich mit den Aktionen der Torhüter. Pariert der Goalie einen Ball lediglich mit den Fingerspitzen, beobachten wir in der Wiederholung, wie sich seine Griffel leicht nach hinten biegen und so dem Ball ein entsprechenden Drall geben. Bei der Inszenierung der Matches fallen die deutlich lebendigeren Fan-Blöcke auf, in denen dank jubelnder und Fahnen schwenkender Zuschauer deutlich mehr Leben steckt. Insgesamt gibt es über 500 neue Gesänge sowie zusätzliche Hymnen und Tor-Tracks. Und auch „FIFA 23“ verwendet auch die Optionen des PS5-Controllers und spielt bestimmte Effekte über den Lautsprecher ein.
Vor den Spielen sorgen nun kleinere, auf den Austragungsort zugeschnittene Einspieler für Atmosphäre und auch die Darstellung der Aufstellungen wurde für die jeweiligen Modi angepasst. Seine Wiederholung inszeniert „FIFA 23“ mit automatischen Kameraschwenks und Zeitlupensequenzen. Damit die besten Szenen auch entsprechend zum Tragen kommen.
Die Karriere lebt
In Puncto Spielmodi müssen wir uns auf die Aussagen der Entwickler während der Präsentation verlassen. Hier legte EA Sports großen Fokus auf die Anpassungen der Karriere – auch wenn einige der Neuerungen bereits für Unmut bei der Community sorgten.
Neu dabei ist ein überarbeitetes Persönlichkeitssystem für die Spielerkarriere, das sich in die Bereiche Maverick, Virtuoso und Heartbeat unterteilt. Der Heartbeat ist Herz und Seele seiner Mannschaft und geht als Vorbild voran. Der Maverick ist das Gegenteil und will um jeden Preis auffallen. Der Virtuoso dagegen zelebriert den Fußball in all seinen Formen.
Eure Spielweise entscheidet über eure Ausrichtung, sodass ihr eurem Charakter den eigenen Stempel aufdrücken könnt. Zu diesem Zweck erweitert man auch die Aktivitäten außerhalb des Platzes, für die ihr Punkte in den drei Charakter-Bereichen erhaltet. Darüber hinaus könnt ihr nun euer sauer verdientes Geld in Sponsorings oder Luxusgüter investieren.
Weitere Meldungen zu FIFA 23:
- Gameplay Deep Dive ist da und Hypermotion2 erklärt
- Die alte Dame kehrt als exklusiver Partner zurück
- Keine russischen Teams enthalten, bestätigt EA
Für die Manager-Karriere verspricht EA Sports Ergänzungen beim Transfersystem. So tauchen hier etwa die realen Trainer am Verhandlungstisch auf und schachern mit euch um Millionen. Im Anschluss erhaltet ihr eine Bewertung über euer Verhandlungsgeschick. Spieler- und Manager-Karriere teilen sich zudem aufgefrischte Menüs sowie dynamische Momente, die eure Spielfigur etwa bei der Interaktion mit den Fans oder auch in wichtigen Situationen darstellen. Dadurch soll der eigene Charakter zusätzliche Tiefe erhalten. Sehr schön: Ihr entscheidet, wie viel Zeit ihr in die einzelnen Matches investiert. So könnt ihr beispielsweise auch nur die Highlights angehen, während der Rest des Spiels simuliert wird.
Zu Pro-Clubs, Volta und FIFA Ultimate Team wird es in den kommenden Wochen noch weitere Informationen geben. Hier hat EA Sports leider ein Embargo zur Veröffentlichung der Nachrichten verhängt.
Auf dem Spielfeld setzt EA Sports die richtigen Hebel an und bessert einige längst überfällige Schwachstellen aus. Das Aufbauspiel wirkt in sich flüssig und dynamisch, die Läufe in den Raum durch die Mitspieler funktionieren besser. Zugleich haben wir mehr Möglichkeiten und die Dribblings sind dank der verbesserten Animationen handlicher als zuvor.
Das Aufbau- wie das Defensivspiel machen gleichermaßen Spaß und die verbesserte Physis im Torwartspiel sorgt für gute Strafraummomente. Skeptisch sind wir weiterhin bei den Power-Shots und hoffen, dass hier die Balance stimmt und diese Aktionen online nicht zum Freifahrtschein werden.
In Puncto Drumherum gibt sich „FIFA 23“ genügsam und erweitert behutsam die Optionen. Die Karriereoptionen machen einen soliden Eindruck. Ein wirklicher Neustart erwartet uns hier allerdings kaum.
Weitere Meldungen zu FIFA 23, Preview, Vorschau.
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Kommentare
Sonny_
05. August 2022 um 17:04 UhrWird mit EA Play 10 Minuten gespielt bis mir einfällt, was für negative Gefühle ich damit verbinde
SUNN
05. August 2022 um 17:48 UhrTotale Rotzkacke.
DarkSashMan92
05. August 2022 um 18:11 UhrMein letztes Fifa war Fifa 98 lol
Yago
05. August 2022 um 18:16 Uhr@Olaf Bleich
Danke für den ersten guten Einblick.
A1516
05. August 2022 um 18:20 UhrLiest sich immer alles toll, bis man es dann spielt…
Index
05. August 2022 um 18:44 UhrIch bin seit FIFA 16 nicht mehr dabei. Es ist einfach eine Frechheit und nie mehr wie ein Update.
Die Mikrotransaktionen etc sind eine Frechheit
Cult_Society
05. August 2022 um 19:34 UhrFifa 22 gratis getestet nach einer halben Stunde ausgemacht . Macht mir absolut keinen Spaß der Mist. Ich bin aber wagemutig heute und stelle mal die gewagte These auf das es eine 8.5 von play 3 erhalten wird !
Natchios
05. August 2022 um 22:57 Uhres ist so realistisch hier und da, wieder auf top niveau.
selbst echte spiele reichen an den realismus den ea bietet nicht ran.
man gucke sich nur das verhalten des abwehrspielers ab 0:57 an.
einfach top wie er eine riesen lücke in die abwehr haut, damit der gegner es nicht so schwer hat beim angriff. hier wurde also auch noch auf fair play geachtet, einfach zu realistisch für die realität.
dazu die elegante drehung wie eine eiskunstläuferin ohne auf die fresse zu fallen, einfach on top das game.
schade das es wie immer unter wert verkauft wird….
luckY82
06. August 2022 um 03:20 UhrUnd wiviel momentum ist in diesem Fifa zu rechnen?
DerGärtner
06. August 2022 um 10:06 Uhr„Den Frauenfußball möchte EA Sports in diesem Jahr einen großen Fokus einräumen und integriert erstmals auch Vereinsmannschaften.“
Hoffen sie das es dieses mal 5% sind die zumindest ein einziges Frauen Match abschliesen oder was?
Verstehe nicht wie man so viel Ressourcen in so eine Nische stecken kann… Aber anderseits, warum sollten sie auch was verbessern, kaufen eh wieder alle…
austriana
06. August 2022 um 10:49 UhrFind ich ja toll das die Grafik so schön ist…
Aber ehrlich… Wer sieht sich Wiederholung an und beobachtet wie der Finger des TW sich nach hinten bewegt und der Ball die Richtung ändert…
Keiner. Absolut niemand.
MarchEry
06. August 2022 um 11:07 Uhr79,99€ vor allem für PS5. Warum meckert hier eigentlich niemand über den Preis und beim LoU Remake pissen sich alle ein?
Sunwolf
06. August 2022 um 11:08 Uhrund ich Wette es kaufen auch diejenigen die jedes Jahr am meckern sind.
HeinBloed
06. August 2022 um 12:21 UhrOhne Kniefall vor jedem Anpfiff ohne mich.
martgore
06. August 2022 um 12:39 Uhr@MarchEry
Bei Fifa wurde das Fass schon vor 20 Jahren aufgemacht, dann wieder vor 10 usw. genau wie bei TLOU part one, kaufen es eben die Fans, weil sie bescheuert genug sind. Das sind eben Fans.
Passiert mir wie jedem anderen auch, nicht bei Fifa aber eben bei Dingen, bei dem mein Hirn aussetzt.
StoneyWoney
06. August 2022 um 14:43 Uhr@MarchEry Soll ich jedes Jahr den selben Kommentar copypasten oder was? Aber gut, wenn du willst:
Tlou Remake ist ausbeuterisch teuer. Aber sollen die Leute doch. Kommt ja nicht alle Jahre vor.
Jedes neue Fifa hingegen zum Vollpreis kaufen? Da muss man schon echt bekloppt sein.
Zufrieden?
mic46
06. August 2022 um 17:25 UhrZum Start der neuen Next Gen Konsolen wurde auch klar gemacht dass die Spiele teurer werden.
Aber sich eine kaufen mit diesem Wissen und sich doch dann darüber beschweren.
Bin auch nicht damit zufrieden, wie sich das entwickelt, aber es wird ja alles teurer.
Aber bei Fifa ist es was anderes, man könnte es auf dem neustem Stand patchen für ein Zehner.
Grafisch tut sich da eh wenig.
Smoove Move
06. August 2022 um 18:54 UhrFifa ist einfach Mist. Es gibt kein Spiel im Mittelfeld. Entweder verteidigt man, oder man ist im gegnerischen Strafraum. Wer dann die besseren Skills hat, gewinnt.
Game-art
06. August 2022 um 19:43 UhrEntweder wird der Teil ausgelassen, oder aber, wenn er wirklich einen Mehrwert bietet, paar Monate später für um +-25 Tacken gekauft.
Die FIFA-day-one-Kauf-Zeiten sind schon ewig her.
Frag Sabbath
07. August 2022 um 02:13 Uhr@StoneyWoney
„Tlou Remake ist ausbeuterisch teuer. Aber sollen die Leute doch. Kommt ja nicht alle Jahre vor.“
Kommt ja nicht alle Jahre vor, bis jetzt.
Wenn’s ähnlich gut wie mit FIFA oder GTA läuft gibt’s nächstes Jahr noch ne overremastered Edition mit Plüschtier plus Einhorn Skins via Ingame Store.
svenny81
07. August 2022 um 03:05 UhrIch bin der Meinung das Sony sich die FIFA Lizenz schnappen sollte und schnellstens ein eigenes Fußball Spiel auf den Markt bringen sollte. Das dann auch fifa this is football oder so ähnlich nennen. Und der durchschnittliche FIFA junger wird zugreifen, da die nur FIFA lesen. Schneller kann man kein Konkurrenz Produkt auf den Markt werden. Wird echt Zeit das da Mal Bewegung rein kommt.
mic46
07. August 2022 um 10:33 UhrWarum sollte Sony ihr sauer verdientes Geld für Fifa verpulvern?.
Die verlangen ja nicht gerade Kleingeld für die Lizenzen.
Und wer soll dieses Programmieren?, da gehen ja Jahre ins Land bevor dass erste Spiel auf dem Markt kommt.
Icebreaker38
07. August 2022 um 19:50 UhrOh gott FIFA, nein danke. Seit 2 Jahren bin ich davon clean. Einfach schlecht und das mit den spielerkarten ist grosser Mist. Auch der Transfermarkt ist für arsch. Preise wie im echten Business.
Renello
08. August 2022 um 13:16 UhrThis is Football war IMO viel besser als Fifa oder Pro Evo.
Das hat iwie die perfekte Mitte getroffen. War traurig, dass das nicht fortgeführt wurde.